Schmerz
Ich habe die ganze Nacht wach gelegen. Ich kann nicht glauben, dass Sasori genau das getan hat, wovor ich Angst hatte, als er das erste Mal von Princeton erzählt hat. Ich befürchtete, dass er auf der Uni eine andere Frau kennenlernt. Eine Frau, die älter und erfahrener ist. Eine Frau, die mehr mit ihm gemeinsam hat, als ich. Und bei meiner Angst habe ich auch an ihn gedacht. Ich wollte nicht, dass er damit leben muss, mir irgendwann beizubringen, dass er sich in eine Andere verliebt hat. Ich hatte solche Angst, dass uns das gegenseitige Vermissen fertig machen würde. Und jetzt tut er das! Ich weiß nicht, welches Gefühl gerade größer ist: die Wut auf ihn oder mein Schmerz. Er war gerade das erste Mal in Princeton und schon läuft was mit einer anderen. Ich weiß, wir sind nicht mehr zusammen. Aber ich habe hier gesessen und konnte nur an ihn denken - an uns! Wir waren solange zusammen und er brauchte nur wenige Tage, um mit einer Anderen zu schlafen! Und dann, als wäre das nicht genug, vögelt er mich in seinem Auto, obwohl er genau weiß, dass er Stunden zuvor, noch bei einer Anderen war! Nachdem wir miteinander geschlafen hatten, war ich so verletzlich. Und ich dachte er wäre das auch. Er hat mir sogar eine halbe Sekunde lang, die Hoffnung gemacht, dass unsere Liebe stärker ist, als die Entfernung. Mit der Frage, ob das was geschehen ist - unser Sex - etwas daran ändert, wie es jetzt ist, damit dachte ich, es gäbe doch noch eine Chance. Okay, ich habe ihm gesagt, dass der Sex nichts ändert. Aber ich habe ganz kurz überlegt. Und es hat mir so weh getan, zu sagen, dass es dennoch nichts ändert. Ich bin verzweifelt. Wenn ich noch Tränen übrig hätte, würde ich sofort wieder weinen. Ich bin so verletzt und ich bin mir sicher, dass er mir das aus genau diesem Grund gesagt hat. Er wollte mir weh tun. Ich kann meine Beine kaum spüren, als ich aufstehe um ins Bad zu gehen. Ich war diese Nacht mehrmals in meinem Bad um mich zu übergeben. Ich fühle mich schmutzig, als wäre ich nur irgendeine Frau für Sasori. Und nicht die Frau, mit der er solange zusammen war. Ich fühle mich kurz schuldig, weil ich irgendwie beruhigt bin, dass meine Mutter nicht im Schlafzimmer geschlafen hat, sondern auf der Couch. Ich schüttle den Gedanken ab. Meine Mutter schläft nur im Wohnzimmer in der unteren Etage, weil sie nicht erträgt, was mein Vater in ihrem gemeinsamen Schlafzimmer angestellt hat. Aber nur weil das so ist, hat meine Mutter nicht mitbekommen, was ich in dieser Nacht durchlebt habe. Als ich in den Spiegel sehe, schauen mir müde und traurige Augen entgegen. Sie sind geschwollen vom vielen Weinen und mein erster Schritt ist es, mit mein Gesicht lange und mit kaltem Wasser abzuspülen. Dann lege ich Schminke auf und putze meine Zähne. Normalerweise würde ich mir auch eine Frisur zaubern, aber weil ich mich heute gerne verstecken möchte, lasse ich meine Haare offen. Ich denke, wenn man heute meinen Hals oder meine Ohren sehen kann, fühle ich mich angreifbar. Apropos Hals... es zeichnen sich rote Flecken auf diesem ab. Ich kann nicht anders, als meine Finger auf die Stellen zu legen, wo Sasori gestern noch mit seinen Lippen war. Ich versuche alles etwas abzudecken. Dann verlasse ich das Bad und ziehe mir eine lange und dunkle Hose an. Dann ziehe ich noch einen schwarzen Hoodie über. Ich sagte ja schon, heute möchte ich mich verstecken. Vielleicht kann man sich an dieser Stelle fragen, weshalb ich überhaupt vorhabe zur Schule zu gehen. Die Antwort ist einfach: wenn ich zuhause bleibe, werden alle fragen, wo ich bin. Und dann müsste ich erzählen, was Sasori getan hat. Und dafür fehlt mir die Kraft. Und irgendwie würde zu der Geschichte auch gehören, dass ich mit Sasori geschlafen habe, obwohl wir getrennt sind. Ich komme mir so naiv vor. Als ich alle meine Schulsachen gepackt habe, werfe ich einen Blick auf mein Handy.
