Kapitel 117

Übermüdet setze ich mich langsam an den Esstisch in unserem Esszimmer und stütze meine Ellbogen auf diesem ab, um mit meinen Händen meinen Kopf hoch zu halten. Mein Vater und Taehyung sitzen währenddessen auf der Couch und unterhalten sich, wobei ich innerlich verrecke und am liebsten schlafen gehen möchte. Aber mein Geliebter will noch eine Unterhaltung mit meinem Vater führen und ignoriert mich gekonnt.

"Was hat dein neuer Chef eigentlich für Probleme? Wieso lässt der euch bis in die Nacht arbeiten? Darf er das überhaupt?", fragt Taehyung meinen Vater entsetzt.

"Er meint, dass wir alle zu viele Fehlstunden hätten und das müssen wir nun nacharbeiten. Ausgerechnet in diesem Zeitraum, wenn Nuri jeden Moment unseren Sohn zur Welt bringen wird. Es ist frustrierend nicht bei ihr sein zu können", antwortet mein Vater traurig.

"Eomma vermisst dich auch sehr, Appa", rufe ich dazu und höre mich dabei an, als wäre ich eine Schlaftablette.

Mein Vater schaut mich besorgt an und steht auf, um zu mir zu kommen und eine Hand auf meine Stirn zu legen. Er streichelt mir danach über den Kopf und hinterlässt einen kleinen Kuss auf meiner Stirn. Zufrieden schließe ich die Augen und genieße die Streicheleinheiten auf meinem Kopf.

"Danke, dass du uns so gut unterstützt, Jeonggukie. Du nimmst uns viel Arbeit ab. Jetzt, geh endlich schlafen, sonst pennst du mir im Sitzen ein", flüstert er liebevoll und nimmt mich noch einmal in den Arm.

Seit dem meine Mutter im Krankenhaus ist, mache ich den Haushalt und koche für meinen Vater, da einfach niemand außer Taehyung und mir Zeit dafür hat. Ahri und Jonghyun müssen Arbeiten und ihren eigenen Haushalt führen oder sind dann bei meiner Mutter im Krankenhaus, wenn mein Vater und ich nicht da sein können. Taehyung hilft mir bei allem, aber ich bin am Ende des Tages fertig mit der Welt und unbeschreiblich müde.

"Das ist meine Pflicht als Kind, also brauchst du dich nicht zu bedanken und ich gehe jetzt wirklich schlafen", murmle ich müde und kriege daraufhin noch einen Kuss auf die Stirn.

"Du bist so süß. Gute Nacht, mein Sohn", lächelt mein Vater und klopft mir sanft auf den Rücken, nachdem ich aufgestanden bin.

Ich wünsche ihm ebenfalls eine gute Nacht und schleppe mich anschließend in mein Zimmer. Taehyung teilt mir noch mit, dass er sich noch etwas mit meinen Vater bereden muss und dann nach kommt. In meinem Zimmer angekommen, ziehe ich mein T-Shirt und meine Jogginghose aus, da sie nach gekochtem Essen riechen, und schmeiße sie einfach auf den Boden. Müde schleppe ich mich zu meinem Bett hin und lasse mich auf dieses fallen.

"Ah.. Ich liebe dich, mein schönes Bett", nuschle ich in mein Kissen und decke mich umständlich mit meiner Decke zu.

Nach wenigen Sekunden kommt Taehyung in mein Zimmer und schließt leise die Tür hinter sich. Ich drehe mich zu ihm hin und schaue dabei zu, wie er sich ebenfalls bis auf die Boxershorts entkleidet. Ja, dieser Anblick gefällt mir immer noch und das wird wahrscheinlich so bleiben. Er legt sich neben mich und schnappt nach der zweiten Decke, um sie über seinen Körper zu ziehen. Als er sich dann auf den Rücken legt und in meine Richtung schaut, robbe ich mit meinem Körper näher an ihn ran und kuschle mich an ihn, dabei lege ich meinen Kopf auf seiner Brust ab und meinen Arm auf seinen Bauch.

"Schlaf, Kindchen, Schlaf", beginnt er lachend zu singen und streichelt mir hart über den Rücken.

"Sei leise und mach das Licht aus, Dummkopf", motze ich rum und werde sogleich an Taehyungs Brust gepresst.

Warum muss er ausgerechnet jetzt eine Nervensäge sein? Kann er das nicht morgen früh sein?

"Erst, wenn du mir einen Kuss gibst", meint er schmollend.

"Boah, Taehyung. Mach einfach das dumme Licht aus. Ich will schlafen!", brumme ich angepisst.

"Und ich will einen Kuss!"

Genervt erhebe ich mich etwas und klettere über Taehyung, um den Lichtschalter zu zuschlagen. Dieser Dummkopf jammert los und hält mich an meinen Hüften fest, sodass ich nun auf seinen Oberschenkel sitze. Taehyung schaut mich schmollend an und zieht mich an meinem Nacken nach unten. So stur wie ich nun mal bin, presse ich meine Lippen zusammen, als Taehyung seine Lippen auf meine drückt.

"Ey, Jeongguk. Ich hau dich gleich", knurrt er und beißt in meine Wange.

Ich fange an zu lachen und vergrabe mein Gesicht in seiner Halsbeuge. Tae umarmt mich dann fest und ich nutze die Gelegenheit mich einfach auf ihn drauf zu legen. Er küsst meinen Haarschopf und ich sehe ihm wieder ins Gesicht.

"Bekomme ich meinen Kuss oder nicht?"

Ohne etwas zu sagen, lege ich meine Lippen auf seine. Zufrieden summt Taehyung in den Kuss und verschränkt seine Hände hinter meinem Rücken. Einige Sekunden später löst sich Taehyung wieder von mir und streichelt sanft über meine Wangen, beäugt mich mit einem Blick voller Liebe und lässt es sich nicht nehmen mir noch einen kleinen Kuss auf die Nase zu geben.

"Du solltest wirklich stolz auf dich sein, Jeonggukie. Jaemin wird so glücklich sein, einen Bruder wie dich haben zu dürfen. Er ist nicht mal auf der Welt und du liebst ihn mit deinem ganzen Herzen", flüstert er mir leise zu.

"Sei leise, ich bin müde und dadurch sensibel", hauche ich und kuschle mich an ihn.

Tae lacht auf und sagt darauf nichts mehr, sondern verteilt kleine Küsschen auf meinem Kopf und krault meinen Rücken, bis ich langsam in einen traumlosen Schlaf falle.

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