Der Hüter meiner Panik 4
„Oh, nein!" kicherte ich. „Ist nicht dein ernst, oder? Das ist so lahm!"
Will grinste mich an und hielt mir das Mikro hin.
„Was für ein Duett hättest du denn ausgesucht?"
„"If I close my eyes forever" von Lita und Ozzy." entgegnete ich und guckte auf den Bildschirm.
„Was?" fragte Will verwirrt.
Doch schon musste ich „I got you Babe" singen.
Sara jubelte uns zu und Harry, ihre neue Eroberung, hob abschätzig die Augenbrauen. Ja, singen war nie meine Stärke gewesen. Aber Will und ich hatten einfach Spaß daran und alberten herum, rappten irgendeinen Quatsch dazwischen und machten lustige Verrenkungen. Und wir bekamen tosenden Applaus. Ja, wir waren schon ein tolles Team!
+++
Wieviel Tränen ich in den letzten Wochen vergossen hatte, konnte man gar nicht zählen. Ich heulte ja sowieso schon mehr, als andere, doch nun konnte ich nicht mehr aufhören! Obwohl ich im Paradies war. Doch nicht mal die brütende Sonne, der blaue Ozean, die bunten Vögel und die noch bunteren Cocktails, die ich mir jeden Abend zum Einschlafen genehmigte, konnten mich aufheitern. Ich vermisste Will wie die Hölle, jetzt, wo er nicht mehr da war, vermisste unser einfaches Leben in Manchester. Und wünschte mir, ich hätte dieses Leben zurück, meinetwegen hätte Will eine Affäre nach der anderen haben können. Doch nun gaukelte mein Hirn mir vor, sei er mich ja los und könnte sich ganz in neue Abenteuer stürzen. Weil ich ja nur ein Auftrag, ein Job für ihn gewesen war. Und der Gedanke daran, dass er einer anderen Frau Bolognese kochte, das Bett bezog und den Nacken kraulte, machte mich irre. Sodaß ein Cocktail meistens nicht reichte, obwohl die Gläser so riesig waren, dass ich sie kaum umfassen konnte.
Wo ich war? Keine Ahnung. Man hatte es mir nicht verraten, die Schilder im Ferienparadies konnte ich zwar lesen, doch sagten mir die Namen nichts. Die Gorillas, die mich hierher begleitet hatten, hatten alles übernommen, Bordkarte vorzeigen, et cetera. Und hatten sich zwölf Stunden lang über Rugby unterhalten. Zum Glück hatte ich ein paar Bücher mitnehmen dürfen. Sonst aber nichts, nicht mal meine alte Frisur, nein, ich war jetzt eine Blondine, was mir gar nicht gefiel. Und sie hatten viel zu viel abgeschnitten! Will hatte mein langes Schneewittchenhaar geliebt. Wieder Will! Ich seufzte und kippte den Cocktail runter, ja, ich trank jetzt schon am Nachmittag. Ich überlegte, ob ich am Abend tanzen gehen sollte. Alleine machte es keinen Spaß. Ich war natürlich in den letzten zwei Wochen mal angebaggert worden, ein dicker, englischer Tourist hatte gemeint, ich sähe aus, wie Kim Wilde, auf die er total abfahren würde. Ich hatte ihm gesagt, dass ich verheiratet wäre. Es hatte sich schnell herumgesprochen, dass die dralle Blondine nicht zu haben war und jetzt ließen sie mich in Ruhe. Ich wollte es nicht riskieren, indem ich jemand fragte, ob er mit mir tanzen gehen würde. Und auch zu Frauen durfte ich keinen Kontakt aufbauen. Obwohl seit gestern eine neue Urlauberin meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte, weil sie außergewöhnlich groß für eine Frau war und merkwürdigerweise oft da auftauchte, wo ich auch war. Auch jetzt saß sie an der Bar und ich beobachtete, dass Dickie, wie ich den dicken Engländer genannt hatte, auf sie zusteuerte. Die Frau hatte langes, blondes Haar, anscheinend fuhr Dickie auf Blondinen ab. Obwohl ihres eher ins rötliche ging und meines weißblond war. Sie trug eine Stoffhose und ein brav zugeknöpftes Hemd. Und las. Was mir sofort sympathisch war! Und irgendwie löste sie in mir ein wohliges Gefühl aus, ich wußte nicht, warum. Ihr Gesicht hatte ich bisher nie richtig sehen können, sie trug immer eine Sonnenbrille und die Haare fielen ihr ins Gesicht. Wie gesagt, war es mir verboten, Kontakte zu knüpfen, so musste ich mich damit begnügen, sie nur zu beobachten. Dickie quatschte sie schonungslos an und ich überlegte, ob er bei ihr auch den Kim Wilde- Spruch brachte. Die Große beugte sich vor und raunte ihm etwas ins Ohr, und Dickie suchte so schnell das Weite, dass ich kichern musste.
