Kapitel 31

Ich schüttelte dreimal meinen Kopf als ich wieder in unserer Halle stand. Ich wusste einfach nicht was mein Kopf und mein Herz miteinander machten. Mein Herz wurde langsam wieder in ›Anspruch‹ genommen, und mein Kopf versuchte sich verzweifelt dagegen zu widersetzen. Langsam ließ ich meinen Kopf durch die leere Halle schweifen. Die Ruhe genoss ich richtig, würde Emma jetzt noch hier rumstehen und mich blöd anmachen, dann würde ich ganz sicher zusammenbrechen. Vor mir stand ein Stuhl an einem Tisch und ich sah eine Blutspur auf dem Tisch. „Dort war ich bestimmt gelegen.", sagte ich zu mir selbst und setzte mich auf den Stuhl. Mir wurde schlagartig schwindelig und schlecht, weshalb ich mich auf den Tisch legte und die Blutspur versuchte zu ignorieren. Die Augen kniff ich stark zusammen bis vor meinen innerem Auge nur weiße Balken erschienen die durch Wolken und Blitze erlöst wurden. 

„Dean?", fragte eine mickrige Stimme die ich am liebsten in diesem Moment erwürgt hätte. Innerlich die Augenverdrehend öffnete ich diese und schaute nach links zu der nervigen Person die mich gestört hatte. Ich kannte dieses Mädchen nicht was dort vor mir stand. „Wer bist du?", fragte ich genervt und setzte mich hin. „Bist du Dean?", fragte sie und klang wie eine 10-Jährige die vor einem Monster stand. „Ja, wer bist du?", fragte ich erneut, klang aber nicht mehr so freundlich wie gerade eben. „I-ich wurde von M-magret geschickt.", stotterte sie, jetzt machte ich ihr vermutlich Angst. „Magret? Wo ist sie? Wie geht es ihr?", fragte ich und sprang auf, meine unfreundliche Art hatte ich über Bord geworfen. Ich vermisste Magret. „Ihr geht es gut. Sie wird bald zurück kommen mit neuen Wächtern ... die sind aber nicht einfach, soll ich Ihnen sagen.", erklärte mir die Kleine und wurde langsam selbstsicherer. „Wieso sind die nicht einfach?", fragte ich verwirrt und schaute das Kind genauer an. War es eine Wächterin? In so jungen Jahren?

 „Die meinen, sie sind was besseres. Sie lehnen sich immer wieder gegen ihre Herrscher auf. Magret hat sie zusammen getrommelt und schafft es gerade noch so sie zusammen zu halten. Ich soll Ihnen sagen, sie sollen ausgeglichen sein, da Sie es sonst nicht schaffen werden diese Männer am Leben zu lassen.", erklärte sich das Mädchen und schaute mich lächelnd an. „Ich danke dir, darf ich dich was fragen?", fragte ich sie. „Natürlich.", kam die prompte Antwort. „Bist du eine Wächterin?", fragte ich sie und war gespannt auf ihre Antwort. Aber anstatt das diese kam, orbte sich die Kleine einmal kurz weg und tauchte an der selben Stelle wieder auf. „Beantwortet das Ihre Frage?" 

„Kannst du bitte aufhören mich zu siezen? Ist ja schrecklich! Seit wann bist du eine Wächterin?", fragte ich sie und hoffte das sie dieses Leben noch nicht lange fristen musste so wie ich, obwohl ich auch noch relativ harmlos dran war. „Seit meiner Geburt. Ich bin eine geborene Wächterin, keine Verwandelte. Dennoch weiß ich, dass du beides bist.", meinte sie und grinste. „Woher weißt du das?", fragte ich sie stirnrunzelnd und fragte mich, ob Magret es ihr gesagt haben könnte. „Magret hat es mir gesagt. Sie ist sehr stolz auf  dich. Sie ist stolz, dass du das andenken an deine Eltern weiter geführt hast.", sagte sie und bestätigte somit meine Vermutung wer ihr das gesagt haben könnte. „Bleibst du jetzt hier bei mir oder wie darf ich das eigentlich auffassen das du hergekommen bist?" Irgendwie faszinierte mich das Mädchen, anfangs ängstlich, gemerkt das ich gar kein Monster war und wird nun immer selbstsicherer.

