Das Spiel 9
„Kleines...ich würde wahnsinnig gerne. Aber ...Du hast vorhin selbst erkannt, dass es nun noch schwieriger für uns geworden ist, oder?" antwortete Tom.
Ich schaute aus dem Fenster und nickte traurig. Er nahm meine Hand.
„Weißt du, der Vorfall mit Caro hat mir gezeigt, wie schnell es gehen kann. Ich stand kurz davor, alles zu verlieren...und das will ich nicht. Es tut mir wirklich unendlich leid." schloß er heiser.
„Du...machst Schluß?" hauchte ich erschrocken und guckte ihn an.
„Wie kann ich Schluß machen, wenn wir nie zusammen waren? Und ich habe das mit dem Heiraten ernst gemeint. Wenn du mich in einem halben Jahr noch willst."
„Was?" fragte ich, nun völlig verwirrt.
„Im April wirst du volljährig sein, dann können sie mir gesetzlich nichts mehr anhaben. Moralisch natürlich schon..." seufzte er und zog seine Hand weg, weil er schalten musste.
„Dann lass es uns ganz lassen. Vergiss mich." murmelte ich und presste meine Lippen aufeinander.
Tränen sprangen in meine Augen. Aus dem von mir erhofften wunderbaren Trip war eine Albtraumfahrt geworden! Tom hielt vor dem Krankenhaus. Ich riss die Tür auf, bevor er herum kommen konnte und humpelte missmutig los. Hörte, dass er irgendwas rief. Dann hatte er aufgeholt, natürlich, und stützte mich sanft.
„Meinst du nicht, dass das zu gefährlich ist?" zischte ich und riß mich los, obwohl ich wußte, dass ich jetzt ungerecht war.
„Pebbles..." knurrte Tom zurück und griff wieder nach mir. „Verstehe mich doch bitte."
„In der Sauna war es dir nicht zu gefährlich. Wenn nicht jemand geklopft hätte, dann wäre ich jetzt...hmpf..."
Tom hielt mir den Mund zu und schaute mich wütend an. Uh, ich hätte in die Knie gehen können, ich wollte ihn so sehr, doch er mich nicht. So wand ich mich schließlich aus seinem Griff und humpelte zum Schalter, um mich anzumelden. Die Wartezeit war eine einzige Qual, Tom und ich schwiegen uns an. Ich hatte nichts zu Lesen mit genommen, weil ich dachte, wir hätten genug Gesprächsstoff, was ja auch sonst der Fall war. Doch nun war er irgendwo in seiner Gedankenwelt verschwunden, genau, wie ich.
Ich gähnte und spürte, dass Tom kurz versucht war, den Arm um mich zu legen. Nach Ewigkeiten kam eine junge Ärztin, die hemmungslos mit ihm flirtete und meinen Fuß kaum beachtete. Ich hätte aus der Haut fahren können! Nachdem ich endlich zurück in unserem Zimmer war, verkroch ich mich unter die Decke, setzte meine Kopfhörer auf und heulte, bis ich einnickte.
Irgendwann wurde ich sanft umarmt, es war Viv. Als ich die Kopfhörer abnahm, hörte ich, dass alle wild durcheinander plapperten. Anscheinend bemerkten sie meine Seelenqual nicht, oder sie schoben mein missmutiges Gesicht darauf, dass ich nicht mit nach München hatte fahren können. Sie erzählten von dem aufregendem Ausflug und ich tat so, als hörte ich interessiert zu. Zum Glück waren alle zu müde, um unser Spiel zu spielen, und am nächsten Tag bat ich Frau Havemann darum, nach Hause fahren zu dürfen. Nur leider war ich Invalide und durfte nicht alleine Zug fahren, deshalb fragte sie die Eltern. Natürlich bot sich Tom an, was alle im Nu verstimmte, als er es beim Frühstück verkündete. Ich verabschiedete mich von meinen Freundinnen, die wirklich traurig waren. Doch ich fühlte mich nur leer und nicht mehr zu dieser Welt gehörend. Ich mochte nicht daran denken, wie es zuhause werden würde...die Hölle wäre noch angenehmer gewesen. Denn meine Stiefmutter, die wirklich wie aus einem Märchenbuch sein könnte, würde sich nicht darum scheren, dass ich Invalide war und mich trotzdem ständig zur Hausarbeit heran zitieren. Und dann der Liebeskummer, der mich schier umbrachte. Doch langsam hatte ich Zweifel bekommen, ob ich nicht zu vorschnell und impulsiv mit meiner Ansage Tom gegenüber gewesen war...Tom brachte meinen Koffer zum Taxi. Wie sollte ich nun sechs Stunden mit ihm im Zug aushalten können? Ich schaute ihn an, als er mir die Tür aufhielt und der Tom- Effekt stellte sich sofort ein, ich musste ihn einfach anlächeln und er blinzelte zurück. Im Zug fiel mir die Kinnlade runter, denn Tom brachte mich in ein Einzelabteil, das nur uns gehörte und mit Sichtblenden geschützt war. Er verstaute die Koffer, während ich etwas unschlüssig herum stand. Dann ließ er den Sichtschutz runter und drehte sich zu mir. Er öffnete den Mund, doch es lag an mir, mich zu entschuldigen.
