Nervige Freunde

Ich ziehe an Inos Arm, damit sie endlich mit nach draußen kommt. Sie sitzt auf einem der Stühle in der Küche und jammert schon seit zehn Minuten darüber, dass Montag ist. „Ino, jetzt komm endlich! Es ist der letzte Montag in diesem Schuljahr, du wirst es also überleben!" Sie stöhnt genervt. „Ne, werde ich nicht! Ich bin zu müde!" Wieso ist sie heute so? „Ino, steh jetzt auf! Naruto wartet draußen auf uns." Sie verdreht die Augen. „Na gut, aber nur weil ich Naruto unbedingt erzählen muss, dass du es endlich kapiert hast!" Jetzt bin ich es, die die Augen verdreht. „Untersteh dich!" Jetzt wirkt sie plötzlich wach. Sie verlässt endlich den Stuhl, von dem ich sie nicht bewegen konnte. Dann läuft sie so schnell nach draußen, dass ich sie kaum einholen kann. „Ich warne dich! Ino, warte!" Als ich nach draußen komme, begrüßen sich Ino und Naruto mit einer kurzen Umarmung. Naruto strahlt mich an, als er mich begrüßt. Was hat er denn? „Naaaa Sakuuuura." Was habe ich denn jetzt wieder verpasst? „Naruto?" Er grinst und legt mir den Arm um die Schulter. „Sasuke ist schon toll, oder?" Ich ziehe mich aus seiner Berührung und sehe wütend zu Ino. „Ino! Wie hast du ihm das denn erzählt? Ich kam doch nur 10 Sekunden nach dir raus!" Naruto und Ino ziehen gleichzeitig ihre Handys aus der Hosentasche und strecken sie freudig in die Höhe. Ich verdrehe genervt die Augen. „Okay, okay. Seit wann weißt du es?" Naruto grinst und beginnt mit Ino zusammen um mich herum zu hüpfen. „Seit gestern Abend!" Ich stehe zwischen den beiden Hüpfenden und fange an zu schmollen. „Ich hasse dich, Ino!" Ino küsst mich auf die Wange. „Und Sasuke liebst du!" Diese kleine Hexe! Wieso bin ich nochmal mit ihr befreundet? „Können wir jetzt endlich zur Bushaltestelle gehen?" Naruto lacht. „Na gut."

Ino und Naruto laufen vor mir. Ich trotte genervt hinter ihnen her. Meine beste Freundin ist in ihr Handy vertieft. Also schnappe ich mir Narutos Arm und ziehe ihn nach hinten, damit er neben mir läuft. „Du wirst es ihm aber nicht sagen, oder Naruto?" Erst grinst er, doch als er sieht, dass es mir ernst ist, wird sein Blick weicher. „Natürlich nicht. Ich bin kein Arsch. Aber ich finds schon irgendwie cute." Er lächelt und rauft mir spielerisch durch die Haare.

An der Haltestelle angekommen, begrüßen wir alle Tenten. Naruto und Ino stellen sich von uns weg, beginnen miteinander zu tuscheln und schauen immer wieder zu mir. Ich fand's besser, als die beiden sich noch nicht so gut verstanden haben. Tenten sieht interessiert zu den beiden. „Was haben die denn?" Ich stöhne genervt auf. Ihr will ich die ganze Sasuke Sache jetzt nicht auch noch erklären. „Vergiss es, die beiden sind einfach blöde" Tenten lacht. „Wenn du das sagst." Als der Bus ankommt, steigen wir ein. Tenten setzt sich zu Neji, der heute morgen irgendwie müde aussieht. Sie begrüßt ihn mit einem Kuss auf die Wange. Ino und Naruto setzen sich nebeneinander, was Hinata nicht so toll findet. Ich setze mich auf den freien Platz neben sie. „Hey Hinata, gut geschlafen?" Sie nickt, sieht dann aber wieder zu den beiden Spaßvögeln, die immer noch gemeinsam kichern. „ja hab ich, was ist denn das zwischen Naruto und Ino?" Ich winke ab. „Mach dir darüber keinen Kopf. Die beiden haben heute morgen einen Clown gefrühstückt und finden sich wahnsinnig lustig." Sie wirft noch einen Blick auf Naruto und sieht dann wieder zu mir. „Na gut. Wie gehts dir? Bist du aufgeregt, wegen der letzten Schulwoche vor den Ferien?" Ich schüttle den Kopf. „Gar nicht. Und du?" Sie zuckt die Schultern. „Es geht. Mein Vater macht mir etwas Druck, aber nicht der Rede wert." Ich sehe sie neugierig an. „Sicher?" Sie nickt bloß. Dann sieht sie aus dem Fenster. Mein Handy vibriert und ich ziehe es aus meiner Hosentasche.

