Barracuda Teil 1
„...it's a little secret, just a Robinson's affair..."
...klingt aus den Boxen. Ich schließe meine Augen, spüre die heiße Sonne auf meiner Haut. Spüre, wie sich ihre Energie in meinem Körper verteilt, wie sich ihre Wärme bis in meine Fingerspitzen ausbreitet. Und seufze. Keine Ahnung, was mit mir los ist. Warum ich mich seit Wochen so schwach fühle. Nun, meine Menses war nach der Fehlgeburt vor zwei Monaten ziemlich stark, also bin ich vielleicht etwas blutarm. Doch eigentlich dürfte mir das nicht soviel ausmachen. Ich ernähre mich gut und bin auch sonst aktiv, mache Yoga, ja, seit neuestem sogar Kampfsport. Mein guter Freund und Finanzberater Ethan meinte, ich sollte auf eventuelle Übergriffe vorbereitet sein...eventuelle Übergriffe! Ich weiß nicht, warum er sich solche Sorgen macht. Ich bin gut geschützt, auch jetzt befindet sich ein Boot mit Sicherheitspersonal in der Nähe unserer Yacht. Und hier passt Sam auf uns auf, er ist schon seit zehn Jahren mein Bodyguard! Ein Schatten fällt auf mich und ich blinzele.
„Val, wir sind da..." lächelt mich mein hübscher Ehemann an. „Sie sagen, es sieht dort unten atemberaubend schön aus. Bist du so weit?"
„Ach, ich weiß nicht. Ich fühle mich immer noch nicht so richtig fit..." antworte ich zögerlich.
Daniel verzieht seinen Mund.
„Du Arme. Es tut mir so leid...ich habe dir das doch eingebrockt."
Er beugt sich zu mir hinunter und küsst mich zärtlich. Hm, diese vollen, sinnlichen Lippen... eigentlich würde ich lieber mit ihm unter Deck gehen, doch ich weiß, er würde mir wieder eine Abfuhr verpassen. Ich antworte:
„Oh, nein, ich habe auch meinen Teil dazu beigetragen. Es tut mir leid, das ich wohl nicht mehr fähig bin, dir Kinder zu schenken."
„Ich sagte dir doch, das ist mir nicht wichtig. Hauptsache, wir sind zusammen, hm?"
Ich höre ein Kichern und schaue an ihm vorbei. Eva, Model aus Skandinavien, lange Beine und wunderschön. Sie ist mit Ethan hier, dem aber heute Morgen übel war, er ist im Hotel geblieben und nicht mit uns auf's Meer hinaus gefahren. Ethan weicht mir normalerweise nie von der Seite. Bis auf heute. Daniel dreht sich um und registriert, wer mich abgelenkt hat. Er grinst mich an und rollt mit den Augen.
„Kommt sie mit?" murmele ich.
„Nein. Ich habe ihr gesagt, das es hier Haie gäbe. Natürlich hat Sam alles gecheckt, hier gibt es nur Korallenbänke ohne Ende, aber ich will einfach mal, das wir beide nach der ganzen, doofen Geschichte was für uns haben..." lächelt er so süß, das ich ihm die Bitte kaum abschlagen kann.
„Okay. Ich hole die Unterwasserkamera..." lächle ich und ziehe mich hoch.
Daniel hilft mir auf, doch ich drücke ihn weg.
„Lass. Es geht, ich bin doch keine Oma. Auch, wenn ich zwölf Jahre älter bin als du..."
Ich hatte mich schon sehr gewundert, als Daniel angefangen hatte, um mich zu werben. Doch er ist selbst erfolgreich, seine Familie besitzt eine Franchise- Kette und so hatte ich sofort ausgeschlossen, das er sich durch mich bereichern wolle. Daniel war den gehobenen Lebensstil gewohnt und seine Familie verkehrte in den gleichen Kreisen, wie mein Vater, dessen Imperium ich bald übernehmen werde. So gab auch Dad uns seinen Segen. Daniel und ich heirateten vor genau einem Jahr und dies sind sozusagen unsere zweiten Flitterwochen.
Im Taucheranzug sehe ich aus wie ein dicker Pottwal! Mein Angetrauter dagegen, wie immer, fehlerlos. Ich kann mir nicht helfen und starre lüstern auf seinen Schritt. Daniel hatte mich seit der Fehlgeburt nicht mehr angerührt, nun ja, gleich nach der Ausschabung durften wir ja nicht. Aber selbst meine Angebote, ihn anders zu befriedigen, hatte er abgelehnt. Als wenn ein Fluch über mir liegen würde!
Daniel gibt mir ein Zeichen und ich nicke. Wir sind schon oft zusammen getaucht, es ist nichts Neues für mich. Dennoch ist er viel besser darin, hatte mir oft zur Hilfe kommen müssen, denn ich bin manchmal ein kleiner Tollpatsch. Patsch! macht es, als ich mich rückwärts ins Wasser fallen lasse. Mein Liebster ist schon unten und winkt, ich folge ihm einfach. Sam hatte angeboten, über Funk Kontakt zu halten, doch ich wollte durch nichts gestört werden, sondern diesen besonderen Moment ganz alleine mit meinem geliebten Ehemann geniessen. Ich sehe schon das Riff. Werde ein bisschen schneller, um genug Aufnahmen machen zu können, bevor der Sauerstoff ausgeht. Nun, Daniel hatte nicht übertrieben! Die bunten, leuchtenden Korallen schaukeln still hin- und her, alles wirkt friedlich und unheimlich idyllisch. Ein kleiner Spalt taucht am Meeresboden vor uns auf und ich blicke ehrfürchtig in die Dunkelheit. Die Kamera hat sich irgendwie zwischen meinen Gurten und dem Anzug verheddert, ich sagte ja, ich bin ziemlich ungeschickt. Versuche, sie los zu machen, schließlich löse ich sie vom Gurt. Plötzlich stößt Daniel mich aus Versehen an, ich lasse los. Will nach der Kamera greifen, doch die aufkommende Strömung wirbelt sie davon. Sie scheint in einen Strom gedrückt zu werden, und dieser wieder herum endet in dem tiefen Unterwassergraben. Ich stöhne auf. Verdammt! Daniel schwimmt zum Rand des Grabens, schaut hinein. Dann blickt er zu mir und schüttelt den Kopf. Er winkt mir und ich folge ihm. Nun, dann muss ich die Bilder eben in meiner internen Festplatte speichern! Ist sowieso besser.
Die nächste Korallenbank ist noch wesentlich schöner als die letzte und wir tauchen tiefer. Ich spüre langsam den steigenden Druck. Daniel ist plötzlich hinter einer Art Knick verschwunden und sofort kriege ich Panik. Ohne diesen Mann bin ich hier unten verloren! Er taucht wieder auf und zieht mich mit. Und ich bin überwältigt. Ehrfürchtig schwimme ich vor der größten Korallenbank, die ich jemals gesehen habe! Ich blicke Daniel an, seine Augen leuchten hinter der Taucherbrille und ich zeige ein Herz. Er zurück. Dann greift er in meinen Bauchgurt, zieht mich an sich, mein Herz klopft schneller. Ich vermisse den Sex mit ihm so sehr! Sanft schiebt er meine Atemmaske beiseite und dann seine. Während Sauerstoffblasen um uns herum blubbern, küsst er mich zärtlich. Plötzlich spüre ich einen Einstich am Oberschenkel. Mein erster Gedanke ist, das es Daniel's erigierter Penis ist, doch dann wallt Blut neben mir auf. Ich starre Daniel entsetzt an. Er reisst mir den Atemschlauch ab, als plötzlich etwas Langes, Graues auf uns zuschießt. Es öffnet sein Maul, ich sehe scharfe Zähne. Daniel schiebt meinen Atemschlauch in das aufgerissene Maul des Tieres und dann verschwindet meine Erinnerung im Nichts.
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