Nachricht von Sasori:
>>Sakura, es tut mir Leid. Ich habe das nicht gesagt, um dich zu verletzen. Ich bin einfach ein Arsch! Bitte lass uns nochmal reden. Ich liebe dich<<
Nachrichten von Sasuke:
>>Hey Saku, ist alles ok bei dir? Ich mache mir Sorgen, weil ich dich mit ihm alleine gelassen habe. Ich glaube das war keine gute Idee<<
>>Ich will dich gar nicht nerven. Aber kannst du mir wenigstens sagen, ob du gut zuhause angekommen bist? Hat er dich nachhause gebracht?<<
>>Sorry für den Spam, ich mache mir nur Sorgen. Aber ich verstehe, wenn du gerade deine Ruhe möchtest. Vielleicht magst du morgen mit mir reden?<<
>>Morgen Saku, sehen wir uns nachher in der Schule?<<
Nachricht von Naruto:
>>Einen wunderschönen guten Morgen, Sakura. Ich bin so circa in 10 min bei dir<<
Ich möchte mein Handy wegpacken, entscheide mich dann aber dazu, wenigstens Sasuke zurück zu schreiben. Ich habe sowieso schon ein schlechtes Gewissen, weil er sich solche Sorgen gemacht hat.
An Sasuke:
>>Guten Morgen, sorry, dass ich mich jetzt erst melde. Ich bin gut nachhause gekommen, aber war ziemlich müde und hab dann gar nicht mehr aufs Handy geschaut. Wir reden nachher. Hdl<<
Ich stecke mein Handy in meinen Rucksack und gehe in die Küche. Meine Mutter kann ich nirgendwo sehen. Wieder bin ich froh darüber, denn ich möchte gerade wirklich nicht reden. Ich schnappe mir meine Brotdose und packe sie weg. Dann werfe ich einen letzten Blick in unseren großen Spiegel, der genau im Eingang des Flurs hängt. Ich lächle leicht, um zu sehen, wie das aussieht. Ganz überzeugend ist es nicht, aber ich hoffe, dass es reicht, um den Tag zu überstehen. Ich gehe nach draußen, damit Naruto gar nicht dazu kommt zu klingeln. Ich habe den richtigen Moment abgepasst, denn genau jetzt kommt er angelaufen. Er strahlt ein breites Lächeln, als er mich sieht. Ich versuche mich davon anstecken zu lassen. „Guten Morgen, Naruto. Schön dich zu sehen." Er nimmt mich zur Begrüßung in den Arm und ich unterdrücke den Impuls zu weinen. Nähe tut mir gerade einfach nur weh. Obwohl ich gestern Nacht noch heulend unter der Dusche stand, spüre ich noch jede von Sasoris Berührungen. Und ich möchte diese gleichermaßen weiterhin spüren und vergessen. „Hast du gut geschlafen?" Ich nicke und löse unsere Umarmung. Ich hab das Gefühl, dass ich heute viel lügen muss, um den Tag zu überstehen. Eine Eigenschaft, die ich an Naruto gerade sehr schätze, ist, dass er, anders als die meisten meiner Freunde, extrem positiv durchs Leben geht und deshalb oft vergisst, dass nicht jeder um ihn herum, genauso glücklich ist, wie er. So merkt er nicht, dass ich gerade todunglücklich bin. Es ist nicht so schwer, ihm was vorzuspielen. Wir laufen zur Bushaltestelle und reden über das Referat in Musik. „Ich habe mich gestern mit Karin getroffen. Sie hatte exakt 15 Minuten Zeit, bevor sie wichtigeres zu tun hatte. Sie hat mir ihre Musikplaylist gezeigt und meinte, das müsste reichen. Ich werde eine schlechte Note bekommen." Ich überlege, was man da tun kann. Ganz fair wäre das nicht. „Rede doch nochmal mit Sensei Kakashi. Es wäre echt blöd, wenn du eine schlechte Note bekommst, weil Karin keinen Bock hat, was zu machen." Naruto nickt. „Du hast Recht, ich versuche es." Kurz nachdem wir an der Haltestelle angekommen sind, fährt der Bus auch schon vor. Wir steigen ein und Naruto setzt sich auf den freien Platz neben Ino. Ich bleibe stehen und lehne meinen Kopf an eine der Stangen im Bus. Während der Fahrt, suche ich im Seitenfach meines Rucksacks nach Itachis Nummer. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass er mich gerade besser verstehen kann, als meine anderen Freunde. Ich speichere seine Nummer ein und tippe ihm eine kurze Nachricht.