„Himmel, der versucht's aber auch bei jeder!" stöhnte eine ältere Dame neben mir.
„Ja, die ist weit außerhalb seiner Klasse." seufzte ich.
„Die? Das ist n Kerl." lachte sie. „Du hast es wohl auch noch nicht kapiert. Ich stand vorhin hinter ihm an der Rezeption und hab seine Stimme gehört. Und außerdem hat er sein Gehänge nicht ordentlich verstaut. Komisch ist nur, dass er doch eigentlich schwul sein müßte, doch er starrt dich immer an, wenn du nicht guckst."
Automatisch schaute ich rüber und tatsächlich, er/sie guckte weg. Dann fiel mir ein, dass sie mich vielleicht beschatteten. Obwohl ich eher jemanden wie Dickie geschickt hätte, die Transe fiel wirklich auf. Sie stand auf und ging. Ich seufzte.
„Vielleicht braucht sie eine Freundin." murmelte ich und schloß die Augen.
Ich brauchte eine. Nun, Will war auch irgendwie meine beste Freundin gewesen, nach Sara, verstand sich, die aber nun mit Harry verheiratet war und meistens mit ihm in den Staaten herum reiste. Ich ertappte mich dabei, wie ich mir vorstellte, Will von all diesen Dingen zu erzählen. Wenn ich ihn nur anrufen dürfte! Nur kurz, zehn Minuten. Doch das ging nicht. Wahrscheinlich war er schon Witwer. Es war noch nicht raus gewesen, ob sie soweit gehen mussten, mich sterben zu lassen, doch sie hatten es angedacht. Ich ging ein wenig schwimmen und dann ins Hotel zurück, um mich für das Abendbrot umzuziehen. Wieder saß die große Frau in meiner Nähe. Sie las und beachtete mich nicht, doch ich war mir sicher, sie hatte mich angeschaut, als ich den Saal betreten hatte. Es wurde mir wirklich zu blöd und auf dem Rückweg blieb ich vor ihrem Tisch stehen. Sie blickte auf. Ihr Haar fiel etwas zurück und gab ihre herben Gesichtszüge frei, und trotz Sonnenbrille erkannte ich ihn natürlich. Schnappte nach Luft und ging weiter. Warum hatte er das getan? Und sich in Gefahr gebracht? Und mich vielleicht auch. Nein, niemand wird Will erkannt haben, der ihm nicht täglich so nahe gewesen war, wie ich. Er roch völlig anders als sonst und hatte die Augenbrauen gezupft und gefärbt. Er folgte mir und mein Herz raste. Will schlüpfte hinter mir in mein Zimmer und drängte mich an die Wand, küsste mich so gierig, dass mir die Luft wegblieb. Ich riss seine Perücke runter und wühlte durch seine Locken, schmeckte seinen viel zu grellen Lippenstift, der sich nun mit meinem vermischte. Seine Hand griff nach meiner Brust und er stöhnte mit mir zusammen auf.
„Was machst du hier?" japste ich, als er an mir runter rutschte und das Kleid hochschob.
„Auf dich aufpassen. Ich traue dem Verein nicht..." grummelte er und zog meine Unterhose runter.
„Das ist aber merkwürdiges Aufpassen." kicherte ich.
Er schaute zu mir hoch. Hm.
„Ich vermisse dich wie wahnsinnig. Nicht nur das hier, aber...nachdem du zwei Stunden in diesem heißen Tankini vor mir herum gelegen hast, kann ich es nicht mehr stoppen."
„Du hast doch gelesen." hauchte ich, weil er nun meine Oberschenkel liebkoste.
