Heimatfilm Teil 1- Der berühmte Cousin

„Das fühlt sich echt komisch an" giggelte Noemi, meine Kleinste und pulte sich im Ohr herum.

Ihre große Schwester Mika rümpfte die Nase.

„Bah, jetzt verteile doch nicht überall deinen Ohrenschmalz! Ist ja widerlich!"

Ich schmunzelte.

„Das Knacken hört gleich auf, dann haben wir uns an den Höhenunterschied gewöhnt. Oh, wie schön es hier ist, hm?" schwärmte ich und deutete auf die Berge um uns herum.

Die Mädchen pressten ihre Nasen an die Scheiben des Zugabteils.

„Oh, Gott, guck mal, wie weit es da runter geht!" quietsche Noemi.

Ich wagte einen Blick und sofort wurde mir schwindelig.

„Wenn der Zug entgleist, sind wir alle, alle tot..." sang ich und meine Kinder protestierten lachend.

Das steife Ehepaar, das uns gegenüber saß, guckte empört und ich seufzte.

„Psst." machte ich. „Oh, guckt mal, Gefahr gebannt. Der Bahnhof. Nun bin ich mal gespannt."

„Ich auch. Ist total cool, dass uns Tante Desiree eingeladen hat, obwohl sie uns ja gar nicht richtig kennt." sagte Noemi.

Ich nickte. Ja, es war Zufall gewesen. Sie hatte über einen Onkel von mir Kontakt aufgenommen, als sie von meiner Krebserkrankung erfahren hatte. Wir hatten uns seit dreißig Jahren nicht mehr gesehen, woran auch die Entfernung schuld war, sie lebte in Bayern, wir im hohen Norden. Zuletzt war sie zur Beerdigung meiner Mutter bei uns gewesen und nun war sie entsetzt darüber, dass mich dasselbe Schicksal ereilt hätte. Natürlich hatte ich ihr gesagt, dass meine Prognose sehr gut wäre und es nicht mit meiner Mutter's Krebserkrankung zu vergleichen war. Nun war sie etwas beruhigt und hatte uns zur Hochzeit ihrer Tochter Sophia eingeladen. Ein bisschen skeptisch war ich schon, da wir wirklich niemanden kannten, selbst mein Onkel war nicht mitgefahren.

Tatsächlich erwartete uns ein Angestellter meiner Tante. Er nahm uns das Gepäck ab und räumte es in den Land Rover, dann fuhren wir den Berg hinauf, zur riesigen Alm. Er brachte uns in ein Ferienhaus, das so groß war, dass noch zwei weitere Familien mit untergebracht wären, wie wir hörten. Die Mädchen hatten ein Etagenbett und freuten sich wie Bolle, tobten darauf herum, während der junge Kerl versuchte, auf hochdeutsch zu erklären, was als Nächstes folgte. Schließlich ging ich mit ihm in die riesige Küche, doch auch dort wurde getobt. Ein kleines Mädchen rannte Xaver, den jungen Mann, halb um und er fluchte auf bayrisch. Ich wich ihr kichernd aus, aber sie lief Kreise um mich herum, während Xaver weiter redete. Ich verstand ein Wort nicht und er kannte den hochdeutschen Ausdruck dafür nicht, so machte ich Vorschläge und er schüttelte immer wieder den Kopf. Die Kleine hatte mittlerweile angehalten und fragte auf englisch, wie ich hieße.

„Birgit, and who are you?" lächelte ich.

„My name is Daphne. Happy to meet you!" grinste sie höflich.

„My pleasure." grinste ich zurück und machte einen Knicks, sie kicherte.

„Naja, dann kommt einfach um Sechse rüber ins Haupthaus, dann wird es sich schon finden." sagte Xaver und ich nickte.

