Heimatfilm Teil 4- Zerrissen
„Spinnt der?" brummte ich.
„Was hat er gesagt?" murmelte Tom.
„Wir sollen uns verliebt anschauen."
„Wie das, wenn ich hinter dir stehe? Warte, vielleicht ja so..." murmelte er, zog mich in seine Arme und nahm mein Kinn.
Er drehte meinen Kopf zu sich und beugte sich herunter, als würde er mich küssen wollten. Ich hielt den Atem an und mein Blick war wohl eher leicht panisch, als verliebt. Er lachte.
„Was ist denn? Bin ich so schrecklich anzusehen?"
Ich nickte und er begann, mich zu kitzeln.
„Hey, nicht so herum wackeln!" schimpfte der Fotograf.
Ich räusperte mich und guckte Tom lächelnd an. Ein Zeitlang konnten wir wieder unseren Blick nicht lösen, waren völlig vertieft ineinander und zuckten zusammen, als der Fotograf laut brüllte, dass wir fertig wären. Der große Kerl ließ mich schnell los, gerade rechtzeitig, denn nun wurde ich von den Mädchen bestürmt. Auf der Kutschfahrt heim, wo es noch einmal durch die Stadt ging, stieg ich mit Absicht in die Kutsche mit meiner Tante, die mir alles zeigte und erklärte. Auch meine Mädchen waren dieses Mal von Daphi getrennt, was die ersten paar Meter gut ging. Doch an der ersten Ampel hörte ich die Kleine zetern. Sarah versuchte, sie davon abzuhalten, von der Kutsche zu springen. Ich schaute Tante Desi an und sie verstand. Sie bat den Kutscher, kurz an die Seite zu fahren und ich deutete dem Kutscher hinter uns, das Gleiche zu tun. Ich lief schnell rüber und hob Daphi herunter.
„Danke." sagte Sarah und ich winkte ab.
„Bis später!" lächelte ich und lief schnell mit dem Kind rüber zu unserer Kutsche.
„Na, seid ihr endlich wieder vereint?" lachte Tante Desi, als Daphi meine Mädchen glücklich an die Hände nahm.
Nun, da wir die Kleine in der Mitte hatten, sprachen wir englisch. Doch Daphi war mehr an lustigen Ratespielen interessiert, als an den verschiedenen Bauwerken und Sehenswürdigkeiten. Tante Desi erzählte mir unter anderem, dass gerade „Die Zauberflöte" auf der Freilichtbühne gespielt wurde und ich flippte förmlich aus. Schließlich sangen wir Stücke daraus, einige andere Verwandte stimmten lustig mit ein, unter anderem Desi's Freund, der, wie er mir gestern schon erzählt hatte, in einem Kirchenchor sang. Dann hörten wir Gesänge aus der anderen Kutsche und lieferten uns mit ihnen einen regelrechten Wettbewerb. Das Hochzeitspaar, das ganz vorne in der prächtigen Hochzeitskutsche saß, drehte sich irritiert um, plötzlich winkten die Passanten uns zu, anstatt ihnen. Schon wieder bekam ich einen bösen Blick von Sophia, denn ihre Mutter hatte einen Arm um mich gelegt und sang mit mir im Duett. Ich seufzte. Mann, Sophia hatte doch so eine tolle Hochzeit, was grämte sie sich, dass ihre Mutter ein bisschen Spaß mit mir hatte! Ich lächelte ihr fröhlich zu und nun verzog sie ihren Mund. Ja, gegen ein Lächeln war jeder böse Blick machtlos! Ihr Mann flüsterte Sophia etwas ins Ohr und sie küssten sich, nun wurden sie wieder bejubelt. Na, also! Endlich waren wir wieder in der Stille der Landstraße, die den Berg hoch führte, angekommen, und unsere Gesänge klangen in den Bergen noch schöner. Horst, der Freund von Desi, sang ein bayrisches Volkslied und jodelte, der Hall suchte sich seinen Weg durch das Tal und ich lauschte fasziniert. Auch die Kinder, die erst gekichert hatten, blickten sich um und schließlich jodelten wir alle um die Wette. Wieder mit dem anderen Wagen. Erst wir, dann wurde gewartet, bis das Echo verklungen war, dann die anderen. Wir gewannen! Nun ja, auf dem anderen Wagen trauten sich nicht so viele, zu jodeln, der Lauteste war natürlich mal wieder Tom. Nick machte sich jedoch auch nicht schlecht und die beiden versuchten, die anderen zu motivieren, doch unsere Gruppe war stärker. Horst gab mit High Five, für einen Kirchenmann und Beamten, wie er mir erzählt hatte, war er ziemlich locker. Ich fragte, warum die Beiden nicht verheiratet wären, und Desi erwiderte, dass sie sich erst seit ein paar Monaten kannten, nach dem Tod meines Onkels wollte sie keine neue Beziehung. Und sie würde auch nicht noch einmal heiraten wollen. Ich nickte und schaute Horst an, er schien es in Ordnung zu finden. Legte seinen Arm um Desi und erklärte mir, dass er ebenfalls schon einmal verheiratet gewesen war und deshalb aus seiner Heimat weg gezogen war, weil Scheidung in einigen erzkatholischen Provinzen verpönt wäre. Hier würde es auch nicht gern gesehen, aber geduldet, und man hätte ihn als Partner von Desi akzeptiert.
