•50•

Mit tränenden Augen, blicke ich in seine. Erst ist es Zorn was ich sehe, dann Verwirrung und dann ist es dieses leuchten.
„Brook" Haucht er überwältigt. Doch das einzige, was ich sehe, sind seine blutüberströmten Klamotten. Es ist nicht sein Blut, das weiß ich.
Er hat nur wegen mir diese Leute getötet...

Schnell schaue ich ihm wieder in die Augen und sehe sogar, wie sie gläsern werden.
Ohne zu zögern wirft er die Pistole auf den Boden und kommt mit schnellen Schritten auf mich zu.
Und schon laufen mir die nächsten Tränen über die Wangen.
Mit ausgestreckten Armen falle ich in seine und schmiege mich an ihn.
„Alles gut" Höre ich ihn flüstern und spüre seine Hand auf meinem Rücken.
„Ich konnte einfach nicht mehr" Weine ich und öffne meine Augen wieder, als er mich langsam von sich weg drückt, so das ich ihm direkt in die Augen blicke.

Und ohne noch etwas zu sagen, drückt er seine Lippen auf meine. Ein Glücksgefühl macht sich in mir breit. So als ob das alles nicht passiert wäre und wir schon immer glücklich zusammen waren.
Glücklich schließe ich meine Augen und genieße die Berührungen.
„Brook" vorsichtig gemacht er einen Schritt zurück, worauf ich ihn verwirrt anblicke. „Was ist?" Frage ich und kreusle meine Stirn, als er sich schwer atmend durch die Haare fast.

„Ich hab dich wirklich, wirklich gern... Aber wieso bist du wieder da" traurig blickt er mit in die Augen, worauf noch eine Träne meine Wange hinunter läuft.
„Wieso ich wieder da bin?" Hauche ich verletzt.
Ich glaube er weiß es nicht, doch er hat gerade mein Herz zerrissen.
„Du fragte mich wieso ich wieder da bin?!" Nun ist es Wut, die ich fühle.
„Du hast mir doch diese Kiste geschickt!" „Als Abschied! Okay"
Ungläubig stoße ich die Luft aus.
„Das ist nicht dein Ernst" Flüstere ich und fasse mir an die Stirn.

„Merkst du es nicht?" Nun wende ich mich wieder an ihn, um ihn gut zuhören zu können.
„Ich bin schlecht für dich" Erklärt er mir wütend und traurig zugleich. „Und es ist mir egal!" „Das darf es aber nicht Brook!" Er kommt einen Schritt auf mich zu.
„Verstehst du das" Vorsichtig umfasst er meine Wangen und starrt mir direkt in die Augen.
Ich weiß nicht was hier gerade abläuft, doch es sieht schmerzhaft für ihn aus, diese Wörter auszusprechen.

„Du wärst wegen mir fast gestorben" Haucht er, worauf meine Unterlippe wieder anfängt zu beben.
„Das ist mir egal" Antworte ich ohne nach zu denken, doch er stößt sich nur wieder von mir weg.
„Siehst du? Du merkst garnicht wie schlecht es dir mit mir geht! Brook. Das geht einfach nicht, wir kommen aus zwei komplett anderen Familien und du glaubst wirklich das das funktioniert?"
Ich antworte nicht, sondern schaue ihm nur verletzt in die Augen.
„Warum willst du unbedingt das ich gehe! Es kann dir doch egal sein, ob du mich mit runter ziehst!"
„Brook. Du verstehst es nicht..." „Ja, da hast du recht! Ich Check nicht, wieso du mir diese Kette schenkst und dann erwartest, das ich dich vergesse!"

Laut atmend dreht er sich um und fast sich ins Gesicht. „Sieh mich gefälligst an, wenn ich mit dir rede!" Schreie ich weinend und stampfe wütend mit einem Fuß auf.
„Fahr nach Hause Brook, bitte" „nein." „Brook!"
„Ich sagte nein, Fernando! Ich kann dich nicht nochmal verlassen!"
Tränend sehe ich auf seinen Rücken, der sich immer stärker hebt und senkt.

„Und ich kann nicht zulassen, das du noch mal gefoltert wirst!" Wütend dreht er sich zu mir, doch bleibt dort stehen. „Bitte Fernando. Schick mich nicht weg" Hauche ich zitternd und mache einen kleinen Schritt auf ihn zu, worauf er zögernd einen nach hinten macht.
„Es tut mir leid. Ich kann nicht anders" Mit gläsernen Augen dreht er sich von mir weg und läuft wieder auf die Lagerhalle zu.
„Fernando!" Schreie ich weinend und spüre wie meine Knie immer mehr anfangen zu zittern.

