Chapter 8➰
Alec Pov:
"Alec, jetzt komm endlich!", brummte Jace genervt.
Ich stand reglos in meinem Zimmer. Ich konnte mich keinen Zentimeter bewegen.
Es waren bestimmt schon zehn Minuten vergangen seit dem Jace mich zum ersten Mal gerufen hatte.
"Warte.", flüsterte ich viel zu leise als ich hörte, wie Jace die Tür öffnete.
"Alec!", fuhr er mich an.
Ich zuckte zusammen, was ziemlich untypisch für mich war.
Es zeigte, dass ich schwach war.
Jace lief an mir vorbei und stellte sich vor mich. Seine Augen glänzten etwas verwirrt und besorgt.
"Alec?", fragte er jetzt etwas sanfter. "Alles in Ordnung?"
Ich wandte den Blick zur Seite und nickte leicht. Ich wollte und konnte jetzt einfach nicht sprechen.
Jace legte eine Hand auf meinen rechten Oberarm. "Du brauchst keine Angst zu haben."
Angst?, dachte ich sofort aufgebracht.
Ich hatte keine Angst.
Mit grimmiger Miene sah ich nun Jace ins Gesicht.
"Ein Lightwood hat keine Angst.", zischte ich sauer und entriss mich grob aus seinem sanften Griff.
Jace' Gesichtsausdruck änderte sich sofort. "Ich wollte nur nett sein und du schlägst mal wieder um dich. Reiß dich doch einmal zusammen und lass dir helfen."
Ich wandte mich wütend zum Spiegel, zog meine Anzugsjacke gerade und wandte mich mit eiserner Miene wieder zu Jace.
"Bist du dann endlich soweit?", fuhr ich ihn an.
Ich wusste, dass ich mich nicht gerecht gegenüber meinem besten Freund verhielt, aber mir war es gerade echt egal.
Ich wollte jetzt einfach nur diesen Abend hinter mich bringen.
Besser konnte er ja sowieso nicht werden.
Ich hörte Jace' Schritte hinter mir.
Hoffentlich fängt er jetzt nicht an zu reden, dachte ich.
Ich wollte jetzt nicht reden.
Um einem Gespräch zu entfliehen, verschwand ich einfach im Männerklo und stützte mich am Rand eines Waschbecken ab.
Als ich die Augen schloss, kam mir sofort wieder Magnus in den Sinn.
Schnell öffnete ich sie wieder, doch noch immer kreisten meine Gedanken um den Hexenmeister.
Mit einem Mal fiel mir wieder das Gespräch zwischen mir und Magnus ein, das wir vor ungefähr vier Tagen geführt hatten.
Sofort verspürte ich das Gefühl des Verlustes in mir aufkeimen.
*flashback*
Nichtsahnend trat ich aus meinem Zimmer. Meine Wunden heilten nur schlecht und außerdem hatte ich ein ziemlich ungutes Gefühl im Magen.
"So, für heute bin ich fertig. Die Bude ist sicher. Nicht übel für einen Tag Arbeit.", ertönte plötzlich eine samtene Stimme.
Überrascht sah ich nach links und musste mich zwingen, nicht zusammen zu zucken.
Verdutzt musterte ich den Hexenmeister, der gerade etwas zu intensiv die Holzvertäfelungen des Ganges musterte.
Wie lange stand er schon hier?
Ich schloss immer noch etwas überrumpelt meine Zimmertür und ging neben Magnus her.
Der Hexenmeister wandte sich sofort zu mir. Er schien sich nicht so unwohl in seiner Haut zu fühlen, wie ich es gerade tat.
Wahrscheinlich lag das an meinem schlechten Gewissen.
"Ich wollte nachsehen, wie es dir geht.", meinte plötzlich Magnus mit der gleichen samtenen Stimme.
Mein Herz klopfte etwas schneller als es sollte.
"Ich wollte dir für deinen Rat danken.", begann ich zögerlich.
"Du weißt schon, dass ich meinem Herzen folgen soll.", setzte ich schnell hinterher, weil ich Angst hatte, dass Magnus nicht verstand, wovon ich sprach.
Ich war ihm nämlich echt dankbar.
Durch seinen Rat war mir klar geworden, dass ich Lydia heiraten musste, um so den Namen meiner Familie wiederherzustellen und die Kontrolle des Instituts zurück zu gewinnen.
