Teil 5
Teil 5
Bei den drei Personen, handelte es sich um zwei Jungs und ein Mädchen.
Alle drei schien es nicht wirklich zu kümmern, dass sie zu spät waren.
Der erste, der den Raum betrat, war ein schwarzhaariger durchaus muskulöser, junger Mann. Er hob entschuldigend die Hand, als Zeichen für die Professorin, dass es ihm leid tat.
Das Mädchen und der andere Junge, kamen gleich hinter ihm gemeinsam in den Hörsaal. Die braunhaarige, hübsche Frau mit einer extrem grossen Oberweite, klebte förmlich an dem ebenfalls braunhaarigen, wirklich gut aussehender Typen neben ihr.
Diesen kümmerte dies jedoch wenig, es sah sogar so aus, als ob es ihn eher nerven würde.
„Ihr seid zu spät." Sprach unsere Professorin das Offensichtliche aus.
„Ja, und das tut uns auch wirklich leid, wird sicherlich nicht mehr vorkommen." Meinte der schwarzhaarige charmant. Woraufhin sie einfach nur nickte.
„Setzt euch." Meinte die etwas ältere Frau kühl.
Lächelnd geht der schwarzhaarige auf einen freien Platz zu und die beiden anderen folgten ihm.
Als die kurze Störung vorüber war, machte die Professorin weiter mit ihrer Vorlesung.
Konzentriert verfolgte ich den Unterricht und mache mir fleissig Notizen.
Im Verlauf der Stunde erwischte ich mich jedoch immer wieder dabei, wie meine Augen zu den drei Zuspätkommenden wanderten. Sie sassen beinahe zu forderst, weshalb ich sie von der Mitte des Raumes auch recht gut beobachten konnte. Ich vermute, dass sie heute morgen die Vorlesung nicht besucht haben. Natürlich könnte es sein, dass sie mir einfach nicht aufgefallen sind aber sie sind nicht die Art von Menschen, die man übersieht. Vor allem der braunhaarige Junge, an den sich das Mädchen immer noch anschmiegte, zog meine Aufmerksamkeit auf sich.
Ich wusste nicht wirklich weshalb, schliesslich hatte er bis jetzt noch kein Wort gesagt, nichts interessantes gemacht und ich konnte ihn nicht einmal richtig sehen, als er den Raum betreten hatte.
Als ich gegen Ende der Vorlesung wieder mal mit den Augen bei ihm hängen blieb, drehte er sich plötzlich zu mir um und sah mir direkt ins Gesicht. Vor lauter Überraschung verfalle ich für einen Moment in eine Art Schockstarre. Seine Augen, deren Farbe ich von meinem Sitzplatz aus nicht richtig sehen konnte, waren auf mich gerichtet und er starrte mich einfach nur ohne irgendwelche Emotionen an.
Als er dann anfing die Stirn zu runzeln und mich kritisch musterte, erlangte ich wieder die Kontrolle über meinen Körper und wandte mich blitzschnell von ihm ab. Ich schnappte mir meinen Stift und tat so als ob ich etwas total konzentriert auf mein Blatt schreiben würde, damit ich beschäftigt aussah. Dabei ich spürte seine Blicke immer noch deutlich auf mir, sie brannten sich förmlich in meine Haut.
Nervös rutschte ich auf meinem Stuhl herum und wartete darauf, dass er sich endlich wieder zurück drehte.
Als einige Sekunden später das erlösende Ende der Vorlesung kam, sprang ich sofort auf, warf alle meine Sachen in meine Tasche und verabschiedete mich schnell noch bei Tony, bevor ich mit schnellen Schritten den Raum verliess.
Da sowieso keiner meiner Freunde noch auf dem Unigelände war, machte ich mich auf den Heimweg. Gemütlich laufe ich die Strecke zurück zu meiner Wohnung.
Als ich an einer kleinen Bäckerei vorbeikam, beschloss ich Meghan und mir noch schnell etwas zu kaufen.
Mit einer Tasche voller Süssgebäck verliess ich den Laden wieder.
Meine Selbstkontrolle war nicht wirklich gross, wenn es um Süsswaren ging, weshalb die Tüte mit den süssen Köstlichkeiten auch locker für eine ganze Familie gereicht hätten.
Fröhlich pfeifend lief ich weiter. Einige Minuten später kam ich auch schon beim weissen Gebäude an, in dem sich Meghans und meine Wohnung befand.
Ich gehe die Treppe hoch bis in den dritten Stock wo ich, gleich gegenüber von meiner Wohnung, Nathan mit dem Rücken an seine Tür gelehnt, am Boden sitzend vorfand.
