Love

***Aus Sasukes Sicht***

Ihre weiche Hand berührt meine Wange. Ich sehe in ihre grünen Augen und habe wirklich Angst mich darin zu verlieren. Ihre Stimme zittert. „Ich muss dir was sagen." Mein Herz klopft wild gegen meine Brust und ich spüre, dass auch ihr Herz rast. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Was will sie mir sagen? Verdammt. Sie schaut mich erschrocken an. Dann setzt sie sich auf und löst die innige Position, die wir gerade hatten. Ich setze mich ebenfalls auf. Okay Sasuke, durchatmen. Vielleicht hat mein nervöser Gesichtsausdruck sie verschreckt. Ich biege das wieder gerade. Sie sitzt jetzt im Schneidersitz und ihr Knie berührt meinen Oberschenkel. Jede ihrer Berührungen geht durch mich durch wie ein verdammter Stromschlag. Ich muss irgendwas sagen. Ich greife nach ihren Händen und halte sie fest. „Was immer du mir sagen willst, ich verkrafte es." Sakura zittert, so nervös ist sie. Was könnte denn nur so schlimm sein? „Ich bin mir da nicht sicher." Ich gebe ihr einen Kuss auf die Hand. „Ich möchte es hören, egal was es ist." Ihr läuft eine einsame Träne über die Wange. „Ich habe Angst, wie du reagierst." Jetzt habe ich Angst. Was hat sie gemacht? Ob es wieder was mit Itachi zu tun hat? Das könnte ich wirklich nicht verkraften. Oder hat es was mit ihrem gestrigen Gespräch mit Sasori zu tun? Ich hab Sakura mit ihm in der Mensa gesehen. Ino hatte mich eigentlich soweit wieder beruhigt. Sie meinte, dass Sakura mit diesem Gespräch ihre Trennung mit Sasori endlich endgültig abschließen will. Aber was wenn nicht? „Sakura, bitte sprich mit mir." Sie sieht mich nicht mehr an, schaut auf unsere Hände, die miteinander verschränkt sind. Sie spricht einfach nicht, ist wie erstarrt. Was soll ich denn nur tun? „Saku, entspann dich. Atmen, okay." Ich hebe ihr Kinn an, damit sie mich wieder ansieht. In ihren Augen stehen Tränen und sie atmet zu schnell. Sie hat eine Panikattacke. Als ich es erkenne, ziehe ich sie auf meinen Schoß. Dann schlinge ich meine Arme um sie und drücke sie ganz fest an mich. Sie kauert sich auf mir zusammen und legt ihren Kopf auf meine Brust. Dann murmelt sie etwas, doch ich kann kein einziges Wort verstehen. „Tut mir leid, Saku. Kannst du wiederholen was du gesagt hast?" Sie atmet tief durch. Dann treffen ihre wunderschönen Augen wieder auf meine. „Ich pack das nicht... Sasuke, kannst du mich nochmal küssen?" Nichts leichter als das. Ich lege meine Lippen auf ihre. Sie sind so unfassbar weich. Ich bin süchtig nach diesem Mädchen. Nach dem Kuss sieht sie mich wieder an. Ihr Blick ist unsicher, ängstlich und verzweifelt. Ich halte sie an ihrer Taille fest, damit sie nicht von meinem Schoß rutscht. „Du hast mich letztens gefragt, ob das was mir mit Itachi passiert ist, auch uns hätte passieren können." Ich nicke und lasse sie weitersprechen. „Und ich hab gesagt, es wäre jetzt komisch zwischen uns, wenn wir miteinander geschlafen hätten." Ich weiß absolut nicht, worauf sie hinaus will. Deshalb nicke ich wieder. „Aber ich hab das nicht so gemeint." Ich lächle verbittert. „Den Teil, dass es jetzt komisch zwischen uns wäre oder den Teil, dass es uns hätte passieren können?" Sie sammelt sich, bevor sie weiterspricht. „Es wäre nicht komisch zwischen uns." Warum sagt sie mir das? Ich sehe sie nachdenklich an. „Sakura, ich weiß immer noch nicht, was du mir sagen willst." Sie atmet ein letztes Mal tief durch. Und dann redet sie, redet wie ein Wasserfall. „Es ist überhaupt erst passiert, weil Itachi so aussieht wie du, eure Stimmen haben denselben melodischen Klang, ihr habt dieselben wundervollen schwarzen Augen und ihr seht euch allgemein so ähnlich. Ich hab das nicht kapiert! Ich dachte die ganze Zeit, dass ich Sasori zurück will, aber das wollte ich gar nicht! Eigentlich wollte ich nur den einen Menschen, bei dem ich mich sicher fühle. Und der, bei dem ich mich fallen lassen kann, weil ich ihm so vertraue. Alle wollten mir irgendwie sagen, dass ich so empfinde, aber ich stand die ganze Zeit auf dem Schlauch! Ich war so dumm, Sasuke! Ich meine, wer hat denn Sexträume mit seinem besten Freund? Aber ich, Mist, ich weiß nicht... scheiße Sasuke! Ich glaube, nein, ich weiß dass,... du wirst mich verachten! Aber ich hab mich in dich verliebt." Atmen. Da war gerade die ganze Zeit diese Anspannung, ich hatte solche Angst davor, was sie mir jetzt sagen wird. Und jetzt, entspannt sich alles. Mein ganzer Körper löst sich. Meine Beine geben nach und beinahe hätte ich Sakura los gelassen. Doch im letzten Moment fährt sich mein Körper wieder hoch. Ich atme. Gut, ich habe 90% von dem was sie gesagt hat, kaum verstanden. Es war so wirr. Aber die 10% die wichtig sind, die habe ich verstanden. Sie liebt mich. Sakura Haruno, das Mädchen, dem ich so verfallen bin... die einzig wahre Liebe meines Lebens liebt mich auch. Ich geb's nicht gerne zu, aber ihre Worte haben das geschafft, was fast niemand schafft. Mir läuft eine Träne über die Wange. Sie wischt die Träne mit ihrem Finger weg und sieht mich dann ängstlich an. „Es tut mir leid, vielleicht hätte ich das nicht sagen sollen. Ich..." Ich bringe sie zum schweigen, indem ich sie küsse. Sie klammert sich an mich und wir küssen uns gefühlte Stunden. Es ist mir egal, dass ich kaum Luft bekomme. Nur sie ist mir jetzt gerade wichtig.

Es ist 2 Uhr morgens, als wir endlich so richtig voneinander ablassen können. Wir haben zwischendurch immer mal kurz pausiert, um Luft zu holen. Aber zum reden hat es bisher noch nicht gereicht. Sakuras Augen leuchten. Ihre Wangen sind gerötet und ihre Haare zerzaust. Sie lächelt mich an. „Du hast keine Ahnung wie müde ich bin." Ich grinse und drücke ihr einen sanften Kuss auf die Wange. „Doch, bin ich auch." Wir legen uns nebeneinander hin und ich halte sie im Arm. Sie passt perfekt in meine Umarmung. Das war schon immer so, aber heute fühlt sich alles noch viel perfekter an. „Saku?" Sie dreht sich zu mir und schaut mich müde an. „Ja?" Ich will es ebenfalls sagen: die großen drei Worte, aber ich traue mich nicht. „Ach, nichts. Schlaf gut." Sie drückt mir einen Kuss auf die Lippen. „Du auch." Dann schläft sie ein. Ich sehe ihr eine Weile dabei zu. Sie ist wunderschön. Fuck! Wieso habe ich es nicht erwidert? Ich wollte das solange von ihr hören. Und jetzt kneife ich? Aber vielleicht muss ich es auch gar nicht sagen, weil sie es weiß. Ja, sie weiß es! Ich bin mir sicher. Ich schlafe ebenfalls ein.

„Bitte sagt mir, dass ihr angezogen seid!" Naruto. Diese elende Nervensäge. Ich öffne die Augen und sehe ihn im Türrahmen stehen. „Sind wir. Du kannst rein kommen." Sakura schläft einfach weiter. Sie dreht sich in meiner Umarmung, gibt aber ansonsten keinen Ton von sich. Er setzt sich auf seinen Schreibtischstuhl und schaut uns neugierig an. „Ihr habt nicht... oder?" Ich verdrehe die Augen. „Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich Sakura in deinem Wohnzimmer vögeln würde, wenn du nebenan bist!" Er grinst breit. „Ich traue euch alles zu. Ihr seid meine engsten Freunde. Und ich hab die letzten Tage und Wochen soviel von eurer sexuellen Spannung mitbekommen. Das war echt anstrengend." Sakura öffnet die Augen. „Morgen ihr zwei, lässt du mich mal aufstehen, Sasuke?" Ich löse meinen Griff um sie. Sie lächelt mich an, schnappt sich ein paar Klamotten und verschwindet ins Bad. Ich sehe ihr nach und vielleicht schaue ich ihr dabei etwas zu lange auf den Hintern.

