Shots 4- Happy End mit Porridge/ letzter Teil

Und schon wieder war ich mir sicher, Tom Hiddleston wäre von einem Dämon besessen oder man hatte ihn gegen eine promiskuitive Kopie seiner Selbst ausgetauscht. Tom schüttelte den Kopf und brummte:

„Denkst du, ich habe ein Keuschheitsgelübte abgelegt? Ich bin ein Mann wie alle anderen und ich...habe Bekanntschaften gehabt. Und seit sechs Monaten eine Freundin mit gewissen Vorzügen, wenn du verstehst, was ich meine."

Ich guckte ihn immer noch an, als würde er türkisch rückwärts reden. Er zog die Augenbrauen hoch und wartete anscheinend auf meine Reaktion.

„Und? Wer ist jetzt derjenige, der ein schlechtes Gewissen haben sollte?" sagte Tom leise.

„Hast du es ihr gesagt?"

„Nein. Ich habe sie seit Monaten nicht gesehen, deshalb war ich auch so ausgehungert. Und eigentlich wollte ich schon lange Schluß machen. Sie hofft, das ich mich irgendwann mal auf mehr einlassen werde, doch ich..."

Tom rieb über sein Gesicht und stöhnte.

„Was denkst du jetzt von mir, Greta?"

„Ich...bin komplett überrascht. Ehrlich gesagt, hätte ich gedacht, das du single bist, wie ich, und auch nicht auf one night stands stehst. Deshalb habe ich mich hinterher so geschämt. Aber danke, das du mir die Wahrheit gesagt hast."

„Das klingt, wie ein Abschied." murmelte er. „Und das verstehe ich. Du bist enttäuscht von mir, oder?"

Ich schaute ihn an.

„Merkst du nicht, das diese Story viel komplizierter geworden ist, als sie sein sollte?"

Er stöhnte.

„Nicht das schon wieder! Du bist hier doch aufgekreuzt!"

„Weil ich dich immer noch sehr gerne habe, als...Schauspieler. Und dich sehen wollte, aber ich wollte nicht mit dir darüber diskutieren, dass du deine Freundin betrogen hast und wer von uns beiden sich jetzt schuldiger fühlen sollte. Sagen wir einfach, wir sind beide gleich schuldig, und Punkt."

„Ich habe sie nicht betrogen. Es ist doch nur Sex zwischen ihr und mir. Ist das eine Beziehung?" fragte er leise.

„Ja, in gewisser Weise schon. Genauso, wie wir nun ungewollt in einer Beziehung stehen."

„Ungewollt? Habe ich dich gezwungen, mir einen zu Blasen?" fuhr Tom mich nun an und ich verdrehte genervt die Augen.

„Hab ich dich gezwungen, mir nach zu laufen?" zischte ich.

Tom knurrte:

„Weißt du was? Wir sind nicht kompatibel." 

„Jedenfalls, was alles andere außer Oralsex betrifft." erwiderte ich brummig.

„Vielleicht sollten wir nicht reden, sondern besser gleich vögeln."

„Vergiß es! Hab keine Lust, deine Ersatz- Freundin-mit-gewissen-Vorzügen zu sein!" fauchte ich ihn laut an.

Lydia kam zurück an unseren Tisch und sagte:

„Kinder, beruhigt euch. Das ist ja total aus dem Ruder gelaufen..."

„Du hast recht, Lyd." brummte ich und wandte mich an Tom: "Kannst du mich jetzt bitte durchlassen? Ich will gehen!" 

„Kriech doch unter den Tisch. Das kannst du doch so gut." grinste er zurück.

Ich schloß die Augen und atmete tief durch, um den Impuls, ihm eine zu scheuern, zu unterdrücken. Vergessen war alles, was ich jemals an diesem Kerl gemocht hatte! Ich hörte, wie Lydia streng sagte:

„Tom, ich verstehe diese Anspielung zwar nicht, aber du solltest Greta wirklich durchlassen. Sie kommt mit zu mir, wir gehen jetzt." 

Ich öffnete die Augen. Kenneth stand neben Lyd und lachte.

„That escalated quickly!"

„Ha, ha!" brummte ich und vermied es, Tom anzuschauen.

Er schob seine Beine zur Seite, um mich durch zu lassen, doch nun ging ich tatsächlich auf Tauchstation und krabbelte unter dem Tisch durch, denn ich wollte vermeiden, mich an ihm vorbei quetschen zu müssen, wie er es wohl gehofft hatte. Tom allerdings reagierte blitzschnell und versperrte mir den Weg mit seinen langen Beinen. Ich stöhnte auf.

„Warum machst du das, wenn du mich nicht ausstehen kannst?" fauchte ich.

„Glaubst du, ich hätte dich so hingebungsvoll befriedigt, wenn ich dich nicht ausstehen könnte?" brummte er nun und krabbelte zu mir unter den Tisch.