Hm, ich vermisste den Bart. Doch das Glatte hatte auch was und das Beste war sowieso diese hammergeile Zunge!
„Ich weiß nicht ein Wort mehr. Dauernd ging das Kopfkino an...dich zu entführen und zu nehmen, dich gleich auf der Sonnenliege zu nehmen, dich im Pool zu nehmen...und so weiter."
„Mehr..." hauchte ich.
„Dann kann ich dich nicht küssen!" kicherte er.
Ich schmollte und er begann, mich sanft zu lecken.
„Oh, Gott. Ich habe dich so sehr vermisst, Schatz!" keuchte ich auf.
Er knurrte leise und wurde fordernder. Plötzlich nahm ich eine Bewegung draußen vor dem Fenster wahr, was eigentlich unmöglich war, weil wir uns im vierten Stock befanden. Ich schrie auf und Will zerrte mich runter, keine Ahnung, warum er es geschnallt hatte, im nächsten Moment knallten Schüsse durch das Fenster. Will lag über mir, zog eine Waffe aus seiner Hose und schoß zurück. Etwas knirschte. Ich hörte laute Stimmen, einen Aufschrei, dann ein Rauschen. Ein lautes Krachen. Will sprang auf und lief zum Fenster. Ich sah, dass er zielte, doch dann schüttelte er den Kopf und lies die Waffe sinken. Ich zitterte am ganzen Körper, als er zu mir kam und mich aufhob.
„Mist, ich hätte die Fenster checken müssen. Wenn du sie nicht bemerkt hättest...du die Augen zugehabt hättest...ich sagte doch, dass die es vermurksen."
„Vielleicht sind sie dir gefolgt?"
„Einer Drag Queen namens Emily Gladstone? Warum sollten sie?" grinste Will. „Glaube mir, nicht mal unsere Leute wissen, dass ich hier bin. Nun lass uns verschwinden."
Er zog mich mit sich und wir gingen kurz in sein Hotelzimmer, damit ich mich umziehen und ebenfalls mit Perücke und Brille tarnen konnte. Draußen vor dem Hotel war helle Aufregung, ein Fensterputzer- Kran war runter gefallen und hatte drei Touristen unter sich begraben, die angeblichen Fensterputzer waren verletzt und einer lag erschossen in einer Blutlache. Es war soviel Gewusel, dass es nicht auffiel, dass wir türmten, auch, wenn wir wirklich schräg aussahen. Will war jetzt schwarzhaarig und ich rotblond. Ich sah, wie er seine Waffe versteckte, bevor wir ins Taxi stiegen. Nun hörte ich auch, das wir irgendwo auf Borneo waren. Wir fuhren zum Hafen und setzen auf das Festland über, Will meinte, zu Fliegen sei noch zu gefährlich. In Singapur mieteten wir uns einen Wagen und fuhren nach Bangkok. Es war total schön, mit meinem Schatz unterwegs zu sein, wir hatten damals nur kurz auf Hochzeitsreise gehen können, weil wir beide kaum Geld gehabt hatten. Ich hatte noch eine teure Weiterbildung für den Gutachter- Job machen müssen und Will hatte als DI nicht genug verdient. Nun verdiente er besser, wir hatten immer gesagt, dass wir noch einmal Urlaub machen wollten, aber jedesmal hatte entweder er einen wichtigen Fall am Laufen gehabt, oder ich. Will erklärte mir, dass ihn Mrs. Hiddleston aufgesucht hatte, um sich nach mir zu erkundigen und er hatte ihr gesagt, dass ich im Zeugenprogramm wäre, er seinen Jungs aber nicht trauen würde. Daraufhin hatte sie ihm einen Batzen Geld in die Hand gedrückt und gesagt, er sollte mein privater Bodyguard sein. Sodass wir jetzt genug Geld hatten, um überall hin reisen zu können. Nur brauchte ich einen neuen Ausweis, da mein alter Tarnname wohl durchgesickert war. Das war in Bangkok schnell erledigt, wir waren ab sofort Geschwister namens "Kim und Julian Hardy" und Will's Tarnung war ein langer Taliban- Rauschebart. Für den ich ihn ständig auslachte. Sodass er im Hotelzimmer meinte, nun müsse ich es ertragen, damit gevögelt zu werden. Ich versuchte, den Bart abzureissen und wir jagten uns quer durch das kleine, schmutzige Zimmer. Wir taten extra so, als seien wir arme Rucksacktouristen. Will sprang auf das Bett und es knackste, ich lachte mich halb scheckig, als er plötzlich einbrach. Wir legten die Matratze auf den Boden und er schubste mich darauf. Krabbelte über mich und ich zog am Bart. Will kicherte. Dann wurde sein Blick ernst.
