•16•

Am nächsten Morgen, wache ich ziemlich ausgeschlafen auf.
Gähnend drehe ich mich zu Fernando um, der ebenfalls wach ist.
Er schaut mich mit seinen dunklen Augen an und fängt an zu grinsen.
„Gut geschlafen?"
Ich nicke träumerisch.
„Hast du heute frei?" Frage ich strahlend, da er sonst um diese Uhrzeit schon längst am arbeiten ist.
„Nur kurz" Meint er und drückt seine Lippen auf meine, während er mit seiner linken Hand meinen Körper hinunter gleitet.

Verlangend drücke ich meine Lippen enger an seine.
Ich spüre seine Hand unten in mein Höschen fahren.
Geschockt reiße ich meine Augen auf, worauf er mich grinsend ansieht und anfängt meinen Hals zu küssen.
„Entspann dich mi belleza" Haucht er und verpasst mir ein paar Knutschflecke, was mich beinahe zum aufstöhnen bringt.

Ich spüre wie er mit zwei seiner Finger in mich hineindringt.
Ich schließ stöhnend meine Augen und beiße mir auf meine Unterlippe.
Ich merke wie er etwas grober wird, was mich schon wieder zum stöhnen bringt. Ich kralle mich mit meinen Fingernägeln in's Bettlaken und lasse meinen Kopf in den Nacken fallen.
„F-Fernando"
Er saugt gleichzeitig immer noch an meiner Haut, was mich verrückt macht.
„Scheiße" Stöhne ich dieses Mal lauter, worauf er mich grinsend ansieht und wieder etwas grober wird.
Er drückt seine Lippen auf meine und ich meine auf seine.

Doch dieser schöne Moment, muss natürlich von dem klingeln von Fernando's Handy gestört werden.
Genervt verdreht Fernando seine Augen und nimmt seine Hand aus meinem Slip.
Schmollend sehe ich ihm zu wie er sein Handy vom Ladekabel reißt und ran geht.

„Ich hoffe es ist wichtig!" Brüllt er und rollt nach ein paar Sekunden erneut seine Augen.

„Ich bin sofort da..." Grummelt er, bevor er auflegt.
Enttäuscht sehe ich ihn an.
„Das müssen wir wohl auf heute Abend verschieben Baby" Er drückt mir noch einen Kuss auf meine Stirn und verschwindet aus dem Zimmer.

Er lässt mich jetzt einfach hier so liegen?

Seufzend lege ich das Kissen auf meine Kopf und bleibe eine Weile noch dort liegen, bevor ich mich aufraffe und mich fertig mache.

Ich habe heute morgen nicht wirklich viel Hunger, weshalb ich eine Runde durch den Garten spaziere.
An der Steintreppe angekommen, muss ich mich an gestern erinnern.
Es war einer meiner schönsten Momente in meinem Leben.
Das war einer dieser Momente, an die man sich das ganze Leben lang noch erinnern wird.
Lächelnd laufe ich weiter, bis ich schließlich wieder drinnen angekommen bin.

Ich entscheide mich vor Langeweile ein wenig durch die Gänge zu laufen.
Nebenbei summe ich ein paar Lieder, was mich ein wenig aufheitert.
Plötzlich höre ich ein klingeln.
Und es ist nicht mein summen.
Schlagartig schaue ich auf Fernando's Arbeitszimmer.
Es kommt von dort.
Nein Brook!
Das ist Fernando's Telefon und sein Arbeitszimmer.
Aber was wenn-
Nein!

Ich kaue nervös auf meiner Lippe herum, bis ich schließlich die Tür öffne, da meine Neugier einfach zu groß ist.
Wie erwartet ist der Raum leer und dunkel.
Schnell knipse ich das Licht an, doch schon im nächsten Moment ist das klingeln vorbei.
Ich seufze traurig und will das Licht schon wieder ausmachen, da ertönt erneut der schrille Ton.
Mein Blick liegt noch eine ganze Weile auf dem klingelnden Telefon, bevor ich leise die Tür schließe und zögernd den Hörer hochhebe.

Wieso bin ich so?
Wieso hätte ich es nicht einfach in Ruhe lassen können!
Weil ich nun mal nicht so bin.

„Hallo?" Dringt eine helle Stimme durch den Hörer.
Ich ziehe meine Augenbrauen zusammen und versuche diese Stimme irgendwie zu deuten.
„Hallo!" Sagt die Stimme erneut.
„Ja?" Antworte ich schließlich leise und vorsichtig.

„Brook! Heilige scheiße bist du's wirklich!"

Verwirrung macht sich in meinem Kopf breit.
Ich weiß ich kenne diese Stimme irgendwo her.
Und dann macht es klick.

„Warte mal! Adelina bist du das?!" Meine Mundwinkel schießen in die Höhe.

„Scheiße ja! Oh mein Gott! Ich hatte so schiss um dich! Vor allem als Ethan wieder kam und-"

„Stop mal, Ethan hat dir alles erzählt?"

„Ähm, Ja klar! Du bist unsere beste Freundin! Um genau zu sein schon gefühlt unsere Schwester!" Ich höre wie erleichtert sie ist mich zu hören.

