Kapitel 11

Heimlich schleiche ich nach draußen und sehe auch schon Yuna in Taehyungs Armen, aber sie weint und klammert sich fest an ihn. Mein Bruder wird von Hoseok festgehalten und er schreit Sora wütend an. Mit großen Augen verstecke ich mich hinter einer Säule, damit mich niemand wegschicken kann. Tae streichelt Yuna beruhigend über den Rücken und gibt ihr haufenweise Küsschen.

"DU BIST NICHT DERJENIGE GEWESEN, DER MIT 16 SCHWANGER GEWORDEN IST! ICH MUSSTE MICH PLÖTZLICH UM EIN KIND KÜMMERN, OBWOHL ICH SELBST NOCH EINS GEWESEN BIN!", brüllt Sora ihn an und zeigt mit dem Zeigefinger auf sich.

"DAS IST MIR SCHEIß EGAL. WENN DU NICHT BEREIT FÜR EIN KIND GEWESEN BIST, HÄTTEST DU SIE UNS NACH DER GEBURT GEBEN KÖNNEN UND DICH NIEMALS UM SIE KÜMMERN MÜSSEN!", schreit Jeongguk zurück und macht mir riesige Angst.

Ich habe meinen Bruder noch nie so gesehen. Sonst ist er immer so lieb und lacht viel. Heute ist es das erste Mal, dass er so ausrastet und ich habe wirklich Angst vor ihm.

"Hört gefälligst auf zu schreien! Ihr zieht die Aufmerksamkeit aller Gäste auf uns!", ruft Yoongi laut und schiebt die beiden weiter auseinander.

"Sieh was du angerichtet hast! Du notgeile Schwuchtel musst auch immer die Aufmerksamkeit von allen auf dich ziehen!", kommt es aus Sora und sie hört sich total merkwürdig an.

"Was ich angerichtet habe?! Willst du mich eigentlich verarschen?! Du bist besoffen hier her gefahren und hast nicht mal daran gedacht, dass du dich und deine Tochter umbringen könntest, wenn du auf einmal die Kontrolle über das Auto verlierst! Ich habe ja schon immer gedacht, dass du eine Rabenmutter bist, aber das ist eine verdammte Untertreibung! Du hättest niemals ein Teil von Yunas Leben sein sollen! Du hättest einfach nach ihrer Geburt verschwinden sollen, dann müsste sie nicht so oft weinen! Ich habe mich mehr um deine Tochter gekümmert als du in den letzten fünf Jahren!", entgegnet er sehr böse und ich bekomme eine eklige Gänsehaut auf meinen Armen.

Plötzlich holt Sora aus und schlägt ihm fest ins Gesicht. Sie hat Tränen in den Augen und ihre Lippen beben. Alle ziehen die Luft ein und ich zucke verängstigt zusammen.

"Nimm das zurück", verlangt sie mit zittriger Stimme.

"Ich werde gar nichts zurücknehmen. Seit dem Yuna geboren ist, war ich für sie da und habe sie so behandelt, als wäre sie meine eigene Tochter, weil ich wusste, dass du sie niemals so lieben wirst, wie es eine richtige Mutter eigentlich sollte und weil du nie für sie da gewesen bist. Taehyung und ich waren diejenigen, die ihre ersten Schritte und ihre ersten Worte erleben durften. Wir waren bei der Eingewöhnungsphase im Kindergarten und bringen sie jeden Tag pünktlich dort hin, während du dich irgendwo herum treibst und kein einziges Mal an deine Tochter denkst, weil du egoistisch bist. Du bist genauso schlimm wie dein Vater. Der gleiche ekelhafte Charakter. Weißt du, was das schlimme neben all diesen Sachen ist? Dass deine Tochter zu uns gekommen ist und gefragt hat, ob wir ihre Eltern sein und sie adoptieren könnten. Wie krank ist das bitte?!", schüttelt Jeongguk den Kopf und fängt an zu weinen.

Mama versucht ihn zu beruhigen, aber er reißt sich von ihr und Hoseok los und kommt Sora etwas näher. Er sieht sie richtig böse an und zittert am ganzen Körper.

"Ich wünschte, du würdest einfach verschwinden und dich nie wieder bei deiner Tochter blicken lassen. Bei uns wird sie das Leben leben dürfen, dass sie auch verdient hat. Nicht bei so einer unverantwortlichen, bescheuerten und herzlosen Mutter wie dir. Bei Gott, ich würde eine Party veranstalten, wenn du dich endlich verpissen würdest. Ich hasse dich so sehr und kann dein Gesicht nicht mehr sehen. Mir wird schlecht, wenn ich an dich denke und du erweckst in mir eine riesige Abscheu. Verschwinde einfach und trete uns nie wieder vor die Augen", sagt mein Bruder verächtlich und dreht sich dann von ihr weg, um zu Tae und Yuna zu laufen, die ihn weinend mustern.

Jeongguk gibt Yuna einen Kuss auf die Wange und streicht Tae die Tränen aus dem Gesicht. Danach gehen sie zusammen zurück in den Saal. Mama hält sich schockiert die Hand vor den Mund und bleibt wie die anderen vereist stehen. Über Soras Wangen laufen haufenweise Tränen, aber sie schüttelt nach wenigen Sekunden den Kopf und macht auf ihrem Absatz kehrt, um zu gehen. Niemand von Jeongguks Freunden hält sie auf und schauen ihr einfach nur dabei zu, wie sie in ihr Auto steigt und weg fährt.

Plötzlich dreht sich Jimin in meine Richtung und entdeckt mich. Ich reiße meine Augen auf und renne dann schnell weg. Leider rennt er mir hinter her und hält mich dann an der Schulter fest, bevor ich die Tür erreiche.

"Jaemin, was machst du hier draußen? Hast du etwa alles mitbekommen?", fragt er mich entsetzt.

"J-Ja.. Ich wollte auch wissen, was mit Yuna ist. Verlässt Sora Yuna jetzt für immer?", stottere ich und habe Angst, dass er mich jetzt anschreit.

"Ach, fuck. Das hättest du nicht sehen sollen. Es hat schon gereicht, dass Yuna alles mitbekommen musste", fängt er an zu fluchen und hebt mich dann hoch, um mit mir reinzugehen.

Aber meine Frage hat er nicht beantwortet..

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