Folgenschwer

Wir sitzen in einem kleinen Imbiss, den Naruto ausgesucht hat. Denn hier gibt es sein Lieblingsessen - Nudelsuppe. Ino ist extrem aufgekratzt. „Habt ihr gesehen, wie erschöpft und fertig Sai aussah! Dieser dämliche Sasori!" Naruto isst seine zweite Portion, während Sasuke extrem nachdenklich wirkt. Ich schiebe meine Schüssel, die ich bisher nicht angerührt habe, zu Naruto. Er bedankt sich mit einem Lächeln. Ino regt sich immer noch auf. „Wieso habe ich nichts mitbekommen? Ich hätte doch geholfen!" Naruto legt seinen Löffel beiseite. „Also ich hab auch nichts mitbekommen. Würde mich schon interessieren, wieso Sai und Sasori Streit hatten." ja, mich auch. Aber irgendwas an der Sache kommt mir komisch vor. Ich weiß nur nicht was. Ino seufzt. „Bin gleich wieder da, ich geh mal schnell telefonieren." Dann steht sie auf und verlässt den Tisch.

Sasuke sieht erst mich an und dann Naruto. „Kann ich euch was sagen?" Wir nicken gleichzeitig und sehen ihn gespannt an. „Ich denke, dass Sai nicht die komplette Wahrheit sagt." Naruto nickt zustimmend. „Hab ich auch gedacht. Bevor ihr angekommen seid, wollte er wissen, ob ich was gesehen habe. Ich meinte dann ,nein, hab nichts mitbekommen' und er wirkte irgendwie erleichtert." Ich überlege, wieso die Geschichte so merkwürdig klingt. „Meint ihr, er hat Sasori wirklich provoziert?" Sasuke zuckt die Schultern. „Möglich wärs." Als Ino zurück an den Tisch kommt, bin ich immer noch nachdenklich. Doch wir reden erstmal nicht weiter darüber.

Etwa 2 Stunden später sitzen Naruto, Sasuke und ich gemeinsam im Park auf einer Decke. Ino wollte unbedingt nachhause, um noch ein wenig zu schlafen und sich frisch zu machen. Irgendwie war uns das aber lieber, weil sie ununterbrochen über Sai geredet hat. Also hat Sasuke sie vorhin nachhause gebracht. Ich sehe zu Naruto, der nervös auf seinem Handy herum tippt. Sasuke sitzt neben mir und ich lehne mich müde an ihn an. Er hat einen Arm um mich gelegt und streichelt zart meinen Oberarm, was mich gerade beruhigt. „Gehts euch eigentlich besser?" Naruto blickt von seinem Handy auf und sieht erst zu Sasuke und dann zu mir. „Schon. Übrigens nochmal sorry Saku, ich wollte dich nicht ängstigen. Ich hab's nur in diesem Zimmer nicht mehr ausgehalten und dann fiel es mir schwer zurück zu kommen." Ich nicke, weil ich das wirklich verstehen kann. „Schon okay. Es hat sich plötzlich alles so frisch angefühlt." Naruto stimmt mir zu. „Ich weiß genau was du meinst. Egal, was machen wir wegen Sai?" Sasuke seufzt. „Ich finds nicht gerade super, aber vielleicht sollten wir Sasori mal fragen, was los war." Plötzlich grinst Naruto. „Schafft ihr das vielleicht alleine? Ich würde gerne zu Hinata gehen." Ich lächle. „Für dich war's wohl ein guter Abend, was?" Er lacht. „Ja, wir hatten viel Spaß." Sasuke grinst belustigt. „Sie muss blind und taub sein, um dich zu mögen. Aber lass dich von uns nicht aufhalten." Ich boxe ihm leicht gegen die Schulter. „Sei kein Arsch!" Er drückt mir einen Kuss auf die Wange. „Bin ich nicht!" Naruto verdreht die Augen und steht dann auf. „Bin dann mal weg, sagt Bescheid was bei Sasori raus kam. Bis später." Dann ist er auch schon weg. Ich sehe Sasuke in die Augen und kann nicht widerstehen, ihn innig zu küssen. Als ich meine Lippen auf seine lege, ist die Welt in Ordnung.