Bevor wir ausstiegen, erhob sich Desi und schnappte sich ein Megaphon. Sie sagte, dass wir nun eine kleine Verschnaufpause von einer halben Stunde machen würden und dann die Feier in den Zelten losgehen würde. Erst einmal Mittagessen, denn wir hätten doch alle schon Hunger, oder? Alle bejahten laut und Horst jodelte. Dann verteilten wir uns wieder auf die Häuser, ich musste dringend zur Toilette. Blöderweise hatte ich meine Regel bekommen und hoffte, dass man meine Einlage nicht durch den eng anliegenden Stoff des Kleides sah. Nachdem ich mich frisch gemacht und das Geschenk geholt hatte, traf ich auf die anderen vor dem Haus. Emma und Sarah waren noch nicht soweit und es war irgendwie merkwürdig zwischen Diana, Nick, Tom und mir. Zwar scherzte Tom sofort, dass er nun eine Jodel- Revanche forderte, doch ich vermied es, seine Mutter anzuschauen. Ich nickte nur lächelnd. Endlich kamen die Frauen und wir zogen los. Überall standen weiße Zelte, ruhige Loungemusik schallte durch die wunderschöne Landschaft und die Tische waren hübsch gedeckt. Sogar mit Tischkarten! Am Kindertisch war schon ordentlich was los, unsere drei Mädchen rannten zu den Jungen, langsam hatten sie wohl auch angedockt. Besonders Noemi verstand sich mit einem kleinen, frechen Lockenkopf ganz gut. Ich guckte den großen Engländer an.
„Johannes?" überlegte ich.
Er schüttelte den Kopf.
„Anton."
Ich seufzte.
„Das werde ich mir nie merken."
„Immerhin hast du dir jetzt die Namen gemerkt. Du machst Fortschritte. Ach, so ein Ärger." maulte Tom dann und ich guckte ihn fragend an. „Ich muss zwischen meinen Schwestern sitzen! Als wenn ich die nicht schon genug um mich herum hätte. Wo sitzt du?"
„Hab mich noch nicht gefunden. Oh...hier hinten. Neben deiner Mutter." lächelte ich.
Tom nahm die Karte und vertauschte sie mit seiner. Diana stand etwas Abseits und unterhielt sich mit jemandem, sodass sie es nicht mit bekam, wohl aber Sarah.
„Das werde ich petzen!" lachte sie. „Und außerdem nehme ich das persönlich. Komm du mir nochmal an, wenn du was von mir willst!"
Er schmollte und brummte:
„Egal, wie alt man ist, immer dissen dich die großen Schwestern."
„Wenn du dich wie ein kleiner Junge benimmst, wirst du auch so behandelt!" gab sie zurück.
Bevor Tom etwas erwidern konnte, kam das Brautpaar und alle jubelten und beglückwünschen sie noch einmal. Ich ging zum Präsenttisch und legte unser Geschenk ab, bewunderte die anderen Präsente.
„Hast du das selbst gemacht?" fragte Emma hinter mir und legte ihres daneben.