Magnus hatte mir praktisch die Augen geöffnet.
Magnus sah mich überrascht an.
Wieso war er so überrascht?
"Was soll ich sagen...ich habe eine profunde Kenntnis der menschlichen Psyche. Jedenfalls hat das Freud dauernd gesagt.", meinte Magnus mit glänzenden Augen.
Er schien sich darüber zu freuen, dass ich mich bedankt hatte.
Das machte mir wieder ein total schlechtes Gewissen.
Er sollte wissen, dass ich Lydia bald heiraten würde.
"Ich bin verlobt.", sprudelte es mir dann wie von Geisterhand von den Lippen.
Naja, zumindest war es jetzt raus, dachte ich ironisch.
"Wooow.", machte Magnus total überrascht.
"Scheint etwas voreilig, oder? Wir sollten vorher wenigstens etwas Essen gehen."
Was?!
Ich versuchte mir meine Verwirrung nicht anmerken zu lassen.
Magnus schien mit einmal nicht mehr so fröhlich.
Irgendwie traurig, überrascht und auch enttäuscht.
Ich ignorierte es.
Ich konnte es ja sowieso nicht ändern.
Es waren seine Gefühle, nicht meine.
Er musste damit leben, ich nicht.
"Nein, Magnus. Die Familie ist alles für mich, das solltest du wissen.", erklärte ich ihm mit kontrollierter Stimme.
"Versteh schon.", sagte er nüchtern. "Du bist Teil einer Kultur des nicht Fragens, nicht Antwortens. Ich hab kein Problem damit, du scheinst traditionell zu sein."
Magnus hatte recht. Ich war traditionell!
"Ja, das bin ich.", erwiderte ich und machte eine kurze Pause. "Deshalb habe ich um Lydias Hand angehalten."
So, jetzt war es endgültig draußen.
Ein Gefühl der Erleichterung machte sich in mir breit.
Magnus schien es bis jetzt zum Glück einigermaßen gut aufzunehmen.
Magnus senkte den Blick.
Ich versuchte ein Stirnrunzeln zu unterdrücken.
Was war denn jetzt los?
"Das ist...interessant.", meinte Magnus knapp.
Wie bitte?
Das war alles, was er zu sagen hatte?
Hatte ich mehr erwartet?
"Es ist vernünftig. Verstehst du, was ich meine? Eine stabile Partnerschaft. Für uns beide.", versuchte ich ihm klar zu machen.
"Stabile Partnerschaft.", wiederholte Magnus bitter und lachte angestrengt.
"Das klingt heiß!", bemerkte Magnus ironisch.
Sein Gesicht war leicht verzogen und sah verkrampft aus.
Beschämt sah ich zu Boden.
Mist!
Nach einer kurzen peinlichen Stille hörte ich Magnus aufatmen.
Wollte er was sagen?
"Na gut, in Ordnung. Ich gratuliere. Welch wundervolle Institution die Ehe doch ist...ich kann nur nicht mitreden.", Magnus hielt kurz inne.
Ich versuchte mir nicht beschämt auf die Lippe zu beißen.
Magnus schien verletzt.
Aber wieso?
Zwischen uns war doch nicht mal ansatzweise was gelaufen.
Wir waren nur befreundet. Zumindest waren wir das noch vor 5 Minuten gewesen.
Ich bin ja bekannt dafür, Leute vor den Kopf zu stoßen.
Magnus hätte damit rechnen müssen.
Es war nicht mein Fehler.
Ich war nur ehrlich zum ihm, mehr nicht.
Und ein schlechtes Gewissen hatte ich jetzt auch nicht mehr.
"Lebewohl, Alexander.", meinte Magnus dann schlicht.
Er schien gefasster.
Trotzdem frustrierte es mich, dass Magnus so auf das Thema reagiert hatte.
Ohne ein weiteres Wort zu wechseln ging Magnus mit erhobenen Kopf an mir vorbei.
Ich ließ ihn sprachlos gehen.
Es brachte ja sowieso nichts mehr.
*flashback ende*
Ich schüttelte leicht den Kopf.
Jetzt tat es mir irgendwie leid, dass ich allgemein immer so kalt gegenüber Magnus war.