Von Ino:
>>Was findest du besser: SasuSaku oder Sasuka?<<

Ich drehe mich zu Ino und Naruto um, die mich beide angrinsen und sich vor Lachen kaum einkriegen. Ich zeige ihnen den Mittelfinger.

An Ino:
>>Habt ihrs dann mal?<<

Naruto schaut auf Inos Handy, streckt mir dann die Zunge raus und schüttelt den Kopf. Wie soll ich bitte diesen Tag überstehen? Je näher wir der Schule kommen, desto nervöser werde ich. Als der Bus hält, habe ich mich so in meine Nervosität herein gesteigert, dass mir ganz schlecht ist. Sasuke steht an der Haltestelle und raucht. Ich hab es nicht eilig aus dem Bus zu kommen, deshalb lasse ich jeden vor, dem ich im Bus begegne. Hinata sieht mich verwirrt an. „Alles ok, Saku?" Ich nicke nur und folge ihr aus dem Bus. Neji begrüßt Sasuke mit einem Handschlag, Tenten umarmt ihn. Dann gehen die beiden nach drinnen. Ich nähere mich Sasuke nur langsam. Ich weiß plötzlich nicht mehr, wie ich mich ihm gegenüber verhalten soll. Ino umarmt Sasuke und grinst breit. „Du siehst heute echt gut aus, Sasuke. Findest du nicht, Sakura?" Ich sehe sie finster an, passe aber auf, dass Sasuke das nicht bemerkt. Als ich nichts sage, mischt sich Naruto auch noch ein. Er schlägt zur Begrüßung in Sasukes Hand ein. „Hör nicht auf Ino, du siehst immer gut aus." Sasuke sieht die beiden verwirrt an. Hinata begrüßt Sasuke mit einer leichten Verbeugung. Das macht sie bei den meisten Jungs, weil sie nicht so auf Körperkontakt steht. Sasuke zwinkert ihr lächelnd zu. Das ist seine Art Hinata zu begrüßen. Ich finds niedlich. Ach, da war ja noch was. „Ino, hast du nicht irgendwas wichtiges zu tun?" Sie lacht überzogen. „Eigentlich nicht. Aber ich verschwinde schon. Ich hab dich fürs erste genug genervt." Ich werfe ihr einen dankbaren Blick zu. Sie grinst. Wie ich sie gerade hasse...aber wenigstens geht sie nach drinnen. Hinata folgt ihr. Ich bin nervös. Sasuke sieht mich auffordernd an und ich umarme ihn. Naruto beginnt zu lachen. „Wenn ihr nur wüsstet, wie paradox das Ganze ist." okay, Naruto jetzt reichts mir aber! „Weißt du, Naruto. Ich habe gehört, dass Kiba noch keine Begleitung für den Abschlussball hat. Vielleicht fragt er ja Hinata." Endlich verschwindet dieses dämliche Grinsen aus seinem Gesicht. Er sieht mich erschrocken an und rennt los, wahrscheinlich um Hinata einzuholen. Ich atme erleichtert aus. Sasuke sieht ihm ungläubig nach. „Was ist mit ihm denn heute nicht richtig? Und Ino war auch komisch." Ich winke ab. „Denk nicht drüber nach. Die spinnen heute ein bisschen." Er lacht. „Heute?" Ja! Ich führe innerlich einen Freudentanz auf. Mein bester Freund! Aus der Emotion heraus, drücke ich ihm einen Kuss auf die Wange. Er sieht mich neugierig an. „Wofür war der denn?" Ich lächle. „Erzähl ich dir wann anders. Lass uns rein gehen." Er zuckt die Schultern und wir gehen in den Unterricht.

