•15•

Es ist schon wieder eine Woche vergangen und ich habe keine Ahnung was das zwischen Fernando und mir ist.
Entweder er redet garnicht mit mir oder er schreit mich nur an.
Was mache ich falsch?
Nein. Was macht er falsch!

Die ganze Woche lang habe ich geübt, geübt und noch mehr geübt.
In genau einer Woche ist die Mission.
Ob ich aufgeregt bin?
Ja.
Ich habe Angst.
Was ist wenn Fernando es nicht schafft die Waffe umzutauschen?
Dann bin ich tot.

Müde und traurig sitze ich auf einer Steintreppe in der hintersten Ecke im Garten.
Ich brauche einfach meine Ruhe.
Nur die Vögel zwitschern und ich höre wie sich ein kleines Gewitter anbahnt.
Seufzend schaue ich in den Himmel und muss feststellen, das es jeden Moment anfangen wird zu regen.
Und ich hatte recht, denn keine Minute später prasselt der kühle Regen auf meinen Kopf.
Doch ich will nicht weg.
Es tut gut.

Ich schaue zu den weißen Rosen, welche mit kleinen Regentropfen übersäht sind.
Die Vögel hören ebenfalls langsam auf zu zwitschern, da es mittlerweile schon dunkel ist.
Plötzlich erhellt ein großer Blitz den Nachthimmel und ich zucke ein wenig zusammen, als es darauf laut donnert.

Verloren starre ich in den Himmel.
Wie es wohl wäre jetzt in meinem Bett zu liegen, in meinem Familienhaus, mit meinen Eltern.
Tja...
Das wird wohl noch ein wenig dauern...

„Brook." Eine dunkle Stimme holt mich aus meine Gedanken heraus.
„Ich hab dich überall gesucht" Besorgt stellt er sich vor mich.
Er ist ebenfalls nass und seine mit Regen getränkten Haare fallen ihm sexy ins Gesicht.
„Jetzt hast du mich ja gefunden." sage ich kurz und schaue wieder in den Himmel, wo gerade ein zweiter Blitz erscheint.

Ohne ein Wort zu sagen, setzt er sich neben mich auf die kühle Treppe.
„Gefällt es dir hier?" Flüstert er, während er den Himmel beobachtet.
Ich nicke schwach und starre auf die Pfütze, die sich vor mir gebildet hat.
„Es tut mir leid."
Nun schaue ich ihn an.
„Ich war in letzter Zeit ziemlich angepisst. Und habe es an dir ausgelassen..." Er senkt seinen Kopf.
„Ich will nur sagen ich werde nächste Woche auf dich aufpassen."

Ich sage nichts.
Er hat sich entschuldigt.
Er hat gemerkt wie scheiße er die letzten Tage zu mir war.
Das bedeutet mir mehr als er sich wahrscheinlich denken kann.

Neben mir seufzt Fernando auf und will gerade wieder gehen.
„Komm mit rein. Es ist viel zu kalt hier." Er zeigt um sich.
„Nur noch ein paar Minuten" Flüstere ich und streiche meine nassen Strähnen hinter mein Ohr.

Ein lautes Donnern durchdringt die Stille, bevor er mir seine Hand hinhält.
Fragend sehe ich ihn an, während er erwartend auf seine Hand und wieder zu mir schaut.
Zögernd lege ich meine Hand in seine und werde von ihm auf meine Beine gezogen.
„Wenn du nicht gehst, gehe ich auch nicht." Haucht er mir ins Ohr und drückt mich näher an sich.

Hinter uns leuchtet ein weiterer Blitz auf, als er anfängt mich um mich selber zu drehen.
Verwundert sehe ich ihm wieder in die Augen.
„Was? Hast du noch nie im Regen getanzt?" Fragt er grinsend und zieht mich an meiner Hüfte wieder zu sich.
Seine Augen fangen lieblich an zu funkeln und strahlen Leibe aus, die ich noch nie von ihm spüren konnte.
„Ich wusste nicht das du so etwas magst." Lache ich, worauf er gespielt verletzt guckt.
„Ich sage ja," Er kommt meinem Gesicht immer näher, bis sich unsere Lippen fast berühren, „Du kennst mich nicht." Mit diesen Worten drückt er seine Lippen lieblich auf meine.

Es fühlt sich so gut an.
Der Regen der auf uns hinab prasselt, das Gewitter, welches mir keine Angst macht wenn er da ist, die Dunkelheit die immer wieder von Blitzen erhellt wird, es passt alles.
Es ist zwar kalt, doch in seiner Nähe ist mir dennoch angenehm warm.

Lächelnd lösen wir uns aus dem Kuss und schauen uns in die Augen.
Lachend stoße ich Fernando von mir weg und drehe mich im Regen.
Fernando sieht mir lächelnd zu, bis er mich an meiner Hand nimmt und sich mit mir dreht.

Wir sehen gerade wahrscheinlich aus wie zwei Kindergarten Kinder, doch das ist mir egal.
Ich fühle mich endlich wieder frei!
Ich höre Fernando lachen, was das alles noch besser macht.
Er ist nicht böse.
Er scheint nur so.
Im inneren ist er ein kleiner Junge, welcher geliebt werden will.
Und das will ich ihm geben.
Ich will für ihn da sein, so wie er jetzt gerade für mich da ist.
Ich will ihn glücklich machen.
So wie er mich gerade.