„Dean!", schrie eine mir zu gut bekannte Stimme. Ich drehte mich um und sah Emma und Justin auf mich zu rennen. „Du bist zurück!", freute sich Justin und zog mich in eine brüderliche Umarmung. „Na klar, so schnell kriegt ihr mich nicht los.", antwortete ich prompt und freute mich darüber ihn ohne schmerzen umarmen zu können. Wir ließen uns los und Emma fiel mir in die Arme „Sie hat ihr Versprechen gehalten, ich bin echt überrascht." Wir ließen uns ebenfalls los und sah wie die beiden an mir vorbei schauten. Ich drehte mich ebenfalls um und lief zu der Kleinen, drehte mich bei ihr erneut um und sah meine beiden ›Mädels‹, wie es Billie nannte, an und sagte „Das ist ... ", da erst fiel mir auf, dass ich ihren Namen gar nicht kannte. „Ich bin Emilia.", erleichterte es mir die Kleine. „Das ist Emilia, sie kommt von Magret, sie wird demnächst mit neuen Wächtern zurück kommen. Leute, es scheint voran zu gehen.", sagte ich stolz. 

„Hat dich Billie einfach gehen lassen?", fragte Emma und schien zu bemerken das ich darüber nicht reden wollte. Wütend blickte ich sie an und hoffte, dass ich dadurch Ruhe hatte, aber das schien sie anders zu sehen. „Zeig mal deine Wunde.", befahl sie und kam schon zu mir. „Vergiss es! Hol mir lieber mal was zum anziehen, oder meinst du ich finde es geil das man ständig mein Arsch sieht?", fragte ich ungeduldig und drehte mich kurz um, damit ich es verdeutlichen konnte. „Nun gut, wir gehen zusammen, bevor du am Schluss ein weiteres Kleid trägst.", warf Justin ein und orbte sich mit Emma weg. 

„Wer ist Billie?", fragte Emilia und schaute mich mit großen Augen an. „Eine Freundin von mir, die mir helfen wollte.", ich wusste nicht ob ich ihr vertrauen konnte, weshalb ich ein bisschen log. „Und wieso warst du verletzt?", fragte sie. „Ich hatte eine Auseinandersetzung mit einem Menschen, obwohl ich mir darüber nicht mehr sicher bin, jedenfalls hat mich die Polizei mit einer verzauberten Kugel getroffen.", erklärte ich und überlegte ob ich nach ihm suchen sollte. „Sag mal Emilia, wie gut bist du im aufspüren von Menschen oder magischen Wesen?", fragte ich und hoffte darauf das sie gut sagen würde. „Ich bin die Beste.", sagte sie und hob arrogant den Kopf. „Perfekt, was brauchst du alles um jemanden aufzuspüren?", fragte ich sie und hoffte das sie nicht den Namen brauchte. „Ich brauche nur das Aussehen, aber das wirst du mir liefern.", sagte sie und befahl mir, mich an die Person zu erinnern. Als ich ein klares Bild von ihm im Kopf hatte, sollte ich vor ihr auf die Knie gehen, damit sie an meinen Kopf ran kommen konnte. Sie hielt meinen Kopf und ich spürte wie sie in ihn eindrang, zwar nicht körperlich, aber psychisch. 

Ich sah genau was sie tat, als würde vor meinen Augen ein Film laufen. Sie ließ die Szene abspielen von dem Typen wie wir uns geprügelt hatten, als die Polizei kam und als er den Arm hob als die Kugel ihn fast getroffen hatte und dann auf mich zu schoss. Heute war ich mir hundertprozentig sicher das er ebenfalls ein magisches Wesen war. Sie zog sich langsam zurück und hielt das Gesicht des fremden vor mir an, ich wartete darauf das sie was tat und dachte schon das sie gar nichts mehr machte, bis sie was sagte „In Ordnung, warte kurz.", sagte sie und ließ mein Kopf los und hob diese in die Höhe und schloss die Augen und ein kleines Licht schoss aus ihren Händen. Ich schaute sie interessiert an und wartete. 

Ein dunkelblaues, schwarzes Licht erschien und Emma und Justin standen da mit Klamotten für mich. „Hier Dean ... was tut sie denn da?", fragte Justin und warf mir eine Tüte mit Klamotten entgegen. Ich griff hinein und entdeckte eine zerrissene Jeans, ein schwarzes T-shirt und eine schwarze Lederjacke, so etwas hatte ich auch schon vor dem Unfall getragen. Ich grinste breit und zog mir schnell eine Boxershorts an die ebenfalls in der Tüte war, dann die Jeans und anschließen Socken, da ich auch nicht ohne Socken in die Schuhe rein wollte. Die Schuhe folgten sofort. Das blöde Krankenhauskleid schmiss ich in die Ecke und stand obenohne da. Emma schluckte kurz als sie mich anschaute und blickte dann wieder zu der Kleinen. „Sie sucht den Mann, wegen dem ich angeschossen wurde.", sagte ich und zog das Shirt an. Das Licht an ihren Händen wurde kurz blau und dann sagte sie happy „Ich habe ihn." 

