Das Spiel 8
„Ist was mit Mama?" fragte Viv erschrocken.
Tom schüttelte den Kopf.
„Nein, Schatz, damit hat es nichts zu tun. Passt auf euch auf, ja?"
„Dad, sag uns, was los ist. Du machst mir Angst!" flehte Viv.
„Ich kann es euch nicht sagen." hauchte er und Tränen kullerten über seine Wange.
Nun schlang ich meine Arme um ihn und er schluchzte leise. Doch im nächsten Moment drückte er mich energisch weg.
„Geh, bitte. Sonst kriege ich noch mehr Ärger. Viv, rufst du mich heute Abend an?"
Sie nickte, nahm meine Hand und zog mich mit sich. Ich war nicht fähig gewesen, zu gehen. Stolperte wie in Trance hinter ihr her. Tom hatte mich einfach von sich geschoben, als wäre ich ihm plötzlich lästig geworden! Ich wollte nicht in den Speisesaal zurück, doch wir mussten. Sofort traf mich Caros Blick, sie grinste mich süffisant an. Dani winkte uns hektisch und wir setzten uns. Herr Worms erzählte, dass wir heute auf die Piste gehen würden. Einige juchzten. Ich schluchzte leise und Viv legte ihren Arm um mich.
„Mach's nicht so offensichtlich..." flüsterte sie mir ins Ohr. „Denk an Dad."
Nun heulte ich noch mehr. Herr Worms guckte mich irritiert an.
„Sie mögen wohl kein Skifahren?"
Ich schüttelte den Kopf.
„Ich hasse Skifahren!" schniefte ich.
„Nun, leider müssen alle mit. Und nicht wieder die alten Gruppen, dieses Mal losen wir aus."
Und ja, heute war echt nicht mein Tag. Ich musste mit Caro in eine Gruppe, die sich jedoch genauso unbehaglich vorkam, weil ihre geliebte Mona in einer anderen Gruppe war. Zum Glück war Lars bei uns und ich hielt mich an ihn. Trotzdem war ich so aufgewühlt und unkonzentriert, dass ich unglücklich stürzte und mir den Fuß verstauchte. Ich saß mit Frau Havemann drei Stunden in der Notaufnahme, während die anderen längst Freizeit hatten und sich amüsieren konnten. Ich bekam einen Stützverband und als wir endlich wieder in der Herberge waren, kam Dani auf mich zugestürmt.
„Komm schnell, ich muss dir was erzählen."
Die anderen saßen auch schon da, teilten mir unverzüglich ihr Bedauern über meine Verletzung mit, doch ich winkte ab.
„Ist okay. So muss ich wenigstens nicht noch mal da oben rauf."
„Aber was ist mit München?" fragte Tanja.
„Nach Shopping ist mir nicht mehr." seufzte ich traurig.
„Ach, Kleines..." murmelte Viv und nahm mich in den Arm.
Dani stupste mich an.
„Hör zu, Pebbles. Ich war doch heute mit Mona in einer Gruppe, und die dumme Kuh hatte nichts Besseres zu tun, als herum zu prahlen, das Caro für Toms Rausschmiss gesorgt hätte. Sie meinte, der Doc hätte Caro gestern Abend zum Sex gezwungen!"
„Was?" krächzte ich.
„Ja! Hat er natürlich nicht, aber das weiß der dumme Worms ja nicht. Der ist natürlich total auf Caros Geheule reingefallen. Und das Schlimmste war- sie hatte sogar Sperma in der Unterhose! Natürlich haben die nicht getestet, ob es wirklich Toms war, aber einer der Jungs hat gesagt, das Caro gestern im Jungenhaus war und aus Toms Zimmer gekommen sei. Den haben sie garantiert bestochen, er durfte bestimmt Caro vögeln."
Alle waren still. Chris ballte wütend die Fäuste. Ich weinte leise. Viv war kreidebleich und Steffi kam zu uns rüber, legte den Arm um sie. Schließlich kamen auch Tanja und Chris und wir umarmten uns alle.
„Wir müssen was tun, Leute. Ist dein Dad schon weg?" knurrte Dani dann.
Viv schüttelte den Kopf.
„Er ist unten im Tal in einem Hotel, hat erst morgen einen Zug bekommen."
„Gut. Hast du schonmal seine Unterschrift gefälscht?"
Viv guckte erschrocken.
„J...ja."
„Kriegst du es hin, einen bis zwei Sätze zu schreiben, dass es aussieht, als wäre es seine Notiz?"