„Lass mich bei dir leben! Bitte!" Flehe ich immer wieder, worauf er endlich antwortet, sich dennoch nicht zu mir umdreht. „Wieso sollte ich! Du wirst irgendwann noch wegen mir sterben!"Ich höre diesen Schmerz in seiner Stimme. Er will mich nicht verlieren, das weis ich, doch er hat einfach Angst.
„Porque te quiero, capullo!" [weil ich dich liebe du Arschloch] Kommt es einfach aus mir heraus.
Ich habe es extra auf spanisch gesagt, damit er es kapiert.

Und wie gewünscht, erstarrt er in seiner Position und dreht sich langsam zu mir um.
Ich sehe wie sich ein Schimmer Hoffnung in seinen vertränten Augen bildet. „Was" Haucht er ungläubig und starrt mich weiter an.
„Ich liebe dich" Flüstere ich mit zitternder Stimme und spüre immer mehr Tränen meine Wangen hinunter laufen.
Ich sehe wie sich seine Augen immer mehr weiten und kann förmlich spüren, wie sein Herz immer schneller schlägt, genau wie meins.

„Es ist mir egal, ob du mich jetzt zurück liebst oder nicht, was ich eher glaube. Aber ich musste es einfach sagen okay? Sonst könnte ich einfach nicht normal leben! Klar wir sind die kaputtesten und die zwei Personen mit den größten Problemen die ich kenne, aber es ist mir egal. Alles ist mir egal außer du. Das hört sich total schräg an... aber-"
In der Zeit wo ich die ganze Zeit irgendein scheiß gelabert habe, ist mir nicht aufgefallen, das er auf mich zugelaufen ist und jetzt direkt vor mir steht.
Erst als er unsere Lippen wieder miteinander vereint, höre ich auf zu reden und starre ihn erschrocken an.

Langsam löst er sich wieder von mir und lehnt seine Stirn gegen meine. „Da ist etwas, was ich dir sagen muss Brook." Gespannt schlucke ich den fetten Klos in meinem Hals runter und höre weiter zu.
„Schon seit dem Tag, an dem du das erste mal bei mir warst, fand ich deine direkte, zarte, aggressive Art interessant. Und als ich dich dann näher kennen gelernt habe, ist mir klar geworden, das ich nicht will, das du irgendwann oder irgendwie einen anderen jungen so angucken sollst, wie du mich immer anschaust. Du sollst auch keinen anderen so anfassen wie du mich, oder auch nur anlächeln wie du mich anlächelst."
Er macht eine dramatische Pause und ich spüre, wie unsicher er sich gerade fühlt. „Ich liebe dich Brooklyn" Nun schaut er mir wieder direkt in meine Augen. „Ja, ja ich liebe dich, so wie ich noch nie jemanden geliebt habe. Immer wenn du bei mir bist, hab ich das Gefühl, ich kann so sein wie ich bin.
Das hatte ich noch nie..."

Mit gläsernen Augen schaue ich ihn an und streiche vorsichtig über seine Wange.
„Das war das schönste, was du je zu mir gesagt hast" Hauche ich schniefend und drücke meine Lippen auf seine. Dieses Mal ist dieser Kuss intensiver.
Ich liebe es, ich liebe ihn und ich liebe diesen Augenblick.

•••

„Warum hängt das Bild deiner Mutter eigentlich nicht mehr an der Wand?" Frage ich vorsichtig, während er die großen Splitter, der zerbrochenen Alkoholflasche aufhebt und in den Mülleimer steckt.
„Ich wollte etwas anderes hinhängen. Dann bist du gegangen."
Verwirrt blicke ich ihn an, worauf er kurz seufzt und zum Schrank in der Ecke läuft.
Interessiert beobachte ich ihn dabei, wie er ein anderes große Bild auf einer Leinwand zum vorscheinen bringt.
Da er aber das Bild von mir angewendet zur Wand bringt, kann ich noch nicht sehen was drauf ist.
Erst als er es sorgfältig aufhängt, schnappe ich ungläubig nach Luft.

