Zweiundzwanzig - Alexander
Viele Stunden lang dachte ich an Magnus und an Sam. Dachte darüber nach was mir beide bedeuten. Briefe schrieb ich an Sam, versuchte ihm zu erklären warum Magnus ein solch wichtiger Teil in meinem Leben ist. Warum ich diese Freundschaft nicht aufgeben kann und will. Lange Briefe schrieb ich an Magnus, erzählte ihm von meiner Zeit in Grönland, von meiner Sehnsucht nach zuhause, von meinem Streit mit Sam und das ich mir meiner Gefühle nicht mehr im klaren bin.
Aber ich erzählte ihm nichts von meinen Gefühlen zu ihm. Denn das Magnus mich dann hasst oder anders sieht, es unsere Freundschaft, unsere Verbundenheit zerstört war meine größte Angst. Bis heute. Denn heute weiß ich, dass Magnus Gefühle für mich hat. Auch wenn er nie darüber geredet, es mir nicht gesagt hat weiß ich es. Denn letzte Nacht war es mehr als deutlich zu spüren.
Und auch vorher gab es Anzeichen. Ich sah sie jetzt klarer, deutlicher. Während der letzten fünf Monate schrieb ich viel an Magnus. Und er antwortete auch immer prompt. Jede Email las ich unter Hochspannung, saugte jedes Wort was er geschrieben hatte in mir auf. Jeden Brief den ich bekam verwahrte ich in einer Kiste. In Momenten des Vermissens gehören die Briefe und emails zu den Dingen die mich durchhalten lassen.
Ich erzählte Magnus während eines Videotelefonates von meinem Streit mit Sam, dass er eifersüchtig auf ihn ist. Und das ich das kindisch finde. Auch das er mich immer mehr dazu drängt nach Hause zu kommen und dann auch zu bleiben. Für immer. Und das ich das nicht wollte. Ich bin mit Leib und Seele Soldat, auch wenn es für meine Familie und Freunde nicht immer einfach ist. Ich liebe mein Land und meinen Beruf und würde das nicht freiwillig aufgeben.
Magnus unterstützte mich, gab mir Kraft und den Mut ehrlich zu Sam zu sein. Das ich nicht einfach alles hinschmeißen soll nur weil es gerade mal schwierig ist. Das war der Moment in dem ich beschloss nicht über den Boxershortsvorfall zu reden.
Meine Gedanken standen aber nicht still und ich beschloss Sam eine Chance zu geben. Wenn er mich dieses Mal in Ruhe lässt, mir nicht sagt das ich meinen Job aufgeben soll dann bleibe ich bei ihm. Aber es kam anders. Er hörte nicht auf, war eifersüchtig auf Magnus und gab keine Ruhe.
Ich hatte mich sehr auf unser Wiedersehen und einen tollen Abend mit meinen Geschwistern und Freunden gefreut. Den ganzen Tag war ich aufgeregt und auch nervös. Sam nervte mich und in dem Moment als ich Magnus sah stand fest, dass mein Herz fest in seiner Hand liegt.
Magnus stürzte auf mich zu und ich wirbelte ihn im Kreis herum, hielt ihn ganz fest und freute mich ihn zu sehen, ihn wieder berühren zu können. Minutenlang hielt ich ihn einfach nur im Arm, atmete seinen Geruch ein, spürte die Wärme seines Körpers und sagte wie sehr ich ihn vermisst hatte.
Denn das tat ich. Ich vermisste ihn unheimlich. Den ganzen Abend hatte ich nur Augen für ihn. Wir lachten und redeten, tranken und tanzten. Magnus berührte mich am Arm, streichelte meinen Handrücken und jede dieser Berührungen fühlte sich an wie tausend Stromschläge. Sie zuckten durch meinen Körper, hinterließen eine brennend heiße Spur und legten mein Denken lahm.
Immer wieder fixierte ich seine Lippen und konnte nicht anders als daran zu denken, wie sich diese Lippen wohl auf meinen anfühlen. Magnus hatte einiges getrunken und wurde immer hemmungsloser. Seine Hand legte sich auf meinen Oberschenkel und wanderte hoch Richtung Mitte. Ein kribbeln durchfuhr meinen Körper und die Schmetterlinge in meinem Bauch feierten eine Party.
Sam schaute immer wieder skeptisch zu uns, das Magnus mir körperlich so nahe war sah er nicht. Aber er sah unsere Blicke.
Bei einem Gang zur Toilette folgte er mir und stellte mich zur Rede. Er hielt mir auf dem Herrenklo einen Vortrag über Treue und Ehre, Verpflichtung und Liebe. In diesem Moment traf ich eine Entscheidung. Eine Entscheidung über meine Zukunft, unsere Zukunft.
"Fahre nach Hause Sam. Ich bringe Magnus in seine Wohnung, er kann nicht mehr fahren. Dann komme ich zu dir und wir reden okay?"
Ich strich ihm durch die Haare, drückte einen Kuss auf seine Wange und ging dann zu Magnus. Ich schleifte ihn nach Hause, in seine Wohnung.
Den gesamten Weg nach Hause hatte Magnus nur ein Thema. Er und ich in einem Bett und jede Menge Sex. Und was für Sex. Seine Fantasie, seine Vorstellungen waren ziemlich präzise. Von erhöhter Bodyguard über Afternoon delight und Mastery, Rear entry war alles dabei. Aber eine Sache ließ mich besonders erschauern. Meine heimliche Fantasie, ein Sextraum den ich vor ein paar Wochen hatte.
Bei seinen Worten wurde mir ganz heiß und mein Penis begann sich zu regen. Als er nackt vor mir stand hatte ich das Gefühl jeden Moment zu kollabieren.
"Schau genau hin. Sieh dir an was du verpasst." Ich musste Magnus nicht ansehen. Ich wusste genau was er zu bieten hat. Bronzefarbene Haut, wunderbar steife Nippel, dunkler als seine Haut. Augen so funkelnd und strahlend wie flüssiges Gold, volle rosa Lippen. Nachtschwarze Haare, weich und wunderbar duftend. Einen athletischen muskulösen Körper, schlanke Hände, schöne Finger. Muskulöse Beine und einen prachtvollen Schwanz.
Sein Körper schrie 'Ich-gehöre-dir-wenn-du-bereit-bist' auf mich ein.
Unser erster Kuss, so fordernd und doch sinnlich ließ keine Zweifel zu. Ich wollte Magnus und er mich. Unsere Lippen bewegten sich synchron aufeinander, unsere Zungen kämpften so gefühlvoll und doch war das knistern ganz deutlich zu spüren. Meine Geschmacksknospen schmeckten Zitrone und Salz und Magnus. Meine Geruchsknospen entdeckten Sandelholz und Pheromone. Ein brizzeln und knacken war zu spüren als unsere Zungen das erste Mal aufeinander trafen.
Die Berührung seiner nackten Haut ließ meine Mitte weiter anschwellen, der Kuss mein Verlangen nach ihm nur steigern. Magnus zu küssen, ihn zu berühren, zu streicheln fühlte sich so unglaublich gut an.
Mit Magnus in einem Bett liegen, ohne Tränen und Schmerz, ohne Angst und Leid, einfach nur Verlangen, Gier und Liebe, ihn so zu spüren wie in diesem Moment war ein ganz neues Gefühl. Es war ein gutes, berauschendes und angenehmes Gefühl. Wir rieben unsere Schwänze aneinander, stöhnten in den Mund des anderen, verloren uns in diesem Gefühl.
Ich wollte Magnus. Ich wollte mich ihm hingeben, diesem Gefühl und dem Drang ihn in mir zu spüren nachgehen. Aber etwas hielt mich zurück. Ich wollte das mit Magnus und mir nicht als One-Night-Stand starten. Er sollte nicht derjenige sein mit dem ich meinen Freund betrog. Das ist Magnus nicht. Er ist keine Schlampe die man nimmt weil man Bock auf Sex hat. Magnus ist mehr, Magnus ist wertvoll.
Es kostete mich große Kraft diesem Verlangen nicht nachzugeben. Aus Angst nicht stoppen zu können wenn ich Magnus ansehe vergrub ich meinen Kopf in seiner Halsbeuge.
"Fuck Magnus. Ich will dich so sehr." Ich atmete schwer, heiß stieß mein Atem gegen seinen Hals. Deutlich spürte ich seine Erektion an meiner. Dieser knackige Hintern, fest und rund machte mich so verrückt. Ruckartig stand ich auf, blieb vor dem Bett stehen. Nackt, erregt und wunderschön lag Magnus vor mir.
Ich sah ihn ein letztes Mal an und verließ das Schlafzimmer. Traurig blieb ich im Wohnzimmer stehen, er folgte mir nicht. Nach einer Weile ging ich zurück, Magnus schlief. Ich deckte ihn zu, legte meinen Kopf auf seine Brust und blieb einfach so liegen. Sein Atem ging ruhig, seine Haut war heiß, seine Hand legte sich auf meinen Kopf. Ich seufzte und küsste seine Brust, spürte seinen Herzschlag und weinte leise.
Ich blieb die ganze Nacht bis in die frühen Morgenstunden, wachte über meinen besten Freund, meinen Bruder.
Als ich die Wohnung verließ schlief Magnus noch. Ich strich ihm eine Strähne aus der Stirn und küsste sanft seine Wange. "Ich liebe dich Maggie." flüsterte ich und ging.
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