Kapitel 185
Bin ich kindisch, wenn ich, während Tae geduscht hat, mit Jaemin abgehauen bin, weil ich keinen Bock auf Sora hatte? Wohl möglich. Hat mich mein Freund deswegen zehn Mal hintereinander angerufen und mich angeschrien, dass ich gefälligst Bescheid geben soll, wenn ich mich einfach so verpisse? Oh ja. Bin ich mit Jaemin zum Supermarkt gefahren und stehe jetzt verzweifelt vor dem Süßigkeitenregal, da die Auswahl viel zu groß ist? Hell yeah.
"Okay, Kleiner. Du wirst jetzt etwas für die Ewigkeit lernen. Wenn du vor einem Real voller Süßigkeiten stehst und nicht weißt, was du holen sollst, dann nimmst du immer die Sachen, die Mama nie kaufen möchte. Zum Beispiel Skittles, die will deine Mutter nie holen, weil die ja so eklig sind. Die hat keine Ahnung, also höre nicht auf das, was sie sagt, wenn es um Süßigkeiten geht", plappere ich den Kleinen voll, der mich mit großen Augen anschaut und sicherlich kein einziges Wort versteht.
Ich habe diesen komischen Babytragerucksack von meiner Mutter mitgenommen, sodass Jaemin förmlich an meinem Körper klebt und mich pausenlos anstarrt. Dieses Ding ist echt praktisch und vereinfacht gerade mein Leben. Ich kann jetzt mehr Süßigkeiten tragen.
"Naja, aber heute wollen wir keine Skittles mitnehmen, sondern wir gehen jetzt straight zur Schokolade und gönnen uns fünf Tafeln Schokolade. Danach machen wir einen kleinen Ausflug zur Babyabteilung und holen dir einen neuen Schnuller. Ich weiß, ich hab deinen eben im Bus vergessen. Guck mich nicht so an, du Pupsi. Mir tut es ja leid", rede ich weiter und merke, dass er bei dem Wort Schnuller mich böse anschaut.
Der ist doch auch selbst Schuld, wenn er meint seinen Schnulli auszuspucken, während wir aussteigen wollen. Jetzt ist der eine kleine Zicke und will mich zu einem Schnuller verarbeiten. Natürlich muss er wieder gegen meinen Bauch treten. Voll aggressiv dieses Kind.
"Du bist nicht mal ein Jahr alt und willst mich schon verletzen. Ich glaube es ja nicht", schüttle ich den Kopf und schnappe mir noch Oreos aus dem Regal.
"Was zum Teufel, Jeongguk?", höre ich jemanden hinter mir lachen und werde schlagartig rot.
Ich drehe mich zu der Person um und erblicke plötzlich den einzig wahren Herr Omidi, der mich wohl bemerkt immer noch auslacht. Augenblicklich fange ich an zu strahlen und freue mich total ihn zu sehen.
"Parhan, du alter Sack! Musst du nicht arbeiten?", frage ich ihn fröhlich und schlage bei ihm ein, da er mir seine Hand hinhält.
"Ne, ich habe frei. Was machst du wieder hier? Ich dachte, Taehyung und du wärst in Amerika", erwidert er lächelnd.
"Das ist so eine Sache.. Also ich wurde verhaftet, weil ich Scheiße gebaut habe bei der Arbeit und durfte dann nicht mehr dort bleiben", antworte ich und presse meine Lippen etwas zusammen.
"Ich habe nichts anderes erwartet von dir. Hoffentlich hat sich das gelohnt. Naja so wie ich sehe, hast du deinen Bruder dabei, hm?", meint er nur und belässt es bei dem Thema, um sich an Jaemin zu wenden, der ihn ernst anschaut und sich bestimmt fragt, ob er ihn schon kennt.
Als Parhan seine Hand anfassen will, gibt er einen kleinen Kampfschrei von sich und kickt mit seinen Beinen gegen meinen Bauch. Mein alter Lehrer sieht erst ihn verwirrt an und dann mich.
"Sorry, er ist gerade zickig, weil ich seinen Schnuller verloren habe", zucke ich mit den Schultern und muss lachen.
"Wie kannst du es wagen, den Schnuller eines Babys zu verlieren? Aber ich sehe schon, dass er den gleichen Charakter haben wird wie du. Immer drauf hauen, wenn etwas nicht passt", lacht er und haut mir brüderlich auf den Rücken.
"Halt die Klappe. Das stimmt doch gar nicht", beschwere ich mich, aber muss trotzdem lachen.
"Wo ist dein Lover? Der kann bezeugen, dass ich Recht habe", meint er belustigt.
"Ich bin von ihm abgehauen, weil ich keinen Bock auf seine Cousine hatte", sage ich ihm und verdrehe genervt die Augen bei dem Gedanken an Sora.
"Klebt sie euch so am Arsch oder was?"
"Sie ist schwanger und darf nicht alleine sein", seufze ich und nehme noch eine Packung Oreos aus dem Regal.
Parhan blinzelt mich still an und kommt mir dann ein Stück näher. Verwirrt mustere ich ihn und lache in der nächsten Sekunde los.
"Aber du hast sie nicht geschwängert oder?", fragt er mich leise und mit großen Augen.
"Oh mein Gott, NEIN! Ew, Parhan. Ich würde die nicht mal mit einer Zange anfassen", rufe ich lachend.
"Ja, keine Ahnung. Es ist alles möglich", zuckt er mit den Schultern.
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