„Bitte...vergib mir." hauchte ich, bevor er etwas sagen konnte. „Ich habe mich doch immer dafür eingesetzt, dass man dich in Ruhe lässt, und jetzt benehme ich mich nicht besser, als Caro..." schluchzte ich.
„Nein, ganz bestimmt nicht. Weißt du..." er biss sich auf die Unterlippe und nahm mich sanft in den Arm. „...ich hab immer gedacht, du wärst das vernünftigste Mädchen, das ich kenne, du bist teilweise schon so erwachsen, dass ich gestern komplett überrascht gewesen war, dass du so reagiert hast. Ich hatte gehofft, du verstehst, warum wir eine Pause einlegen müssen, aber...ich habe nicht daran gedacht, dass es dich natürlich verletzt."
Ich seufzte leise. Gerade fiel es mir schwer, die richtigen Worte zu finden, weil ich einfach nur in seinem Arm liegen wollte und an gar nichts denken wollte. Tom kuschelte sich in meine Halsbeuge und ich hauchte:
„Klar habe ich es verstanden. Aber ich wollte es einfach nicht wahrhaben, tut mir leid. Was meinst du denn genau mit: Pause einlegen? Das wir uns bis April nicht mehr sehen werden?"
Der große Kerl ließ sich in den Sitz fallen und zog mich auf seinen Schoß.
„Das könnte ich gar nicht aushalten." erwiderte er ernst.
„Ich auch nicht." hauchte ich und er küsste mich sanft.
Dann guckte er mich ernst an und erklärte:
„Pebbles...seitdem du in mein Leben getreten bist, hat alles einen Sinn bekommen. Ich konnte es zuerst gar nicht einordnen, was du in mir auslöst. Oh, Himmel. Du warst damals erst vierzehn! Es war keine Lust, ich bin doch nicht Humbert Humbert!" grinste er und ich kicherte.
Ich stupste meine Nase an seine und entgegnete leise: „Erst vierzehn...naja, du würdest staunen, was ich mir damals so alles vorgestellt habe. Du warst nicht Humbert, aber ich Lolita, innerlich jedenfalls. Hätte ich ein bisschen mehr Mumm gehabt und wärst du nicht Viv's Vater..."
Tom lachte.
„Du süßes Biest. Weißt du, bis vor dem Moment bei mir im Untersuchungszimmer habe ich nie in sexueller Hinsicht von dir geträumt, aber...uh. Dein leises Aufstöhnen, als ich dich gerieben habe, ich wollte..."
Ich stöhnte leise und Tom knabberte an meinem Ohr. Er protestierte vorsichtig, weil ich begonnen hatte, mich an ihm zu reiben. Seine Hände schoben sich trotzdem auf meinen Hintern und wir küssten uns gierig. Dann klopfte es und ich sprang so schnell auf, dass ich mir furchtbar den kaputten Fuß verdrehte und aufschrie. Ich humpelte auf die Sitzbank Tom gegenüber und er rief:
„Ja, bitte."
Natürlich, der Schaffner. Nachdem er unsere Tickets abgestempelt hatte, bat Tom ihn um Eis, während er schon dabei war, meinen Fuß zu lagern. Der Schaffner nickte und kam etwas später mit einem Kühlpack wieder. Es tat verdammt gut, dazu gab mir Tom noch eine Schmerztablette, die mich leicht müde machte. Kaum war der Schaffner raus, verriegelte Tom die Tür und bettete meinen Kopf auf seinen Schoß.
„Tut mir leid..." hauchte er leise.
„Was?"
„Das du schon wieder meinetwegen Schmerzen hast."
„Wenn wir verheiratet sind, ist alles wieder gut." grinste ich.
„Prima, dass du mich daran erinnerst." grinste er zurück. „Weißt du, ich habe vor, die Leute nicht nur mit meiner wunderschönen Braut zu beeindrucken, sondern auch mit dem besten Hochzeitstanz, den sie je gesehen haben. Heißt, bis dahin müssen wir üben. Und es kann mir moralisch niemand etwas, wenn ich mit der Freundin meiner Tochter einen Tanzkurs mache. Sodass wir uns mindestens einmal pro Woche in den Armen halten können, wie klingt das?"
Nun, ich musste gestehen, dass ich während seines Monologes etwas weg genickt war. Doch die Quintessenz hatte ich verstanden und lächelte ihn an.
„Klingt gut. Gibt nur ein Problem...Papa wird mich nicht lassen."
„Es ist Winterpause." brummte Tom. „Euer Café hat doch zu."
„Gerade deshalb, wir haben kein Geld." antwortete ich traurig. „Und er will, dass ich mir auch einen Winterjob suche, also werde ich kaum Zeit haben."
Tom schüttelte den Kopf.
„Nix da. Und ich bezahle, Kleines...das ist doch klar. Ich werde ihm das schon beibringen, glaub mir."
Ich schaute ihn an. Er streichelte sanft mein Gesicht.
„Was willst du sagen? Das wir für unseren Hochzeitstanz üben müssen?" murmelte ich und schloß die Augen, als seine Finger über meinen Hals liefen.
Er kicherte leise.
„Natürlich nicht. Werd sagen, dass ich eigentlich mit Silvia einen Tanzkurz machen wollte, und das stimmt sogar. Silvia hasst tanzen, und ich liebe das Tanzen, so wie du, und da ist es doch logisch, das wir uns zusammen tun wollen. Oder nicht?"
„Hm." antwortete ich selig, weil er nun mein Dekolleté streichelte.
Ich war nicht überzeugt, denn ich kannte Papa besser als er. Doch gerade wollte ich einfach nur von Tom gestreichelt werden...und fragte mich, wie weit er gehen würde. Hoffte, dass er seine Hand in meinen Pulli schieben würde, doch er tat es nicht. Er zog Kreise über den Halsausschnitt, der ziemlich tief war, und ich hörte es rascheln.
„Also, bist du einverstanden mit diesem Plan?" fragte er nuschelnd.
Ich roch seinen Pfefferminzatem. Atmete ihn selig ein und nickte. Bitte, dachte ich, fass mich an.
„Möchtest du auch einen Bonbon?" kam stattdessen.
Nein, ich will anders getröstet werden! Gleichzeitig schalt ich mich dafür, ihn nun wieder ins Verderben locken zu wollen und meiner Meinung nach nicht besser zu sein, als Caro!
„Pebbles? Schläfst du?" murmelte er und ich spürte, das sein Gesicht näher gekommen war.
Ich griff um seinen Nacken und drückte meine Lippen auf seine. Angelte mit der Zunge nach seinem Bonbon und er grinste im Kuss. Natürlich gab er ihn mir und löste sich sanft. Doch ich ließ ihn nicht los.
„Pebs..." raunte er. „Mit Bonbon knutschen, schockt nicht."
Nun kicherte ich.
„Hm...das haben wir gleich..."
Ich zerbiss ihn und Tom lachte.
„Biest. Nur, weil wir hier drinnen geschützt sind, sollten wir es nicht übertreiben..." murmelte er dann und schmuste mit meinem Ohr.
Immer noch streichelte er mein Dekolleté. Ich seufzte leise.
„Bitte..."
„Was ist?" raunte er und küsste mich, bevor ich antworten konnte.
Ich drückte seine Hand unter meinen Pulli und er stöhnte. Löste sich.
„Pebbles..." hauchte er. „Nicht."
„Du hast damit angefangen." murmelte ich.
„Ich habe einen Bonbon gegessen!" empörte er sich.
Ich guckte ihn mit großen Augen an und er seufzte. Strich zärtlich über meine Brustwarze und ich stöhnte leise.
„Bitte...ich werd noch verrückt, wenn ich noch länger warten muss..." hauchte ich.
„Ich habe doch gesagt, nicht so." murmelte er. „Nicht hier, Pebbles."
„Das meine ich auch nicht. Ich will nur, dass du zu Ende bringst, was du damals gestartet hast." lächelte ich.
„Es könnte jederzeit jemand kommen." seufzte er.
Ich verzog mein Gesicht und maulte: „Nur ich nicht."
Nun lachte Tom laut.
„Gott, ich liebe dich." grinste er und wischte sich die Tränen aus den Augen.
Ich schaute ihn immer noch ernst an. Er beugte sich wieder runter und küsste mich zärtlich, zog seine Hand aus meinem Pulli. Ich wollte gerade maulen, als er nach dem Rand meines Pulli's griff und ihn hochschob. Dann zog er mein Hemdchen aus dem Hosenbund und begann, meinen Bauch zu streicheln. Ich kraulte durch seine Locken und seufzte im Kuss. Seine Hand wanderte tiefer und er knöpfte meine Jeans auf. Mein Kopf drehte sich, ich war völlig heiß und wollte nur noch seine Finger spüren, komme, wer und was da wolle! Der Schaffner könnte gerne zuschauen...ich kicherte und Tom löste sich.
„Was ist?" schmunzelte er und ich sagte es ihm.
„Hier guckt niemand zu!" brummte er verspielt ärgerlich und schob endlich seine Hand in meine Unterhose.
Er stöhnte auf und ich sah, das seine Augen mich verklärt anleuchteten.
„Ich muss dir etwas gestehen, Pebbles..." raunte er und küsste sanft mein Gesicht, während er mich rieb.
Ich hob mich ihm entgegen und als er sanft einen Finger in mich schob, hörte ich ihn gequält aufseufzen.
„Ich habe es auch noch nie getan..." murmelte er dann in mein Ohr und ich kicherte.
„Hör auf. Du bist doch keine Jungfrau!" flüsterte ich atemlos, weil er immer schneller wurde.
„Aber ich hatte noch nie eine. Ich hab...Schiss, das ich...oh, Gott, wie du dich anfühlst..." keuchte er und küsste mich wild.
Ich kam, und wie. Piepste Tom in den Mund und er grinste im Kuss, hörte nicht auf, brachte mich noch ein zweites und ein drittes Mal zum Höhepunkt. Wahrscheinlich hätte er weiter gemacht, wenn nicht Schritte auf dem Flur zu hören gewesen wären und er seine Hand blitzschnell aus meiner Hose gezogen hätte. Ich ließ die Augen geschlossen und hörte, dass Tom seine Finger ablutschte.
„Oh Gott." flüsterte ich und er kicherte.
„Hm. Kann's kaum erwarten, dich zu kosten...gilt die Herausforderung noch?" kicherte er.
„Ich kann sie ja erneuern." gähnte ich. „Aber ich denke, ich habe jetzt schon gewonnen."
„Hey, bin ich so langweilig?"
Ich guckte ihn an.
„Ich bin total k.o. Weißt du eigentlich, dass ich damals auf der Liege eingeschlafen bin und einen heißen Traum hatte?" lächelte ich.
„Du hattest mal was angedeutet. Dann erzähl..." grinste er und ich tat es.
Mit dem Effekt, dass mir der liebe Onkel Doktor trotz meiner Ansage, dass ich zu müde wäre und trotz der Gefahr, vor der er selbst gewarnt hatte, die Jeans herunterriß und sein Gesicht zwischen meinen Beinen vergrub. Ich musste mich arg zusammen reißen, nicht zu laut zu sein und schob meinen Pulli über das Gesicht. Es war einfach gut. Dauerte jedoch etwas, weil Tom mich ja schon so oft hatte kommen lassen. Ein paar Male dachte ich, jetzt wäre es soweit, doch das Gefühl flaute immer wieder ab, sodass ich nach gefühlten Stunden völlig geschwächt den Orgasmus im Halbkoma erlebte und sofort danach einschlief.
Tom küsste mich zärtlich.
„Kleines, wir müssen umsteigen. Schaffst du es, zu laufen?"
Ich öffnete die Augen. Ich hatte meine Hose wieder an, lag aber in seinem Schoß, wie vorher.
„Ich denke, schon." murmelte ich. „Du schmeckst nach Seife." hauchte ich dann.
„Ich war mich waschen, während du geschlafen hast. Unterwegs begegnete mir der Schaffner und fragte, ob es dir besser gehen würde...er stand so dicht, dass ich Panik hatte, das er riechen kann, was ich getan hatte." stöhnte er abschließend. „Oh, Pebbles. Ich glaube, ich halte das nicht aus, immer diese Panik. Lass uns so etwas bitte lassen, bis du achtzehn bist."
„Wer hat mir denn die Hose runter gerissen?" brummte ich und rollte mich von seinem Schoß.
„Nun sei nicht gleich wieder sauer." brummte er zurück.
Kaum stand ich, wurde mir schwindelig und ich hielt mich an Tom fest. Es klopfte und er zuckte zusammen. Sofort ließ ich ihn los und griff nach dem Gehstock. Tom nahm die Koffer und öffnete, ein Kofferträger half ihm, während ich hinter her humpelte. Tom hob mich die Stufen herunter. Ich schaute ihn an und flüsterte:
„Tut mir leid."