„Bist du nervös?" Wir sind auf dem Weg zu Sasori und Sasuke hat mich schon dreimal gefragt, wie ich mich fühle. „Es ist alles gut, Schatz. Hör auf dir Gedanken zu machen." Sasuke sieht kurz vom Lenkrad auf und lächelt. „Hast du mich Schatz genannt?" Ich werde rot und nicke. Er greift nach meiner Hand und drückt sie leicht. Dann konzentriert er sich wieder auf die Straße. „Weißt du, was sich für mich gerade komisch anfühlt?" Ich mustere ihn neugierig von der Seite. „Was denn?" Er seufzt. „Sai ist unser Freund. Aber ich vertraue ihm gerade nicht. Das fühlt sich falsch an." Ich lächle, weil ich es toll finde, dass er mir von seinen Gefühlen erzählt. „Mach dir deswegen keinen Kopf. Sai hat sich komisch verhalten. Und merkwürdige Sachen gesagt." Mein Freund nickt und ich spüre, dass er sich entspannt. „Danke Sakura" Ich sehe ihn erstaunt an. „Wofür?" Er schmunzelt. „Dafür dass du so bist, wie du bist." Gott, wie ich ihn liebe.

Als wir an Sasoris Haustür klingeln, ist er es selbst, der uns öffnet. „Eh, hey ihr zwei. Was führt euch zu mir?" Ich sehe ihn freundlich an. „Hey Sasori. Können wir mit dir über Sai reden?" Er nickt und tritt einen Schritt zur Seite, damit wir reinkommen können. Er führt uns in die Küche und gibt uns etwas Wasser zum trinken. Während wir uns hinsetzen, schaut uns Sasori nachdenklich an. „Was möchtet ihr denn wissen?" Ich überlege, wie ich ihn am besten fragen kann. „Hattest du gestern Streit mit Sai?" Er nickt. „Ja, aber ich weiß nicht, wie das genau zustande kam. Ich hab mir was zu trinken geholt und da kam er zu mir und hat mich angequatscht. Er wollte wissen, was ich darüber denke, dass ihr jetzt zusammen seid. Ich hab gesagt, dass ich es gut finde und nur möchte, dass du glücklich bist. Aber dann hat er angefangen zu provozieren." Sasuke wirkt nachdenklich. „Was hat er denn gesagt?" Sasori seufzt. „Naja, er meinte, ob ich mir nicht dumm vorkomme. Dass ihr schon immer ineinander verliebt wart und ich zu blöd war, um das zu schnallen." Es fällt ihm schwer das zu sagen, das merkt man. Dann sieht er zu mir. „Weißt du, Sakura. Ich wollte ihm nicht ernsthaft weh tun. Aber als er gesagt hat, dass du mich nie geliebt hast und mich nur verarscht hast, da war ich wütend und verzweifelt." Ich unterbreche ihn. „Du weißt aber, dass das nicht wahr ist. Ich hab dich sehr geliebt und nichts in unserer Beziehung war nicht echt." Ich spüre, wie sich Sasuke neben mir verkrampft. Es ist bestimmt nicht leicht zu hören, wie ich Sasori sage, dass ich ihn geliebt habe. Aber das konnte ich so nicht stehen lassen, auch wenn's mir für Sasuke gerade leid tut. Sasori nickt. „Ich weiß, danke Sakura. Aber ich hab echt kurz gezweifelt, als er das gesagt hat. Aber ich schwöre, ich wollte ihn nicht ins Krankenhaus bringen." Sasuke sieht ihn interessiert an. „Was hast du denn genau gemacht?" Sasori sieht schuldbewusst aus. „Ich hab ihn heftig geschubst, aber er ist nicht gefallen. Das versichere ich euch." Ich schüttle den Kopf. „Wie kommst du dann darauf, dass du dafür verantwortlich bist, dass er im Krankenhaus liegt?" Sasori zuckt die Schultern. „Das sagen alle. Vielleicht hab ich ihn so dolle geschubst, dass er davon einen Schaden davon getragen hat. Und eben erst später bewusstlos wurde." Unwahrscheinlich. „Was ist denn danach passiert?" Er sieht mich an, als wüsste er das nicht so genau. „Naja er hat mir noch eine Beleidigung an den Kopf geworfen und ist abgehauen. Und circa 5 Minuten später, lag er bewusstlos am Boden" Sasuke zieht eine Augenbraue hoch. „Hast du gesehen wie er umgekippt ist?" Sasori verneint das. Ich verstehe das nicht. „Ist dir sonst etwas aufgefallen? War jemand bei ihm, als es passiert ist?" Sasori schüttelt den Kopf. „Ne, da war gar keiner." Klingt mysteriös. Sasuke lehnt sich im Stuhl zurück. „Weißt du, warum er dich beleidigt hat?" Er schüttelt den Kopf. „Absolut nicht, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, er möchte dass ich sauer bin. Er wirkte angepisst, als ich nichts gegen eure Beziehung gesagt habe." Ich lächle. „Dafür übrigens danke. Und ich glaube nicht, dass du was mit seiner Verletzung zu tun hast." Er lächelt. „Danke. Ich mache mir echt Vorwürfe" Sasuke schüttelt den Kopf. „Brauchst du nicht, denke ich."