„Wo?", fragte ich sofort und zog mir meine Lederjacke an. „Er ist im Krankenhaus.", sie wunderte sich, ich aber genauso. „Ist er verletzt?", fragte ich. Sie schüttelte den Kopf. „Gut, dann ist er es gleich!", zischte ich wütend und orbte mich sofort weg. Ich stand kurz drauf im Krankenhaus und suchte nach ihm. „Dean, er ist im oberen Stock.", sagte Emilia hinter mir, sie war mir also gefolgt. Ich drehte mich wütend um „Verschwinde, ich werde das jetzt hier Regeln. Ich habe keine Lust Babysitter zu spielen!" Sie lachte einmal auf und sagte dann „Der einzige der hier ein Babysitter braucht, bist du.", sie lief an mir vorbei Richtung Treppe und fragte dann „Kommst du?"

Mich auf die Palme zu bringen, war noch nie eine gute Variante gewesen, aber ich folgte ihr, da ich im Krankenhaus gerade nicht auffallen durfte. Sie lief voran, da auch sie wusste wo er war. Ich vertraute ihr jetzt mal soweit, dass sie mich nicht in ein Hinterhalt führen würde. Wir kamen an einem Zimmer vorbei in dem gerade jemand Reanimiert werden musste. Mitleid war bei mir gerade an der falschen Stelle. Ich hörte die Ärzte wild umher schreien und wartete darauf das jemand zu ihnen ins Zimmer rannte. „Hinter dieser Tür.", sagte sie als sie ihren Arm an die Tür gelegt hatte und diese kurz blau leuchtete. „Danke Emilia.", sagte ich und öffnete die Tür. Langsam schob ich diese auf und hörte das Schluchzen eines Mannes. Als die Tür völlig geöffnet war, sah ich einen Mann der sich über eine Hand gebeugt hatte und weinte. Im Bett lag eine junge Frau die an vielen Monitoren angeschlossen war. „Bitte komm doch zu mir zurück."

„Heute nicht, vielleicht folgst du ihr ja bald.", schon bei meinem ersten Wort hatte er erschrocken nach oben geschaut. Sein Gesicht verdunkelte sich sofort als er mich erkannte. „Was willst du hier?! Verpiss dich!", schrie er mich an und ging vom Bett weg. „Ne heute nicht. Heute darfst du ruhig leiden.", sagte ich und schloss die Tür. Er zitterte vor Wut und wollte schon auf mich zu stürmen, als ich die Hand hob und meine Handfläche ihm entgegen streckte. Augenblicklich wurde er von den Füßen gerissen und knallte gegen die Wand hinter ihm. „Noch einmal so ein mickriger Versuch, und das Mädchen stirbt!", warnte ich ihn. „Was willst du?", fragte er keuchend als er wieder aufgestanden war. „Ich will wissen was du bist!", sagte ich wütend. „Als ob ich dir das sage! Du hast eine unglaubliche Dummheit begangen mich hier anzugreifen. Und wenn du mich töten möchtest oder sie, hast du es dir mit meiner Familie verscherzt.", prophezeite er mir. „Weißt du wie egal mir das ist?", fragte ich und hob erneut meine Hand. „Wag es und ich bring dich um!", zischte er. Ich wollte wissen wie weit er gehen würde, bis ihm das Leben von seiner Freundin egal war. Ich schob ihr Bett ein bisschen von den Geräten weg, soweit, dass die Kabel spannten. Sie würden jeden Moment wegreißen. 

„Nein!", schrie er und rannte zu dem Bett und versuchte gegen meine Kraft die das Bett an Ort und Stelle hielt, anzukommen. „Lass das Bett stehen!", schrie er mich an. „Was hab ich denn davon? Du hättest mich sterben lassen. Wegen dir habe ich diese blöde Kugel abbekommen! Wegen dir wäre ich fast gestorben! Und da soll ich dich und deine Freundin verschonen? Für was hältst du mich eigentlich.", ich trampelte total auf seinen Gefühlen rum, aber das war mir völlig egal. „Ein Dämon, für das halte ich dich, jedoch hab ich schon von deiner Schwankung gehört!", sagte er und schob weiter. Keuchend musste er aber sich geschlagen geben, er würde es nicht schaffen ohne Hilfe. „Was für eine Schwankung?", fragte ich und zog das Bett ein bisschen weiter. „Du stehst zwischen Gut und Böse, du verliebst dich in eine Gute Hexe, da stimmt doch dann wohl was nicht bei dir! Und jetzt lass das Bett stehen.", rief er böse und hob ebenfalls den Arm und schob das Bett mittels Magie wieder zurück. 

