Kapitel Zwei -Niall-
Niall's P.O.V.
„Lucy? Ich bin wieder da. Wo bist du Baby?" Ich sah mich in dem großen Flur um und suchte nach meiner Freundin. Diese konnte ich aber nicht entdecken. Im Flur und in der Küche war sie schon mal nicht.
„Im Wohnzimmer Niall.", kam es als Antwort von ihr. Also zog ich meine Schuhe aus, hängte meinen Mantel weg und begab mich anschließend ins Wohnzimmer. Ich stand hinter der Couch, auf der Lucy saß. Ich beugte mich über die Lehne und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. Sie sah auf und lächelte mich glücklich an. „Hey. Wie war es im Studio?", fragte sie mich gespannt. „Es war lustig, wir haben viel rumgealbert." Sie lachte leicht und sah wieder zum Fernseher. Ich setzte mich neben sie, so dass sie sich an mich anlehnte.
„Und was hast du heute so gemacht." Sie schaute nicht auf, als sie antwortete. „Ach, eigentlich gar nichts. Außer das ich an der Uni war, um noch ein paar Unterlagen abzuholen. Ich bin so froh, da nicht mehr hin zu müssen." Ich lächelte leicht über ihre Worte. „War es denn wirklich so schlimm?" Lucy sah kurz zu mir auf, bevor sie sich wieder abwendete. „Weißt du, da musste man so viel lernen und Dinge wissen. Das war nichts für mich." Ihre Aussage brachte mich zum lachen, jedoch verstummte ich wieder, als ich ihren Blick sah.
„Alles okay?" Mein Blick war fragend. „Ja." Sie setzte sich aufrecht hin und sah auf den Bildschirm vor ihr. „Lucy?" Sie sah nicht auf und lächelte nicht mehr. „Wann wolltest du mir sagen, dass du im April auf Tour fährst? Niall es ist schon Februar!" Ich sah sie erschrocken an. Woher wusste sie es? „Wer hat es dir erzählt?" Lucy sah mich wütend an. „Das ist doch total unwichtig! Ich will wissen, warum du es mir nicht erzählt hast?" „Was für einen Unterschied macht es, ob ich es dir heute gesagt hätte oder erst einen Tag bevor ich gefahren wäre?"
Lucy sah mich entgeistert an. „Ist das jetzt dein Ernst? Wie kannst du nur so egoistisch sein?" Jetzt war ich derjenige, der wütend war. „Wie kannst du mich egoistisch nennen? Ich mache doch immer das, was du willst! Haben wir einmal das gemacht, was ich vorgeschlagen habe? Nein, eben nicht!" „Wie kannst du das nur sagen? Ich kann doch nichts dafür, wenn wir das machen was ich vorschlage!" Ich verdrehte die Augen und stand auf. „Dann schlag es nicht vor und finde dich mit meinen Vorschlägen ab! Außerdem wollte ich es dir noch nicht sagen, damit die Stimmung nicht gekippt ist. Du wärst doch total traurig gewesen und das wollte ich nicht." Lucy stand nun ebenfalls auf und sah mich herausfordernd an.
„Ach nein, wieso sollte ich traurig sein? Natürlich wäre ich traurig gewesen, aber doch erst wenn du abgereist wärst! Ich weiß zufällig wie das abläuft. Ich war auch schon auf Tour!" Ich trat einen Schritt auf sie zu. „Ach ja? Und wo warst du schon? In Großbritannien? Zufälligerweise war deine Band gerade mal die Vorband von meiner Band! Ohne uns hättet ihr nicht einmal eine Tour gehabt!" Lucy nahm erschrocken die Hand vor den Mund. Tränen traten in ihre Augen und sie ging davon. Ich war gerade eindeutig zu weit gegangen. Mit schnellen Schritten lief ich ihr hinter her. „Lucy, warte!" Sie blieb stehen und sah mich an. Vereinzelte Tränen liefen über ihre Wange. „Es tut mir leid. Ich hab das nicht so gemeint." Sie schloss die Augen und als sie öffnete, konnte ich nicht erkennen, was sie fühlte. „Lass es einfach gut sein. Du hast doch nur deine Meinung gesagt. Die übrigens ziemlich verletzend war. Jetzt lass mich bitte in Ruhe."