„Bitte verzeihe mir, dass ich dich angelogen habe." murmelte er und strich mir eine rotblonde Strähne aus dem Gesicht. „Ich hätte dir von Anfang an alles sagen müssen, damit du hättest entscheiden können, ob du bei mir bleiben willst."
Ich lächelte.
„Schon verziehen, Detective. Du konntest doch nicht anders, hm? Das Wichtigste ist doch, dass du jetzt hier bist. Das zeigt mir, dass du es ehrlich meinst. Du hast alles aufgegeben..."
„Du doch auch."
„Ich musste. Du hast es..." hauchte ich und er unterbrach:
„...für dich getan. Weil ich ohne dich nicht leben kann, Tanja. Äh- Grace. Oder war es Laura?" blinzelte er und zog mir die Perücke runter.
„Versuch's mal mit Kim." kicherte ich.
Ich hatte Will auf der Fahrt von Dickie erzählt und wir hatten uns über ihn amüsiert. Will hatte ihn damit geschockt, dass er seine Stimme extra tief gestellt hatte und ihm zugeraunt hatte, dass er ihn echt scharf fände. Ich hatte gelacht und gefragt, was Will wohl getan hätte, wenn Dickie darauf eingegangen wäre. Will schmuste mit meinem Ohr und ich seufzte leise.
„Umgekehrt genauso." hauchte ich.
„Hm. Und ich lasse dich nie wieder aus den Augen, davon kannst du ausgehen. Was ist, wollen wir tanzen gehen?"
„Klar doch, Bin Hardy. Obwohl ich gehofft hatte, dass du..."
Will rutschte an mir runter.
„Äh, das musst du nicht unbedingt tun, ich möchte hmpf..."
Er hatte mir eine Hand auf den Mund gedrückt und ich schloß die Augen. Hörte, wie Will sich den Bart abriss und spürte seine Nase an meinem Innenschenkel. Ich hatte ihm doch von den Megaorgasmen erzählt und er hatte gescherzt, dass er versuchen wolle, so einen mit seiner Nase auszulösen. Ich hatte dagegen gehalten, weil sie niemals so tief in mich dringen konnte, ohne, dass er mir erstickte. Will spreizte meine Beine weit, das ich ziemlich offen war. Ich spürte seinen kühlen Atem und stöhnte, als er mich erst einmal nur leckte. Und dann wechselte- Nase, Finger, Zunge. Immer um meine Klit herum, bis ich fast wahnsinnig vor Erregung war. Endlich gab er mir seine Finger und rieb mich mit der Nasenspitze, dass ich kurz darauf laut kam. Und dabei schob er die Nase in mich, sodass ich quasi noch einmal kam. Ich knurrte. Wette verloren! Ich zerrte ihn hoch, leckte sein Gesicht ab und zog sein Becken zu mir heran. Oh, sein Blick war tödlich! Er keuchte und stieß in mich, schnappte nach meinem Hals. Ich quietschte und kurz darauf klopfte jemand an die dünnen Wände. Ich biss mir auf die Unterlippe und wir versuchten, es möglichst still zu ende zu kriegen, doch Will war anscheinend genauso überwältigt von seinem Orgasmus, wie ich. Er schrie ihn hinaus und wieder klopfte es.
„Fick dich doch." knurrte er nun und legte seinen Kopf auf meine Brust.
Ich seufzte glücklich.
„Na, dein Wortschatz war auch mal besser." kicherte ich.
„Ist doch wahr. Hm, war das gut. Und ich habe gewonnen, kriege jetzt nen Blow Job von dir."
„Was? Wir haben gesagt, das der Verlierer einen ausgibt."
„Das ist langweilig. Ich will einen Blowjob." kicherte er.
„Aber nicht jetzt. Jetzt gehen wir tanzen!" murrte ich und drückte ihn fort.