Ein Klopfen an der Tür riss mich aus meiner Lust ihn umbringen zu wollen. „Dean, ein Arzt kommt!", sprach sie durch die Tür. „Ach so ist das also, Hilfe haben wir auch noch geholt. So ein Feigling! Glaubst du, du schaffst es nicht ohne jemanden? Du bist echt armselig.", er wollte mich verletzten, dass merkte ich, aber es funktionierte leider. Ich wurde wieder wütend und schleuderte ihn, mitsamt seiner Freundin gegen das gegenüberliegende Fenster das zerbrach und beide im hohen Bogen hinaus beförderte. Ich atmete explosionsartig aus und riss die Augen auf. Ich hatte einer Frau ihr Todesurteil übergeben indem ich sie hinaus geschleudert hatte. Sofort rannte ich zum herausgerissenen Fenster und blickte raus. Der Typ landete leichtfüssig auf dem Boden und fing seine Freundin auf die ihm entgegen flog. Obwohl er dort unten stand, hörte ich jedes Wort das er sagte „Das wirst du bereuen!", anschließend teleportierte er sich weg. 

„Was ist denn hier passiert?!", schrie ein Arzt hinter mir. Ich durfte mich auf keinen Fall umdrehen, er würde mich erkennen und der Polizei einen Tipp geben, damit wäre die Verfolgungsjagd eröffnet. Ich hörte ein klingeln, als Emilia sich wegorbte und sah dies ebenfalls als Chance. Aber das wäre zu auffällig. Ich konnte es ähnlich machen wie der Typ, einfach aus dem Fenster springen. Ohne groß zu überlegen, sprang ich durch die riesige Öffnung und hörte ein Schreien hinter mir. Der Boden kam immer näher und kurz bevor ich dort aufklatschen konnte, beamte ich mich zurück in die Lagerhalle. 

„Du verfluchter Bastard!", schrie Emilia mich an als ich gerade mal in der Lagerhalle stand. „Bitte?", fragte ich verwirrt, was war nun ihr Problem. „Was hast du getan? Der Arzt wird nach dir suchen lassen! Ist es das was du wolltest?", schrie sie. „Nein, mein Wunsch war es, diesem Drecksack zu zeigen, dass er sich nicht mit mir anlegen sollte.", sagte ich ihr und grinste. „Ah gut, na dann weißt du ja von welcher Familie er ist."

„Ähm, nein.", meinte ich kleinlaut. „Du bist so ein Arsch! Verdammt! Wir werden alle sterben. Wieso kannst du als Anführer nicht mehr Hirn haben als ich?!" Wütend stapfte sie hin und her. „Jetzt halt aber mal die Luft an! Du bist nichts weiter als eine verzogene Rotzgöre die meint sie müsste ein auf Besserwisser machen.", konterte ich und fühlte mich dabei sehr wohl. „Ich weiß es aber wenigstens! Du weißt noch nicht mal mit wem du dich jetzt angelegt hast. Du hast dich mit den Garzoyas angelegt!", meckerte sie. „Wer sind denn die Garzoyas?", fragte Emma die mit Justin im Hintergrund standen. „Das sind mitunter anderem die Mächtigsten Dämonen!" Mir wurde kalt um die Ohren rum. Ich wusste gar nicht, dass er ein Teil dieser Familie war. Ich hatte natürlich schon mal von ihnen gehört, hatte aber gehofft niemals in meinem Leben etwas mit ihnen zutun zubekommen. Meine Hoffnungen gingen gerade alle wieder unter. „Shit, das heißt, wir haben einen ganz schönen Krieg vor uns, wenn die es jetzt auf uns absehen." Und das würde alles meine Schuld sein.
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Jo jetzt läuft es hab jetzt heute schon zwei Kapitel geschrieben. Soviel habe ich schon lange nicht mehr geschafft. Ich schaffe meistens nicht mal ein Kapitel am Tag xD 

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