Kapitel 70
Jeongguks Sicht:
Langsam wache ich unter Schmerzen auf und muss feststellen, dass Taehyung und ich uns immer noch in dieser Sackgasse befinden. Keuchend setze ich mich etwas auf und halte meine schmerzenden Rippen. Sie tun so weh und es fühlt sich so an, als würden sie in meine Organe piksen. Ich traue mich erst gar nicht mich zu bewegen. Langsam sehe ich an mir herunter und zische leise auf. Mein Oberkörper ist komplett blau.
Mein Blick wandert zu Taehyung und mir stockt der Atem. Die komplette rechte Seite seines Gesichtes ist angeschwollen und von Blutergüssen überzogen. Ich nehme mein Oberteil von seiner Stirn und sehe das getrocknete Blut und die offene Wunde.
"Oh, mein Gott", gebe ich weinerlich von mir und streichle über seine linke Wange, die fast nichts abbekommen hab.
Ich weiß nicht, ob ich ihn aufwecken und ihn diesen Schmerzen aussetzen soll. Nur wegen mir ist das passiert! Ich hätte auf ihn hören sollen, als er nicht auf die Party wollte. Wieso musste ich auch so stur sein?
"Es tut mir so leid, Tae", flüstere ich ihm zu und beginne leise zu weinen.
Was soll ich bloß tun? Meine Stimme ist heiser und ich kann nicht mal nach Hilfe rufen. Wieso bin ich ausgerechnet jetzt so ein Nichtsnutz? Mein Kopf dröhnt und mir ist so unbeschreiblich kalt.
Plötzlich regt sich Taehyung etwas und er stöhnt leise vor Schmerzen auf. Ich streichle ihm sanft durch die Haare, bis er die Augen öffnet und mich ansieht. Seine Augen weiten sich schlagartig, während ich ihn unter Tränen anlächle. Sein rechtes Auge ist rot und sieht so ungesund aus, was mich noch mehr weinen lässt.
"Gukkie! Dein Auge ist total angeschwollen!", bringt er hauchend über seine Lippen und legt seine Hand auf meine rechte Wange.
Er möchte sich aufsetzen, aber er zischt laut auf und krümmt sich etwas. Ich schluchze auf und schüttle den Kopf.
"Mach dir keine Sorgen um mich. Wenn ich dich nicht dazu genötigt hätte auf diese bescheuerte Party zu gehen, wäre das niemals passiert und du hättest nicht so schlimme Schmerzen", wimmere ich und schluchze etwas auf.
"Halt doch die Klappe, Jeongguk. Hyesung hätte das auch an einem anderen Abend tun können und bereust du es wirklich dort hingegangen zu sein, obwohl wir gestern Abend so viel Spaß hatten?", flüstert Taehyung und verzieht sein Gesicht vor Schmerzen.
Er legt eine Hand auf seine demolierte Gesichtshälfte und zischt leise auf. Natürlich bereue ich es nicht, dass wir zur Party gegangen sind, aber ich wollte doch niemals, dass wir im Nachhinein zusammengeschlagen in einer Gasse liegen und uns vor Schmerzen nicht bewegen können. Wieso musste ich mich damals auf Hyesung einlassen? Er ist ein verdammter Psycho.
"Du bist doch bescheuert. Dein Gesicht ist verunstaltet und du hast üble Schmerzen, aber du tust so, als wäre das gar nichts und versuchst mich zu trösten. Wer hat dir ins Gehirn geschissen?", frage ich ihn und wische mir energisch die Tränen aus dem Gesicht.
"Soll ich dir jetzt die Ohren vollheulen? Wir können nichts mehr daran ändern und tut mir leid, wenn ich meinen Freund etwas beruhigen will, wenn er vor meinen Augen weint und mir das schlimmere Schmerzen im Herzen bereitet!", meckert er mich heiser an und nimmt meine Hand in seine.
Er drückt mir einen Kuss auf den Handrücken und schließt erschöpft in die Augen, dabei legt er meine Hand auf seine Brust und ich spüre seinen schnellen Herzschlag. Ich fange an leicht zu lächeln und beuge mich vorsichtig zu ihm runter und küsse seine Stirn.
"Ich liebe dich, TaeTae", hauche ich.
"Ich liebe dich auch", murmelt er und schläft wieder ein.
Ich hoffe, dass jemand nach uns sucht oder dass jemand bald an dieser Gasse vorbeiläuft, denn ich kann auch nicht mehr lange wach bleiben. Die Schmerzen rauben mir meine Kraft und immer wieder tauchen kleine schwarze Punkte vor meinen Augen auf. Ich ignoriere sie und streichle behutsam über Taehyungs Kopf. Es tut mir einfach alles so leid.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top