•54•

Zitternd sitze ich also nun neben meiner besten Freundin, in ihrem Badezimmer,  auf dem Boden.
„Mach doch schneller" meckere ich und lasse meinen Kopf in den Nacken fallen.
„Hey, das wird schon" versucht Adelina mich zu trösten und lächelt mich aufmunternd an.

Vor fünf Tagen hab ich mich das erste mal übergeben. Zwar habe ich Fernando gesagt, das es das einzige mal war, doch das ist gelogen.
Aber sonst hätte er mich niemals zu Adelina gelassen.
Ich meine, es hat schon so ein wenig Zeit gekostet, ihn zu überreden und wenn ich die ganze Zeit kotzen müsste, würde er mich nicht einmal aus dem Bett lassen.

Gerade, als ich mich abgeregt habe, stupst mich Adelina an meiner Schulter.
„Brook er ist-" „Positiv" beende ich ihren Satz ungläubig und lasse den Schwangerschaftstest aus meiner Hand fallen.
„Omg du bist schwanger!" Kreischt meine Freundin, doch ich selber kann es noch garnicht richtig realisieren.
Anscheinend merkst sie meine Unentschlossenheit.
„Willst du das Kind überhaupt?"
Ich schweige.
„Ich-ich weiß es nicht"
Sie nickt verstehend. „Erzählst du es Fernando?"
„Erst wenn ich weiß, was ich machen werde" Antworte ich entschlossen und spüre wie mir die erste Träne ins Auge steigt.

Nein Brook, du weinst jetzt nicht!
„Komm her" nuschelt Adelina und schließt mich in eine lange, emotionale Umarmung.
„Ich bin so froh das ich dich hab" seufze ich und spüre wie mir doch die erste Träne über meine Wange läuft.

„Wie wärs? Du, ich und ein großes Eis" Ich nicke lächelnd und wir fangen beide an zu kichern.

Nachdem wir unser Eis genüsslich aufgegessen haben, während wir durch den Park geschlendert sind, sitzen wir nun an einem kleinen See.
Lächelnd lausche ich dem Wind, der durch die Baumkronen fegt und vergesse für einen kurzen Moment, warum ich hier gerade überhaupt sitze, da unterbricht mich mein Handy.
Schnell ziehe ich es aus meine Tasche und muss feststellen, das es Fernando ist.
Während ich ran gehe, sieht mich Adelina interessiert an.

„Fernando?"
„Ich wollte nur wissen, wann genau du wieder kommst und ob es dir gut geht"
Als er dies sagt, kann ich mir ein verliebtes grinsen nicht verkneifen.
„Alles ist gut. Wir haben eben ein Eis gegessen und sitzen gerade an so einem See, wahrscheinlich komme ich gleich oder so"
Antworte ich gelassen und schaue durch die Gegend, bis mein Blick wieder an Adelina hängen bleibt, die mich immer noch schief angrinst.
„Okay. Habt Spaß, bis nachher"
„Danke"
Seufzend lege ich auf.

„Man merkt, das er dich über alle liebt" Fängt Adelina an zu reden und stützt ihren Kopf in ihren Händen ab.
„Und ich ihn" Gebe ich fröhlich zurück.
„Er würde safe für dich sterben" Stellt sie ernst fest.
„Meinst du?" Sie nickt eifrig.
„Und stell dir Fernando mal mit eurem Kind im Arm for, wie er es lächelnd auf den Arm hat"
„Jaaaa" flüstere ich und schaue zu Boden.
„Ohne scheiß, ihr wärt die geilsten Eltern, die man sich vorstellen kann"
Als sie das sagt, lache ich auf.
„Was? Das ist ernst gemeint" Meint sie beleidigt und kreuzt ihre Arme ineinander.

„Ich überlege noch ein wenig"
„Okay, aber sag mir sofort Bescheid!" Antwortet sie streng, worauf wir wieder in Gelächter verfallen.
„Versprochen" Gebe ich noch von mir, bevor wir uns verabschieden und ich wieder zu Fernando fahre.

Seufzend lasse ich meinen Kopf in den Nacken fallen, nachdem ich den Motor ausgeschaltet habe.
Was soll ich tun?
Ich bin verdammt noch mal schwanger und werde Mutter!
Ich bin erst 18... Aber irgendwie will ich das Kind.
Glaub ich.
„Ach scheiße" Fluche ich laut, öffne die Autotür und knalle sie laut zu.