Nun stürmten auch meine Mädchen die Küche und Daphne war sofort dabei, sie als ihre Spielkameradinnen zu rekrutieren. Sodass sie nun alle drei um mich herumliefen, manchmal auch um den Küchentresen, aber es war wohl lustiger, mich mit einzubeziehen. Schließlich versteckte ich mich in einem Wandschrank, als die Mädchen gerade mal wieder außer Sichtweite waren. Nun war die Verwirrung groß und es wurde in einem Kauderwelsch aus Deutsch und Englisch diskutiert, was zu tun wäre. Ich fragte mich, wo denn Daphne's Eltern steckten, als ich plötzlich eine schöne, bekannte Stimme auf englisch nach ihr rufen hörte. Wahnsinn, das ich ihn sofort erkannte, obwohl der Schrank seine Stimme dämpfte und die Kinder laut herumalberten. Mein Herz begann zu rasen und mein erster Impuls war, einfach im Schrank zu bleiben, bis er wieder weg war. Er wohnte doch hoffentlich nicht auch hier? Mir wurde schlecht. Ich kniff mich fest, als ich ihn meine Mädchen fragen hörte, wer sie seien und er lachte, weil sie nicht antworteten.

„Das ist doch..." zischte Mika ihrer kleinen Schwester zu und ich öffnete todesmutig den Schrank.

„Buh!" lachte ich und nun erschraken auch noch alle.

Ein hübsche Blondine kam herein und schimpfte mit Daphne, warum sie einfach weg gelaufen wäre. Dann fragte sie mich, ob sie Ärger gemacht hätte und ich winkte ab.

„Alles okay. Ich bin Birgit, und das sind Mika und Noemi. Wohnt ihr auch hier?"

„Ja. Meine Tochter Daphne kennst du ja schon, ich bin Sarah und das ist mein Bruder Tom. Sophia ist unsere Cousine."

Ich wußte, dass die Mutter von Tante Desiree einen Bayern- vernarrten Engländer geheiratet hatte.

„Meine auch!" lachte ich und wir klärten kurz unsere Familienverhältnisse.

Ich kriegte fast einen Herzinfarkt. Ich war über tausend Ecken mit Thomas William Hiddleston verwandt! Der gerade mit Daphne und meinen Mädchen herumalberte, dass mir ganz warm um's Herz wurde. Plötzlich liefen die drei hinaus und ich erschrak.

„Äh, wir sollten in einer halben Stunde im Haupthaus sein..." lächelte ich Sarah an.

„Wir auch. Wir sind heute morgen angekommen, die ganze Nacht Zug gefahren, es war furchtbar! Deshalb ist Daphi auch so überdreht. Oh, das hier ist mein Mann Nick."

Ein weiterer Kerl war dazu gekommen und wir schüttelten uns die Hände. Dann erklärte mir Sarah die Küche und führte mich herum, was eigentlich Xaver hätte machen sollen, aber er war anscheinend schon bei den Hiddleston's überfordert gewesen, berichtete Sarah. Im riesigen Wohnzimmer fanden wir Diana, Sarah's und Tom's Mum, und Emma, die jüngste Schwester. Auch hier wurde ich herzlich begrüßt und Diana drückte mich an sich, ich wäre ja irgendwie ihre Großnichte, meinte sie. 

Irgendwann kam Tom mit den Kindern zurück und Mika tönte:

„Mama, ich werd nie wieder sagen, dass ich sein Gesicht nicht mehr sehen kann! Tom ist echt voll in Ordnung, meinetwegen himmele ihn ruhig weiter an."

„Ich weiß nicht, wovon du redest." grinste ich.

„Ach, der versteht uns doch sowieso nicht, wenn wir deutsch reden, oder?" fragte sie dann.

„Ich wäre mir da nicht so sicher..." überlegte ich und schaute Tom an, der auf mich zuging und unschuldig lächelte.

„Sorry, ich habe mich gar nicht richtig vorgestellt." raunte er mit dieser unglaublichen Stimme.

„Das wirst du dir wahrscheinlich in den meisten Fällen sparen können...dies ist so einer." blinzelte ich.

Er schüttelte den Kopf.

„Aber nur, weil du mein häßliches Gesicht schon kennst, heißt das ja nicht, dass man diese Dinge einfach weglassen sollte. Und anscheinend sind wir ja auch verwandt, also darf ich dich drücken."

„Na, klar!" lächelte ich.

„Hallo, Bridget. Es freut mich, dich kennen zu lernen." sagte er auf deutsch und ich antwortete:

„Hi, Tom, die Freude ist ganz meinerseits. Und das ist jetzt wirklich keine Floskel." kicherte ich und er grinste.