„Ich mach doch nur Spaß. Im Prinzip reicht es mir, dass ich gewonnen habe." lachte Will und sprang auf.
Ich legte den Kopf schief.
„Ich löse meine Schuld aber sehr gerne ein." grinste ich.
„Ich weiß." knurrte er angeregt und fuhr mir durch das Haar.
„Nur nicht jetzt." kicherte ich und zog mich an seinen nackten Beinen hoch.
„Hm. Der Abend hat gerade erst begonnen." raunte Will und packte meinen Hintern, drängte seinen Körper gegen meinen.
Ich schmuste mit seinem süßen Ohr und flüsterte:
„Kann es sein, dass sie ein wenig sexsüchtig sind, Mr. Bin Hardy?"
„Nicht nur ein wenig, ich musste schließlich fast einen Monat auf dich verzichten. Wollen wir wirklich tanzen?"
„Es war dein Vorschlag!" lachte ich. „Nun komm, sonst verärgern wir unseren Nachbarn noch mehr."
„Mir doch egal." brummte Will und zog sich an.
Drei Monate später
Ich seufzte schwer und packte den Stapel Baht wieder zurück, um ihn erneut zu zählen. Wischte mir den Schweiß von der Stirn und legte Schein für Schein ab. Will kam herein, die Dielen knirschten unter seinem schweren Schritt.
„Es fehlt wieder was!" jaulte ich.
„Wieviel?"
„Zweitausend." seufzte ich und klappte das Buch auf.
Ja, wir führten ganz altmodisch ein Kassenbuch. Will beugte sich über mich.
„Gestern und vorgestern auch schon. Lass mich nochmal zählen." murmelte er.
„Bitte. Wenn du meinst." murrte ich und stand von dem alten Stuhl auf.
Stellte mich vor den Standspiegel und betrachtete mich. Ich trug nur ein Spitzentop und Unterhose, weil es so heiß war. Keinen BH. Mürrisch verzog ich den Mund und hob meine Brüste an.
„Du hast recht." hörte ich Will sagen.
„Ach. Nur weil ich blond bin, kann ich nicht mehr rechnen, oder was?" murrte ich.
Er lachte leise.
„Du bist doch nicht mehr blond, sondern wieder eine düstere Schönheit. Was machst du da?"
„Sie hängen total, findest du nicht? Ich kann ohne BH nicht mehr rausgehen, echt blöd."
Will stellte sich hinter mich und ein Kribbeln lief über meinen Nacken. Ich hatte meine Arme wieder hängen lassen, nun griff mein Schatz um mich herum und schob meine Brüste zusammen. Ich machte einen Schmollmund.
„Gott, das wäre viel zu heiß." knurrte Will und biss in meine Schulter. „Lass sie ruhig ein bisschen hängen."
„Vielen Dank."
„Ich könnte auch dein Tittenträger sein." grinste er nun und begann, sie zu massieren.
Ich verdrehte die Augen.
„Meinst du, dass es Pana war?" murmelte ich, während Will immer noch meine Brüste im Spiegel bewunderte. „Ich meine, er war ja den ganzen Abend an der Kasse, weil du mich an der Bar unterstützt hast."
„Hm?" hauchte mein Mann und küsste meinen Hals.
„Will!" schimpfte ich leise, doch schon wanderten seine langen Finger über meinen Bauch.
Ich guckte unser Spiegelbild an und stöhnte leise, als ich sah, wie er seine Finger in meine Unterhose schob. Wir hatten schon soviel durch, und doch war jeder Sex auf neue Weise heiß. Er drang in mich, zog den Finger wieder raus und legte ihn auf meine Lippen. Ich schnappte danach. Spürte, wie sein Penis schon hart gegen meinen Hintern drückte. Kaum war mein Mund frei, weil sich der Herr wieder nach unten vorarbeitete, sagte ich:
„Wir sollten mit Pana reden."
Will's Blick traf meinen im Spiegel.
„Miss Boss, was willst du? Soll ich dir meine geschwisterliche Zuneigung zeigen oder wollen wir über Geschäftliches reden?"
Da seine Hand wieder in meiner Unterhose war, hauchte ich:
„Ich wäre dann für den Inzest." und Will kicherte.
„Oh, süße Schwester. Ich krieg einfach nicht genug von dir..."