Aber das lag bestimmt daran, weil ich heute morgen ein Gespräch mit Magnus geführt hatte, das praktisch mein ganzes Leben aus der Bahn geworfen hatte.
Magnus war immer so offen zu mir gewesen. Er hatte mich nie verurteilt.
Und trotzdem war mir klar, dass es falsch war, mich gegenüber Magnus noch mehr zu öffnen.
Es war einfach falsch. Ich war dafür bestimmt Lydia zu heiraten.
Ich musste meine Familie retten.
Magnus war im Vergleich dazu ein ganz kleines Detail, das störte.
Ja, der Hexenmeister störte. Er war nicht gut genug für mich.
Der Hexenmeister war ein Feigling.
Meine Eltern wären so stolz auf mich sein, wenn sie mich das jetzt sagen hören würden.
Doch war es denn richtig so zu denken?
Redete ich mir nur ein, dass ich Magnus eigentlich gar nicht....mochte?
Meine Gedanken wechselten wie auf Knopfdruck.
Plötzlich sah ich Magnus' Loft vor mir. Ich mochte Magnus' zu Hause. Man fühlte sich dort irgendwie so...aufgehoben?
Und sicher. Ja, man fühlte sich vor allem sicher.
So wie heute morgen.
Direkt nach dem ich Magnus' Nachricht bekommen hatte.
*flashback*
Als ich die durch die Eingangstür trat, war alles irgendwie ungewöhnlich still.
Ich trat durch den Bogen und sah mich wachsam um.
Wäre es eine Falle gewesen, würde ich jetzt schon längst auf dem Boden liegen und und meinen letzten Atemzug atmen.
Dämonen waren zwar dumm, handelten jedoch sehr schnell, wenn sie einen Auftrag hatten.
"Hallo? Magnus? Du wolltest dringend mit mir sprechen?", rief ich mit meiner üblichen kühlen und monotonen Stimme.
Als ich dann Magnus endlich sah, versuchte ich nicht amüsiert die Augen zu verdrehen.
Natürlich hatte der Hexenmeister einen Drink in der Hand.
"Schön dich zu sehen, Alec.", meinte Magnus gut gelaunt. "War mir nicht sicher, ob du kommst."
Er schnippte und wie von Geisterhand hatte ich plötzlich auch einen Drink in der Hand.
Überrascht starrte ich auf das Getränk.
"Du weißt ja, dass ich nicht gern allein trinke.", redete Magnus weiter und kam auf mich zu.
Als er anstoßen wollte, wich ich einfach seinem Glas aus und stellte meins weg.
Außerdem verspürte ich den Wunsch vor Magnus' Nähe zurückzuweichen.
Nicht, weil mir der Hexenmeister Angst machte, sondern weil Magnus unberechenbar war und ich echt nicht zum Trinken gekommen war.
Ich war ja schließlich nicht zum Spaß hier.
Ich hatte Magnus' Nachricht so eininterpretiert, dass er eine Lösung gegen Valentine oder ein Weg zu Auferweckung von Clarys Mom gefunden hatte.
"Ich bin nicht zum Trinken hier.", erwiderte ich deswegen grob und machte eine kurze Pause zum Ausatmen.
"Hast du was rausgefunden über..."
"...über den Hexenmeister, der Jocelyn verzaubert hast?", beendete Magnus meine Frage und gestikulierte dabei leicht mit seinen Händen mit.
Etwas verdutzt sah ich ihn an.
"Ich kümmer mich drum. Aber wir haben unsere Unterhaltung nach Izzys Prozess noch nicht beendet.", erinnerte mich Magnus und deutete mit seinem Glas auf mich.
Ich versteckte meine Überraschung.
Magnus wollte nur reden?!
Ich zwang mich, meine aufkeimende Wut zu kontrollieren.
"Über deine Hochzeit.", erinnerte mich der Hexenmeister nochmal extra.
Ich sollte verschwinden.
Ich würde heute Abend heiraten, ja und?
Was juckte das den Hexenmeister?
Wieso wollte Magnus über etwas reden, über das man gar nicht reden brauchte, da es ja sowieso stattfinden würde?
"Weil es keine Unterhaltung gibt, Magnus.", versuchte ich ihm grob klar zu machen.
"Ich bin verlobt."
Magnus Gesichtsausdruck veränderte sich.