Ich dachte, jetzt sei wieder alles gut, aber Lucy musste immer ein Drama aus allem machen. „Du hast recht, ich habe nur meine Meinung gesagt. Wie du willst, ich lasse dich in Ruhe!" Sie sah mich enttäuscht an. „Gut." Sie wollte gehen, aber ich hielt sie auf. Für mich war das Ganze noch nicht geklärt. „Weißt du was, ich bin es absolut leid mich immer bei dir zu entschuldigen! Du hast nicht einmal daran gedacht, dich bei mir zu entschuldigen!" Sie sah mich empört an und wollte sich schon rechtfertigen, aber ich schnitt ihr das Wort ab.
„Weißt du was, ich bin froh es dir nicht gesagt zu haben. Ich wusste das es nur zu Diskussionen führt und siehe da, wir streiten. Das machen wir doch schon täglich! Langsam reicht es mir Lucy! Immer muss ich mich für deine Fehler entschuldigen. Du fängst doch immer an, entschuldige du dich doch! Oder weißt du was, vielleicht lassen wir es einfach bleiben." Lucy sah mich zweifelnd an. „Was meinst du damit?" Ich zuckte die Schultern, hatte keine Lust mehr auf das Ganze. „Was ich damit meine? Ich meine damit, dass wir unsere Beziehung vielleicht beenden sollten, wenn wir eh nur noch streiten." Lucy schüttelte den Kopf. „Nein! Das kann doch auch keine Lösung sein!" „Ach, nein? Natürlich ist es eine Lösung! Oder du siehst einfach ein, dass ich Recht habe. Das wäre auch eine Lösung!"
„Natürlich! Soll ich dir jetzt recht geben, damit dein Ego noch größer wird?" „Was? Ich bin nicht egoistisch! Lass es doch einfach bleiben! Wie konnte ich mich nur auf das Ganze hier einlassen?" Lucy wollte sich gerade rechtfertigen, als ihr Handy klingelte. Sie schaute auf den Display und wirkte verwirrt. Sie hob ab und entfernte sich ein paar Schritte. Jetzt war ich natürlich neugierig und folgte ihr. „Ann? Bist du es wirklich? Wie geht es dir? Wo bist du? Warum rufst du an?" Darauf folgte eine Pause, da ich ja nicht hören konnte was Ann sagte. „Warte was? Ganz langsam. Du bist wieder in London? In deiner WG? Okay. Ich komme sofort vorbei!" Es folgte wieder eine Pause. Lucy stand abgewandt von mir. „Oh okay. Aber dann komme ich morgen mal vorbei. Ja? Okay. Ich freue mich das du wieder da bist. Bis Morgen." Damit legte sie auf und drehte sich wieder zu mir.
Sie atmete einmal tief durch, dann begann sie zu reden. „Es tut mir leid Niall. Du wirst sicherlich deine Gründe gehabt haben. Ich will nicht das wir streiten und ich will nicht, dass wir aufgeben." Ich ging ein paar Schritte auf sie zu und schloss sie dann in meine Arme. Sie erwiderte die Umarmung. Ich löste mich von ihr und sah sie an. „Alles wieder gut?" Sie nickte. „Ich muss kurz Harry anrufen." Ich runzelte die Stirn. „Wieso?" „Na ganz einfach, Ann ist wieder da. Ich denke er sollte das erfahren." Ich nickte nur und ging wieder zurück in das Wohnzimmer. Im Hintergrund hörte ich Lucy telefonieren. Als sie fertig war, kam sie zu mir. „Und, was schlägst du vor, was wir machen könnten?" Ich ging nicht auf ihre Frage ein, sondern wollte wissen, wie Harry auf das Ganze reagiert hat. „Wie hat er reagiert?" Sie sah mich fragend an. „Wer denn? Harry etwa?" Ich nickte nur und sie zuckte mit den Schultern.