Da er so groß war, wurde es nun ziemlich eng und ich versuchte, ihm auszuweichen. Was sich schwierig gestaltete. Und dieser Kerl roch so gut, ich hätte heulen können!

„Meinst du nicht, das du mir noch eine Chance geben kannst?" raunte er und hielt mich fest.

Ich schüttelte den Kopf.

„Du hast selbst gesagt, das wir nicht kompatibel sind. Lass mich einfach gehen und werd' mit deiner Freundin glücklich."

Tom schüttelte genervt den Kopf.

„Du hast nichts kapiert. Hast du mir überhaupt zugehört?"

„Hast du was gesagt?" grinste ich frech und nutzte sein verärgertes Innehalten, um endlich von ihm los zu kommen und aufzustehen. Tom rief mir wütend hinterher:

„Ja, lauf nur wieder weg, du ignorante Schlampe!" 

„Arschloch!" keifte ich, schnappte nach seinem Whiskeyglas und kippte es über seinem Kopf aus.

„Hey, hey, hey!" rief Kenneth und stellte sich vor Tom, der hochgeschossen war.

Lydia zerrte mich in Richtung Ausgang. Kaum an der frischen Luft, begann sie, mit mir zu schimpfen. Ich ließ sie stehen, rannte einfach davon. Hatte auf dem Weg zum Theater einen verruchten Schuppen entdeckt gehabt, weil ich mich verirrt hatte und durch eine ziemlich abgelegene Gasse gelaufen war. Doch durch das intensive Suchen hatte ich mir den Weg gut eingeprägt und fand den Laden schnell. Es war eindeutig, das hier Metal gespielt wurde, man hörte ihn schon von draußen. Genau das brauchte ich jetzt!

https://youtu.be/gB6n24ASc7w

Der Türsteher musterte mich von oben bis unten. Ja, ich war vielleicht ein bisschen zu schick angezogen, doch er ließ mich trotzdem durch. Immerhin hatte meine Strumpfhose eine Laufmasche bekommen und so sah ich wenigstens etwas nach Rockerschlampe aus. Da hatte Tom schon recht gehabt! Der Laden war absolut meins und der rockige Sound gerade heilsam. Ich gab meine Jacke ab und stürzte sofort auf die Tanzfläche, um mit kompatibleren Menschen wild herum zu hüpfen. Der Whiskey im Pub war mir schon ziemlich zu Kopf gestiegen und „Themata" von Karnivool machte mich eher heiß, als mich abzukühlen. Ein breitschultriger Typ schien es zu spüren und grinste mich an, ich rollte mit den Augen und drehte mich genervt um. Nur, um in Tom's Brustkorb zu laufen. Er hatte seinen Pulli ausgezogen, stank aber immer noch nach Whiskey. Sein schwarzes Shirt und die enge Hose passten hier absolut rein, in Gucci hätten sie ihn wohl nicht durchgelassen! Aber nun war er hier, zu meinem Leidwesen, und versuchte, gegen die laute Musik anzubrüllen.

„ES- TUT-MIR- LEID!" schrie er.

Ich schüttelte den Kopf und wollte an ihm vorbei, er packte mich am Arm und zog mich eng an sich.

„Bitte...es tut mir leid, das ich dich Schlampe genannt habe." raunte er.

In diesem Moment begann „More human than human" und ich rief:

„Okay. Angenommen. Aber jetzt will ich tanzen."

Ich schob mich wieder zwischen die Hüpfer und Tom folgte mir. Und ja, hier waren wir absolut kompatibel! Wir powerten uns so richtig aus und als die Melodie etwas ruhiger wurde, lagen wir plötzlich in enger Umarmung und rieben uns aneinander. Seine Hand auf meinem Hintern, mein Oberschenkel zwischen seinen Schenkeln, und unsere Blicke sprühten nun keine Hassfunken mehr. Wir wurden ständig angerempelt, schließlich schob Tom mich energisch von der Tanzfläche und wir landeten knutschend hinter einer Box. Er hob mich darauf und ich wickelte meine Beine um seine Hüften, selbst der irritierende Beat irgendeines furchtbaren Metalsongs und die Tatsache, das wir nun für immer taub sein würden, hielt uns nicht davon ab, übereinander her zu fallen, wie zwei ausgehungerte Raubtiere. Ich stöhnte in Tom's Ohr, als er heftig in mich drang und krallte mich an seinem nackten Gesäß fest. Sein Muskelspiel machte mich fast heißer, als seine Stöße, doch vor allen Dingen liebte ich es, das er völlig daneben zu sein schien und mir wild in den Mund keuchte. Ich schaute ihn an und er wurde langsamer, begann, mich zu necken. Dazu die vibrierende Box, seine Zunge in meinem Ohr und ich kam. Tom knurrte und wurde wieder schneller, bis wir zusammen ins Nirvana rauschten und laut aufschrieen, was sowieso niemand bei dem Lärm hören konnte. Nun, das war ebenfalls schnell eskaliert!