„Hey!" Begrüsste ich ihn gut gelaunt.
Meine Laune hatte sich, seit meinem kurzen Abstecher in die Bäckerei extrem verbessert.
Er drehte den Kopf und als er mich sah, erwiderte er meine Begrüssung mit einem charmanten Lächeln.
„Was machst du denn da, so alleine vor deiner Haustür?" Frage ich, während ich meinen Schlüssel aus meiner Tasche kramte.
„Ich habe meinen Schlüssel vergessen aber mein Bruder sollte in ein paar Minuten hier sein. Doch so wie ich ihn kenne, werden aus ein paar Minuten, ein paar Stunden." Meinte er frustriert und genervt.
Ich hatte meinen Schlüssel mittlerweile gefunden und schliesse meine Haustür auf. Danach drehte ich mich wieder zu dem sitzenden Nathan um. Es war echt scheisse hier im Gang auf dem Boden auf jemanden zu warten, wenn man nicht einmal weiss, wie lange man überhaupt warten muss und ausserdem hatten mir meine Eltern Manieren beigebracht.
„Willst du mit rein kommen und dort auf deinen Bruder warten?" Bot ich ihm freundlich an, woraufhin sich sein Gesicht schlagartig erhellte.
„Ja sehr gerne, danke Kyra." Nahm er mein Angebot freudig an.
Ich betrat die Wohnung und Nathan folgte mir. In der Küche angekommen, stellte ich den Sack mit dem Süssgebäck auf die Theke und Nathan setzte sich an den Tisch.
„Hast du Lust auf etwas süsses vom Bäcker?" Fragte ich ihn und deutete auf die Tüte.
„Ach Kyralein, ich habe immer Lust auf alles was Zucker enthält." Sagte er und zwinkerte mir zu. „Da haben wir ja schon mal was gemeinsam." Meine ich lachend und lege sowohl ihm als auch mir etwas aus der Tüte auf ein Teller, damit gehe ich dann zum Tisch. Ich reiche ihm sein Teller, setzte mich und wir begannen zu essen.
„Was studierst du eigentlich?" Fragte ich ihn neugierig. Er schluckte seinen Bissen runter und antwortet mir: „Ich bin jetzt im zweiten Jahr vom Jurastudium." Er klang nicht gerade begeistert, als er das sagte.
„Gefällt es die nicht?" Fragte ich deshalb nach. „Naja schon aber eigentlich mache ich das nur, weil mein Vater will, dass mein Bruder Mike und ich irgendwann mal seine Kanzelei übernehmen." Meinte er schulterzuckend.
„Was hättest du den Studiert, wenn du nicht auf die Wünsche deines Vaters gehört hättest?" Er überlegte eine Weile.
„Ehrlich gesagt weiss ich gar nicht, was ich studiert hätte. Es stand irgendwie von Anfang an fest, dass Mike und ich irgendwann mal Jura studieren werden." Sagte er dann schulterzuckend.
Ich war aber mit der Antwort noch nicht wirklich zufrieden, weshalb ich nochmal nachfragte:„Aber wenn du dich jetzt in diesem Moment für irgendein Studium entscheiden müsstest, was würdest du dann nehmen?" Er dachte über meine Frage nach und biss dabei von seiner Zimtschnecke ab.
„Ich würde Chemie studieren." Sagte er plötzlich mit funkelnden Augen. „Dann könnte ich, wie in Breaking Bad, Crystal Meth herstellen."
Lachend schüttelte ich den Kopf. „Was willst du den damit machen?" Frage ich.
Er biss nochmals von seinem Süssgebäck ab und meinte dann mit vollem Mund: „Na was wohl? Ich würde mein Meth grün machen, da ich nicht als billiger Breaking Bad Nachahmer bekannt werden will und danach würde ich den Stoff auf der Strasse verticken. Ich würde es aber sicher nicht selbst nehmen, das ist nämlich der Trick beim Drogen dealen."
Sofort musste ich an Nathan denken, wie er in einem dunklen, langen Mantel gehüllt, in irgend einer Gasse steht und dort sein grünes Crystal Meth verkauft, dass er zuvor noch im Labor unsere Uni hergestellt hatte.
Als ich ihm von meiner Version von ihm als Drogen Dealer erzählte, musste auch er laut anfangen zu lachen. Dadurch hörten wir beide nicht, wie die Tür aufging und jemand die Wohnung betrat.
„Nathan, was machst denn du hier?" Fragte Meghan und sah mit verengten Augen kritisch zwischen uns beiden hin und her.
„Auch schön dich zu sehen." Begrüsste Nathan meine Cousine mit einem charmanten Lächeln und ignorierte dabei bewusst ihre Frage.
