Dreiundzwanzig - Alexander

Jetzt stehe ich hier in der Kirche, neben mir Jace der gerade sein Ehegelübde spricht. Magnus ist nicht aufgetaucht. Ich mache mir Sorgen, frage mich wo er ist. Sein Handy ist ausgeschaltet, ich kann ihn nicht erreichen.
Simon war bei seiner Wohnung aber niemand öffnete die Tür. Jace endet mit ein paar mega kitschigen Zeilen als ein lautes krachen durch die Kirche halt. Alle Augen gehen in Richtung Tür, ich erstarre kurz. Magnus stürmt panisch die Kirche und ruft mach mir. Ich kann mich nicht bewegen, stehe einfach nur da und schaue dabei zu, wie er nach Atem ringt und mit Mum redet. Ich höre wie er nach mir fragt und in seiner Stimme liegt Angst, Panik und Verzweiflung.

"Ich bin hier Magnus." sage ich und gehe auf ihn zu. Meine Starre ist wie weggeblasen. Magnus klingt so verzweifelt, dass habe ich lange nicht mehr gehört. Unsere Umarmung ist innig und fest. Er hatte einen Alptraum in dem ich gestorben bin. Es ist der erste dieser Art, zumindest von dem ich weiß. Mit aller Kraft versuche ich ihn zu beruhigen. Mein Herz schlägt schnell als Magnus mir tief in die Augen blickt. Seine Hand geht in meine Haare, die andere in meinen Nacken. Die gleiche Berührung wie in der letzten Nacht.

Ich schließe meine Augen, genieße die Berührung und das warme Gefühl welches meinen Körper beherrscht, heiß durch meine Adern fließt, mein Herz zum rasen bringt.
"Ich liebe dich Alexander." höre ich Magnus sagen und spüre seine Lippen auf meinen. Kurz bin ich verwundert über seine Worte, versuche noch zu begreifen was hier gerade passiert. Magnus küsst mich. Magnus hat gesagt das er mich liebt. Eine Welle des Glücks und der Freude durchströmt meinen Körper, zieht mich mit in einen Strudel voll Leidenschaft.

Meine Hände liegen auf Magnus Hüften, ich ziehe ihn näher an mich heran, vertiefe unseren Kuss und höre sein seufzen. Ich lächele und spalte seine Lippen. Meine Zunge drückt sich zwischen den Spalt, fordert einen Kampf der Zungen. Die gesamte Hochzeitsgesellschaft sieht uns dabei zu. Sie sehen wie zwei Kerle, der eine im Anzug, der Andere in Captain-America-Jogginghose in der Kirche stehen und sich küssen. Auf der Hochzeit eines anderen Paares, mitten während der Trauung. Aber das ist mir gerade so was von egal. Ich will Magnus küssen, ihm zeigen das er keine Angst haben muss. Das ich hier bin, hier bei ihm.

Magnus Lippen sind weich und warm und er schmeckt nach Minze und Magnus. Unsere Lippen harmonieren, sind wie für einander geschaffen. Unsere Körper eng aneinander gepresst, den Herzschlag des anderen spürend liegen wir uns in den Armen, küssend, fühlend, liebend. Ich liebe Magnus. Ich liebe ihn und jetzt, hier in diesem Moment wird es mir deutlich klar. Ich liebe Magnus und werde ihn nicht mehr gehen lassen. Wenn er es denn will.

Ich löse den Kuss, lege meine Stirn an seine und versuche wieder zu Atem zu kommen. Mit beiden Händen umfasse ich sein Gesicht, schaue in seine wunderschönen Augen. Ein Tränenschleier glitzert mir entgegen, bedeckt das goldbraun seiner Augen. Eine Träne löst sich, rollt über seine Wange, über seinen Mund. Mein Daumen nimmt den feuchten Tropfen auf, Magnus lächelt leicht.
"Danke das du den ersten Schritt gewagt hast." flüstere ich an seine Lippen, gebe ihm einen leichten Kuss und ziehe Magnus in eine feste Umarmung.

"Ich habe mir Sorgen um dich gemacht. Als ich heute morgen ging hast du noch geschlafen." sage ich.
"Das tut mir leid Alexander. Das wollte ich nicht. Ich habe wohl tief und fest geschlafen. Und geträumt." gibt er von sich und ich höre Verzweiflung in seiner Stimme. Ruhig streiche ich über seinen Rücken, halte ihn so gut es geht.
"Ach Maggie. Was ist bloß mit uns passiert? Was machst du nur mit mir?" flüstere ich und muss mir ein lautes Seufzen unterdrücken.

"Ich weiß es gerade nicht. Wir sollten dringend reden. Nur wir zwei."
Lächelnd sieht er mich an, in seinem Blick liegt so viel Liebe, Zuneigung und Vertrauen. Ich schlucke schwer, atme tief ein. Meine Lunge brennt, meine Sicht verschwimmt. Mein Herz schlägt schnell und meine Hände zittern. Das ist er. Der Moment. Genau diesen Moment habe ich mir in den letzten Wochen so oft vorgestellt. Das Blut sammelt sich wieder in meinem Kopf, das Denken kehrt zurück. Wir stehen noch immer im Mittelgang der Kirche, die Augen der anwesenden Gäste liegen auf uns, ich kann sie deutlich spüren.
Magnus und ich liefern ihnen unfreiwillig eine super Show. Ich traue mich gar nicht in die Gesichter der Gäste zu sehen.

"Maggie. Bitte fahre jetzt nach Hause und ziehe dich um."
Er schaut mich irritiert an. "Warum?" "Weil du meine Jogginghose an hast. Und das Shirt passt nicht dazu."
Überrascht blickt er an sich hinab, seine Augen weiten sich.
"Fuck warum sagt denn niemand etwas? Das geht ja gar nicht. Das Shirt ist lila. Und passt überhaupt nicht zu der Hose. Die ich im übrigen behalte."
Lachend stehen wir uns gegenüber, halten unsere Hände, die Finger miteinander verschränkt. Izzy steht auf einmal klatschend und hüpfend neben uns. Jace klopft mir anerkennend auf die Schulter und Clary giggelt.

Mir ist das gerade etwas unangenehm und auch Magnus schaut sich verlegen um.
"Simon, sorge dafür das Magnus heile nach Hause kommt und sich für die Party umzieht." Er salutiert und ich verdrehe meine Augen. Ja ja ich weiß der Vorgesetztentonfall. Aber es funktioniert immer.
"Lasse das. Wir bringen jetzt Jace unter die Haube und sehen uns dann später." Magnus drückt Clary, entschuldigt sich bei ihr und Jace und sieht mich dann wieder an.

"Magnus." flüstere ich. Meine Lippen liegen an seinem Ohr, meine Hand streicht sanft über seinen Hals. "Trägst du den silbernen Eyeliner für mich?" Er nickt, ich küsse ihn ein letztes Mal, sanft und zärtlich, streiche durch sein Haar, weich und voll. "Wir sehen uns bei der Party. Ich warte auf dich." Magnus lächelt und ich tu es ihm gleich, wende mich ab Richtung Altar. Dann fällt mir noch etwas ein. Etwas worüber ich unbedingt mit ihm reden wollte.
"Ach Maggie?" Gespannt schaut er mich an. "Über Chicago reden wir noch mal."

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