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Stille Wasser sind tief. Und langsam begann Susannes schöne und makellose Fassade zu bröckeln. Es fing an dass ich eine Art vergilbtes durchgeschnittenes krankenhausbändchen in ihrem rollcontainer fand. Warum sollte sie eine solche Erinnerung aufheben? Irgendwas besonderes musste es damit auf sich haben. Es wirkte schon alt und abgegriffen und auch die Datums darauf schließen mich darauf schließen dass es sich um einen krankenhausaufenthalt von vor 14 Jahren handeln musste - da war Susanne grade mal ein Teenager geworden. Ich hatte alte Fotos von ihr gesehen die in ihrer Wohnung aufgestellt waren, da war sie noch um einiges dünner als jetzt gewesen. Damals hat sich noch unangepasster und ruppiger gewirkt als heute und doch wünschte ich mir ich hätte sie damals schon gekannt und auch ihre Jugend mit ihr erleben können. Auch wenn sie mir mit ihren jetzigen körperformen besser gefällt, sie sieht jetzt gesünder und trainierter aus. Ihre Haut wirkt farbiger und ihre Wangen etwas voller. Und doch war sie auch schon damals wunderschön und reizend gewesen. Irgendwas sagte mir jedoch dass ich weiter die Augen offen halten sollte um heraus zu finden was es mit dem krankenhausarmband auf sich hatte - sie fragen wollte ich nicht da sie bei solchen verfänglichenThemen immer gleich ablenkte und so tat als wäre das alles Vergangenheit und schon gar nicht mehr wichtig. Sie wollte nicht dass ich ihre seelischen Narben sah und würde alles tun um mich weiter zu belügen dass ihr Leben so ruhig und harmonisch war. Und wenn sie gar nicht mehr aus einem Gespräch mit mir hinaus kam verführte sie mich einfach direkt und plump sodass es einfach auf Sex hinaus lief.

Ich war froh genug dass ihm nicht auffiel dass ich mein Fliegengewicht von damals jetzt nicht mehr halten konnte. Zum Glück sah er nur alte Fotos von mir wo ich ausreichend bekleidet war sodass man nicht meine hervor stechenden Rippen sehen konnte. Das krankenhausarmbändchen in meinem rollcontainer hat er eigentlich nur durch Zufall gefunden da er irgendwelche bastelsachen gesucht hatte - aber ich musste definitiv solche heiklen Indizien besser verstecken. Auch wenn es schwer war Sachen zu verstecken vor Leuten die im gleichen Haushalt lebten. Er durfte keinen Verdacht über meine Krankheit in der Vergangenheit schöpfen denn das würde mich vielleicht wieder in so ein dunkles unentrinnbares Loch hinein stürzen. Meine Seele hatte sich von der Krankheit noch nicht weit genug emanzipiert als dass sie nicht wieder ausbrechen konnte. Ich war manchmal so nah dran wieder in mein altes Fahrwasser zu verfallen aber irgendwie war es immer noch am meisten der Schmach vor der Gesellschaft dass ich es nicht wieder tat. Oliver sollte mich nie so krank und ekelhaft sehen - das war nie so vorgesehen und es wäre mein schlimmster Albtraum. Er würde mich sofort wieder in eine Klinik bringen und das war genau das was ich nicht wollte. Ich wollte nicht mehr eingesperrt sein und mich meinen Problemen stellen müssen, ich wollte ganz normal am gesellschaftlichen Leben teilnehmen. Ich wollte ganz normal hier in meiner Wohnung leben, in meiner heimeligen und gewohnten Umgebung, das wieder zu verlieren wäre die Hölle für mich.

Was glaubt ihr ist Susannes 1. Geheimnis?

Über votes und Kommentare würde ich mich wie immer sehr freuen

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