Sanft zog er mich an sich, mein Herz überschlug sich fast. Wie sollte ich die nächsten Tage nur überleben? Nun erinnerte Diana daran, dass wir rüber mussten. Ich nickte und verschwand kurz im Bad, es war ultraheiß und ich musste meinen Kompressions- BH neu justieren. Ich löste den Gurt und zog den Reisverschluss auf, entfernte das voll geschwitzte Tuch, das ich mir zwischen meine neu gepushten Brüste, was ich gar nicht mehr gewohnt war, geklemmt hatte, und plötzlich ging die Tür auf. Ich hatte vergessen, abzuschließen, und bei so vielen Leuten war ich leicht irritiert, dass ausgerechnet Tom vor mir stand! Er wich sofort erschrocken zurück und entschuldigte sich. Nun, es war ja nicht viel zu sehen, da der BH fast wieder zu war, und ich rief:

„Schon gut. Du kannst mir vielleicht sogar helfen."

Er kam wieder rein, ich drehte ihm den Rücken zu.

„Magst du mir den Gurt reichen?" fragte ich sanft.

„Gerne. Moment..." murmelte er. „So richtig?"

„Ja, danke. Puh. Es ist viel zu warm für dieses Teil..." japste ich und schloß den Gurt.

„Darf ich fragen, warum du es tragen musst?"

Ich nickte.

„Natürlich, du gehörst ja zur Familie. Ich hatte Brustkrebs und hab eine doppelte Mastektomie hinter mir. Die OP rechts ist erst drei Wochen her, deshalb muss ich den Kompressions-BH tragen." lächelte ich.

Tom lächelte.

„Es tut mir leid, das zu hören. Ich würde gerne mehr darüber erfahren, aber wir haben noch genau fünf Minuten, um den Hang runter zu laufen."

Wir schauten uns an und dann fiel mir ein, dass er ja bestimmt auf Toilette wollte.

„Oh, sorry, bin schon weg." lachte ich und er winkte ab.

„Kein Problem. Die anderen sind schon los, wartest du kurz auf mich?"

„Klar."

Ja, auch meine Kids waren fort, es war total still im Haus. Ich zog mir das Top wieder über und ging vor die Tür, atmete tief die wunderbare Bergluft ein, was mich etwas beruhigte. Plötzlich stand der große Kerl hinter mir und seufzte.

„Wunderschön." sagte er auf deutsch.

„Oh, ja. Schau, da drüben, die Ziegen. Wie bei Heidi." lächelte ich.

Tom versuchte, zu jodeln und ich lachte. Machte mit, während wir zügig den Hang runter liefen. Schließlich war ich auf halber Strecke völlig außer Atem. Tom schaute besorgt zu mir runter.

„Sorry, hab ganz vergessen, dass du ja noch im Genesungsprozess bist. Ich war zu schnell, hm?"

„Schon gut, hätte ja was sagen können. Ich wußte nicht, wieviel ich mir zumuten kann." lächelte ich zurück und hielt mir die Seite.

„Soll ich dich huckepack nehmen?" grinste er nun.

„Um Gottes Willen! Geht schon wieder." lachte ich.

„Was heißt „Um Gottes Willen"? Denkst du, ich schaffe das nicht?" flachste der süße Engländer nun und ich verzog den Mund.

„Doch, doch. Nur hab ich ein Problem mit Höhen."

Nun lachte er wieder.

„Ich könnte ja auf allen Vieren laufen...so..." alberte er und machte es vor.

„Tom! Steh lieber wieder auf! Hier liegen überall spitze Steine!" lachte ich.

„Willst du nicht aufsteigen? Komm schon, Feigling!"

Ich schüttelte meinen Kopf und hüpfte auf seinen Rücken.

„Ho, Brauner! Auf zur Ponderosa Ranch!" kicherte ich und klopfte ihm zart auf seinen in einer lässigen Jeans verpackten, hübschen Hintern.

Er krabbelte lachend los und ich bekam Schlagseite. Quietsche auf und rollte mich schnell auf den Rücken, bevor ich fiel, trotzdem tat es ziemlich weh.

„Von wegen Feigling!" schnaufte ich grinsend und wollte mich hoch rappeln, aber der große Kerl umfaßte mich und hob mich sanft auf.

„Schon wieder sorry. Bist du in Ordnung?" lächelte er zerknirscht.