Wir haben uns von Sasori verabschiedet und sind nachhause gefahren. Jetzt sitzen wir in der Küche der Uchihas. Ich bin komplett fertig von diesem Tag, obwohl es gerade erstmal nachmittags ist. Sasuke kocht sich gerade einen Kaffee, als mein Handy vibriert.

Von Sai:
>>Hey Saku, hast du nachher mal kurz Zeit?<<

Ich weiß nicht, was er von mir möchte. Als Sasuke zu mir schaut, lächle ich ihn an. Dann schaue ich wieder aufs Display und tippe meine Antwort.

An Sai:
>>wofür? Möchtest du kurz telefonieren?<<

Sein Antwort kommt schnell, als wäre er die ganze Zeit im Chat gewesen.

Von Sai:
>>Persönlich wäre besser. Könntest du vielleicht ins Krankenhaus kommen? Ohne Sasuke? Wir könnten auf dem Klinikgelände reden, damit du nicht wieder rein kommen musst.<<

Mir ist nicht wohl dabei. Aber ich bin auch neugierig, was er möchte. 

An Sai:
>>Okay, bin so gegen 17 Uhr da. Ich schreib dir, wenn ich draußen stehe.<<

Von Sai:
>>Geht klar, bis nachher :) <<

Sasuke setzt sich neben mich, während ich mein Handy wegstecke. Ich empfinde etwas Ähnliches wie Angst. Ich verstehe nur nicht wieso. Ich kenne Sai schon seit er vor 2 Jahren auf unsere Schule kam. Weshalb sollte ich jetzt Angst vor ihm haben? Das macht doch alles keinen Sinn. Sasuke stellt seine Tasse ab und gibt mir einen liebevollen Kuss. „Alles okay?" Ich nicke. „Alles bestens. Ich muss später nur nochmal los." Er nickt. „In Ordnung. Soll ich dich irgendwo hin fahren?" Ich winke ab. „Nicht nötig." Dann küssen wir uns wieder.

Als ich am Krankenhaus ankomme, ist es schon 17.30 Uhr. Sasuke und ich konnten uns nur schwer voneinander lösen. Ich lächle, als ich daran denke, wie er darum gebettelt hat, dass wir noch einen kleinen Quickie haben, bevor ich gehe. Ich wollte erst nicht, weil ich schon spät dran war. Aber dann konnte ich ihm nicht widerstehen. Ich spüre seine Hände noch auf meinen Brüsten und seine Lippen überall auf meiner Haut. Mit Sasuke zu schlafen ist das allerbeste auf der Welt. Er ist gleichzeitig liebevoll, fordernd und sexy. Ich liebe ihn dafür, dass er so spontan und verrückt beim Sex ist. Ich liebe ihn für absolut alles. Ich bin nervös. Ich tippe Sai, dass ich vor dem Haupteingang stehe. Meine Sorge steigt, obwohl ich immer noch nicht begreife was das Problem an diesem Treffen sein soll. Ich bin mit Sai befreundet, woher rührt diese Angst? Und wieso habe ich Sasuke verschwiegen, dass ich ins Krankenhaus fahre?