„Ja. Hab ja im Moment genug Zeit, mich den kreativen Dingen zu widmen." lächelte ich.
„Es ist toll. Witzig." lobte sie.
„Die Mädchen haben ein bisschen geholfen. Mika ist eine begabte Zeichnerin und Noemi näht gerne." sagte ich stolz.
„Die künstlerische Ader liegt wohl in der Familie, hm?" lächelte sie. „Wie bei uns. Ihr passt wirklich gut zu uns, schade, das...wir so weit von einander weg wohnen. Daphi wird deine Töchter vermissen."
„Ja. Das hat Tom auch schon gesagt. Naja, es gibt ja facetime und man könnte ja auch einfach mal wieder Briefe schreiben, wie früher."
„Ja, gute Idee. Übrigens, ich denke, Daphi wird nicht die Einzige sein, die euch vermissen wird..." raunte sie dann und deutete auf ihren großen Bruder.
Ich seufzte schwer. Emma raunte:
„Für mich ist es okay. Ich hatte auch mal...zwei Kerle zur gleichen Zeit, Mum weiß nichts davon. Sie ist natürlich besorgt um Tom."
„Hat sie das gesagt?" fragte ich leise.
Emma zog mich aus dem Zelt, obwohl gerade alle aufgefordert worden waren, sich zu setzen, aber auf deutsch. Emma erklärte:
„Nein. Das muss sie nicht, wir kennen ihre Einstellung. Und nimm es ihr bitte nicht krumm, ja?"
Ich schüttelte den Kopf.
„Wahrscheinlich würde es mir an ihrer Stelle genauso gehen. Deshalb finde ich es auch nicht gut, dass Tom die Karten vertauscht hat. Wir müssen hinein, Emma, das Essen wird gleich aufgetischt. Und Danke." lächelte ich.
Sie umarmte mich kurz, dann gingen wir ins Zelt. Natürlich guckten uns alle an, der Vater des Bräutigams hielt gerade eine Rede. Schnell huschte ich zu meinem Platz und erhielt einen tadelnden Blick von Tom. Ich rollte mit den Augen und er stupste mich an. Ich zurück. Und dann ging es hin und her, bis Diana uns zur Raison rief.
„Das meinte ich..." grinste Sarah Tom an.
„Sie hat angefangen." brummte der und deutete auf mich.
„Hab ich nicht." protestierte ich.
„Hast du doch." grinste er.
„Nein."
„Doch."
„Nein."
„Doch."
So ging es weiter, keiner von uns wollte aufgeben. Die Rede war zum Glück vorbei und das Essen wurde gebracht, wir wurden an den Tischen bedient. Sarah stöhnte.
„Leute, ihr nervt. Ihr beide habt angefangen, und Punkt."
„Haben wir nicht." sagten wir nun unisono und lachten dann.
Gaben uns High Five und schlugen fast dem armen Kellner die Teller aus der Hand.
„Geht doch am Besten an den Kindertisch!" schimpfte Sarah lachend.
„Gute Idee! Äh, sorry." sagte Tom zu dem jungen Kerl.
„Nix passiert." lächelte der und himmelte den großen Barden an.
Ich warf Sarah einen vielsagenden Blick zu und sie blinzelte. Auch Emma grinste. Tom stand auf und nahm seinen Teller.
„Kommst du, Biggi?" fragte er dann.
Ich riss die Augen auf und fuhr hoch.
„Woher...?" schnappte ich.
„Ach, ich hab deinen Namen gegoogelt." grinste er.
Ich schimpfte:
„Ich hasse diesen Spitznamen, den hab ich nicht mal als Kind gemocht! Doch, eine Zeitlang war ich Biggie, the notorious BIG, das fand ich damals cool, aber jetzt nicht mehr."
„Ich find dich cool. Nun komm, das Essen wird auch cool."
„Du willst dich nicht echt dahin setzen?" murmelte ich, obwohl ich ihm schon folgte.
„Warum nicht? Ist doch albern, dieses Kindertisch- Erwachsenentisch Getue."
„Da hast du recht. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass unser Haus ständig gegen alles rebelliert." seufzte ich.
„Haus Hiddleston. Wir müssen uns ein beeindruckendes Wappentier überlegen." lachte Tom.
„Einen Retriever?" kicherte ich.