„Er war nicht gerade erfreut. Ich glaube er ist ziemlich sauer auf sie." Ich hob überrascht den Kopf. „Weil sie wieder da ist?" „Keine Ahnung, ich denke weil sie gegangen ist und jetzt erst wiedergekommen ist." Ich nickte nur, da ich eh nicht viel dazu sagen konnte. „Ich hoffe nur, die beiden können alles klären." Lucy stimmte mir zu. Sie lehnte sich an mich und ich legte meinen Arm um sie. So könnte ich Stunden verbringen, nur wird das nie gehen. Entweder muss sie lange weg oder ich. Und bald bin ich auf Tour. „Was soll ich nur die ganze Zeit ohne dich machen?" Sie sah nicht zu mir, aber ich wusste, dass sie traurig war. „Mir wird es doch genau so gehen. Außerdem sind die ersten Konzerte in Großbritannien. Da kann ich dich besuchen oder du mich." Sie nickte, aber sie würde das ganze Thema noch länger beschäftigen. „Vielleicht musst du ja auch schon bald auf Tour. Euer Album kommt doch bald raus und dann werdet ihr bestimmt auch auf Tour müssen."
„Ich weiß, aber ich will nicht. Dann sind wir so lange voneinander getrennt." Lucy setzte sich aufrecht hin und sah mich an. „Denkst du wir stehen das durch?" Ich nickte nur und schenkte ihr ein Lächeln. „Wir werden bestimmt mal ein paar freie Tage finden. Und dann werden wir all die tollen Dinge machen, die wir uns bis dahin wünschen." Das Lächeln erreichte jetzt auch ihre Lippen. Es war schön sie lächeln zu sehen, all zu oft kam es nicht vor.
„Niall?" Ich sah sie an und mein Lächeln wurde breiter. Sie war mein Mädchen, sie gehörte nur mir, mir ganz allein. „Ja?" Sie schaute mich nicht mehr an, sondern schaute auf ihre Hände. „Versprichst du mir etwas?" „Na klar." Als sie wieder aufsah, sah ich Tränen in ihren Augen schimmern. Ich wollte nicht das sie weinte, dass würde mir in der Seele wehtun. „Wenn wir uns je trennen sollten, bitte lass uns Freunde bleiben. Versprich es mir." „Ich verspreche es, aber wir werden uns nicht trennen. Wir werden auf Tour gehen und uns so oft sehen wie möglich. Alles wird gut werden."
Ich nahm sie in den Arm, versuchte sie zu trösten. Ich wünschte, sie würde mir glauben, aber ich wusste, dass sie es nicht tat. Als sie aufsah, nahm ich ihr Gesicht in meine Hände und küsste sie. Ich wollte sie davon überzeugen, dass ich sie nicht verlassen würde. Ich liebte sie so sehr, es würde mir das Herz brechen, sie zu verlassen. Es wird mir das Herz brechen, wenn ich auf Tour gehen werde und sie allein zurück lassen muss. Aber das ist mein Job, ich wusste was da auf mich zukommen würde.
„Wie wäre es, wenn ich uns jetzt heiße Schokolade mache? Du kannst dir ja einen Film raussuchen und wir machen uns einen schönen Abend. Ist das okay?" Sie nickte, sodass ich aufstand und in die Küche ging. Dort machte ich für sie und für mich jeweils eine heiße Schokolade fertig. Als ich fertig war, lief ich mit beiden Tassen zurück ins Wohnzimmer. Lucy saß auf der Couch, der Film war schon eingeschoben. Ich stellte die Tassen ab und setzte mich zu ihr. Ich nahm eine Decke und hüllte uns beide damit ein. Lucy startete den Film und ich gab ihr ihre Tasse. