Neunundzwanzig - Magnus

"Alexander, Liebling du musst aufstehen."
Ein brummen ertönt aus seiner Kehle, er zieht sich die Decke über den Kopf. "Geh weg." höre ich ihn gedämpft sagen. Ich rolle mit den Augen und schüttele meinen Kopf. Auch wenn ich weiß das Alec es nicht sehen kann mache ich das trotzdem.
"Du musst aufstehen. Der Wecker hat schon zweimal geklingelt."
Ich ziehe ihm die Decke vom Kopf bis unter die Nase, sehe das er blinzelt und gebe ihm einen leichten Kuss auf die Nasenspitze.
"Guten Morgen. Du musst aufstehen."

Er schnappt nach meinen Lippen, ich entferne mich, stehe vom Bett auf und grinse ihn an. "Erst aufstehen, dann küssen."
Jetzt ist es Alec der mit den Augen rollt und ich liebe es. Frustriert schiebt er die Decke von seinem Körper und richtet sich auf. Mein Blick fällt auf seine Brust, gleitet weiter über den Bauch mit den harten Muskeln und kommt auf seiner Mitte zum Stillstand. Lüstern grinst er mich an, lässt seinen halbsteifen Penis zucken und ich schlucke schwer.
"Das machst du mit Absicht."

"Deine Mutter bringt mich um wenn ich dich nicht pünktlich bei ihr zum Essen abliefere." sage ich und sehe dabei zu wie Alecs Finger langsam über seinen Schaft streicheln.
"Ich habe da ein Problem Magnus. Selbstverständlich kann ich das auch alleine erledigen..."
"Unterstehe dich." knurre ich, krabbele auf das Bett und begebe mich direkt zwischen seine Beine.
"Ich bin der einzige der sich um dein Problem kümmert."

Nach der Lösung des Problems und einer ausgiebigen Dusche, bei der ein weiteres Problem gelöst wurde, sitzen wir beim Frühstück in meiner Küche. Wir nutzen diese Zeit und reden über die Zukunft. Über die Zeit wenn Alec in Grönland ist und ich in Chicago. Die Stimmung zwischen uns ist leicht angespannt. Unser Morgen fing so schön, so leidenschaftlich und erotisch an. Jetzt hängt das Schwert der Ungewissheit über uns, senkt seine Spitze immer tiefer auf unsere Häupter.

"Wo wohnst du in Chicago? Hast du dich schon entschieden?"
Mit Unbehagen denke ich an meinen Traum und den schmierigen Mitbewohner.
"Das habe ich. Es wird dir gefallen. Kein aufdringlicher Mitbewohner der uns beim Videosex beobachtet." Ich mache eine Pause und warte auf seine Reaktion. Und ich bekomme genau das was ich mir erhofft habe. Alec leckt sich über die Lippen, seine Augen fixieren meinen Mund.
"Ich werde bei Mrs. Penhallow wohnen. Erinnerst du dich?"

Es dauert einen kurzen Moment bis er aus seiner Starre erwacht. Ich musterte ihn mit hochgezogenen Augenbrauen und grinse.
"Alexander hast du mich gehört?" Ruckartig springt sein Blick um, wandelt sich von Lust zu Erkenntnis.
"Die alte Lady von nebenan? Ich dachte sie wäre tot."
"Alexander ich bitte dich." sage ich tadelnd und er sieht mich reumütig an.
"Sie ist zu ihrer Tochter gezogen. In Chicago hat sie ein großes Haus, ein freies Zimmer und freut sich über Gesellschaft. Und sie backt einen abgöttisch guten Schokoladenkuchen."

Mrs. Penhallow war die Nachbarin unserer Eltern und immer ein willkommener Gast zu Scrabble oder Pokerabenden. Maryse hat sie angerufen und sofort war sie Feuer und Flamme das ich bei ihr wohnen kann. Ich freue mich darüber und bin mir sicher, dass es meine Sehnsucht nach Alexander erträglicher macht. Wenn ich nach einem langen Tag im Büro in ein Haus komme was nicht einsam, leer und verwaist ist. Wenn da jemand ist mit dem ich reden kann.

"Komme her Baby." Alec streckt seine Hand nach mir aus, ich gehe um den Tisch herum, ergreife sie. Er zieht mich auf seinen Schoß, ich lasse mich rittlings auf ihm nieder. Seine Hände legen sich an meinen Rücken, fahren unter den Saum meines Shirts. Sehnsüchtig betrachte ich sein schönes Gesicht, seine Lippen, verschränke meine Hände in seinen Nacken, lasse mich fallen in einen Kuss voller Liebe und Wärme. Kleine Funken tanzen auf meiner Haut, schweben über den Rücken hinauf zum Nacken. Lassen sich dort nieder, verweilen und warten.

Das Kribbeln in meinem Körper, die Wärme seiner Haut und das Gefühl vollkommener Glückseligkeit speichere ich ab, lege es in eine Kiste und verwahre es für eine Zeit der Dunkelheit. Wenn die Zeit kommt, dunkel, kalt und traurig sind es diese Momente die mich wieder an das Licht bringen. Die mich daran erinnern, das nach Dunkelheit immer auch Licht folgt. Das es selbst in Zeiten des dunkelsten Mittelalters nicht immer alles so dunkel war. Das Licht, Liebe und Glück über allem stehen.

"Ich werde auf dich warten. Ich werde immer auf dich warten Alexander. Ich liebe dich."
Mit geschlossenen Augen lehne ich meine Stirn an seine, spüre seinen Atem an meinen Lippen.
"Ich werde zu dir zurück kommen. Das ist ein Versprechen welches ich dir gebe. Ich werde immer zu dir zurück kommen." Ein kurzer Kuss auf meine Lippen besiegelt unser Versprechen. Meine Tränen laufen, Alexander küsst sie sanft.

"Und eines Tages werden wir in einem großen Haus mit vielen Kindern wohnen. Auf der Terrasse sitzen, unsere Gesichter von der Sonne wärmen lassen und dem Kinderlachen lauschen."
Liebevoll nimmt er meine linke Hand, führt diese an seine Lippen, sieht mich dabei eindringlich an. Seine warmen Lippen küssen das kalte Metall meines Ringes.
"No matter where you are I am always with you. Ich liebe dich."

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Es ist laut am Flughafen, die vielen Menschen laufen wie Ameisen im Konvoi an uns vorbei. Wir blenden alles um uns herum aus.
Abschied nehmen ist nie leicht. Der Dämon Ungewissheit, welcher leise im Nacken sitzt und böse Worte flüstert ist ein stetiger Begleiter. Worte die Angst machen. Das hier das letzte Mal ist. Das letzte Mal küssen. Das letzte Mal berühren. Das letzte Mal 'Ich liebe dich'.

Gedankenverloren steht Alexander vor mir, hält meine Hand, streicht mit seinem Daumen immer wieder über meinen Ring. Dieser Ring bedeutet mir, uns so viel. Er ist ein Geschenk und ein Versprechen, dass Alec immer bei mir ist. Egal wo, egal wann, egal wie. Er ist immer bei mir. Und ich werde immer bei ihm sein.

"Ich liebe dich Alexander." sage ich leise, streife den Ring von meinem Finger und befestige ihn an der Kette die um seinen Hals hängt. Zusammen mit seiner Erkennungsmarke. Er sieht mich mit Tränen in den Augen an, will etwas sagen. Aber ich lege meinen Finger auf seinen Mund, drücke leicht auf seine Lippen.
"Du bringst ihn mir zurück. Lebendig."

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