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Zayn liebt mich? Mein Herz bleibt stehen. So wie er mich und unsere gemeinsame Zeit beschreibt, ist genauso wie sie es für mich war. Na ja nur unsere gemeinsame Zeit. Als Zayn mich beschrieben hat, muss ihm ein Fehler unterlaufen sein. Niemals wurde ich mich so sehen. Für mich ist Zayn die wundervolle Person auf der Welt. Er hat das was ich mir wünsche. Er sieht super gut aus und an seinem Charakter gibt es nichts zu bemängeln. Wenn er bei mir ist, dann fühlt es sich so an, als wäre mein Leben komplett. Zayn ergänzt mich, denn er hat die Charakterzüge die mir fehlen.
Wie soll ich mich nur entscheiden? Ich kann nicht sicher sagen, dass ich ihn auch liebe. Vielleicht ist es ja nur die Dankbarkeit, die ich für ihn empfinde oder ob da doch noch mehr hinter steckt. Normalerweise konnte ich in solchen Situationen, Greg um Hilfe bitten. Nur weiß ich nicht wo er steckt. Vielleicht sollte ich ihn anrufen und ihm sagen, dass er keinen Fehler gegangen hat. Ich brauche meinen Bruder. Wenn ich daran denke, was meine Oma immer gesagt hat, wenn es mir schlecht ging und ich gedacht hatte, niemals jemanden zu finden, weil mich andere immer verurteilt haben und ich mich schlecht gefühlt habe, niemals hätte ich gedacht doch jemanden zu finden. Meine Oma meinte, man sollte das tun, vor dem man sich am meisten fürchtet, auch wenn man selbst erst leiden muss. So wird man Liebe erfahren und alles zurück bekommen, dass was man zuvor gegeben hat. Meine Oma hat Recht. Ich muss alles riskieren und mich für das entscheiden, wovor ich am meisten Angst habe, aber wovon mein Herz mir sagt, dass es sich bezahlt machen wird.
Mein Vater hat mich aus dem Krankenhaus abgeholt. Es heißt also, dass es Freitag ist. Ich habe mich weder bei Zayn noch bei Greg gemeldet habe. Mit meinem Bruder kann ich gleich noch reden und bei Zayn warte ich ab, da ich am Montag wieder in der Schule gegen kann. Da es mir aber genauso wie Zayn geht, habe ich ihn ebenfalls einen Brief geschrieben. Ich werde ihn den Brief Montag aushändigen. Er wird dann meine Entscheidung erfahren und hoffentlich auch verstehen.
Zuhause saß Greg am Esstisch. "Hey Greg. Kann ich mir dir reden?" "Hey Nialler. Klar. Setz dich doch an den Tisch und ich mach dir etwas zu essen. Das Krankenhausessen schmeckt ja nicht wirklich." Mein Bruder zaubert mir mein Lieblingssandwich. "Greg? Ich bin dir nicht böse. Du musst wissen, ich hatte einen wundervollen Tag mit Zayn. Auch wenn ich nichts von dem Brief wusste. Er liebt mich und ich habe es nicht gemerkt. Ich danke dir sogar, dass du den Brief genommen hast." Ich stehe auf und umarme meinen Bruder. Dieser scheint doch recht verwirrt über meine Reaktion, denn es dauert bis er meine Umarmung erwidert. Wie sehr ich ihn doch liebe und die Familie ist das wichtigste auf der Welt. Das ist klar geworden, als ich sie am meisten gebraucht habe. Ich hoffe es bleibt so wie ich es mir wünsche. Denn dann gibt es nichts zu beanstanden.
Das Wochenende habe ich mehr oder weniger damit verbracht, den Schulstoff nach zu holen. Mein Vater hat mich wieder angemeldet, beziehungsweise hat mich nie wirklich abgemeldet. Er wollte eine Anklage einreichen um das Sorgerecht für mich zu bekommen und mich wieder nach London zu holen. Jetzt bin ich wieder zu Hause und habe mich soweit es geht erholt. Was meine Mutter mir angetan hat, kann man niemals verzeihen.