Viv nickte. Holte einen Zettel aus dem Rucksack. Übte ein wenig, nach einer Weile hatte sie es.
„Ich muss mit dir reden. Heute um elf auf dem Sprungturm. Tom." schrieben wir und hofften, ihn damit nicht noch mehr rein zu reissen.
Für mich war es ganz schön mühselig, den Turm hinauf zu klettern, doch ich wollte unbedingt dabei sein. Wir hatte uns alle dunkel gekleidet und versteckten uns. Kurz vor elf hörten wir leise Schritte auf der Treppe. Es war Caro, und sie kam tatsächlich alleine!
„Tom?" flüsterte sie. „Ich wußte, dass du nachgeben wirst. Wo bist du?"
„Hier." brummte Steffi und sprang auf.
Caro wollte türmen, doch Dani stellte sich vor die Tür. Caro wich zurück und fiel fast aus der Luke zur Schanze. Chris packte sie am Kragen, dann hoben Steffi, Viv, Chris und Tanja sie an allen Vieren hoch. Sie strampelte und schrie, ich stopfte ihr eine Unterhose in den Mund.
„Hör zu, Frollein." blaffte Dani. „Du wirst zu Worms gehen und alles zurücknehmen. Wirst ihm die Wahrheit sagen. Hast du das verstanden?"
Caro schüttelte den Kopf und knurrte. Dani nickte und die Mädchen fingen an, Caro in Richtung der Luke zu schwingen. Sie zappelte dabei wild herum. Dani erklärte:
„Dann muss ich es noch Mal deutlicher sagen. Oder eher demonstrieren. Naja, du wirst schon nicht sterben, nur wahrscheinlich keinen heilen Knochen mehr im Leib haben, wenn du unten ankommst. Wie lautet deine Antwort?"
Dani riss ihr das Höschen aus dem Mund.
„Ihr seid wahnsinnig!" heulte Caro.
„Nein. Wir wollen nur Gerechtigkeit. Und ein niederträchtiges Wesen wie du versteht ja leider keine andere Sprache. Also?"
„Ich denke nicht dran."
„Okay, lasst sie fliegen!"
„Nein!" kreischte sie. „Ich mache es."
„Was machst du?"
Ich drückte auf den Aufnahmeknopf des Mini- Tonbandgerätes, das wir uns von Lars ausgeliehen hatten.
„Ich gehe zu Worms und sag ihm, dass ich gelogen habe."
„Erkläre uns die Lüge. Und den Grund." befahl Dani.
„Das reicht doch wohl, ihr..."
Die Mädchen hielten sie nun richtig raus und der scharfe Wind fuhr Caro durch das Haar. Sie schrie panisch auf. Tanja kam ins Wanken und ich stabilisierte sie schnell, belastete meinen Fuß und unterdrückte einen Schmerzensschrei. Caro heulte:
„Ich habe Doktor Hiddleston beschuldigt, mich zum Sex gezwungen zu haben. Das war gelogen. Ich war sauer auf ihn, weil er nicht mit mir schlafen wollte. Vor Wut habe ich mit Nick geschlafen und so getan, als wäre das Sperma von Dr. Hiddleston. Bitte, lasst mich runter. Ich habe Angst."
Ich hatte nach „Bitte" ausgeschaltet. Worms musste nicht mitkriegen, was wir getan hatten. Obwohl es mir und wohl auch den anderen egal war, ich wollte nur Tom freischaufeln, sie dürften mich gerne nach Hause schicken. Die Mädchen ließen Caro runter, sie zitterte am ganzen Körper und konnte kaum aufstehen. So packten Chris und Dani sie und schleiften sie förmlich die Holztreppe runter, während Steffi mir half. Viv und Tanja waren ebenfalls ziemlich mitgenommen und auch ich fühlte mich wie benebelt. Es hätte aber auch an der Schmerztablette liegen können. Die nicht half, wie auch, wenn ich den Fuß so belastete! Wir brauchten die Aufnahme nicht, Caro ging sofort zu Worms, um ihm alles zu beichten. Er hätte schon geschlafen und wäre sauer gewesen, erzählte unser Informant aus dem Jungenhaus, Lars, am nächsten Morgen. Lars hatte eigentlich mitkommen wollen, doch wir hatten ihm gesagt, dass das eine Sache zwischen der Miller- Gang und Caro wäre. Er hatte nur gelacht. Als Tom müde in den Saal kam- Worms hatte ihn in der früh gleich angerufen- applaudierten alle. Viv sprang auf und fiel ihm um den Hals und Worms war sichtlich gerührt. Auch die Havemann weinte und Claudia nickte nur. Tom setzte sich zwischen Viv und mich und nahm unter dem Tisch meine Hand, drückte sie kurz. Ich kämpfte gegen meine Tränen an. Mein Fuß schmerzte furchtbar, doch der Große war wieder da, das war es mir wert. Worms erhob das Wort:
„Nun, da alles wieder in Ordnung ist, worüber ich recht froh bin, haben wir uns heute einen spannenden Tag in München verdient! Die Busse fahren in einer halben Stunde, seid bitte pünktlich. Wir sind heute Abend gegen neunzehn Uhr zurück."