>>Hey, Sakura hier. Hast du heute vielleicht ein paar Minuten Zeit zum reden?<<
Er braucht nur wenige Sekunden, um zu antworten.
>>Hi Sakura, ich hab eine leichte Vorahnung, worum es geht. Wundere dich nicht.<<
Wundere dich nicht? Worüber sollte ich mich wundern? Als der Bus hält, sehe ich was Itachi meint. Sasori steht mit seinen Freunden vor der Schule. Das wäre nicht ungewöhnlich, wenn Sasori nicht ein blaues Auge hätte. Als Itachi mich sieht, zwinkert er mir wissend zu. Das heißt dann wohl, dass er dafür verantwortlich ist. Irgendwie tröstet mich das ein wenig. Beim Aussteigen laufe ich fast in Sasuke hinein. Er fängt mich, bevor ich fallen kann. Er will mich gerade zur Begrüßung umarmen, doch Naruto funkt dazwischen, indem er ihm seine Faust hin hält. Sasuke verdreht die Augen, schlägt seine Faust aber auf die von Naruto. Unsere Begrüßung wurde somit verhindert. Naruto kann das nicht wissen, aber ich bin ihm so dankbar für seine überdrehte Art. Noch eine Umarmung hätte ich nicht vertragen. Sasuke läuft neben mir her und fragt, ob alles okay ist. Ich bejahe das und wir gehen gemeinsam ins Schulgebäude.
Der Tag verging quälend langsam. Sasori hatte einige Male versucht, mit mir zu reden. Doch irgendwie war immer Itachi da, um das zu verhindern. Als endlich die letzte Unterrichtsstunde vorbei ist, kommt Sasuke auf mich zu und umfasst mein Handgelenk. Er sucht nach einem Platz, an dem wir in Ruhe sprechen können. Es gibt nicht viele solche Plätze rund ums Schulgelände, deshalb sitze ich wieder mal in Sasukes Auto. Ehrlich gesagt, habe ich Angst. Man kann eigentlich nichts vor ihm geheim halten und ich bin mir sicher, dass er spürt, dass etwas nicht in Ordnung ist. Er sieht mich eindringlich an. „Wieso hat Sasori ein blaues Auge?" Ich zucke mit meinen Schultern. „Keine Ahnung, gestern hatte er das noch nicht." Das ist nicht mal gelogen. Ich ahne zwar, dass Itachi was damit zu tun hat, aber genau weiß ich es nicht. „Ist gestern denn noch irgendwas passiert?" Sasuke anzulügen bringt nichts, das weiß ich genau. „Wäre es okay, wenn ich darüber gerade nicht reden möchte?" Er seufzt. „Na gut." Sasuke startet sein Auto und wir verlassen das Schulgelände. „Kommst du noch mit zu mir?" Eigentlich möchte ich nicht, ich wäre lieber alleine. Andererseits könnte ich so heute vielleicht doch nochmal mit Itachi reden. Ich nicke nur.
Sasuke parkt sein Auto vorm Uchiha - Anwesen. Itachis Auto steht auch da. Das Haus der Uchihas ist riesengroß. Wir gehen hinein und es ist überraschend ruhig im Haus. Sicher sind die Eltern der beiden, wie immer, nicht zuhause. Ich lasse meinen Rucksack im Flur stehen und folge Sasuke in die Küche. Itachi steht oberkörperfrei am Herd und brät sich ein Spiegelei. Als er uns sieht, lächelt er. „Hey Sakura, Brüderchen." Sasuke verdreht die Augen. „Ist einer deiner Freunde hier?" Sein älterer Bruder schüttelt den Kopf. „Ne, ich bin der einzige der hier ist." Sasuke entschuldigt sich kurz, um ins Badezimmer zu gehen. Als er weg ist, sehe ich fragend zu Itachi. „Ist das blaue Auge von dir?" Er grinst. „Sorry Saku, aber das war sowas von verdient. Er kann ein echter Idiot sein." - „Ich bin nicht böse, ich hätte nur nicht gedacht, dass er dir davon erzählt." Itachi lächelt. „Doch, klar. Er war gestern echt fertig. Wie gehts dir denn?" ich flüstere, weil ich Angst habe, dass Sasuke uns hören könnte. „Hat er dir erzählt, was im Auto passiert ist?" Er zieht fragend eine Augenbraue hoch. „Meinst du den Sex?" Ich werde rot und kann nur nicken. „Sakura, ich kann mir vorstellen, was dich gerade beschäftigt. Aber mir ist das wirklich egal. Ihr seid erst so kurz getrennt, da passieren Rückfälle. Ich kann ihn auch echt verstehen." Er zwinkert mir zu. „Findest du es nicht billig?" Er schüttelt den Kopf. „Mach dir keine Gedanken. Sowas passiert. Und es ist nicht so, als hätte er dich für Sex benutzt. Er liebt dich und ihr seid lange zusammen gewesen. Er verarbeitet die Trennung noch." Ich unterdrücke eine aufkommende Träne. „Ich fühle mich trotzdem billig. Er hatte kurz vorher etwas mit einer anderen." Itachi ballt seine Hände zu Fäusten. „Deswegen hat er jetzt auch ein blaues Auge. Er ist mein Freund. Trotzdem finde ich scheiße, was er gemacht hat." Ich sehe ihn dankbar an. „Itachi?" Sasuke kommt zurück und unterbricht damit den Satz, den ich gerade sprechen wollte. Itachi nickt wissend. Er weiß, dass ich danke sagen wollte. Ich lächle. Sasuke schaut zwischen uns beiden fragend hin und her. „Sollte ich irgendwas wissen?" Itachi lacht. „Schon gut, Sasuke. Du musst nicht alles wissen." Sasuke umfasst mein Handgelenk und zieht mich mit in sein Zimmer. Seufzend folge ich ihm. Ich bin jedes Mal überwältigt, wenn ich in seinem Zimmer stehe. Es ist so groß, dass andere Menschen das hier als Apartment bezeichnen würden. Mitten im Raum steht ein großes King Size Bett, an der gegenüberliegenden Wand hängt ein riesiger Fernseher und er hat zwei Sofas im Raum stehen, die eigentlich als Schlafmöglichkeit für Gäste dienen. Angrenzend an sein „Zimmer" gibt es ein Ankleidezimmer und ein eigenes Bad. Sein Zimmer besteht größtenteils aus dunklen Tönen. In einer Ecke steht ein Schreibtisch, an dem ich Sasuke noch nie sitzen sehen habe. Er lässt sich auf sein Bett fallen und sieht mich auffordernd an. „Was hast du denn mit Itachi zu bereden?" Ich winke ab. „So dies und das. Mach dir keine Gedanken." Sasuke verdreht die Augen. „Sag mir nicht, dass du Sasori durch meinen Bruder ersetzt." Eigentlich gar keine schlechte Idee. Sasori hat mich so verletzt, dass ich ihm am liebsten genauso weh tun würde. Ich verwerfe den Gedanken und mache eine abwehrende Handbewegung. „Es ist alles okay. Mach dir keinen Kopf." Sasuke kennt mich zu gut. „Denkst du ich merke nicht, dass was nicht stimmt? Du hast den ganzen Tag Körperkontakt abgeblockt. Du wirkst müde und traurig und sorry, aber deine Knutschflecken am Hals sind nicht gut über schminkt. Und du gehst Sasori, der rein zufällig ein blaues Auge hat, komplett aus dem Weg." Erwischt. Man kann ihm nichts vormachen. Also erzähle ich ihm die komplette Geschichte, was gestern vorgefallen ist. Mein bester Freund hört aufmerksam zu, bis ich zu der Stelle mit dem Sex komme. „...dann sind wir in seinem Auto gewesen und haben miteinander geschlafen..." Er reißt die Augen weit auf. „Sakura!?" Ich schüttle den Kopf. „Wir waren mehrere Jahre zusammen, Sasuke. Und wir haben uns gerade erst getrennt. Wir sind beide noch nicht drüber weg." Er schüttelt den Kopf und ich erzähle die Geschichte zu Ende. Dann weine ich wieder. Sasuke nimmt mich in den Arm. „Ich wünschte, du hättest dich gemeldet. Ich wäre doch für dich da gewesen." Ich wische meine Tränen weg. „Ich weiß, aber ich konnte und wollte gestern nicht reden." Sasuke seufzt. „Verstehe. Möchtest du vielleicht etwas trinken?" - „Habt ihr Alkohol?" Sasuke grinst und geht in die Küche. Ich folge ihm.