Jetzt sah der Hexenmeister etwas in sich gekehrt und traurig aus.
Ich musste es ignorieren.
"Wir beide haben ein sehr unterschiedliches Verhältnis von der Ehe.", sprach ich weiter und beobachtete, wie Magnus verständnisvoll nickte.
Er spielte. Er verstand mich nicht. Und er wollte es auch nicht, so wie ich ihn kannte.
"Ich bin ein Shadowhunter.", fuhr ich fort.
"Hier geht's um Familie, Tradition, Ehre..."
Meine Stimme hatte nun eine leidenschaftliche Note angenommen, die ich nicht kontrollieren konnte.
"Ehre?", unterbrach Magnus spöttisch meinen Redefluss.
Was hatte der Hexenmeister nur für ein Problem?
"Was ist ehrenhaft an einer Lüge?", fragte er mich mit einer komischen süße in der Stimme.
"Wovon redest du?", antwortete ich sofort. Meine Verwirrung und Gereiztheit konnte man deutlich hören.
"Wie wär's mit Liebe?" Magnus kam langsam auf mich zu.
Wieder hatte ich den Wunsch zurückzuweichen.
Seine Augen waren dunkler als vorher.
Wieso fällt mir so etwas auf?, fragte ich mich verwirrt.
"Auch Shadowhunter verlieben sich, Alec."
Magnus kam immer näher. Dann blieb er stehen und musterte mich so intensiv wie nie zuvor.
Kalte und heiße Schauer durchliefen abwechselnd meinen kompletten Körper.
Ich fühlte mich total unwohl in meiner Haut und außerdem hatte mich Magnus Bane gerade total aus meinem Konzept gebracht.
Nur, weil er mich etwas länger als normal angesehen hatte und es gerade immer noch tut.
Ich blinzelte schnell.
"Du musst mir nur sagen, dass du Lydia liebst und ich hör auf.", versicherte Magnus mir und sah mir noch immer direkt in die Augen.
Ich schnappte nach Luft, suchte nach den passenden Worte, fand sie jedoch nicht und schloss meinen Mund wieder.
"Ich weiß es nicht.", murmelte ich mit gedämpfter Stimme.
Innerlich hoffte ich, dass mich Magnus nicht gehört hatte, doch natürlich hatte er mich verstanden.
Magnus sah mir noch immer stumm in die Augen.
Das machte mich total nervös. Wenn ich nervös wurde, begann ich zu reden.
Über Dinge, die ich so nie ansprechen würde. Über private Dinge. Wie zum Beispiel über meine innerlichen Gefühle, die ich immer unterdrückte.
"Wieso kannst du es nicht gut sein lassen?", fuhr ich den Hexenmeister schließlich frustriert, aufgewühlt und wütend an.
Ich atmete schwer aus und ein. Die nächsten Worte, die mir über unüberlegt über die Lippen schossen, bereute ich sofort wieder.
"Du...du...du, naja du verwirrst mich.", stotterte er ich.
Mir fiel es ganz und gar nicht leicht, meine Gefühle in Worte zu fassen.
Noch ein weiterer Grund, warum ich nie über sie sprach.
Ohne eine Antwort abzuwarten, drehte ich mich um und ging Richtung Haustür.
Ich hörte, wie Magnus sein Glas abstellte.
"Verwirrung gehört dazu.", meinter der Hexenmeister ruhig.
Sofort blieb ich mit dem Rücken zu Magnus stehen.
"So findet man raus, ob da etwas ist."
Ich hörte Magnus' leise Schritte.
Ich schluckte schwer als ich meinen Kopf leicht drehte, um Magnus anzusehen.
Das alles fiel mir ganz und gar nicht leicht.
"Gefühle sind nie schwarz oder weiß.", fuhr Magnus im gleichen ruhigen Tonfall fort.
"Sie sind viel mehr wie Symptome."
Ich blieb ganz still stehen.
Magnus begann um mich herum zu laufen. Betont langsam. Mit einem gewissen Abstand.
Das machte mich so nervös, dass meine Hände anfingen zu schwitzen.
Ich fühlte mich Magnus komplett ausgeliefert.
"Du vergisst zu atmen, jedes Mal wenn er den Raum betritt.", sagte Magnus mit leiser Stimme.
Während er das sagte, kam er mir deutlich näher als vorher.
Automatisch hielt ich die Luft an.
Ich hörte ihn schnippen. Ein Klingen ertönte.
Was war das?
"Dein Herz schlägt schneller, wenn er an dir vorbei geht."
Magnus Stimme wurde eindringlicher und er sah mir direkt in die Augen, als er an mir vorbei lief.
Automatisch legte ich meine linke Hand auf mein Herz, dass zu meinem Entsetzen wirklich schneller Schlug.
Ich schloss die Augen und atmete tief durch, in der Hoffnung, dass mein Körper aufhörte so auf Magnus Worte zu reagieren.
Magnus lief schon wieder die nächste Runde um mich herum.
"Du kriegst Gänsehaut, wenn er so nah steht, dass du seinen Atem spürst.", flüsterte Magnus.
Plötzlich spürte ich eine kalten Luftzug. Automatisch bildete sich eine Gänsehaut auf meiner Haut.
Ich unterdrückte ein überraschtes zusammenzucken.
Verdammt!, dachte ich wütend. Was passiert hier mit mir? Benutzte Magnus nur seine Magie oder waren das meine eigenen Reaktionen?
Egal, was Magnus da gerade mit mir anstellte, es musste jetzt endgültig aufhören.
Noch einmal schloss ich die Augen, atmete langsam ein und aus und wandte mich dann entschlossen zu Magnus um.
Magnus sah mir überraschend fest in die Augen. Ich blickte genauso fest zurück.
"Ich weiß, dass du fühlst, was ich fühle, Alec.", murmelte der Hexenmeister eindringlich.
Ich schluckte schwer. Am liebsten wär ich seinem Blick ausgewichen, doch Magnus Augen hatten mich mal wieder in ihren Bann gezogen.
Fühlte ich so wie Magnus? Und wenn ja, was fühlte Magnus denn überhaupt?
Nein! Ich durfte nicht zulassen, dass ich über so etwas nachdachte.
Es war nicht richtig.
"Nein, du weißt nicht, wie ich mich fühle.", erwiderte ich kalt.
Magnus hatte wieder diesen traurigen Gesichtsausdruck im Gesicht.
Am liebsten hätte ich diesen Ausdruck in einen positiven verändert.
Nein, nein, nein. Hör auf so zu denken, rief ich mir selbst wieder ins Gedächtnis.
"Also lass mich in Ruhe.", setzte ich noch hinten dran.
Das hatte ich jetzt nur gesagt, um mich von meinen Gedanken abzulenken.
Wieder machte ich Andeutungen zu gehen, doch ich drehte mich nochmal um.
Magnus sah mich total verletzt an, doch ich ignorierte es.
Jetzt ging es mal kurz nicht nur um ihn. Sondern um uns beide. Und der eigentlichen Wahrheit.
Wenn wir jetzt schon so offen redeten, dann konnte ich jetzt auch noch die Dinge los werden, die mir schon die ganze Zeit insgeheim im Kopf herumgespukt waren.
"Für dich ist das alles nur ein Spiel, oder?", fragte ich ihn vorwurfsvoll.
"Du flirtest, du lachst, du zauberst, aber letzten Endes riskierst du nichts.", sprach ich mit einem spöttischen Unterton in der Stimme weiter.
Ich wusste, dass ich richtig lag. Ich hatte mir schon alles so oft durch den Kopf gehen lassen. Nachts, wenn ich alleine war und Ruhe hatte.
"Selbst wenn ich etwas für dich empfinden würde, soll ich mein Leben für dich aufgeben? Ich muss das tun, was richtig für mich ist. Ich könnte meine Familie, meine Karriere, alles verliern. Verstehst du das nicht?"
Meine Stimme klang total aufgewühlt und verzweifelt.
Und das war ich innerlich auch. Zum ersten Mal teilte ich Magnus meine echten Gefühle mit.
Genau das machte mich irgendwie stolz aber auch traurig.
Traurig vor allem, weil Magnus jetzt natürlich verletzt war.
Ich hatte ihn als Player hingestellt.
Für mich war das auch so. Er spielte doch nur, aber im entscheidenden Moment zog er den Schwanz ein und enthielt sich komplett.
Ja, vielleicht empfand ich für Magnus mehr als ich sollte, doch ich wollte eine Beziehung, bei der ich wusste, wo ich dran war.