Ich seufzte traurig und Viv strich mir über den Rücken. Sie hatte angeboten, mit mir in der Herberge zu bleiben, doch ich hatte das abgelehnt. Natürlich war ich in dem ganzen Streß noch nicht dazu gekommen, sie über Steffi auszuhorchen, und es wäre die Gelegenheit gewesen, aber ich konnte es nicht über's Herz bringen, alle hatte sich schon auf diesen Tag gefreut. Ich war nicht ganz alleine, denn drei Mädchen aus der 12d hatten einen Infekt und ein Junge aus meiner Klasse war ebenfalls krank. Es wurde diskutiert, ob man eine Aufsichtsperson hier lassen müsse und plötzlich meldete sich Tom. Er würde gerne hier bleiben, sagte er. Mein Herz machte einen Satz und ich musste mich zusammenreissen, ihn nicht überrascht anzuschauen. Alle verteilten sich aufgeregt, während ich in den Gemeinschaftsraum humpelte. Tom war bereits dabei, ein Feuer zu machen. Der Junge aus meiner Klasse war in seinem Zimmer geblieben, die Mädchen aus der 12d hockten bibbernd unter einer Decke und unterhielten sich. Ich legte meinen Fuß hoch und klappte den Pratchett auf. Tom setzte sich zu meinen Füßen, hob sie auf seinen Schoß und ich zuckte zusammen. Guckte ihn erschrocken an.
„Was? Das würde ich für Viv auch machen." lächelte er.
„Aber ich..." flüsterte ich. „Bin nicht Viv."
„Zum Glück. Dann hätte wirkliche Probleme..." lachte er leise. „Entspanne dich. Die drei da drüben interessiert das nicht, und sonst ist keiner hier. Und ich halte nur deine Füße!"
Ich seufzte und lehnte mich zurück. Er strich sanft über den gesunden Fuß.
„Hast du starke Schmerzen?" fragte er.
Ich nickte.
„Soll ich dir eine Tablette holen?"
„Davon wird mir nur schlecht und schwindelig. Ist schon gut." murmelte ich.
„Es gibt doch diesen deutschen Spruch...wenn du verheiratet bist, ist alles wieder gut, oder so. Ich würde den etwas abwandeln, vielleicht tröstet es dich mehr, wenn ich sage, wenn wir verheiratet sind, ist alles wieder gut."
Ich riss die Augen auf.
„Was?"
„Auf jeden Fall werden wir nochmal nach München fahren, Pebbles." lächelte er.
„Sag mal, hast du...mir eben einen Antrag gemacht?" hauchte ich.
„Na, der war noch nicht richtig ernst gemeint." blinzelte er. „Wir müssen uns ja erstmal testen."
„Warum machst du das?" jaulte ich. „Hör auf, mich armes, krankes Huhn zu veräppeln. Ich kann gerade nicht auf dich losgehen."
„Verbal schon." grinste er. „Du könntest sagen, fahr zur Hölle, alter Sack. Und mir mein Herz brechen."
Ich schaute ihn traurig an.
„Das würde ich niemals tun." flüsterte ich.
Tom seufzte und schaute mich ernst an.
„Ich auch nicht."
„Du hast mich gestern weg geschubst." murmelte ich.
„Ach, Pebbles. Verstehst du nicht, warum?"
„Doch, aber es hat mir weh getan. Es tut mir weh, dich nicht so berühren zu dürfen. Und jetzt ist es noch gefährlicher geworden, diese blöde Kuh."
Tom nickte.
„Sie hat sich ja anscheinend besonnen."
Dabei sah er mich durchdringend an und ich guckte schnell aus dem Fenster, wo die Schüler sich auf die Busse verteilten.
„Ja, hat sie. Und nun müssen schon wieder zwei von uns vorzeitig abreisen. Ist ein bisschen wie bei den „Zehn Kleinen Negerlein"."