„Ja. Und wieder kannst du nichts dafür. War doch lustig. Oops." kicherte ich und schob das Tuch wieder zwischen die Brüste.

Ich hätte schwören können, dass er rot geworden war, aber nun wurden wir von einer Horde Kindern und zwei Berner- Sennenhunden in Empfang genommen. Ja, diese Familie war groß, musste ich fest stellen. Kaum waren wir im Haus, wurden wir getrennt und stellten uns den vielen Menschen vor. Schließlich saßen meine Mädchen und ich bei der dementen Großmutter, die meinte, meine Mädchen seien ihre Kinder. Wir versuchten ein paar Male, sie vom Gegenteil zu überzeugen, aber dann gaben wir auf und und ließen sie reden. Ich verstand eh nur die Hälfte von ihrem urbayrisch.

„Mutter, du musst hochdeutsch reden. Das ist Anna's Tochter aus dem Norden." sagte Desiree und ich lächelte sie an.

„Anna?" fragte die alte Frau verwirrt.

„Ist schon gut." lächelte ich.

„Na kommt, ich zeig euch mal das Haus." winkte meine Tante nun.

Die Mädchen atmeten erleichtert auf und ich zog sie in meine Arme. Wir folgten und staunten, wie riesig hier alles war, dagegen war unsere Hütte gar nichts! Irgendwann kam Sarah mit Daphne, die einen Narren an meinen Mädchen gefressen hatte und sich ohne sie langweilte. Die Jungs von Hof sagten ihr wohl nicht so zu! Noemi meinte, die könnten auch kaum englisch und nur mit bayrischem Akzent. Ich lachte. Sarah und ihr Mann Nick kamen schließlich mit auf Tour und als wir wieder unten waren, wurde das Abendbrot aufgetischt. Für meine Mädchen war es ungewohnt, an einer so riesigen Tafel zu essen. Und auch hier waren die Hiddlestons neben uns platziert, auf der anderen Seite meine Kusine mit ihrem Verlobten. Irgendwie schien Sophia mich nicht zu mögen und ich wäre wohl dauernd gedanklich damit beschäftigt gewesen, wenn die lieben Hiddlestons mich nicht abgelenkt hätten. Meine Großtante zog mich schließlich irgendwann in die Küche, entschuldigte sich für ihre Tochter und klärte mich darüber auf, dass Sophia nicht so begeistert gewesen wäre, so viele Menschen einzuladen. Schon gar nicht Verwandte, die sie nie gesehen hatte. Ich erwiderte, dass ich das verstehen könnte. Doch Desiree umarmte mich, sie hatte Tränen in den Augen und flüsterte:

„Es ist doch nie zu spät, sich wieder anzunähern. Ich freue mich, dass du da bist. Und das es dir so gut geht, dass du hier sein kannst."

Nun musste ich auch weinen und drückte sie eng an mich. Wir standen in der riesigen Küche, doch Sophia fand uns trotzdem und ich hörte sie schnippisch sagen:

„Mama, soll ich etwa die Gäste alleine unterhalten? Julian ist schon ganz genervt, du weißt, dass er solche Aufläufe hasst."

Meine Tante ließ mich los und ich wischte mir die Tränen weg. Sie erwiderte:„Natürlich nicht, Kind, wir kommen schon."

Oh, wenn Blicke töten könnten. Und nun kapierte ich. Nein, ich will dir deine Mutter nicht wegnehmen, dachte ich, auch, wenn ich gerade jetzt eine gebrauchen könnte! Ich suchte das Bad auf, ich war noch nicht fähig, wieder zurück zu gehen. Schon gar nicht, weil mein Lieblingsschauspieler mir gegenüber saß und sein wunderschöner Blick mir garantiert noch mehr Tränchen entlockt hätte...Dieses Mal schloß ich ab. Mein Augenmakeup war komplett ruiniert, natürlich. Ich säuberte mich ein wenig und atmete ein paar mal gezielt vor mich hin, dann war ich bereit, den Rückweg anzutreten. Ich hörte schon von draußen das laute Gemurmel und Geklappere und am Liebsten wäre ich umgedreht und wieder zu Hütte hoch gelaufen, hätte mir ein bisschen Musik in die Ohren gestopft und geheult. Aber nein, jetzt musste ich auf Konversationsmodus umschalten. Plötzlich legte sich eine Hand auf meine Schulter, ich zuckte erschrocken zusammen und drehte mich um.