Er brummte irgendwas Unverständliches, doch nun waren wir am Ziel angekommen und hockten uns zu den Kleinen, die uns verwirrt anguckten und plötzlich verstummt waren. Tom lachte und sagte:
„Redet ruhig weiter, wir sind nicht das Aufpasserkommando. Ganz im Gegenteil, wir wurden weg geschickt, weil wir uns nicht benehmen konnten, nicht wahr, Biggi?"
Ich knurrte nur. Nun, das leckere Essen war schon fast kalt! Trotzdem schmeckte es und ich half Daphi, das Fleisch klein zu schneiden. So hatte es doch was Gutes, hier zu sein. Tom wollte mit den Jungs scherzen, doch sie verstanden ihn nicht. Ich übersetzte und nun ging es immer hin- und her, ich kam mir vor, als wäre ich bei einer Pressekonferenz. Schließlich kam der Nachtisch und ich weigerte mich, weiter zu machen, denn den musste man achtsam genießen! Hm, war die Mousse lecker! Noemi guckte mich lieb an und ich schmolz dahin, schenkte ihr die Hälfte. Daphi probierte das Gleiche bei Tom, doch er spielte Loki, den Kinderschreck, der seinen Pudding nicht teilen wollte. Ich tat so, als wäre ich Freya und schimpfte mit ihm, schließlich drohte ich, ihn nach Muspelheim zu verbannen, wo es immer Brokkoli zum Nachtisch gäbe. "Loki" schmollte und gab Daphi sein Hälfte ab. Die Kinder amüsierten sich, obwohl die Jungen kaum etwas verstanden hatten, aber ich beherrschte Gesichtsausdrücke fast so gut, wie der Schauspieler. Nur waren meine ziemlich überzogen, Tom's aber auch, anders, als sonst. Nach dem feudalen Mahl ging ich zu Desi, um mich zu entschuldigen, aber sie winkte ab und meinte, wir könnten ruhig sitzen bleiben. Dann verdrückte ich mich, da ich die Binde wechseln musste, gerade rechtzeitig, denn als ich zurück kam, war ein nerviges Spiel in Gange, bei dem die arme Sarah mitspielen musste. Beim Brautstraußwerfen fing der große Tom ihn und alle lachten. Die ledigen Damen um ihn herum umgarnten ihn danach ohne Unterlaß. Dann gab es Kaffee und Kuchen und weitere, langweilige Reden. Endlich kam ein DJ und das Tanzzelt wurde eröffnet. Ein großes Buffett war aufgebaut worden und es war einfach total schön, die warme Luft, die Berge um uns herum und die wunderbare Musik. Ich war gerade in einer regen Unterhaltung mit einer Tante vom Bräutigam, als plötzlich ein Schatten über mich fiel. Ich war Tom den Nachmittag über aus dem Weg gegangen, nachdem mich jemand gefragt hatte, ob wir ein Paar wären. Nun, nach gestern und heute, wo wir ständig zusammen gewesen waren, Händchen gehalten hatten und so weiter, war es nur logisch, dass die Leute das annahmen. Deshalb hatte ich mich nach der Kaffeezeit unter die Leute gemischt, was nicht schwer war, und wenn Tom auftauchte, hatte ich mich schnell vor ihm versteckt oder war in ein anderes Zelt gegangen. Als mich Mika holen wollte, weil Tom mit ihnen draußen Fangen spielte, sagte ich, dass es mir nicht gut ginge. Und nun stand er da und guckte grimmig zu mir runter.
„Hast du unsere Abmachung vergessen?" fragte er.
Ich schüttelte den Kopf.
„Ich wäre schon noch rüber gekommen, nur gerade unterhalte ich mich noch." erwiderte ich spitz.
Er seufzte und fragte:
„Hab ich irgendwas gesagt, was dich verärgert hat?"
Ich schaute irritiert auf die Tante, die zuckte mit den Achseln und murrte:
„I versteh nix. Mir sahn uns, muss mal nach den Buben schaun."
Sie stand auf und ging, sofort setzte sich Tom auf ihren Platz und ich stöhnte leise.
„Was ist los?" raunte er und guckte mir tief in die Augen.