„Wirst du philosophisch?" lächelte er. „Ganz so schlimm wird's hoffentlich nicht. Gut, dass du noch hier bist."
„Dito." lächelte ich und schaute ihn wieder an.
„Pebbles...lüg mich nicht an." murmelte er.
„Warum sollte ich mich nicht freuen, dass du hier bist?" wisperte ich.
Doch dann sah ich, dass die Mädchen raus gegangen waren, wahrscheinlich, um die anderen zu verabschieden.
„Du hast dafür gesorgt, dass es so ist, nicht wahr?" fragte er nun ernst.
„Ich? Wie hätte ich das tun sollen?"
Er stöhnte.
„Dann eben ihr alle, Viv eingeschlossen. Ich bin doch nicht blöd, Pebbles, hab die Blicke bemerkt, die ihr euch vorhin zugeworfen habt. Chris und Dani haben sich Hi Five gegeben, als ich rein kam."
„Weil wir uns alle gefreut haben."
Ich wich seinem Blick aus. Tom murmelte: „Ich bin kein Sportmediziner, aber dein Fuß müsste längst ein wenig abgeschwollen sein. Außer, du hast ihn die halbe Nacht belastet."
Er strich sanft darüber und ich stöhnte leise. Nein, ich wollte keine Geheimnisse vor ihm haben. Aber ich wußte, dass er schimpfen würde.
„Ich muss etwas aus meinem Zimmer holen." sagte ich leise.
„Du sollst den Fuß ausruhen."
„Ich brauche das, um dir...alles zu erklären."
Er nickte und stand auf. Dann hob er mich auf seine Arme. Nun, die Busse waren alle abgefahren, es war wie ausgestorben auf dem Gelände. Auch die anderen Mädchen waren irgendwo hin verschwunden. Tom setzte mich vor der Türschwelle ab.
„Willst du nicht mit herein kommen? Ist doch eh niemand da..." lächelte ich.
„Und wenn mich jemand sieht? Pebs, das ist wirklich zu gefährlich."
Ich nickte. Er hatte ja recht, aber ich wollte ihn so gerne küssen. Mich an ihn kuscheln. Ich machte einen Schritt und schrie leise auf. Nun hob er mich wieder hoch und grinste.
„Scheint, als bräuchtest du mich als Träger. Dann muss ich wohl doch mitkommen."
Ich kicherte.
„Oder machst du das mit Absicht?" brummte er dann.
„Ja." flüsterte ich.
„Du Biest. Was, wenn die anderen drei uns hier erwischen?"
„Die wohnen ein Haus weiter. Hier ist niemand. Halt, unser Zimmer."
„Das ist ja das reinste Chaos! Noch schlimmer, als bei den Jungs!" lachte er, als wir eingetreten waren.
Ich lachte ebenfalls.
„Gar nicht, mein Bett ist aufgeräumt. Setz mich da bitte ab."
Er folgte meiner Anweisung, blieb vor dem Bett stehen. Ich griff nach dem Tonbandgerät, das ich auf dem Regal zwischen Büchern versteckt hatte.
„Was ist das denn?" lachte er leise und nahm den Miller. „Das ihr keine Märchen lest, ist ja klar, aber sowas..."
Ich wurde rot.
„Ist nicht meiner." piepste ich schnell.
„Den würdest du auch alleine nie kriegen, mein Herz. Nun wundert es mich nicht, warum ihr auf so pikante Ideen kommt und mich verführen wolltet."
„Wir?"
„Naja...du. Und diese Caro." seufzte er.
„Damit hatte ich nichts zu tun. Damit hatten wir nichts zu tun."protestierte ich. „Und du hast auch einen in deinem Bücherregal!"
„Nicht nur einen. Pebbles, ich weiß, dass du "Opus Pistorum" heimlich gelesen hast." grinste er.
Ich wurde schon wieder rot.
„Woher?"
Er hockte sich vor mich.
„Ich hatte ihn lesen wollen. Weißt du, ich...brauchte das manchmal, als Anheizer, denn...zwischen Sylvia und mir läuft nichts mehr und ich muss ja irgendwo Druck ablassen. Ich hatte das ganze Regal abgesucht, dann bin ich zu Viv ins Zimmer und hab's unter deinem Kopfkissen gefunden. Und da ging meine Fantasie richtig mit mir durch. Hab mir vorgestellt, wie du...dein kleines Händchen in deine Unterhose schiebst, während du liest. Naja, ich brauchte den Miller nicht mehr, es ging wunderbar ohne. Als du und Viv wieder gekommen wart, hast du mich angeschaut, als wüßtest du Bescheid. Und Abends war der Miller wieder im Regal."