In der Mittagspause gehe ich in die Mensa, um Sasori zu treffen. Er steht vorm Eingang und winkt kurz, obwohl ich ihn schon gesehen habe. „Hey, wollen wir uns raus setzen?" Er nickt und folgt mir nach draußen. Wir setzen uns auf eine Bank. Ich sehe ihn mir genau an. Seit ich ihn das letzte Mal gesehen habe, hat er etwas abgenommen. Er war noch nie sehr muskulös, aber heute wirkt er fast etwas eingefallen. Jetzt, wo ich ihn so anschaue, nach dem wir uns getrennt haben, frage ich mich, wieso ich so dolle auf ihn stand. Klar, sieht er gut aus. Aber wie konnte ich Jahre lang so blind neben Sasuke herlaufen und nicht erkennen, dass er tausendmal heißer ist als Sasori? Ich schüttle den Gedanken ab, weil ich das meinem Exfreund gegenüber irgendwie unfair finde. Sasori lächelt. „Weißt du eigentlich, dass man dir deine Gedanken manchmal direkt am Gesicht ablesen kann?" Ich sehe ihn neugierig an. Er kann unmöglich wissen, dass ich gerade von Sasuke geschwärmt habe. „Woran habe ich denn gedacht?" Er lächelt verbittert. „Du hast dich gefragt, wieso du mich überhaupt mal gut fandest." Ich werde kurz rot. „Erwischt. Tut mir Leid." Er winkt ab. „Schon gut. Sakura, ich wollte mich endlich mal für mein komplettes Verhalten entschuldigen. Ich hätte nicht mit Samira flirten sollen, besonders nicht kurz nach unserer Trennung. Ich hätte dich nicht fragen sollen, ob ich eine andere auf den Abschlussball begleiten darf. Ich hätte Mira nicht daten dürfen. Ich hätte nicht irgendeine Tussi in Princeton vögeln sollen. Ich hätte nicht vor dir, irgendeine Andere im Club küssen dürfen. Und besonders leid tut mir, dass ich dich im Club geschubst habe." Ich nicke. „Und die Sache mit Itachi?" Er schüttelt den Kopf. „Die Ohrfeige in der Toilette tut mir leid, aber nicht dass ich Itachi eine reingehauen hab. Er hatte das verdient." Ich seufze. „Du hattest das blaue Auge von Itachi aber auch verdient und das von Sasuke ebenfalls." Er nickt und lächelt dabei. „Das stimmt." Er greift in seinen Rucksack und reicht mir eine kleine Schachtel. „Hier, hätte ich fast vergessen, die soll ich dir von Oma Chiyo geben." Ich nehme die Schachtel und schaue hinein. Es ist eine alte Taschenuhr, die ich ungefähr hundert Mal in ihrer Vitrine bewundert habe. Ich lächle. „Sag ihr danke von mir." Er nickt. „Mach ich." Eine Weile sitzen wir schweigend da. Dann sieht mich Sasori neugierig an. „Konntest du unsere Trennung verarbeiten?" Ich nicke. „Ja, es waren turbulente Wochen, aber mir gehts wieder gut." Er sieht mich mit einem sehr ehrlichen Blick an. „Das freut mich, Sakura. Ich hab's auch geschafft und jetzt bin ich bereit für Princeton." Ich lächle. „Ich wünsche dir dafür nur das Beste." Er nimmt mich kurz in den Arm und steht dann auf. „Dankeschön Sakura." Dann geht er davon und während ich so auf der Bank sitze, fühle ich mich endlich komplett frei von Sasori. Ich hab dieses Gespräch gebraucht. Ich musste hören, dass es ihm leid tut. Jetzt kann ich mich voll und ganz auf Sasuke und mich konzentrieren. Ich bekomme bei dem Gedanken an ihn schon wieder weiche Knie.

Am Ende des Schultags will ich gerade zum Bus gehen, als mich Sasuke abfängt. „Sakura, soll ich dich vielleicht nachhause fahren?" Ich sehe ihn interessiert an. „Habt ihr nicht eigentlich Training?" Er grinst. „Schon, aber ich hab keine Lust darauf." Ich lächle. „Okay" Dann folge ich ihm zu seinem Auto.

Sasuke fährt ungewöhnlich schnell. Ich betrachte ihn aus dem Augenwinkel. Er ist konzentriert und ich fühle mich sicher auf seinem Beifahrersitz. Dennoch wundere ich mich. Wieso hat er es so eilig? Er hält vor meinem Haus, wir sind da. Etwas unsicher, schnalle ich mich ab. „Sasuke, ich..." Er unterbricht mich, indem er seine Lippen auf meine legt. Ich gebe mich seinem Kuss hin. Ich hab es vermisst ihn zu küssen, obwohl unser letzter Kuss erst gestern war. Er löst den Kuss und schaut mich entschuldigend an. „Sorry, ich wollte dich nicht so überfallen. Ich hab dich nur so vermisst." Ich lächle, ziehe ihn wieder zu mir heran und küsse ihn erneut. Seine Hände sind überall. Er greift mir in den Nacken, dann an den Rücken und irgendwann spüre ich seine Hände unter meinem Shirt. Seine Küsse werden verlangender und ich frage mich, was hier gerade passiert. Ich will ihn so sehr, aber sicher nicht in seinem Auto vor meinem Haus. Diesmal unterbreche ich den Kuss. „Sasuke, wir könnten auch rein gehen." Er hat wieder glasige Augen. Ich kann so großes Begehren darin erkennen, dass ich automatisch meine Beine etwas zusammen kneife. „Das würde ich gern, aber ich kann nicht." Zurückweisung. Ich lasse den Schmerz darüber kurz zu, atme dann aber erstmal durch. „Wieso kannst du nicht?" Er sieht mich erschöpft an. „Ich muss vorher mit dir reden." Ich nicke. „Okay, worüber möchtest du reden?" Ich werde nervös. Und mir wird wieder schlecht. Er wirkt genauso nervös. „Das hier ist nicht der richtige Ort zum reden." Ich frage mich, was zwischen uns passiert ist. Es gab eine Zeit, da haben wir uns alles gesagt. Und jetzt habe ich das Gefühl, dass wir total vorsichtig miteinander umgehen. Als müssten wir uns jeden Satz und alles was wir tun zweimal überlegen. „Und wo könnten wir reden? Wo würdest du dich jetzt wohl fühlen?" Er will gerade antworten, doch in diesem Moment klopft jemand gegen Sasukes Fenster. Ich erschrecke mich kurz, merke dann aber wie mir ein großer Stein vom Herzen fällt. Meine Mum.

Ich steige so schnell aus dem Auto, wie ich kann und schlinge meine Arme um sie. „Du bist wieder da!" Sie erwidert die Umarmung. „Ja, es tut mir leid, dass ich dich solange alleine gelassen habe. Wollt ihr vielleicht erstmal mit rein kommen?" Ich sehe zu Sasuke, der mich ohne Worte versteht und sein Fenster herunter fährt. „Kommst du mit rein?" Er schüttelt den Kopf. „Ich werde nachhause fahren. Meinst du wir können morgen mal reden?" Ich nicke. Dann ignoriere ich, dass meine Mutter neben uns steht, beuge mich zu Sasuke herunter und gebe ihm einen schnellen Kuss auf die Lippen. Er hat eindeutig nicht damit gerechnet. Aber er lächelt. Und ich lächle auch.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top