Nach eine Weile, sitzen wir wieder im strömendem Regen auf der Treppe und schauen in den Nachthimmel.
Vorsichtig lehne ich mich an seiner Schulter an und schließe beruhigend meine Augen.
Wie sind komplett durchnässt, als wären wir gerade in einem See gesprungen.
„Willst du rein?"
Ich nicke langsam, während er mich an meine Hand wieder auf die Beine zieht und mich durch den Garten führt.

Drinnen angekommen, laufe wir zusammen in sein Zimmer.
„Duschen?"
„Duschen." Antworte ich grinsend und schon ihm nächsten Moment stehen wir im Badezimmer.
Während er die Dusche einstellt, ziehe ich mir meine nassen Klamotten aus.
Schließlich auch meine Unterwäsche.
„Wow..." Höre ich Fernando hauchen.
„Ist
Ich schaue ihn verwirrt und gestresst an, da ich dieses wow gerade überhaupt nicht einordnen kann, worauf seine Mundwinkel kurz hoch zucken.
„Du bist so... so wunderschön"
Ich haue ihm spielerisch auf die Schulter und steige elegant in die warme dusche.

Ich will nicht zeigen, wie sehr ich solche Worte aus seinem Mund liebe.
Es würde mich verraten. Er würde mich vollkommen durchschauen und das kann ich mir nicht antun.
Ich weiß genau, dass, wenn ich tatsächlich Gefühle für ihn haben würde, sie für ihn niemals etwas bedeuten würden.
Aber auch wenn, wäre es egal, denn er ist mein Entführer. Er ist die Mafia.

Ich spüre wie sich meine nassen kalten Haare, mit warmen Wasser vermischen und schließe für einen kurzen Moment meine Augen, bis ich eine große Hand an meine Wange spüre.
Vorsichtig öffne ich meine Augen wieder und schaue in Fernando's.

Langsam drückt er seine Lippen wieder auf meine und ich schlinge meine Hände in seine schwarzen nassen Haare.
Grob drückt er mich an die Duschwand und fängt an an meinem Hals zu saugen.
Ich beiße mir grinsend auf meine Unterlippe.

Ich liebe diesen Typen einfach.

Als er wieder auf Kopfhöhe ist, fahre ich mit meinen Fingern über seine Bauchmuskeln.
Weiter oben fängt ein Tattoo an, welches sich über seine Schultern, seinen Arm und seinen Hals erstreckt.
Durch die vielen Wassertropfen, die sich auf seinem Körper sammeln, sieht es nur noch mehr wie ein Kunstwerk aus.
„Gefallen sie dir?" Flüstert er in mein Ohr, währen ich hastig nicke.
„Ich liebe sie" Hauche ich, bevor ich meine Lippen wieder auf seine presse.

Mir seiner rechten Hand, fährt er meinen Körper entlang, hält an meiner Taille an und drückt mich näher zu sich.
Wie haben keinen Sex. Das brauche ich auch nicht. Nicht jetzt.
Vielleicht irgendwann einmal, doch ich bin noch nicht bereit dazu, mit Fernando tatsächlich zu schlafen. Eine leise Stimme in meinem Kopf sagt mir, dass es mich nur komplett an ihn binden wird.

Ich spüre das er fühlt wie ich denke, da er nichts von mir verlangt, was ich nicht möchte.
Als könnte er die Stimme in meinem Kopf ebenfalls hören.

Ein leises stöhnen kommt von seiner Seite, als ich wieder anfange über deine Tattoos zu fahren.
Gerade bin ich dabei mit meinen Fingern über seine Kehle zu fahren und die kleinen Muster die dort abgebildet sind nachzufahren.

Die nächsten Minuten verbringen wir tatsächlich damit uns anzustarren, als wären wir irgendwelche Gemälde in einem Museum. Neben bei fasse ich seine ganzen Tattoos an, die nicht aufhören mich zu faszinieren.
Dashes schaut Fernando mir ganz genau zu.

•••

Nachdem wir das Wasser abgedreht haben und uns die Handtücher umgebunden haben, laufe wir in Fernando's Zimmer.
Während er sich eine Boxershorts anzieht, nehme ich mir ein graues T-Shirt aus seinem Schrank und ziehe es über, wobei Fernando kurz auflacht.
„Warum lachst du?" Frage ich unglaublich als er auf mich zu kommt und ich meinen Blick von seinen Muskeln einfach nicht abwenden kann.
„Du siehst so heiß in meine Sachen aus" Haucht er mir ins Ohr, bevor er seine Arme um mich schwinkt und mich mit ins Bett zieht.
„Bitte zieh sie nie wieder aus"
Lächelnd kuschle ich mich an ihn dran, währen er die Decke über uns legt.

„Schlaf gut mi belleza..." Höre ich ihn noch flüstern, bevor ich einschlafe.



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Nicht wundern, ich habe das Cover etwas geändert :)

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