„Wie spät ist es eigentlich?" Naruto zuckt die Schultern. „Keine Ahnung. Mein Handy hängt noch am Ladekabel. Wo ist denn deins?" Ich sehe mich um, hab aber ehrlich keine Ahnung. Sakuras Handy liegt auf dem Tisch. Ich tippe auf ihr Display. Sie hat etliche verpasste Anrufe von ihrer Mutter, ein paar von ihrem Vater, 3 von mir und einen von Sasori. Was will der denn von ihr? Ich sehe mir an, wann er genau angerufen hat: 1.32 Uhr. Wieso ruft er sie mitten in der Nacht an? Naruto schaut mich erwartungsvoll an. „Wie spät ist es denn nun?" Toll, darauf habe ich nun wirklich nicht geachtet. Etwas beschämt drücke ich nochmal auf den Bildschirm. 7.03 Uhr. Ich gebe das an Naruto weiter, der nur nickt. Er reibt sich verschlafen die Augen. „Naruto?" Jetzt sieht er mich an. „Ja?" Ich schlucke kurz, weil es so schön ist, das auszusprechen. „Sie hat gesagt, dass sie in mich verliebt ist." Naruto grinst wissend. „Ach ja? Und was hast du gesagt?" Er hat's gewusst! Dieser kleine Mistkerl! „Hab nichts dazu gesagt, wir haben uns ewig lang geküsst. Da war keine Zeit zum reden." Er verdreht die Augen. „Ihr beide seid eine einzige Katastrophe, ganz ehrlich. Wieso sagst du es ihr nicht?" Ich weiß es nicht. Das sage ich ihm auch. Er seufzt. „Und jetzt? Seid ihr jetzt zusammen? Werdet ihr zusammen kommen? Was ist euer Plan?" Ich bekomme wieder Angst. „Ich hab keine Ahnung." Er lacht. „Macht es euch ruhig weiter kompliziert." Er verschwindet in sein Zimmer, um sich für die Schule fertig zu machen. Als wir alle fertig angezogen sind, machen wir uns auf den Weg zur Schule.

Die erste Stunde ist quälend langsam vergangen. Ich hab die ganze Zeit nur auf die Uhr geschaut. Ich sehne mich nach der Pause, um Sakura endlich wieder küssen zu können. Als es endlich klingelt, gehe ich auf den Schulflur und direkt zu Sakuras Spind. Sie steht davor und räumt einige Bücher rein und holt sich neue heraus. Ich greife nach ihrer Hand und drücke sie gegen den Spind, neben ihrem. Ich lege meine Lippen auf ihre und koste den Kuss komplett aus. Unterbrochen werden wir von Neji, der einen schrillen Pfiff macht. Sakura wird rot und sieht auffällig beschämt weg. „Ich störe euch nur ungern, aber ihr blockiert Hinatas Schrank." Ich ziehe Sakura zur Seite und werfe Hinata einen entschuldigenden Blick zu. „Tut mir leid, Hinata. War keine Absicht." Sie lächelt mich schüchtern an und legt mir das erste Mal, seit ich sie kenne, ihre Hand auf den Rücken. Die Berührung war kurz, aber ich hab sie verstanden. Sie murmelt ein „Wurde auch mal Zeit" und geht an ihren Schrank. Ich sehe entgeistert zwischen Neji und Hinata hin und her. „Wusste hier eigentlich irgendwer nichts?" Neji lacht. „Also ich denke Temari weiß es nicht, aber sonst alle. Ihr seid nicht gerade diskret gewesen." Sakura schließt ihren Schrank. „Unangenehm. Ich geh dann mal." Ich halte sie am Arm fest. „Vergiss es!" Dann ziehe ich sie in eine Umarmung. Sie lächelt. Ich kann mir nichts vorstellen, das so schön ist, wie ihr Lächeln.

Es tut gut, dass alle unsere Freunde unsere Annäherung so gut aufnehmen. Als Ino uns in der Mittagspause beim Knutschen erwischt hat, ist sie wie ein ein Kleinkind auf und ab gehüpft. Dann kam Naruto dazu und ist mit ihr zusammen gehüpft. Dass die beiden mittlerweile so gut miteinander auskommen, macht unser aller Leben schwerer. Naruto alleine ist kindisch, anstrengend und nervig. Und Ino ist aufgedreht und laut. Die beiden zusammen sind wirklich der beste Auslöser für Kopfschmerzen. Tenten hat uns während eines Kusses auf dem Pausenhof erwischt. Sie meinte nur „Lasst euch von mir nicht stören." und ist lächelnd und pfeifend an uns vorbei gelaufen. Sai hat's von Ino gehört und hat Sakura beglückwünscht. Aber zu was eigentlich? Wir sind doch jetzt nicht zusammen, oder? Ich hab keine Ahnung von sowas. Shikamaru und Temari haben am Ende des Schultages verkündet, dass sie seit gestern offiziell zusammen sind. Alle haben gratuliert, denn zwischen den beiden lag auch schon länger was in der Luft. Als Ino ihnen sagt, dass Sakura und ich öffentlich herum knutschen, hat Temari gegrinst. „Haben wir mitbekommen. Die halbe Schule redet darüber. Glückwunsch, zu was auch immer das jetzt bedeutet." Ich schätze das wissen wir auch noch nicht. Aber der Zuspruch tat gut.

Am Ende des Tages sitzen wir alle bei mir zuhause. Naruto hat angesprochen, dass Sakura umziehen soll. Und jetzt sitzen wir alle im Kreis und beraten, was wir da tun können. Alle waren gleichermaßen schockiert. Und niemand will sie gehen lassen. Besonders ich nicht.

***Ende Sasukes Sicht***

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