„Tut mir auch leid..." hauchte ich in Tom's Ohr.

Er hielt mich immer noch. Machte keine Anstalten, sich aus mir zurück zu ziehen und schmuste mit meinem Haar.

„Was? Das jetzt?" raunte er.

„Alles. Das ich Arschloch gesagt habe. Das mit dem Whiskey. Und alles davor. Es war gut, das du mir nach gelaufen bist und unsere Geschichte so wundervoll gemacht hast."

Tom lächelte mich an.

„Ich werde dir immer wieder nachlaufen, davon kannst du ausgehen. Aber wir sollten hier verschwinden. Ich habe schon einen Tinnitus..."

Ich kicherte. Tom rollte das Kondom ab, ich hatte gar nicht mitbekommen, das er es sich übergezogen hatte und musste prompt daran denken, ob er wohl immer welche dabei hatte. Er schaute mich an. Ich versuchte, krampfhaft zu lächeln und er lachte leise. Zog mich mit zur Garderobe, wir lösten unsere Jacken aus. Vor der Tür tat die Stille fast weh und tatsächlich hatte ich ein Piepen im Ohr! Tom sagte:

„Ich hatte die Dinger in der Pause besorgt. Weil ich geplant hatte, die Nacht mit dir zu verbringen und endlich da weiter zu machen, wo wir in San Diego aufgehört hatten."

Ich schaute ihn überrascht an.

„Aber du warst doch sauer auf mich?"

„Überhaupt nicht. Ich war überglücklich, das du im Publikum gegessen hast."

„Aber warum hast du mich immer so finster angesehen?" fragte ich irritiert.

„Weil Hamlet finster ist, Darling!" lachte er. „Hast du es etwa alles auf dich bezogen?"

„Ja." murmelte ich.

„Oh, komm her." murmelte Tom nun und zog mich an sich.

Hob mein Kinn an und schaute mir tief in die Augen.

„Du bist nicht meine Ersatz- Freundin- mit- gewissen- Vorzügen, Greta. Ich war von der ersten Minute an völlig von dir fasziniert."

„Weil ich deinen Penis im Mund hatte." brummte ich.

Tom rollte mit den Augen.

„Dann eben von der zweiten Minute, als du mich im Publikum so verwirrt angelächelt hast. Himmel, war das niedlich. Du dachtest, ich wüßte nicht, das du es gewesen warst, oder?"

„Naja, ich hatte vermutet, das du dahinter gekommen bist, weil man es mir bestimmt an der Nasenspitze ansehen konnte."

„Oh, ja, das konnte man! Ich hatte mich nur gewundert, das du so blaß warst, als wäre es für dich unangenehm gewesen."

„Das hatte wohl eher am Alkohol gelegen. Und an der wackeligen Treppe. Hast du mitbekommen, das ich runter gefallen war?"

Der große Kerl guckte erschrocken.

„Nicht wirklich. Oh, je...das kann ich ja kaum wieder gut machen. Auf jeden Fall brauche ich dafür mehr Zeit. Denkst du, das du mir diese Zeit geben könntest?"

„Warum ich?"

„Wenn du mit zu mir kommst, erkläre ich es dir. Ganz ausführlich." murmelte er und küsste sanft mein Gesicht.

„Hm, bei dir ist es bestimmt gemütlicher, als auf dem Flughafen..." überlegte ich.

„Ganz sicher ist es das. Und das Frühstück ist inklusive." lächelte er und zog mich zu einem Taxi.

Er brüllte den Taxifahrer an, wohin er fahren sollte, der guckte genervt. Natürlich entschuldigte Tom sich sofort und erklärte, das er immer noch einen ziemlichen Tinnitus hätte, ich nickte zustimmend.

„Wir hätten lieber nicht so nahe an der Box stehen sollen..." seufzte ich.

Mein Piepen und Rauschen im Ohr wollte auch nicht enden. Der große Kerl zog mich in seinen Arm und raunte:

„Das ist es wert gewesen. Aber magst du mir vielleicht endlich mal eine Antwort geben?"

„Hast du mich was gefragt?" gähnte ich.

Er stöhnte. Schnell sagte ich:

„Oh, ja. Entschuldige, ich bin...ziemlich durcheinander. Du meinst also, mit etwas Zeit würde diese Story ein Happy End kriegen?"

„Kommt auf deine Antwort an. Dann könnte es jetzt schon das Happy End sein." lächelte er.

„Okay." nickte ich.

Tom guckte irritiert.

„Was? Nach all dem ganzen hin- und her sagst du einfach okay, als hätte ich dir Porridge zum Frühstück vorgeschlagen?"

Ich lachte leise. Nahm sein Gesicht in meine Hände und küsste seine Nasenspitze. Dann schaute ich ihm tief in die Augen und erklärte:

„Ich möchte das Happy End, jetzt. Und morgen früh Porridge."

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