„Ich weiß, aber du solltest es mir besser nicht mehr an der Bar beweisen." keuchte ich.
Will hatte mich am Vorabend heiß geküsst, weil er meinte, so meinen Streß abbauen zu können. Es hatte mir nur noch mehr Streß verursacht, weil alle wußten, dass ein Geschwisterpaar die Besitzer des Club's waren. Ja, wir hatten den Club, in dem wir am ersten Abend eingekehrt waren, mit Mrs. Hiddleston's Geld gekauft und ihn aufgemotzt. Er lief gut und wir konnten wirklich zufrieden mit unserem jetzigem Leben sein, natürlich war es harte Arbeit, jeden Abend den Laden am Laufen zu halten, doch langsam glichen sich die Kosten aus, sodass wir Mitarbeiter einstellen konnten. Unter anderem den jungen Pana, den ich sehr mochte, weil er immer freundlich war. Nicht so freundlich, wie mein süßer Schatz, der mich gerade im Spiegel anschaute und mich zum Höhepunkt streichelte. Seine Augen blitzen, als ich meinen Mund öffnete und laut aufstöhnte.
„Ja, komm." keuchte er und ich tat ihm den Gefallen.
Schaute ihn verträumt an.
„Ich liebe dich." flüsterte er und küsste meinen Nacken.
„Ich dich auch. Aber nur in diesen vier Wänden." murmelte ich, drehte mich um und rutschte an ihm runter.
„Oh, nein, nicht. Ich will dich vögeln." knurrte Will und hob mich auf seine Arme. „Hu, bist du leicht geworden, Schatz."
„Deshalb hängen die doofen Dinger ja so!" brummte ich, während er mich sanft auf das Bett legte. „Dieses Rumgerenne und..."
Will küsste mich heiß und drang in mich.
„Miss Boss quatschen zu viel." kicherte er.
„Und Mr. Boss ist ein Klugscheißer. Au!"
Der Schuft hatte mich heftig gestoßen, dass ich fast mit dem Kopf an die Wand geknallt wäre.
„Außerdem bin ich ja wohl MRS. Boss."
„Nope. Du bist meine süße Jungfer..."
„Da merke ich gerade gar nichts von." grinste ich und drehte den Spieß um.
Damit Will spürte, wie doof es war, mit dem Kopf immer an die Wand zu stoßen. Doch er hob sein Becken an und rutschte tiefer, zog meinen Oberkörper zu sich und lutschte an meinen Brüsten. Ich ritt ihn heftig und er biss in meine Brustwarze, als er kam. Ich piepste gequält auf.
„Sorry. Uh, war der gut. Miss Boss, sie sind echt ne Hammer- Schwester!"
„Machst du es?" keuchte ich in seine Brust.
Ich war völlig k.o. Und uns stand wieder eine lange Nacht bevor!
„Was?" murmelte er und kraulte mein Haar.
„Mit Pana reden."
„Klar. Du kannst sowas nicht." murmelte er und ich boxte ihn. „Ist doch wahr! Du hast deinen Sekretärinnen immer alles durchgehen lassen!" kicherte er dann.
Ich schmollte.
„Das war was anderes. Die haben mich nicht abgezockt. Wieviel waren es jetzt insgesamt?"
„Achttausend Baht. Es tut uns nicht wirklich weh, aber ich muss ihn dafür zur Rechenschaft ziehen. Na komm, lass uns los."
Um unseren Club herum war es noch ruhig, obwohl wir mitten in der City waren. Ich ließ die Putzfrauen hinein und bereitete die Bar vor, stellte die Eismaschine an und die Flaschen auf. Hörte, das Pana Will begrüßte und die beiden sich nach hinten ins Büro zurück zogen. Als ich den Knall hörte, dachte ich erst, den Putzfrauen sei etwas runter gefallen. Ich hörte Pana erregt schreien, schnappte mir sofort die 45er, die immer unter der Spüle an der Bar lag, und lief los. Öffnete leise die Tür zum Büro, während ich die Waffe entsicherte. Ich sah Will, er presste seine Hand auf seinen blutenden Bauch und stand vor unserem offenem Safe.
„Wirf das Geld rüber!" rief der sonst so nette Pana, der eine Waffe in der Hand hielt.