„Sorry. Da bist du ja. Alles okay?" fragte Tom.

Ich schmunzelte. Wie oft er in den letzten zwei Stunden sorry gesagt hatte, konnte ich gar nicht zählen! Ich nickte tapfer, obwohl mir unter seinem Blick schon wieder ganz anders wurde und ich das dringende Bedürfnis hatte, mich an seine warme Brust zu werfen und mich trösten zu lassen. Und ja, als ich in den Saal kam, traf mich sofort Sophia's wütender Blick und ich versteifte mich. Tom legte mir kurz die Hand auf den Rücken und ich schaute ihn überrascht an, weil er es anscheinend gemerkt hatte. Er lächelte und zog meinen Stuhl zurück.

„Danke." lächelte ich zurück.

„Gerne." raunte er und nun wurde mir wieder anders, aber anders- anders...

Himmel, wie verrückt war das alles! Lag ich noch in der Narkose und träumte? Ich kniff mir unter dem Tisch in den Oberschenkel und Noemi, die neben mir saß, stöhnte.

„Mama, warum hast du uns alleine gelassen? Es ist so öde. Ich bin fertig mit Essen, aber Mika sagt, wir dürfen nicht einfach aufstehen. Richtig?"

Ich schaute zu Desiree rüber, sie unterhielt sich mit ihrer Mutter. Guckte mich an und ich deutete auf die Kinder. Sie nickte, erhob sich und sagte, dass das förmliche Abendessen nun beendet sei. Sofort sprangen die Jungs auf, die auch schon mehr unter ihren Stühlen hingen, als drauf gesessen hatten und meine wilde Noemi folgte ihnen. Daphne schnappte sich Mika, die ganz in ihrer Nanny- Rolle aufzugehen schien. Auch einige Erwachsene waren aufgestanden, um Rauchen zu gehen, so wurde es ein wenig angenehmer und ich machte mich über den Nachtisch her.

„Lecker, nicht?" schwärmte Sarah und ich nickte.

„Oh, ja. Merkwürdig, es schmeckt ganz anders, als bei uns oben im Norden. Wahrscheinlich sind die Kühe hier zufriedener..." kicherte ich.

„Ja, und die Hühner auch! Ich hab das Rezept mal ausprobiert, aber so kriege ich es nicht hin." lächelte sie dann.

„Da gibt es sicherlich einen Trick. Eine Geheimzutat." blinzelte Tom. „Wen knöpfen wir uns vor, um es aus ihm herauszupressen?"

Ich deutete auf Sophia und Sarah schüttelte den Kopf.

„Die weiß es garantiert nicht. Unser Kusinchen steht nicht so auf Küchenarbeit. Wozu auch, wenn man Angestellte hat." sagte sie herablassend und Tom schaute sie an.

„Sei nicht so bewertend. Die hatten halt Glück mit ihrer Molkerei. Viele Milchbauern haben es nicht. Und es kann nicht jeder so eine begnadete Köchin sein, wie du."

„Ja, ja, Bruderherz. Ich weiß." seufzte sie. „Ich hasse es nur, dass sie mir immer das Gefühl gibt, ich würde ihr etwas wegnehmen wollen."

Ich schaute Sarah überrascht an.

„Dir auch?"

Sie nickte.

„Mir und Ems. Zu Tom ist sie wesentlich netter, aber...ist ja logisch."

„Hm, ich dachte, es läge an mir..." murmelte ich und sie legte den Arm um mich.

„Nein, so ist Sophia. Mach dir nichts draus..."

Ich lächelte sie an und umarmte sie seufzend.

„Was ist denn nun mit der Geheimzutat?" quengelte Tom und wir lachten.

„Oma weiß es bestimmt." lächelte ich.

„Na, die kriegt nachher einen Herzinfarkt und dann müssen wir auch noch zu einer Beerdigung!" witzelte er.

„Dann musst du eben etwas psychologisches Geschick anwenden anstatt brutaler Gewalt!" blinzelte ich.

Sarah lachte. Ja, es war albern, sich vorzustellen, dass Tom einer alten Dame etwas antun könnte!

„Dann zeig mal, was du so drauf hast." grinste Tom mich an und lehnte sich zurück.


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