In dem Moment als er mich sieht, breitet Sai lächelnd die Arme aus. Etwas zögerlich umarme ich ihn zur Begrüßung. Für meinen Geschmack dauert es etwas zu lange, ehe er wieder locker lässt und wir uns voneinander lösen. Ich verdränge das und schaue ihn freundlich an. „Wollen wir vielleicht ein wenig durch den Klinikpark spazieren?" Er nickt und wir setzen uns in Bewegung. Eine Weile laufen wir schweigend nebeneinander her. Dann unterbricht er die Stille. „Weißt du, das Krankenhaus schlägt mir sehr aufs Gemüt. Es ist ziemlich einsam da drin" Das verstehe ich. „Glaub ich dir. Hattest du denn nochmal Besuch?" Er nickt. „Vorhin waren Neji und Tenten kurz da. Aber die sind nicht lange geblieben." Ich lächle. „Und Ino?" Er schüttelt den Kopf. „Ne, sie wollte, aber ich wollte das nicht. Ich glaube, sie erhofft sich irgendwie mehr von uns, als ich." Das ist bitter, arme Ino. „Oh, ich dachte, da würde was zwischen euch laufen?" Er lächelt. „Ne, ich mag Ino echt gerne. Aber sie ist nicht so mein Typ. Etwas zu sprunghaft, manchmal zu laut. In unserer Freundschaft schätze ich das sehr, aber ich kann mir nicht vorstellen, mich in sie zu verlieben." doppelt bitter. „Und hast du ihr das gesagt?" Er lächelt wieder. „Nein, aber mach ich noch." Wir laufen weiter und ich bewundere das Gelände. Überall wachsen Blumen und hier und da gibt es ein paar Bänke. Erneut ist es Sai, der das schweigen bricht. „Können wir uns vielleicht setzen? Ich brauche mal eine kleine Pause. Ich bin noch etwas angeschlagen." Ich nicke. „Ja klar, machen wir." Auf die nächste Bank, die unseren Weg kreuzt, setzen wir uns. Sai lehnt sich zurück. „Danke übrigens, dass du da bist. Du hast gestern übrigens sehr gut ausgesehen." Ich weiß nicht genau, wieso er mir ein Kompliment macht. Aber ich lächle, wohl mehr aus Höflichkeit. „Danke, alle sahen gut aus." Er nickt zustimmend. „Auf jeden Fall." Dann erzählt er vom Krankenhausessen, welches wohl besser schmeckt, als erwartet. Und er beschreibt mir, dass seine Bewusstlosigkeit wohl ein verzögerter Schock war und sein Körper zu viel Energie gebraucht hat, weil er nicht gefallen ist. Ich bin nicht sicher, ob ich ihm das glaube.

Und dann passiert alles ganz schnell. Sai legt seine Lippen auf meine und ich bin wie erstarrt. Ich erwidere den Kuss nicht, aber ich wehre mich auch nicht dagegen. Ich sehe entsetzt zu Sai, der ebenfalls entsetzt aussieht. Unsere Lippen trennen sich und er wirkt genauso schockiert wie ich. „Sakura!" er macht eine Sprechpause. „Es tut mir so leid! Bitte verzeih mir. Ich bin nur so durcheinander von den Medikamenten und dem ganzen drum herum." Ich fange mich wieder. „Schon gut." Er räuspert sich. „Vielleicht sollten wir Sasuke nichts davon erzählen... also um ihn nicht zu verletzen." Ich denke darüber nach. Ich erzähle Sasuke eigentlich alles. Aber ich weiß nicht, was er hier von halten würde. Ich bin mir unsicher. Da unterbricht Sai meine Gedanken. „Saku, ich bin mit Sasuke befreundet. Er wäre total sauer, wenn er das hier erfahren würde. Und es war wirklich nur ein Ausrutscher." Meine Lippen brennen, genauso wie meine Gedanken. Was soll ich nur tun? Sasuke nichts davon zu erzählen ist eigentlich keine Option, aber ihm zu sagen, dass einer seiner Freunde ihn hintergangen hat, kommt auch nicht in Frage. Sasuke weiß ja auch gar nicht, dass ich gerade hier bin. Also wie sollte ich überhaupt ein Gespräch mit ihm darüber führen? Außerdem war es ein dummer Kuss. Das hatte nichts zu bedeuten! Nicht von meiner Seite aus und auch nicht von Sai aus. Er steht nur unter Druck und vielleicht war er auch einsam. Wieso sollte ich eine große Sache daraus machen? Ich seufze. „Okay, ich werde ihm nichts sagen." Sai atmet erleichtert aus. „Danke. Das war echt keine Absicht." Ich schätze, wenn er es so betont, wird das schon so sein. Dieser Kuss würde Sasuke nur verletzen. Es macht also keinen Sinn ihm davon zu erzählen, oder? Trotzdem fühle ich mich schuldig, obwohl da nichts war.

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