Mittlerweile ist es schon dunkel.
Müde laufe ich die Treppe zum Schlafzimmer hoch und zerbreche mir gefühlt meinen Kopf vom ganzen überlegen.
Doch als ich die Tür öffne und Fernando schon im Bett liegen sehe, weiten sich meine Augen glücklich.
Sonst ist er meistens noch am arbeiten, wenn ich um diese Uhrzeit ins Bett gehe, doch heute anscheinend nicht.

„Du bist schon hier?" Frage ich lächelnd, und komme mit schnellen Schritten auf das Bett zu.
Doch als Antwort, zieht er mich ganz nah zu sich und gibt mir einen langen Kuss.
„Wie wars?" „Gut" Nuschle ich und lege mich mit geschlossenen Augen in seinen Arm.
„Ist was?" Fragt er sorgend, worauf ich ihn wieder anschaue.
„Nein, ich bin nur müde..." Er nickt verständlich, gibt mir noch einen Kuss auf den Scheitel und legt mich zurück in seinen Arm.
„Schlaf jetzt"

•••

Müde setze ich mich im Bett auf, strecke mich gähnend und schaue verschlafen durch den Raum.
Fernando ist schon wach.
Seufzend stehe ich auf, mache mich langsam fertig und steige die Treppen hinunter um etwas zu frühstücken.
Dabei denke ich die ganze Zeit über meine Zukunft nach, wenn ich das Baby tatsächlich bekomme...
Doch als ich zwei gepackte Koffer im Eingangsbereich stehen sehe, stockt mein Atem für einen Moment.
„Fernando!" Rufe ich und laufe nun mit schnelleren Schritten in das Esszimmer, wo Fernando ganz entspannt, in seinem Stuhl sitzt.

„Warum stehen da Koffer?" Frage ich angespannt und komme auf ihn zu, so das er mich endlich mal anschaut.
„Ich wünsche dir auch einen guten Morgen" Grinst er schief und nimmt sich seine Tasse.
„Fernando! Antworte!"
Jetzt lacht er lauter.
„Keine Sorge, ich schmeiß dich nicht raus"
„Ha ha sehr witzig" Augenverdrehend nehme ich ihm die Tasse aus der Hand, da er gerade einen Schluck nehmen wollte.
„Hey-" Gerade will er sich beschweren, da unterbreche ich sofort.
„Erst wenn du antwortest" Er seufzt einmal kurz auf, erhebt sich und stellt sich direkt vor mich.
Immer noch total verwirrt stelle ich die Tasse auf den Tisch und schaue ihm gespannt in die Augen.

„Wir fliegen jetzt zu den Malediven" So trocken wie er das gesagt hat, realisiere ich erst garnicht, was er da genau gesagt hat.
„Was" Frage ich mit aufgerissenen Augen und merke wie ich immer aufgeregter werde.
„In genau 20 Minuten fliegen wir" Ich sehe wie sein grinsen immer breiter wird, genauso wie meins.
„Omg Ahhhhh" Kreische ich und falle ihm direkt um den Hals.
Sofort schlingt er seine Arme um meinen Rücken und drückt mich näher zu sich.
„Ich wolle immer schon mal zu den Malediven" Grinse ich weiter und schaue ihm dankend in die Augen.
„Wusste ich doch" Nun grinsen wir uns beide, bis über beide Ohren an.

„Na dann los!" Sage ich voller Motivation und verschwinde mit Fernando an meiner Hand, aus dem Raum.
Gerade wollen wir das Haus verlassen, da springe ich noch einmal zurück ins Esszimmer und stibitze mir zwei saftige Schokobrötchen vom Tisch.
„Ernsthaft? Essen können wir auch aufm Flug" „ich habe aber jetzt Hunger" gebe ich stur von mir und setze mich mit den Brötchen in meinen Händen in die Limousine.
Und schon wenige Minuten später sind wir auf dem Weg zum Privat Flugzeug.

Aufgeregt springe ich aus dem Auto, fasse Fernando wieder an der Hand und ziehe ihn zur Treppe, die uns direkt ins Flugzeug führt.
Seufzend lasse ich mich in den bequemen Sessel fallen, schließe meine Augen und stelle mir schon unsere schöne kleine Hütte am Strand vor.
Fernando kommt ein paar Minuten später neben mir in den Sitz geplumpst, da er noch ein paar Einzelheiten mit dem Pilot besprechen musste.
Doch als er sieht, das ich mir schon wieder essen geholt habe, sieht er mich belustigt an.
„Hast du nicht erst eben was gegessen?"
„Ja, aber diese zwei Mini Brötchen, haben mich nicht satt gemacht"
Er lacht nur als Antwort und wie aus dem nichts, setzt sich das Flugzeug in Bewegung.