Er lächelte. Setzte mich sanft ab.
„Hat es dir denn gefallen?" fragte er beiläufig, als würde er über's Skifahren sprechen.
„Es war fantastisch." antwortete ich leise. „Und ich fände es sehr schade, wenn wir es nicht in geraumer Zeit wiederholen könnten."
Tom stöhnte. Wir waren auf dem nächsten Bahnsteig angekommen und er reichte dem Kofferträger die Koffer. Dann hob er mich auf seinen Arm und schleppte mich die Stufen hoch. Ich kuschelte mich in seine Halsbeuge und er knurrte.
„Lass das bitte."
„Sie wissen doch nicht, dass du nicht mein Papa bist. Mit dem darf man doch wohl schmusen!"
Nun schmunzelte er.
„Aber dein Papa würde keine Erektion dabei kriegen."
Ich guckte ihn an.
„Ich kuschele doch nur!" protestierte ich und er brachte mich in ein Abteil, das dieses Mal leider nicht nur uns gehörte.
Er schüttelte den Kopf und ich sah, dass zwei ältere Damen unser Abteil teilten. Nickte ihnen zu.
„Guten Tag." begrüßte Tom die Damen und setzte mich ab.
„Ist ihre Frau verletzt?" fragte die eine der Damen, die lila Haare und einen kleinen Hund auf ihrem Schoß sitzen hatte.
„Hm, wir waren im Skiurlaub." lächelte Tom.
„Oh, das tut mir leid. Wissen sie, mein Mann Günther liebte das Skifahren auch, aber ich hielt es immer zu gefährlich. Nicht war, Gertraud? Sie ist meine Schwägerin. Mein Name ist Liese. Es freut mich, sie kennen zu lernen."
„Das ist Birgit, und ich bin Tom." lächelte der große Engländer. „Die Freude ist ganz meinerseits."
„Ja." nickte ich. „Und wie heißt das hübsche Tier dort?"
„Leopold. Er ist schon recht alt."
„Ein Dackel, nicht?"
Sie nickte und erzählte uns von ihm, seinem Stammbaum, seinen Eigenarten. Ich hatte mich an Tom gelehnt und überlegte, warum sie mich für seine Frau hielten, doch dann fiel mir ein, dass ich durch meine Rundungen immer etwas älter geschätzt worden war. Und, wie Tom schon sagte, war es wohl meine ruhige, vernünftige Art, die alle annehmen ließ, ich sei erwachsen. Ich konnte ja auch nicht anders, hatte meine richtige Mutter vor drei Jahren verloren, kurz, bevor ich Viv kennen gelernt hatte. Sie hatte mich damals getröstet. Bevor mein Papa ein Jahr später wieder geheiratet hatte- ich denke heute noch, dass er Silke schon kannte, als meine Mutter noch da war- hatte ich den Haushalt alleine geschmissen, mein Bruder brauchte als Junge nicht helfen.
„Wie lange sind sie schon verheiratet?" fragte Gertraud. „Sie sind noch so jung..."
„Das waren unsere Flitterwochen." lächelte Tom und ich drückte seine Hand.
„Oh, je. Das ist ja...dann hoffe ich, das ihre Ehe vor weiteren Unfällen verschont bleibt!" entgegnete die grauhaarige Frau und tätschelte meine Hand.
Ich lächelte sie an.
„Danke, das ist sehr lieb. Aber wir haben uns, das ist alles, was zählt, und ich nehme eine kleine Verstauchung gerne in Kauf."
Nun drückte Tom meine Hand und flüsterte: „Ich liebe dich." in mein Ohr.
Ich schaute ihn verliebt an und die Damen seufzten. Leopold fiepte leise.
„Sie sind ein so schönes Paar. Nicht, Gertraud?"
„Wie du und unser lieber Günther. Ach, musste er denn unbedingt auf diesen Berg steigen. Er ist nicht wieder gekommen...das war vor zehn Jahren. Neunzehnhundertachtundsiebzig." schloß sie traurig und Tom und ich drückten unser Bedauern aus.
Nun, meine Befürchtung hatte sich keinesfalls bewahrheitet, die Zugfahrt war wie ein Traum. Zuerst unser heißes Stelldichein, und nun spielten wir Mann und Frau, was total schön war. Viel zu schnell waren wir zuhause angekommen und Tom verfrachtete meine Koffer in ein Taxi.
„Ich rufe dich an." lächelte er und ich nickte traurig.
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