Kapitel 109
"Löst alle Aufgaben auf Seite 110, 111 und 112. Ihr habt die ganzen zwei Stunden dafür Zeit", sagt unser Mathelehrer gelangweilt und widmet sich seinem tollen Tablet.
Genervt schaue ich mir die Aufgaben an und kann nicht fassen, dass der Kerl uns 25 Aufgaben machen lassen will. Wer hat ihm eigentlich ins Gehirn geschissen? Der will uns einfach nur solange mit irgendwas beschäftigen, damit er Mario Kart auf seinem Tablet spielen kann.
Taehyung pikst mir plötzlich von hinten mit seinem Kugelschreiber in den Nacken. Ich drehe mich zu ihm um und sehe ihn fragend an. Felix neben ihm schaut mich verunsichert an und ich erwidere seinen Blick irritiert. Was glotzt der so blöd?
"Setz dich mal neben mich!", flüstert mir Taehyung zu und mustert Mr. Daut unauffällig.
"Felix, setz dich mal neben Anna. Du bist doch sowieso in sie verknallt und traust dich nicht den ersten Schritt zu wagen. Das ist deine Chance", murmle ich ihm zu und er starrt mich erschrocken an.
"Woher weißt du das?", fragt er mich piepsig, was mich die Augen verdrehen lässt.
"Das ist doch offensichtlich. Du beobachtest sie und schaust ihr immer sehnsüchtig hinter her, wenn sie an dir vorbei läuft! Jetzt tausch mit mir die verdammten Plätze, bevor Herr Daut mitbekommt, dass wir unsere Aufgaben nicht machen!", zische ich leise.
Felix nickt und schnappt sich seine ganzen Sachen. Ich tue es ihm gleich und stehe schnell auf, um mich neben Taehyung nieder zu lassen und beobachte dann, wie sich Felix zögerlich neben Anna setzt. Sie sieht ihn erstmal verwirrt an, aber lächelt in der nächsten Sekunde. Er wird natürlich total rot, doch erwidert ihr lächeln. Och, wie süß.
"Also was wollen wir wegen Yumi und Hobi tun? Sie wird sich nicht mit ihm treffen oder überhaupt sprechen!", widme ich mich an meinem Freund und betrachte ihn fragend.
Er überlegt für einige Sekunden und kaut auf seiner Unterlippe herum. Wenn jetzt so ein dummer Vorschlag herauskommt, dann haue ich ihn. Taehyung legt den Stift auf den Tisch und sieht mich grinsend an.
"Ich hab die beste Idee!", sagt er überzeugt.
"Ich warne dich, wenn du jetzt sagst, dass wir Yumi die Treppe herunter schubsen sollen und Hobi ihr dann zur Hilfe eilen soll, dann klatsche ich dir eine", warne ich ihn vor.
Er sieht mich entgeistert an und pikst mir dann in die Seite. Ich lache und zucke etwas weg.
"Das ist mir nicht mal in den Sinn gekommen, Arschloch!", erwidert er beleidigt.
"Ist ja schon gut. Teil mir jetzt deinen Vorschlag mit", kichere ich leise und lege meine Hand auf seinen Oberschenkel.
"Wir sollten einfach mit Jihoon reden. Solange Yumi nicht weiß, ob es okay für ihn ist, dass sie sich mit seinem Ex-Freund trifft. Läuft hier nichts!", meint er.
Ist das sein Ernst? Sollen wir einfach zu Jihoon gehen und von ihm verlangen, dass er zu seiner Cousine geht und ihr sagt, dass sie Hoseok daten kann? Wir sind doch nicht in einem schlechten Film! (Aber in einer schlechten Fanfiction *badum tzz*.. Sorry)
"Guck mich doch nicht so an! Das wird schon irgendwie klappen. Ich hab so ein Gefühl dabei", mault mich Taehyung an und kneift mir in die Wange.
Ein lautes Räuspern ertönt von vorne und Herr Daut sieht uns streng an. Ups. Da haben wir ihn wohl bei seinem Spiel gestört.
"Schön, dass Sie ein Gefühl haben, aber ich bezweifle anhand ihrer Noten, dass sie nicht das Gefühl für Mathe meinen, Herr Kim", sagt Herr Daut abschätzig und sieht Taehyung an.
Dieser murrt nur und lässt sich auf seinem Stuhl runter gleiten. Jeder in dieser Klasse weiß, dass Taehyung eine Niete in Mathe und noch auf dem Stand der zehnten Klasse ist. Meine Noten sehen auch nicht so rosig aus nach all den Wochen und ich befürchte, dass wir die zwölfte Klasse wiederholen müssen.
"Der soll seine Fresse halten und sein scheiß Spiel weiter spielen. Der musste dreimal sein Staatsexamen wiederholen, weil er zu blöd zum Unterrichten ist", knurrt Taehyung erbost.
Ich halte mir meinen Mund zu, da ich sonst laut los gelacht hätte. Es stimmt, was Taehyung sagt. Er kann wirklich nicht unterrichten. Man versteht nichts, wenn er etwas erklärt. Die Streber aus unserer Klasse müssen sich immer im Internet Videos anschauen, damit sie auf ihre Einser kommen, weil unser Lehrer so inkompetent ist.
"Herr Jeon und Herr Kim, ich möchte Sie nun endlich ihre Aufgaben machen sehen!", verlangt der Typ von uns und ich verdrehe meine Augen.
"Und ich möchte Sie endlich mal gescheit unterrichten sehen, Fettsack. Holt der sich auch noch einen Snickers raus und frisst wie ein Schwein", murmelt Taehyung wütend und schlägt seinen Block auf.
Fest beiße ich mir auf die Lippen und presse meine Augen zusammen, um mich irgendwie zu beherrschen. Ich piss mir gleich in die Hose, wenn Taehyung nicht endlich die Klappe hält. Taehyung schaut mich dann an und runzelt die Stirn. Er fragt mich, warum ich lache und ich schüttle nur lachend den Kopf.
Als ich dann nicht mehr lachen muss, fangen wir endlich an unsere Aufgaben zu lösen, obwohl wir nichts verstehen und irgendwas auf das Papier bringen.
Irgendwann werden wir dann von diesen zwei Stunden Mathe erlöst und packen schnell unsere Sachen zusammen, bevor wir aus dem Klassenzimmer und dem Gebäude in die Freiheit rennen. Namjoon Hyung sitzt alleine auf den Bänken vor dem Gebäude und hört Musik mit seinen Kopfhörern. Tae und ich setzen uns neben ihn und ich reiße ihm die schwarzen Stöpsel aus dem Ohr.
"Hallo, mein coolster Hyung! Wo sind Hoseok und Jimin?", frage ich ihn grinsend.
"Die sind am Kiosk und holen Süßigkeiten. Und dein 'coolster Hyung' kannst du dir in den Arsch schieben, du kleiner Schleimer", antwortet er grinsend und wuschelt mir durchs Haar.
"Sag mal, hackt's? Meine Frisur muss noch den Gewissen Style haben!", meckere ich rum und versuche meine Haare in Ordnung zu bringen.
"Gukkie, du hast einen Adidas Jogginganzug an. Deine Haare können dein Penner Outfit auch nicht mehr retten", teilt mir mein Freund mit und klopft mir entschuldigend auf die Schulter.
Ich kneife die Augen ungläubig zusammen und zeige auf ihn.
"Du hast doch selbst einen Jogginganzug an, du Fotze", rufe ich entsetzt.
Namjoon und er lachen los, während ich nur den Kopf schüttle. Mich beleidigen aber selbst nicht besser sein. Ich glaube es nicht.
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