Ich kann's nicht glauben, das er das Bild seiner toten Mutter abgehängt hat, um eins von mir dort hinzuhängen. „Fernando das-" „ist kitschig ich weiß, aber es-" „es ist... ich kann nicht sagen, wie glücklich du mich damit machst"
Und schon wieder spüre ich wie sich Tränen in meinen Augen bilden.
„Hey" Ich spüre wie er sanft seine Hand an meinem Rücken platziert und mich an sich zieht.
„Jetzt nicht weinen" schmunzelt er und streicht mit seinem Daumen unter meinem Auge her.
„Wollte ich doch garnicht" Lache ich und schniefe einmal mit der Nase, bevor ich mich einmal auf das Bild gucke.

Ich muss zugeben, das Bild sieht garnicht so scheiße aus. Fernando hat es von mir gemacht, als wir im Pavillon saßen. Ich habe eine weiße Rose in meinem Haar und in der Hand. Meine Haare werden von dem warmen Wind verweht.

„Ich kann nicht glauben, das du das Bild deiner Mutter angehängt hast. Du hättest mich auch einfach daneben hängen können" meine ich traurig und schaue ihn sorgend an. „Sie hing lange genug dort. Ich liebe sie ja trotzdem, nur... ich muss sie los lassen. Weiß du?" Ich nicke verständlich, worauf ich ihn zum Lächeln bringe.
Langsam löst er sich wieder und versucht so unauffällig wie möglich die Zigaretten verschwinden zu lassen, die ich sowieso schon gesehen habe.

„Ich hab sie schon gesehen. Brauchst sie nicht verstecken" schmunzle ich und setze mich in seinen Arbeitssessel.
Doch als ich die volle Pillen Dose wieder sehe, verschwindet mein glücklicher Gesichtsausdruck.
„Fernando?" „hmm" Antwortet er einfach nur, während er weiterhin versucht sein Zimmer aufzuräumen. „Warum nimmst du die Pillen nicht mehr"
Und als wenn er vim Blitz getroffen wurde, bleibt er wie angewurzelt stehen.
„Fernando." Nun dreht er sich langsam zu mir um.
„Und warum siehst du so müde aus? Hast du überhaupt richtig geschlafen? Hattest du wieder diese Albträume?" Erschrocken erhebe ich mich.
„Oh nein. Sag nicht du hattest die wieder! Fernando ich-"
„Ich hatte keine okay? Wie soll ich auch welche haben, wenn ich nicht schlafe?" Fragt er spaßig und nimmt die Dose schnell vom Tisch, doch ich halte seine Hand sofort fest.

„Das ist was ernstes. Bitte nimm die wieder" traurig blicke ich in seine dunklen Augen, bis er schließlich nickt. „Ich will ab jetzt jeden Tag sehen, wie du sie einnimmst, verstanden?" „Brook das ist-" „verstanden!" Unterbreche ich ihn sofort, worauf er schwach nickt.

„Was ist eigentlich mit deiner Familie. Weiß sie das du hier bist?" ich schweige und schaue hu Boden.
„Antworte" „Ja... also sie wissen es so halb."
„Brook..." Vorsichtig hebt er mein Kinn mit seiner Hand an, so das ich ihm direkt in die Augen schaue.

„Du siehst kaputt aus." Haucht er und schaut immer wieder von meinen Augen auf meine Lippen. „Sagt der richtige" Schmunzle ich leise und fahr durch seine Haare.
„Leg dich schlafen" Meint er ernst. „Es ist noch morgens" meine ich verwirrt, doch er unterbricht mich sofort. „Trotzdem, du siehst nicht so aus, als wärst du ausgeschlafen" „dann komm aber mit" meine ich schmollend, doch er seufzt nur traurig.

„Ich hab noch viel zu tun, heute Abend." „warum das denn" hake ich nach und streiche über seine weichen Wangen, während er antwortet. „Da mein dad tot ist, bin ich jetzt der Mafia Boss und muss mich um wirklich alles kümmern"
Erschrocken starre ich ihn an.

Ich hab vollkommen vergessen das er tatsächlich tot ist. Er hatte das mal flüchtig erwähnt, doch mehr auch nicht. „Stimmt. Tut- tut mir leid" „muss es nicht" lächelt er schwach und gibt nur einen leichten Kuss auf die Stirn.
„Schlaf jetzt mi belleza"

Genau das habe ich vermisst.

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Endlich sind sie wieder zusammen!! Yayyyy

Ob das wohl so bleibt? 👀

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