Kapitel 116
Hyungjins Sicht:
Mit hochrotem Gesicht sitze ich mit Ethan, Jake und Mr. Thomson in ihrem Wohnzimmer und werde von den Dreien schon die ganze Zeit grinsend angestarrt. Ethan hat mich zum Essen bei ihnen eingeladen, weil seine Familie mich näher kennen lernen möchte, aber wenn ich gewusst hätte, dass die mich dabei SO anstarren, dann wäre ich nicht aus dem Bett gekommen. Ich schwitze vor Nervosität am ganzen Körper und mir ist so unbeschreiblich warm. Hoffentlich fange ich nicht irgendwann an zu stinken.
"Hyung, why are you blushing so much?", fragt mich der zehn Jährige gerade so heraus und legt grinsend seinen Kopf schief.
"Ich habe es nicht so gern, wenn mich Leute so lange anstarren", antworte ich und eine unangenehme Hitzewelle vor Scharm durchflutet meinen Körper, sodass ich noch mehr erröte.
Ethan, der neben mir sitzt, lächelt mich breit an und streichelt unauffällig über meinen linken Oberschenkel. Mein komplettes Bein fängt an zu zucken und ich werde noch unruhiger. Ich will nach Hause oder eine Zigarette rauchen gehen, um wieder runter zu kommen, sonst halte ich die nächsten Stunden nicht aus.
"He is sooo cute", sagt Jake zu seinem Vater und lacht herzlich über mein Verhalten.
"Yeah, he really is. Aber du solltest es dir abgewöhnen mit anderen Menschen englisch zu reden, Jake. Ich bin jedenfalls etwas überrascht, dass mein Sohn so einen liebenswerten besten Freund an seiner Seite hat. Ich mag dich, Hyungjin", erwidert Mr. Thomson freundlich.
Mein Herz beginnt zu rasen, als er 'bester Freund' sagt und ich muss erstmal hart schlucken. Ob er mich noch mögen würde, wenn er erfährt, dass ich mit seinem Sohn zusammen bin?
"Ja! Du bist total lieb, während Ethan voll gemein zu mir ist!", stimmt der Kleine seinem Vater zu und sieht seinen großen Bruder giftig an.
"Halt die Klappe, du kleiner Pimpf", zischt Ethan und tritt dem Jüngeren gegen das Bein, da sie nebeneinander sitzen.
Jake schreit sofort los und erweckt die Aufmerksamkeit ihrer Mutter, die sich in ihr Schlafzimmer gelegt hat, weil sie Kopfschmerzen hat und etwas krank ist.
"ETHAN! Hör auf deinen Bruder zu ärgern!", ruft sie wütend von oben.
Entsetzt schaut Ethan seinen Vater an, der nur mit den Schultern zuckt und ihn angrinst. Da sie mich nicht mehr so beobachten, entspanne ich mich etwas und bete dafür, dass die Röte aus meinem Gesicht verschwindet. So habe ich mich auch gefühlt, als ich zum ersten Mal bei Jaemin Zuhause gewesen bin. Dort waren so viele fremde Menschen, die mich angeschaut haben, dass ich mir mit meinen sechs Jahren fast in die Hose gemacht hätte, wenn Jeongguk seine Schwiegereltern und Eltern nicht weggeschickt hätte.
"Wie lange wohnst du schon nicht mehr bei deinen Eltern?", fragt mich Mr. Thomson plötzlich und reißt mich aus meinen Gedanken.
"Ich glaube seit fünf Jahren. Jaemins Bruder hat mir geholfen da raus zu kommen, weil ich es irgendwann nicht mehr dort ausgehalten habe, nachdem das Jugendamt jegliche Hilferufe von mir ignoriert hat", antworte ich auf seine Frage und kaue auf anschließend auf meiner Unterlippe herum.
"Jaemins Bruder? Wie konnte er dir denn helfen?", möchte er wissen und schaut mich verständnislos an.
Verwirrt schaue ich kurz zu Ethan, der mich nur stumm ansieht und mit den Schultern zuckt. Wieso kennt sein Vater Jeongguk nicht? Jaemin war doch schon oft hier gewesen und wurde von ihm abgeholt.
"Der Bruder heißt Jeongguk und ist der Leiter eines Waisenhauses. Er hat meine Eltern wegen Kindesmisshandlung auf psychischer und physischer Ebene angezeigt, nachdem er endlich genügend Beweise gesammelt hat. Sein Ehemann, der Polizist ist, hat mich dann zwei Jahre lang zur Schule begleitet und abgeholt, weil meine Eltern es nicht eingesehen haben, dass sie das Sorgerecht verloren haben", erkläre ich ihm und er weitet schockiert seine Augen.
"Das ist ja schrecklich. Ich bin froh, dass du keinen Kontakt mehr zu ihnen hast. Ich bin gerade etwas sprachlos", erwidert Mr. Thomson deutlich überrumpelt.
"Wir schließen dieses Thema mal, okay? Das ist Vergangenheit und Hyungjin hat ein neues Leben ohne sie angefangen. Wir würden jetzt auch gerne in mein Zimmer gehen", mischt sich Ethan ein und wirkt etwas zerknirscht, als er aufsteht und meinen Arm parkt, um mich mit hochzuziehen.
Er lässt mir nicht mal Zeit irgendwas zu sagen, da zerrt er mich schon aus dem Wohnzimmer und die Treppen nach oben. Sein Vater und Jake schauen uns irritiert hinter her und verstehen genauso wenig wie ich, wieso Ethan sich so verhält. Oben in seinem Zimmer angekommen, knallt er seine Tür zu und drückt mich gegen diese, bevor er seine Hände auf meine Wangen legt und mich stürmisch küsst. Überfordert erwidere ich seinen Kuss und merke wie die zweite eklige Hitzewelle durch meinen Körper geht. Ich lege meine Hände auf seine Brust und drücke ihn von mir weg, während mein Gesicht sich schon wieder in einen roten Ball verwandelt.
"Was hast du denn so plötzlich?", frage ich ihn und kann kaum in seine Augen schauen, die mich so intensiv durchbohren.
"Ich hasse es, dass er seine Nase überall hineinstecken muss, obwohl ihn das alles nichts angeht und du bist so unfassbar süß. Ich halte es nicht mehr aus, mich zurückhalten zu müssen. Also komm her", meint er und zieht mich, nachdem er fertig gesprochen hat, wieder in einen Kuss.
Unbewusst fange ich an in den Kuss zu lächeln und lege meine Arme um seine Hüfte, an der ich ihn an mich heranziehe und den Kuss etwas vertiefe.
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