Kapitel 5
"Gut" meinte ich dann ohne eine Miene zu verziehen und tappte Richtung Tür woraufhin mein Verlobter sich verwirrt aufsetzte. "Wo gehst du hin?" fragte er und ich antwortete mit einem selbstgefälligen Ton " Na Gift holen. Dann kannst du es gleich einfacher für uns beide machen und ich gehe als Madaras Mörderin in die Geschichte ein" "Sehr witzig." brummte er.
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Seit Stunden schon lagen wir nebeneinander. Wir beide starrten wohl die Decke um die Wette an während keiner von uns einen Mucks machte. Ich wartete nur darauf das er einschläft um mich in Form eines Albtraums an ihm zu rächen, und er... er wartete doch nur darauf das ich einschliefe um über mich herzufallen. Alleine bei dem Gedanken wurde ich wieder sauer.
Doch was ich nicht wusste war das Madara an meiner Drohung nicht zweifelte und sich selbst fragte ob er sich nicht doch eine lebenslange Kriegserklärung ins Haus holte. Nicht das er daran zweifelte mich nicht besiegen zu können, aber da ihm das volle Ausmaß meiner Fähigkeiten zu dem Zeitpunkt noch nicht bewusste war und verzweifelte und wütende Frauen bekannterweise zu dreckigen Mitteln griffen, musste er wohl doch vorsichtiger werden. Die Überheblichkeit der anderen Clansoberhäupter war es das ihren unglücklichen Liebschaften die Möglichkeit ergab sie umzubringen.
Ich setzte mich abrupt auf und erblickte ein kaum merkliches Zucken seitens meines zukünftigen das er wohl um jeden Preis unbemerkbar lassen wollte. " Wo gehst du hin?" fragte er und setze sich ebenfalls auf als ich meine Beine über den Bettrand schwang und meinen Schlafrock enger band. " Für kleine Königstiger. Was? Willst du mich etwa begleiten?" höhnte ich und schnalzte mit der Zunge als er eine Augenbraue hochzog. "Wenn du darauf bestehst " entgegnete er mir mit seinem maßgeschneiderten Grinsen und ich rollte mit den Augen. Ich konnte mir jetzt schon vorstellen wie wir mal als alte gebrechliche Omis auf einander einschlagen werden. Der eine fährt mit 0,5 Kmh im Rollstuhl davon und der andere schlägt in Zeitlupe mit einer Krücke auf den Flüchtenden ein während wir uns gegenseitig passiv agressive Kommentare und Beleidigungen an den Kopf schmeißen. "witziger Gedanke" meinte der schwarzhaarige mit einem abwägendem Gesichtsausdruck als würde er es sich selbst vorstellen. "W-wo-" stotterte ich schon, doch er meinte belustigt " du denkst laut. Werde ich etwa all deine seltsamen Gedanken mithören müssen?". Verdammt. Ich dachte ich hätte mir es schon längst abgewöhnt meine Gedanken laut auszusprechen.
"Hab Anstand und hör nicht zu" konterte ich und verkreuzte die Arme reserviert vor der Brust. "Wieso denn? Ist doch recht witzig was für unanständige Gedanken du hast" meinte er und blickte mir fest in die Augen. Ich drehte mich auf dem Absatz um und marschierte Stolz aus dem Raum ehe ich erleichtert im Flur ausatmete und leise aus dem Anwesen flüchtete. Mit meinen nackten Füßen glitt ich über den Holzboden und hielt den Saum meines Schlafrocks hoch um nicht über ihn zu stolpern während ich mich selbst schon freute in den Wald um unser Haus einzudringen und die frische Luft dort zu atmen. Eilig sprang ich in das Gras und drehte mich so frei wie ein Vogel im Wind. Der silberne Rock glitzerte im Mondschein während ich mich so natürlich durch den Wald bewegte wie als würde ich atmen. "Hach wie schön" seufzte ich erleichtert als ich mich wie von allen Ketten gelöst in den Kristallklaren Teich fallen ließ. Für diesen Moment hatte ich vergessen wer ich bin, wer dort im Haus auf mich wartet und fühlte mich so als wäre ich ein Teil dieses Waldes, ein Teil der Natur an die ich mich seit der Roten Mondnacht so gebunden fühlte. Für einen Moment fürchtete ich mich nicht vor diesem Mann, hasste ihn nicht, dachte nicht einmal an ihn. Und ehe ich es begriff wurde ich in die Süße Welt der Träume gerufen, während mein völlig durchnässter Schlafrock durchsichtig wurde und meine Haut offenbarte. Die zarten Mondstrahlen kitzelten mein Gesicht als ich mich in das weiche Moos kuschelte und mir den Geruch von nasser Erde einprägte.
Doch diese Nacht hatte ich meinen ersten Albtraum. Er war unklar, es war Laut und es roch nach Blut und Asche. Alles war so verschwommen, die Silhouetten rannten in vollkommener Panik und in reinstem Chaos umher und der Himmel war getränkt von Dunkelheit während in der Ferne der Umriss eines monströsen gigantischen Biestes zu sehen war. Und dann sah ich sein Gesicht. Es war nicht Brutal, nicht zornig, es war einfach nur Müde-... Müde?
"Dummkopf" sagte er als über mir lehnte und gähnte. "Du wirst krank" meinte er "Und dreckig bist du jetzt auch noch". Meine Augenlider flatterten verwirrt bis ich mitbekam das ich im Moos lag und mein Körper vor Kälte ganz taub geworden war. "Das ist nicht das erste mal das ich so schlafe" entgegnete ich, bekam aber ein genervtes " Versuchst du es zu deinem letzten Mal zu machen?" zurück. Ich schnaubte und zog die Luft ganz angespannt an als die Realisation einsetzte, dass ich womöglich noch immer Nass war. Meine Augen wanderten zu meiner Kleidung. Meine Befürchtungen wurden erfüllt als ich den durchsichtigen Schlafrock an meinem Körper kleben sah. "Perverser" brummte ich "Ach, jetzt ist das meine Schuld?" fragte der Mann belustig und hob eine Augenbraue neugierig an.
"Ich will einen neuen Tribut"
"Und ich will einen trockenen Kimono"
"Beides lässt sich arrangieren, der Tribut zuerst natürlich"
...
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