„Kyra, was macht dieser Idiot in unserer Küche?" Wendete sich Meg nun an mich und durchlöcherte Nathan förmlich mit bösen Blicken.
"Er kann nicht in seine Wohnung und da sein Bruder noch ne Weile weg ist, habe ich ihn zu uns eingeladen." Erkläre ich ihr.
„Du hast den Feind freiwillig in unser Revier gelassen?" Fragte sie mich fassungslos.
„Hey, spricht man so über seinen Gast?" Warf Nathan gespielt empört ein und erntete dafür nur ein abfälliges Schnauben von Meghan.
„Halt die Klappe, Murry!" Zischt sie.
„Ach Meghan, wieso musst die immer so ne nervige Zicke sein?" Fragt er und sah sie dabei mit einem provokanten Lächeln an.
Kopfschüttelnd betrachtete ich die beiden. Ich wusste genau wie das hier enden wird: Sie würden sich gegenseitig beleidigen oder auf irgendeine andere Art provozieren, bis einer der beiden so wütend war, dass er einfach abhauen würde.
Um dies zu verhindern, schreite ich ein, als Meg gerade wieder etwas erwidern wollte. „Hört auf! Ihr benehmt euch ja wie zwei kleine Kinder!"
Sofort drehten sich beide Köpfe zu mir.
„Ich verhalte mich nicht wie ein kleines Kind, dass ist Nathan, der kein bisschen erwachsen ist." Sagte sie mit verschränkten Armen.
„Natürlich! Wenn einer hier wie ein Kind ist, dann bist das ganz klar du! Sowohl vom Aussehen wie auch vom Verhalten her." Schnaubte er.
Empört schnappte meine Cousine nach Luft und erwiderte etwas, das ebenfalls nicht so nett war.
Frustriert stützte ich meinen Kopf auf meinen Händen ab. „Wir machen jetzt ein Experiment!" Unterbrach ich die beiden bei ihrem Streit. Als sie endlich schwiegen, sprach ich weiter. „Und zwar werdet ihr versuchen solange wie möglich nicht miteinander zu streiten."
Für meinen Vorschlag erhielt ich nur kritische Blicke von Nathan und Meghan. „Wieso sollten wir das tuen?" Fragte Nathan und Meg nickte zustimmend mit dem Kopf.
Wow, das war doch schon mal ein Fortschritt, immerhin sind sie sich mal einig.
„Wir machen einfach ne Wette draus. Der, der zuerst etwas provozierendes sagt oder irgendeinen Streit anfängt, hat verloren und muss dem Gewinner geben." Erklärte ich ihnen.
Sofort fingen Meghans Augen an zu leuchten. „Ich bin dabei!" Sagte sie und warf Nathan einen siegessicheren Blick zu. Dieser musterte sie misstrauisch. „Wieso auf einmal so enthusiastisch?" Fragte er mit gerunzelter Stirn.
Sie stützte sich mit den Händen auf den Tisch und beugte sich runter zu Nathan. „Weil ich davon überzeugt bin, gegen einen Idioten wie dich zu gewinnen." Beantwortete sie ihm seine frage mit einem fiesen Lächeln. Auch er lehnte sich etwas näher zu ihr, sodass ihre Gesichter nun nicht mehr all zu weit voneinander entfernt waren.
„Du hättest gerade eben schon verloren, Süsse." Meinte er mit genau dem selben fiesen Lächeln. Genervt seufzt sie auf.
„Seit ihr dabei oder nicht?" Will ich wissen und sah beide mit gehobenen Augenbrauen an.
„Klar." Antwortet mir meine Cousine und auch Nathan stimmte kopfnickend zu.
„Gut, dann macht ab, was der Gewinner erhält."
Ohne zu zögern sagte Meg sofort: „Du wirst eine Woche lang mein Sklave sein und alles, aber auch wirklich alles machen was ich dir sage!" Nathans Augen verengten sich und er streckte ihr seine Hand entgegen. „Dito!" Meinte er und Mag ergriff seine Hand um das ganze Offiziell zu machen.
Ich hab mich über all die Kommentare, die ihr geschrieben habt wirklich sehr gefreut und darum kommt das Kapitel schon heute! 🎉
Was denkt ihr, wer wird die Wette gewinnen?
Wer sind die drei Personen, die zu spät gekommen sind?
Was passiert wohl als nächstes?
Schreibts in die Kommentare!
Ich wünsche euch allen noch ne schöne Woche!
P.s ich weiss noch nicht ob das nächste Kapitel am Sonntag kommt oder erst nächste Woche. (kommt drauf an wie viel ich zu tun habe.)
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