Da ich mich etwas erschreckt habe, fasse ich schnell neben mir, zu Fernando's Hand und umschließe sie fest.
„Seit wann hast du denn Flugangst?" „Was?" Frage ich und schaue auf unsere Hände. Ich hab garnicht richtig mitbekommen, das ich das gemacht habe. Verwirrt ziehe ich sie wieder weg.
„Hab ich nicht" Gebe ich arrogant von mir und beiße in den Schokoladen Riegel, den ich eben neu geöffnet habe.
Belustigt reißt er mir den Riegel aus den Händen und stopft ihn sich, direkt vor meinen Augen, in seinen Mund.
Mit aufgerissenen Augen, beobachte ich ihn dabei, wie er ihn grinsend aufkaut.
„Ernsthaft?!" Eingeschnappt überkreuze ich meine Arme vor meiner Brust.

„Ach, wolltest du den noch essen?" Fragt er einen auf unschuldig, worauf ich ihm gegen seine harte Schulter boxe.
„Hol mir einen neuen" „Was? Wieso sollte ich?"
„Hol ihn mir einfach" „Das ist immer noch kein Grund" Gibt er nervig von sich, worauf ich mit den Augen rolle.
„Weil deine wunderschöne, liebenswerte, freundliche, bezaubernde Freundin hier sonst gleich verhungert" Mit hochgezogenen Augenbrauen, beobachte ich ihn dabei, wie er grinsend von seinem Sitz aufsteht.
„Na dann, muss ich mich aber beeilen" Gibt er gespielt, aufgeregt von sich, was mich wieder zum Lachen bringt.

Und tatsächlich kommt er mit gleich drei Schoko Riegeln wieder zurück.
„Dankeeee" Gebe ich fröhlich von mir und mache direkt den ersten auf.

•••

„Bei diesem Sturm aufm Flug, dachte ich echt, mein Leben ist vorbei" Gebe ich seufzend von mir und lasse mich auf die Liege, die direkt am Meer steht nieder.
„Das waren leichte Turbulenzen" Korrigiert er mich schmunzelnd und setzt sich auf die Liege neben mich.
„Trotzdem" Meine ich zickig und kann mir ein grinsen nicht verkneifen.
Schnell schnappe ich mir meine Sonnenbrille, setze sie auf, richte noch einmal meinen Bikini und schließe meine Augen wieder.

Doch nach ein paar Minuten, spüre ich, wie mehrere kühle Wassertropfen, auf meine Haut treffen.
Verwirrt ziehe ich die Sonnenbrille von meinem Gesicht und schaue nach oben, um zu gucken ob es regnet, doch plötzlich spüre ich wieder Wassertropfen auf meiner Haut, nur dieses Mal kommen sie von vorne.
Schnell schaue ich dort hin und erblicke Fernando, der grinsend weiter ins Wasser geht.
„Na warte!" Kichere ich, springe auf und laufe im Schnellsprint auf ihn zu.
Schreiend fallen wir beide nach hinten und landen im warmen Meer.
Ich spüre wie mich das Wasser von allen Seiten umhüllt und ich mich an Fernando's Oberkörper festklammere.

Nach Luft schnappend komme ich wieder hoch und schaue lachend zu Fernando, der sich seine Haare aus dem Gesicht wischt.
Verliebt schaue ich ihm in die Augen, während er hinter mich fast und ich meine Beine um seine Hüfte schlinge.
Ohne zu zögern vereine ich unsere Lippen mit einander.
Eigentlich könnten wir hier machen was wir wollen, da das hier eine kleine Privatinsel ist und somit auch ein Privatstrand.

Doch irgendwie glaube ich, Fernando hat diesen Urlaub nicht ohne Grund geplant...

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Halloooo ihr Lieben ❤️‍🔥
Ich muss mal gucken wann das nächste Kapitel raus kommt, da ich gerade im Urlaub bin!

Trotzdem würde ich gerne wissen, was ihr denkt, wie das Buch endet? 👀

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