《5- Mord?》

Es war ganz still. Der Kommissar telefonierte draußen, während ich in seinem Büro saß und auf ihn wartete.
Was er wohl Wichtiges zu besprechen hatte?, fragte ich mich.

Dann kam er plötzlich reingestürmt und ließ die Tür langsam hinter sich ins Schloss fallen. Er sah mich bemitleidend an. Ich mochte diesen Blick nicht.
Endlich sagte er etwas.

,,Frau Bonneau ist seit über einem Monat tot... und nun haben wir eine Spur." Er machte eine dramatische Pause, die mich hibbelig werden ließ.

,,Die Gerichtsmediziner fanden eine Menge Drogen in ihrem Körper und-"
,,Was? Soll das heißen sie wurde ermordet? WIESO SAGEN SIE DAS DENN NICHT SOFORT!", fuhr ich den Kommissar an. Ich hatte wohl eine kurze Lunte.

,,Bitte beruhigen Sie sich, Herr Zimmermann! Es ist trotzdem unklar, ob man von einem Mord sprechen kann. Die Drogen sind nicht gewaltsam in sie eingeführt worden. Kann es sein, dass Madame Bonneau drogenabhängig war? Hatte sie allgemein vielleicht Probleme oder war mit sich unzufrieden?"

,,Nicht das ich wüsste... sie war zufrieden mit ihrem Körper... und sie liebte mich und ihr Leben...!", antwortete ich sichtlich beruhigter und teilweise lügend... der Kommissar brauchte nicht alles zu wissen. Er wusste schon genug.
Was der Mörder wohl mit ihr machen wollte...? Wozu die riesen Menge Drogen? Ich wurde wütend. Er hatte wohl noch andere Sachen mit ihr vorgehabt als nur Mord...

,,Okay. Wissen sie denn sonst noch irgendetwas über sie, was uns weiterhelfen könnte?"

,,Ja... aber das habe ich Ihrem Kollegen schon einmal gesagt. Louise hatte öfter Schwierigkeiten oder eher gesagt Probleme mit irgendwem. Ich weiß selbst nicht wer es war, denn das hat sie mir nie verraten wollen. Aber irgendwas mit der Familie vielleicht. Und ihrem Anschein nach hatte das aber nicht viel Bedeutung... jetzt denke ich anders darüber."

Der Kommissar hörte mir konzentriert zu und ich hatte das Gefühl, dass er mich irgendwie verdächtigte... jedoch hatte ich keine Lust mich vor ihm zu rechtfertigen, denn ich wusste ganz genau, dass ich sie nicht getötet hatte und es auch nicht hätte tun können. Ich war an jenem Tag alleine in meiner Wohnung in Deutschland gewesen. Sie war bei ihrer Mutter in Frankreich. Es war zwar nicht allzu weit entfernt aber ich wusste auch so, ich hätte ihr niemals ein Haar gekrümmt.

Mein Alibi war leider trotzdem nicht gesichert, da nicht bewiesen werden konnte, dass ich zu Hause war, in Deutschland.

,,Ok, vielen Dank, Herr Zimmermann. Und es wird besser.", verabschiedete er sich von mir.

Dann sah er mich prüfend an und sagte noch:
,,Sie werden irgendwann über sie hinwegkommen. Es wird bald einfacher. Und... bitte handeln sie nicht auf eigene Faust, weil sie sich rächen wollen für ihren Tod... verstanden? Wir erledigen das schon! Das würde sie bloß selbst in Schwierigkeiten bringen."
Er tätschelte kurz meine Schulter und sah mich mit dem Blick an, mit dem mich alle nach ihrem Tod angesehen hatten.

Wie ich diesen mitleidigen Blick hasste.

,,Ja. Danke.", antwortete ich trocken. Ich wollte sie niemals vergessen. Vielleicht, aber auch nur vielleicht, könnte es mir gelingen sie zu lieben, ohne schmerzerfüllt an sie denken zu müssen. Sie hatte einen Platz in meinem Herzen... und das für immer! Ich könnte nie über ihren Tod hinwegkommen und würde so oder so Rache an dem Mörder nehmen. Er hatte mir alles genommen. Er hatte sich mit dem Falschen angelegt. An Selbstmord konnte ich gar nicht denken. Sie hätte sich doch nie das Leben genommen! Ich war doch für sie da. Immer. Dachte ich.

,,Auf Wiedersehen. Und wir sagen Ihnen sofort Bescheid, wenn wir für Sie neue Informationen haben und sie uns, wenn Ihnen was neues Wichtiges eingefallen ist."
Ich verließ wütend den Raum und stürmte nach draußen aus dem Polizeirevier.
Verstand denn kein anderer, dass der Täter sofort gefunden werden musste? Wie konnten alle anderen so blind sein?! Sie waren viel zu entspannt und ruhig für meinen Geschmack. Es musste schneller gehen!

Meine Wut ist also eigentlich irgendwie verständlich gewesen.

Ich tritt vor lauter nackter Wut gegen eine Laterne. Es tat weh und die Laterne zitterte sogar leicht. Der Mülleimer, der an ihr hing, fiel zu Boden und alles verteilte sich auf der Erde.
,,Shit!", zischte ich und verschwand im nächsten Bus an der nächstgelegenden Haltestelle. Ich war einfach eingestiegen. Ich wusste selbst nicht wohin mit mir.

Ich verlor immer mehr die Orientierung und vergaß auch immer mehr die Welt um mich herum. Wut und Trauer waren die einzigen Gefühle, die ich nur noch kannte.
Sie hatte die anderen Gefühle in mir geweckt. Sie war die Liebe und Lebensfreude in einer Person!
Ich schloss meine Augen und dachte nur an sie. An alles was wir zusammen erlebt und zusammen gemacht hatten. Es schmerzte sehr aber tat mir auch gut. Irgendwie.

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