Teil 29
Teil 29
Als ich am Abend nach Hause kam, sassen Meghan und Nathan bei uns im Wohnzimmer. Kaum hatten sie mich entdeckt, wollten sie sofort wissen, wie das Gespräch gelaufen war. Anscheinend hatten sie ihn und mich kurz am Anfang unseres Gesprächs gesehen, deshalb wussten sie auch, dass ich überhaupt mit ihm gesprochen hatte.
Ich erzählte ihnen von dem eher enttäuschend Gespräch zwischen Ryan und mir. Schliesslich teilte ich ihnen aber noch meinen Entschluss mit, Ryan nicht einfach so aufzugeben.
„Süsse ich will dich nicht verletzten, aber was wenn du dich irrst und er wirklich nicht so für dich fühlt, wie du für ihn?" fragte Meghan sanft und ich wusste, dass sie versuchte, mich nur vor noch mehr Herzschmerz zu bewahren.
„Ich weiss es kling verrückt, aber ich fühle es einfach." erkläre ich ihr, woraufhin sie nur nickte.
„Also ich finde es gut, dass du versuchts, um in zu kämpfen. Was willst du denn machen?" Will Nathan wissen. „Wenn ich dass nur wüsste..." stöhnte ich und fahre mir einmal frustriert mit den Fingern durch die Haare.
Plötzlich zappelte Nathan ganz aufgeregt auf dem Sofa rum. „Ich habe eine Idee!" meinte er und ich forderte ihn interessiert auf, diese Idee auch uns mitzuteilen.
„Also wir machen es so wie in Büchern und Filmen manchmal. Wir denken uns irgendetwas aus, um Ryan in Gefahr zu bringen. Zum Beispiel verkleide ich mich als Räuber und tue so, als ob ich ihn überfallen will. Dann im letzten Moment schreitest du, Kyra, ein und rettest ihn. Daraufhin wird er dir so dankbar sein, dass er dir endlich seine Liebe gesteht und Boom! Happyend!" erklärte er seinen brillanten Plan und verdeutlichte seine Erzählung durch wildes herumwedeln mit den Armen.
„Das traurigste ist ja, dass er wirklich denk, das sei ein guter Plan. Und für so jemanden muss ich die nächsten Tage alles tun! Kannst du meine Qualen nachvollziehen?" sagte Meghan. Ich nicke. Ich hatte echt Mitleid mit meiner Cousine.
„Hey das ist ein guter Plan!" schmollte Nathan mit vor der Brust verschränkten Armen. „Aber wenn ihr etwas besseres habt, dann nur raus damit." fügte er noch trotzig hinzu.
„Was wenn du ihn, ganz auf die klassische Art, eifersüchtig machst?" wirft Meg die nächste Idee in den Raum.
„Und mit wem?" fragte ich wenig begeistert nach.
„Mit Nathan?" Sofort hörte der Blonde auf zu schmollen und mischte sich wieder ins Gespräch ein. „Ich wäre der perfekte Kandidat dafür! Glaub mir, wenn er sich mit mir messen muss, wird er vor Eifersucht schäumen." meinte er mit viel zu viel Selbstvertrauen.
„Das würde nicht klappen, ich habe Ryan davon überzeugt, dass wir nur Freunde sind und selbst wenn er glauben würde, dass wir nun mehr als das sind, würde es danach nur komisch sein." seufzte ich.
„Da hasst du recht, wenn ihr dann zusammen kommt, würde er mich wahrscheinlich immer noch als Bedrohung wahrnehmen." Stimmte mir Nathan zu.
„Dein Ego ist einfach nicht klein zu kriegen, oder?" fragte Meg augenverdrehend, was ihr ein fettes Grinsen von Nathan einhandelte.
„Ach übrigens Maggy, du hast doch dieses Wochenende nicht los." Meghan verengte ihre Augen zu schlitzen und betrachtete den blonden Typ misstrauisch.
„Sag mir erst was du willst, dann sag ich dir, ob ich was vor habe oder nicht."
Nathan lachte einmal kurz auf und betrachtete sie danach wieder mit einem siegessicheren Grinsen.