Uh. Ich erklärte:
„Die denken alle, wir wären ein Paar. Und Desi und Familie wissen doch ganz genau, dass ich verheiratet bin. Ergo bin ich eine Ehebrecherin. Und das will ich nicht sein, sorry."
„Du liegst falsch. Da dein Mann nicht dabei ist, geht das Gerücht herum, ihr wäret getrennt und ich sei der Neue. Ist bei mir auch angekommen. Aber eigentlich ist mir das alles völlig schnurz, sollen sie doch denken, was sie wollen. Wir sind niemandem etwas schuldig, Birgit."
„Doch, deiner Familie. Deine Mutter macht sich Sorgen um dich."
„Natürlich tut sie das. Aber ich bin groß, ich treffe meine Entscheidungen selbst und manchmal sind sie halt nicht nach ihrem Geschmack."
„Wie meinst du das?"
„Ihr passt es nicht, dass ich eine Frau will, die schon vergeben ist. Und, das mir dadurch vielleicht das Herz gebrochen wird."
Mein Herz schlug mir bis zum Hals und ich traute mich nicht, ihn anzusehen.
„Und...diese Frau ist...?" flüsterte ich.
„Du weißt genau, wen ich meine." brummte er.
Ich schüttelte den Kopf.
„Darum bin ich dir aus dem Weg gegangen. Ich will dir nicht wehtun."
„Das ist paradox- denn deine Ignoranz tut mir weh."
Ich biss mir auf die Unterlippe.
„Ich habe dich doch nicht ignoriert. Ich wollte....eine kleine Auszeit, um nach zudenken, aber das ist hier absolut nicht möglich."
Nun schaute ich ihn doch an und bereute es sofort. Oh, er sah so...müde, traurig und erschöpft aus, dass ich sofort das Bedürfnis verspürte, ihn zu umarmen!
„Ich verstehe, dass du Zeit brauchst. Aber sag mir bitte, das...es nicht völlig hoffnungslos ist..." hauchte er.
Oh, Gott, was war hier nur los? Träumte ich?
„Ich weiß nicht, was du von mir willst. Du könntest...so tolle Frauen haben, ledige Frauen, junge Frauen, die noch keine Kinder von anderen Männern haben, und..." ich stöhnte und vergrub meinen Kopf in meinen Händen.
Alles drehte sich, und es lag nicht nur am Alkohol.
„Das beantwortet meine Frage nicht." murmelte er und strich mir sanft über den Kopf. „Geht es dir nicht gut?"
„Mir geht es total schlecht." jaulte ich in meine Hände.
„Hast du Schmerzen?"
Ich nickte.
„Das auch, aber meine psychische Verfassung ist schlimmer. Weißt du, wenn es hoffnungslos wäre, wäre es viel einfacher für mich, dann könnte ich dich einfach abtun und "Adios Muchachos". Aber nein, du bist...du hast unsere Wäsche gebügelt, ich meine, welche Frau würde da nicht zugreifen wollen?"
„Du magst mich, weil ich deine Wäsche gebügelt habe?" murmelte er.
Noch immer streichelte er mich. Ich schaute auf und atmete tief durch.
„Du weißt, wie ich das meine. Du weißt fast immer, wie ich etwas meine und was ich sagen will und das ist es, was mich zu dir hinzieht. Ich fühle mich sicher bei dir und andererseits es ist lustig und aufregend, mit dir zusammen zu sein. Monolog Ende." brummte ich.
Mika kam angelaufen.
„Kommt ihr mit tanzen? Das macht so einen Spaß! Die haben eine Polonäse gemacht!"
Ich lächelte sie an. Nickte und stand auf. Dann hielt ich Tom die Hand hin.
„Frage beantwortet?" murmelte ich.
„Yep." lächelte er und nahm meine Hand. „Warum halten wir jetzt doch Händchen?"
„Weil du verdammt noch mal recht hast, Großer." seufzte ich. „Und wenn ich mir jetzt bei jedem Tanz Sorgen um das Gerede machen müsste, verderbe ich mir selbst den Abend. Aber vielleicht ist auch der Wein Schuld."
„Hm, dann werde ich dafür sorgen, dass dein Glas immer gefüllt ist..." raunte er und dann verstanden wir nichts mehr, weil es im Musikzelt einfach zu laut war.
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