Will wankte und brach zusammen. Pana richtete seine Waffe nach unten und zielte auf Will's Kopf, ich erschoß den jungen Kerl, bevor er abdrücken konnte. Will hatte mir nicht nur Entwaffnungstechniken gezeigt, sondern hier in Thailand auch das Schießen beigebracht. Die Augen meines Mannes waren verhangen, ich stürzte auf ihn zu. Nahm das wenige Geld aus dem Safe, stopfte es in meinen BH und griff fest unter Will's Arme. Ich zerrte ihn raus, durch den Hintereingang, schob ihn in den klapperigen Wagen und brauste los. Tränen liefen über meine Wangen. Pana hatte nicht gewußt, dass im Club nur wenig Geld gelagert war, das meiste war auf der Bank und ein Teil in unserem Haus versteckt, und an beides kam ich jetzt nicht mehr heran. Denn ich hatte einen Mord begangen, was hier die Todesstrafe bedeutete, auch, wenn das Leben meines Mannes bedroht worden war. Die Putzfrauen hatten bestimmt schon Alarm geschlagen. Sodass die Polizei unser Haus stürmen würde. Doch was am Schlimmsten war, war mein verletzter Ehemann, der nur noch dahin döste. Er hatte viel Blut verloren und musste sofort in ein Krankenhaus! Ich schluchzte. Fuhr die nächste Provinz an und brachte ihn zu einem Arzt, der ihn behandeln würde, aber nur, wenn ich ihm das Dreifache von den normalen Kosten zahlen würde. Ich hatte genau soviel Geld dabei. Ich bat den Arzt, meinen Ring zu nehmen, aber er schüttelte den Kopf. Gut, für einen Blow Job würde er mir einen Nachlass von zweitausend Baht anbieten, erklärte er und ich war fast versucht, ihn zu erschießen. Will war aschfahl, er atmete kaum noch und so willigte ich ein, gab dem Kerl mein ganzes Geld. Er operierte Ewigkeiten. Währenddessen ging ich zur Telefonzelle und rief Mrs. Hiddleston an, warum auch immer ich ihre Nummer auswendig kannte.
„Wer ist da?" hörte ich sie fragen.
„T...Tanja." weinte ich. „Ich brauche Hilfe."
„Kind, mein Telefon ist sicher angezapft! Sie wissen alles und suchen euch! Sag nicht, wo du bist!"
„Will geht es sehr schlecht...wir haben kein Geld mehr und..." schluchzte ich.
Sie hatte aufgelegt. Ich rannte zu der Praxis zurück, in Panik, das Will nicht überlebt hatte. Doch der Arzt grinste mich an und zählte die Geldscheine.
„Es sieht ganz gut aus, zäher Knochen, ihr Mann. Und, haben sie sich zu dem Nachlass entschieden?"
„Ich bin keine Hure. Hoffe, das Geld wird ihnen kein Glück bringen." knurrte ich.
„Na! Ich habe ihrem Mann das Leben gerettet!"
„Aus reinster Nächstenliebe, hm? Wann kann ich ihn mitnehmen?"
„Morgen früh. Sonst hätten sie ihn auch gleich krepieren lassen können."
Ich nickte. Nach einer Weile durfte ich zu Will und nahm seine Hand. Er schlief. Ich legte mich zu ihm und schlief ebenfalls ein. Als ich wieder aufwachte, schaute ich in Will's Augen.
„Was ist passiert?" hauchte er.
Ich erklärte ihm alles, und kaum hatte ich geendet, wurde die Tür aufgerissen und Polizisten stürmten herein.
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Ihr lieben Leser/innen- ist hier überhaupt mal ein männliches Wesen dazwischen? Würde mich wirklich interessieren...aber gut, ich möchte eine kleine Erklärung loswerden. "Der Hüter" ist noch nicht abgeschlossen, ich hänge ein wenig fest, mal wieder. Hatte schon eine Idee, doch mir war aufgefallen, dass sie sich mal wieder mit anderen Stories kreuzt. Nun warte ich eben auf eine Eingebung. Ihr könnt mir jedoch gerne kommentieren, wenn euch etwas dazu einfällt :) Wir machen eine Pause und springen in eine neue Story...
Seid gegrüßt, eure Katze.
Und danke an alle, die mich lesen mögen. Immer noch!
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