„So läuft das nicht meine Liebe, du bist immer noch meine untergebene Sklavin." sagte er schadenfroh. „Dann sag schon was du willst." stöhnte Meghan ergeben und funkelte ihn böse an. „Mein Cousin heiratet Samstags und du wirst mich begleiten."
„Wieso fragst du nicht eines der Mädchen, die dafür sterben würden deine Begleitung zu spielen?" fragte meine ach so ahnungslose Cousine irritiert. Wieso bemerkte sie nicht, dass Nathan ganz klar auf sie stand? Die Blicke, die er ihr zu warf, sprachen Bände und die Tatsache, dass er immer möglichst viel Zeit mit ihr verbringen wollte sprach auch ziemlich offensichtlich für seine Gefühle.
„Naja also... ich... ich muss die Zeit mit dir, als meine Sklavin, doch vollkommen ausnützen, da kann ich dir nicht einfach fast drei Tage frei geben." erfand er irgendeinen Grund dafür, dass er Meghan als Begleitung für die Hochzeit haben möchte.
„Fein. Wann fahren wir?" gab meine Cousine erstaunlich schnell nach. „Freitag um Vier Uhr."
Sie besprach noch weiter Details, doch meine Gedanken schweiften wie so oft zu Ryan.
Wieso musste er sich nur immer hinter dieser verdammten emotionslosen Maske verstecken?
Das machte mich noch wahnsinnig!
Mit meine Büchern auf dem Arm schlenderte ich über das Unigelände. Müde gähnte ich. Ich hatte letzte Nacht wieder einmal nur sehr wenig Schlaf bekommen. Gedankenverloren war ich auf dem Weg zu meiner nächsten Vorlesung.
Auf einmal werde ich von jemanden angerempelt, woraufhin meine Bücher zu Boden fallen.
„Pass doch auf!" meinte Mike angepisst. Als er jedoch sah, wen er angerempelt hatte, lächelte er mich sofort an.
„Tut mir leid, ich habe nicht gesehen, dass du es bist." entschuldigte er sich.
Ich bückte mich, ohne etwas zu erwidern, und hob meine Bücher vom Boden auf.
„Ahja am Mittwoch Abend, hast du wieder die Gelegenheit auf ein Date mit mir." teilte er mir mit. „Nein, danke." erwiderte ich so freundlich, wie ich es in meinem aktuellen emotionalen Zustand nun mal hinbekam. Ich war heute schon den ganzen Tag ziemlich gereizt, da ich immer noch keine Lösung für das Ryan-Problem gefunden hatte, weshalb Mikes sowieso schon nervige Art nur noch mühsamer war.
„Bis dann." verabschiede ich und wollte gerade an ihm vorbei gehen, als er mich so fest an meinem Arm zurück riss, dass mir erneut die Bücher auf den Boden herunter fielen. Langsam stieg die Wut in mir auf. Schon wieder lagen meine Bücher auf dem Boden. Wieso konnte dieser Kerl kein ‚Nein' akzeptieren? Ausserdem tat es weh, wie fest er meinen Arm umklammert hielt.
„Lass mich in Ruhe!" Zischte ich wütend und reisse meinen Arm aus seinem festen Griff.
„Jedes Mädchen würde töten, um mit mir auf ein Date zu gehen. Nur du gehst mir andauernd aus dem Weg und meidest mich und ich frage mich wieso?" Meinte er mittlerweile leicht genervt.
„Weisst du, es würde so viele Möglichkeit für dich geben, bei mir einen guten Eindruck zu hinterlassen. Irgendwie schaffst du es aber jede dieser Gelegenheiten zu versauen." Sagte ich gespielt traurig über diese Tatsache und wollte an ihm vorbei, um zurück in das grosse Unigebäude zu gehen. Doch ich konnte knapp zwei Schritte machen, als er mich auch schon wieder an meinem Handgelenk packt und zu sich herum wirbelte. „Es ist wegen ihm habe ich recht?" Fragte er mich wütend.
Ich wusste sofort von wem er sprach und natürlich war es wegen ihm. Ryan...