"Alec, du hast die Wahl.", sagte Magnus mit kontrollierter Stimme.
Ich unterdrückt mein berühmtes Augenrollen und wandte mich zum Gehen. Und blieb aber dann schon wieder mit dem Rücken zu Magnus stehen, als der Hexenmeister nochmal die Stimme erhob.
"Nochmal frag ich nicht.", meinte der Hexenmeister eindringlich und warnend.
Ich blieb für ein paar Sekunden stehen.
Weiterlaufen oder stehen bleiben?
Der Situation entfliehen oder der Situation gerade stehen?
Ich drehte mich um und sah mich verwundert um.
Ich hatte noch etwas den Mund geöffnet, da ich eigentlich etwas sagen wollte, doch Magnus war verschwunden.
*flashback ende*
Feigling, dachte ich.
Mein Herz klopfte wie verrückt. Während ich das Gespräch nochmal in Gedanken durchgegangen war, hatte mein Herz so schnell geschlagen.
Das ganze Thema wühlte mich so sehr auf. Es war unerträglich.
Und dann heute mittag als Lydia und ich Magnus in der Zentrale getroffen hatte.
Magnus war total anders gewesen. Seine Augen waren fast schwarz gewesen. Seinen Schmerz zu sehen und fast förmlich spüren zu können, hatte mir kurz den Atem geraubt.
Trotzdem war ich eiskalt gewesen. Lydia und die anderen waren schließlich dabei gewesen.
Wenn wir alleine gewesen wären, hätte ich aber auch nicht zu hundert Prozent sagen können, dass ich mich entschuldigt hätte.
Höchstwahrscheinlich wäre ich auch so eiskalt wie heute mittag gewesen.
"Wenn du sie nicht heiraten willst, musst du das nicht.", ertönte mal wieder die Stimme von Jace auf der anderen Seite.
Wütend fuhr ich mit dem Kopf Richtung Tür.
"Ich werde Lydia heiraten.", erwiderte ich kalt.
Sofort ging die Tür auf und Jace sah mich durchdringlich an.
Ich schloss kurz die Augen, atmete tief durch und stieß mich vom Waschbeckenrand ab.
Dann lief ich auf Jace zu, klopfte ihm leicht auf die Schulter und versuchte ein kleines Lächeln zu Stande zu bringen.
"Es tut mir leid.", sagte ich leise.
Jace sah mich verwundert an, dann grinste er. "Schon okay, Kumpel. Ich denke, es ist verständlich, wenn der Bräutigam für ein paar Minuten Muffensausen bekommt."
Automatisch musste ich selbst grinsen.
Zusammen liefen wir Richtung Kirche.
Bevor wir eintraten, hielt mich Jace nochmal kurz zurück.
Verwundert sah ich ihn an.
"Zu wie viel Prozent bist du dir sicher?", wollte Jace wissen.
Ich seufzte.
"Ich weiß, was ich will. Ich will unsere Familie retten. Ich will das alles. Ich will Lydia zur Frau nehmen. Schluss, Aus, Ende."
Jace nickte leicht.
Und zusammen traten wir ein.
Mein letzter Gedanke bevor ich die Kirche betrat war,
Scheiß auf Magnus Bane!
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1. Flashback: Episode 1x09 "Erhebt euch"
2. Flashback: Episode 1x12 "Malec"
Scheiße, es tut mir leid. Ich hab sooooo viel geschrieben. Bitte seid mir nicht böse. DD:
Soo much Malec omg. Ich liebe dieses Chapter. Ich bin stolz auf mich.
Ratet mal, was dann wahrscheinlich nächstes oder spätestens übernächstes Chapter kommt ;)
Da ihr mir so fleißig auf meine Fragen antwortet, stelle ich mal gleich die nächste:
Wer hat Lust auf ein neues FF Cover??
Ich finde mein Aktuelles irgendwie so unprofessionell, hab aber Angst, dass das neue Cover dann die neuen Leser abschreckt, weil ich so unbegabt darin bin.
Also wie immer, eure Meinung bitte in die Kommentare schreiben :)
Wenn wir wollt, könnt ihr auch ein Cover für mich machen. :D
Wir sehen uns!!!
sparklingnjh_➰
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