Als wir dort ankommen, sitzt Itachi am Tisch und isst. Während Sasuke Eiswürfel in Gläser verteilt, klingelt es an der Tür. Itachi steht auf, um zu öffnen. In dem Moment, indem er zurück kommt, sieht er mich entschuldigend an. „Sorry Sakura." Sasori steht im Raum und sieht mich überrascht an. „Ich wusste nicht, dass du hier bist." Sasuke sieht auf, als er Sasoris Stimme hört. Er hält inne, geht auf ihn zu und schlägt ihm auf das andere Auge. „Ich finde, dass dir zwei blaue Augen viel besser stehen." Sasuke knurrt und entfernt sich wieder von ihm. Sasori nickt. „Das hab ich verdient. Aber Sakura? Ich würde trotzdem gerne noch einmal mit dir sprechen." Dabei hält er sich das Auge, muss ganz schön weh getan haben. Itachi steht auf und holt Sasori etwas Eis, um sein Auge zu kühlen. Dieser nimmt es dankend an und setzt sich ebenfalls an den Tisch. Als Sasuke die Drinks fertig hat, reicht er mir einen davon. Wir stoßen an und ich trinke einen großen Schluck. Itachi sieht uns kopfschüttelnd an. „Wirklich Brüderchen? Um diese Uhrzeit?" Sasuke nippt an seinem Glas, aber sagt nichts. Sasori sieht fragend zu mir. „Was meinst du? Reden wir nochmal?" Ich schüttle den Kopf. „Erstmal nicht mehr."
Nach einigen Gläsern liege ich müde in Sasukes Bett. Er selbst hat die ganze Zeit mitgetrunken. Mittlerweile ist er aber auf einem seiner Sofas eingeschlafen. Ich merke, dass der Alkohol mich genug entspannt hat, dass ich nun auch endlich schlafen kann. Also schließe ich die Augen und falle in einen tiefen Schlaf.
Diesmal ist es Itachi der mich weckt. Er rüttelt sanft an meiner Schulter und ist dabei gekonnt leise, um seinen Bruder nicht ebenfalls zu wecken. Ich stehe auf und folge ihm schlaftrunken in die Küche der Uchihas. „Sasori ist weg, also keine Sorge." Er setzt sich an den Esstisch und ich tue es ihm gleich. „Sorry, dass ich dich geweckt habe. Aber vielleicht solltest du langsam nachhause. Deine Eltern machen sich bestimmt Sorgen." Ich nicke. „Du hast recht. Bei mir zuhause ist gerade einiges etwas kompliziert und meine Mutter braucht mich." Itachis nachdenklicher Blick trifft mich. „Deine Mutter braucht dich? Brauchst du nicht gerade jemanden, der dich unterstützt?" ich seufze angestrengt und erzähle Itachi von der Trennung meiner Eltern. Er sieht mich überrascht an. „Ach Sakura... vielleicht solltest du doch diese Nacht da bleiben. Du hast doch gar keine Gelegenheit die Trennung von Sasori zu verarbeiten, wenn dich zuhause dasselbe Drama erwartet." Wieder kommen mir die Tränen. Ich habe momentan wirklich viel zu verarbeiten. Itachi legt mir tröstend eine Hand auf die Schulter. „Ich wusste nicht, dass da noch mehr bei dir los ist. Komm, ich bringe dich wieder zu Sasuke. Schlaf dich bei uns aus. Nachhause kannst du morgen immer noch." Ich nicke und bin einfach nur erleichtert. Erleichtert darüber, wieder schlafen gehen zu dürfen und erleichtert darüber, wie unfassbar gut, sich die Uchiha Brüder um mich kümmern und für mich da sind. Als ich erneut in Sasukes Bett liege, bin ich zu erschöpft, um mich in meine Gedanken herein zu steigern. Wieder falle ich in einen traumlosen Schlaf.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top