Als ich gerade etwas darauf erwidern wollte, fiel mein Blick auf jemanden.
Ryan stand etwa zwanzig Meter von uns entfernt und beobachtete Mike und mich.
Er hatte die Hände zu Fäusten geballt und wirkte selbst von hier aus angespannt.
Denkt er etwa ich hatte was mit diesem Idioten? Vielleicht mag es von dort hinten so aussehen, denn Mike hielt immer noch mein Handgelenk. Von Ryan aus, musste es so aussehen, als würden wir Händchen halten, weil Mike unsere Hände einigermassen mit seinem Körper verdeckte.
Vielleicht sollte ich es doch einmal mit Meghans Plan anwenden und probieren Ryan eifersüchtig zu machen. Falls es nicht klappen sollte, kann ich ja dann immer noch etwas Anderes versuchen.
„Weiss du was Mike, du hast recht, ich sollte mir die Gelegenheit auf ein Date mit dir nicht entgehen lassen." sagte ich und lächelte ihn dabei an, vollkommen bewusst, dass Ryan mich immer noch beobachtete.
Überrascht von meinem Entschluss, wusste Mike erst nicht was er sagen soll. Dann breitete sich ein Grinsen auf seinem Gesicht aus und er schien meine plötzliche Meinungsänderung nicht weiter zu hinterfragen.
„Gut, dann hole ich dich Mittwochs um Sechs ab." informierte er mich und rauschte davon.
Ich bückte mich erneut, um meine Bücher ein zweites Mal aufzuheben und schlenderte danach gemütlich in Richtung Universität.
„Was hast du mit Mike Murray zu tun?" hörte ich plötzlich Ryans Stimme hinter mir.
Er sah, vergleichsweise zu sonst, nicht wirklich gut aus. Er hatte tiefe Augenringe und generell wirkte er ganz blass. Sofort keimte Sorge um ihn in mir auf. „Geht es dir gut?" fragte ich besorgt. „Antworte mir einfach." wich er meiner Frage aus.
Er verlangte Dinge von mir, die er selbst nicht tat. Immer wollte er Sachen über mich und mein Privatleben wissen, doch selber erzählte er mir nicht mal, wieso er offensichtlich schlecht geschlafen hatte.
„Wir sind Nachbaren, Ryan." sagte ich mit verschränkten Armen und funkelte ihn mit den Augen wütend an.
„Das weiss ich, aber wieso unterhältst du dich mit diesem Idioten? Was ist zwischen euch?" fragte genervt er weiter.
„Was interessiert dich das? Du hast klar gemacht, dass du nichts für mich empfindest. Wieso willst du das also wissen?" stellte ich ihm ebenso genervt eine Gegenfrage.
Er sagte nichts. Schwieg einfach und blickte mir forschend in die Augen. Kurz blitze etwas in seinen grünbraunen Augen auf, doch ich wusste nicht, was es war.
„Er wird dir weh tun, Kyra. Er ist ein verdammter Frauenheld! Er nutz dich nur aus..." sagte er leise, aber ich hörte die Wut hinter seinen Worten. Ich wusste nicht, ob er auf mich oder auf Mike wütend war, aber in dem Moment war es mir einfach egal.
„Und wennschon! Vielleicht vertraut er mir ja, vielleicht spricht er mit mir und vielleicht kann er mir seine Gefühle mitteilen und sich nicht selbst etwas vormachen, aus welchen Gründen auch immer!" zischte ich wütend und ging an ihm vorbei.
Eigentlich wollte ich ja zurück ins Unigebäude, doch ich hatte mich umentschieden und würde nun nach Hause gehen. Ich würde lediglich eine Vorlesung verpassen und momentan bekäme ich sowieso nichts von dem Lernstoff mit, vor allem nicht wen Ryan Adams sich im selben Raum befände.
Was haltet ihr vom Date mit Mike?
Wird Ryan etwas dagegen unternehmen?
Hat Kyra recht und er liebt sie wirklich, zeigt es aber einfach nicht?
Schreibt mir eure Meinungen und Ideen in die Kommentare und vergesst nicht zu voten! ❤️
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top