„Ich hatte auch das Gefühl, du wüßtest, was ich getan hatte..." hauchte ich. „Konnte nicht eine Zeile lesen, ohne schlechtes Gewissen."
Er lächelte.
„Ich müsste eines haben. Mir auf deiner Luftmatratze einen runtergeholt zu haben, mit der Nase in deinem Kissen, ist doch einfach daneben."
Ich stöhnte leise auf und er holte tief Luft.
„Was wolltest du mir zeigen?" fragte er heiser.
Ich hielt das Gerät hoch. Schaltete es ein und wir hörten schweigend zu.
„Gut und schön." murmelte er dann. „Aber ich weiß immer noch nicht, wie ihr das geschafft habt. Caro schien ziemlich unter Streß zu sein..."
Ich nickte und erzählte ihm alles. Er sprang auf.
„Pebbles! Ihr hättet rausfliegen können!"
Ich zuckte mit den Schultern.
„War uns egal. Wir konnten das nicht dulden, sie hätte alles zerstört, Tom. Das wärst du nie wieder los geworden."
„Stell dir vor, ihr hättet sie nicht halten können. Oder ihr oder du wäret..." er fuhr sich stöhnend durch's Haar. „Hör zu, ich will nicht, dass ihr euch für mich in Gefahr begebt, klar? Das wird nie wieder vorkommen!"
„Ist ja nix passiert."
„Doch, dein Fuß ist viel schlimmer geworden. Pebbles...es muss die Hölle für dich gewesen sein, da hoch zu klettern."
Er setzte sich wieder und legte seine Hände auf meine Knie. Ich entgegnete:
„Ach, ich hab nichts gemerkt. Ich war nur...total wütend auf Caro und ich hatte wahnsinnige Angst um dich. Erst hinterher...da tat es richtig doll weh und ich konnte die ganze Nacht nicht schlafen."
Wie auf Kommando gähnte ich.
„Möchtest du ein wenig schlafen?" fragte er sanft.
„Ja, aber ich möchte bei dir sein. Bringst du mich wieder rüber?"
„Klar. Danke, Pebbles."
„Wir waren alle dabei. Der ganze Miller- Club." kicherte ich.
„Wie läuft das so? Einer liest vor, und...alle anderen..." grinste er und hob mich hoch.
„Das bleibt unser süßes Geheimnis." kicherte ich.
Das Feuer war schon fast runter gebrannt und Tom legte Holz nach. Nahm meine Füße wieder auf seinen Schoß und las mir vor, während ich eindöste. Als ich später aufwachte, war Tom eingeschlafen und der Pratchett runter gefallen. Die Mädchen waren wieder da und fragten, ob ich mit "Mensch ärgere dich nicht" spielen würde. Ich humpelte zu ihnen an den Tisch und wir bemühten uns, leise zu sein. Ich verlor das erste Spiel, aber das war mir egal. Nach der Revanche wachte Tom wieder auf und reckte sich. Patrizia, eine der drei Mädchen, himmelte ihn unverhohlen an und nieste.
„Gesundheit." lächelte er und sie wurde rot.
„Danke."
„Ich seh mal nach Thomas." murmelte er dann und stand auf.
Hob das Buch auf, legte es auf die Couch und ging. Ich bemühte mich, ihm nicht verliebt nachzustarren, obwohl die anderen drei Mädels es ohne Scham taten! Er hatte auch wirklichen einen süßen Hintern in der Jeans und ich war scharf, wie Nachbar's Lumpi. Trotz der Schmerzen konnte ich unser Stelldichein in der Sauna nicht vergessen und hatte immer wieder schöne Flashbacks. Nun ja, ein bisschen imponiert hatte mir seine Größe schon und ich hatte ein bisschen Angst, dass er mir weh tun würde. Doch ich glaubte ihm, dass er mich hier noch nicht anrühren würde. Nach einer halben Stunde kam Tom wieder und meinte, mit Thomas wäre alles okay. Ich müsste jedoch noch einmal ins Krankenhaus zur Wiedervorstellung, das hatten die Ärzte mir gesagt. Also fuhren wir los und ich war froh, endlich mit meinem großen Schatz alleine zu sein.
„Tom?" fragte ich leise.
„Hm."
„Können wir vielleicht...ein bisschen parken?"
Er kicherte. Doch dann schüttelte er ernst den Kopf.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top