"Niall du musst los. Sonst kommst du noch zu spät in die Schule. Ich fahr dich auch." Meine Bruder holt mich aus meinen Tagträumen. Ich schnappe mir meine Tasche. Den Brief hatte ich den Abend zuvor rein gesteckt. Greg und mein Vater wissen nichts von der Entscheidung, nur Greg weiß von dem Brief. Meinem Vater würde ich von all dem erfahren, wenn es so ist wie es sein soll und niemand verletzt wird und wurde. Am Schultor
teht mein bester Freund, er wartet auf mich. Den Brief hole ich schon mal aus der Tasche. "Hey Ni. Schön das du wieder da bist." Er schließt mich in seine Arme und umarmt mich fest. Ich winde mich aus der Umarmung. "Zayn ich freue mich auch. Kannst du mich loslassen? Ich habe etwas für dich." Zayn lässt mich verwirrt los und siegt mich traurig an. Er darf bloß nicht denken, dass er mir nichts bedeutet. "Zayn, ich habe mich entschieden und dir einen Brief geschrieben. Lies ihn bitte vorher. Dort steht alles drin. Es würde mir echt viel bedeutet." So wie Zayn sich bei mir verabschiedet hat, tue ich es ihn gleich. Nur mit dem Unterschied, dass ich ihn auf die Wange küsse. Ich stelle mich noch auf Zehenspitzen und flüster ihm ein "ich hab dich lieb" ins Ohr.
Den ganzen Tag über habe ich Zayn nicht mehr gesehen. Er ist wohl nach Hause gegangen.
Es ist schon Abend und Zayn hat sich nicht gemeldet. Dad und Greg sind unterwegs und haben mich alleine gelassen. Sie wollten mich noch nicht über strapazieren, aber zur Schule muss ich gehen. Gegen sieben sitze ich auf der Couch und halte drei DVD - Verpackungen in der Hand. Drei Auswahlmöglichkeiten, aber ich kann mich einfach nicht entschieden. Es klingelt an der Tür und meine Auswahl ist getroffen. Ich stehe auf um diese zu öffnen. Es klingelt wieder und wieder. Man hat er es eilig. "Komm ja schon." Es dauert länger, da ich nicht so schnell laufen kann. Trotzdem hilft es nichts. Ich öffne die Tür und dort steht die Person auf die ich die ganze Zeit gewartet habe.
"Niall. Lass mich rein und lass mich bitte mit dir reden." Zayn Augen sind rot unterlaufen und auf seinen Wangen zeichnen sich Tränenspuren ab. Er sieht fertig aus. "Ähm... klar komm mit ins Wohnzimmer. Setz dich schon mal hin und ich bring dir einen Tee." Nach etwa zehn Minuten laufe ich ins Wohnzimmer. "Hier. Was ist los? Rede bitte mit mir." Ich reiche ihm die Tasse. Meine umfasse ich mit beiden Händen. Ich schaue ihn an. "Meinst du es ernst, was du in dem Brief geschrieben hast?" "Zayn du wolltest meine Antwort. Denkst du ich lüge dich an? Ja ich meine es ernst." Meine Tasse stelle ich auf den Tisch, um Zayn in den Arm zu nehmen. Er hat wieder angefangen zu weinen. "Ni? Natürlich glaube ich dir. Es klingt nur so unwirklich. Kannst du mich verstehen?" Ich nicke nur. Um Zayn so nah wie möglich zu sein, ziehe ich ihn halb auf meinen Schoß und vergrabe mein Gesicht in seine Kuhle am Hals. Wie sehr ich es genieße. "Niall näher geht es nicht. Kannst du vielleicht die Tasse weg stellen oder mich kurz loslassen?", kichert Zayn. "Nein. Ich mach das schon. Gib her." Gesagt getan. Meine Hand schließe ich wieder um seinen Rücken.
Du erdrückst mich." "Tut mir leid." Um Zayn nicht zu verletzen löse ich meine Hände von ihm. "Das heißt nicht saß du mich komplett loslassen sollst." Zayn kuschelt sich eng an mich. "Wenn du es ernst meinst, darf ich doch etwas ausprobieren, oder?" Ich nicke nur abwesend. Zayn's Augen verzaubern mich und ziehen mich in seinen Bann. Man kann aber auch in ihnen verloren gehen. Es ist ja nicht etwas schlechtes. Zayn legt seine Hände an meine Wangen und zieht mein Gesicht näher an seines. "Ich liebe dich", flüstert er bevor seine Lippen meine berühren. Alles kribbelt in mir. Es war keine falsche Entscheidung. Das ist sicher. Ich liebe ihn und werde alles versuchen, dass unsere Beziehung laufen kann.

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