Ich habe sie so vermisst.
Sie ist immer für mich da und ich konnte ihr nicht einmal sagen wo ich bin, geschweige denn ob es mir gut geht.

„Du musst sofort von deinem Spanischen Mafia Boss weg! Brook, der hat Ethan fast tot beißen lassen!"

„Ich weiß. Ich hab's auch gesehen..."

„Und trotzdem bist du noch bei diesem Psycho" Ungläubig seufzet sie auf.

„Adelina... das ist nicht so einfach weißt du-"

„Ja ja, schon klar, du hast dich in deinen Entführer verliebt. Man Brook das ist genauso wie in den ganzen Filmen und am Ende ist einer von euch entweder nur verletzt oder tot. Und ich schätze in diesem Fall wirst du tot sein!" Sie hört sich sehr wütend und verzweifelt an.

„Ich muss nur diese Mission machen und warten das Dad seine Aufgaben der Abmachung erledigt. Dann komme ich wieder, versprochen..." Das letztere sage ich etwas leiser.

„Ich vertraue dir Brook."  Sie seufzt.
„Behandelt er dich wenigstens gut? Weil-"

„Ja. Sehr gut sogar." Unterbreche ich sie und muss anfangen zu lächeln, als ich wieder an Fernando denken muss.

„Fuck Brook! Du hast das Stockholm Syndrom."

„Bitte was?" Verwirrt kräusle ich meine Stirn.

„Du empfindest was für deinen Entführer, oder Kidnapper, oder was auch immer er ist. Aber du verliebst dich halt nicht wirklich ihn ihn. You know?" Versucht sie mir aufgebracht zu erklären.

„Was? Ich hab dieses Syndrom nicht! Ich empfinde wirklich was für-" Doch ich breche den Satz schnell ab.

„Guck! Du hast es schon. Scheiße Brook dieser Typ ist gefährlich! Er empfindet nichts für dich. Vor allem nicht, wenn das alles stimmt was Ethan erzählt hat."

„Was hat Ethan dir erzählt" Meine Stimmung verfinstert sich.

„Das er dich manchmal schlägt und das er dich... dich auch gezwungen hat..."

Okay das war's komplett.

„WAS?! Das stimmt alles nicht! Wirklich! Er schlägt mich nicht! Er würde mir nie auch nur ein Haar krümmen! Und zwingen würde er mich schon mal garnicht! Ich würde es eher freiwillig machen!" Ich atme einmal tief ein und aus.
„Sag Ethan das er ein Arschloch ist. Er kommt nur nicht damit zurecht das ich nichts für ihn empfinde Adelina! Bitte glaub mir!"
Verzweifelt lasse ich mich in dem Arbeitsstuhl nieder.

„Ich wusste er liebt dich..." Nuschelt sie.
„Ihr wärt schon süß-"
„Adelina!"
„Ja ja sorry!"
Ich verdrehe meine Augen.
„Bitte sei einfach vorsichtig Brook. Ich habe so eine scheiß Angst um dich!"

Ich seufze als ich sie schluchzen höre.
„Ich verspreche dir ich bin vorsichtig. Aber erst einmal musst du mir erklären wie du die Nummer heraus gefunden hast."
Sie lacht auf.

„Sooo schwer war das jetzt nicht. Ich habe gegoogelt und gefunden. Zwar wollten deine Eltern das nicht, weil es zu gefährlich wäre, aber die glauben doch nicht, das ich diese Chance nicht nutze oder?"
Wir beide müssen lachen.
„Ich hab dein Lachen vermisst..."
„Ich deins auch." Antworte ich Lächelnd.
„Was ist eigentlich-"
„Fuck Adelina, ich muss auflegen!" Flüstere ich mit ängstlicher Stimme.
Mein Blick liegt direkt auf der Tür, von der ich eben noch Schritte gehört habe.

„Was? Was ist los!"
„Nichts alles gut! Ich muss nur jetzt schnell weg! Hab dich lieb bis bald!" Mit diesen Worten lege ich den Hörer wieder auf seine Platz, stehe auf, laufe zum Schalter, knipse das Licht aus und öffne vorsichtig die Tür.

Okayyyyy
Hier ist absolut niemand.
Verwirrt schließe ich die Tür hinter mir und laufe den Flur entlang, bis ich eine Person entdecke.
„Oh Hallo!" Meint eine glückliche Frau mit einem Besen in der Hand.
„H-hi?" Antworte ich verwirrt.
„Ich hoffe ich habe sie bei ihrem Telefonat nicht gestört?" Sie sieht mich mit hochgezogen Augenbrauen an.
„Äh was? Nein, nein, aber könnten sie Fernando vielleicht nicht sagen, das sie mich dort drinnen gesehen haben?" Bitte ich höflich.

„Ach, ich habe Fernando schon oft verschwiegen wo sich seine Stripper aufgehalten haben, keine Sorge." Sie winkt lächelnd ab und fegt den Flur weiter.
Geschockt sehe ich die alte Dame an.

Ich bin also für sie nur eine Stripperin.
Wow...
Hat Fernando so oft Frauenbesuch?
Wohl eher die Frage, ob jetzt immer noch.

Wütend laufe ich die Treppe hinunter.

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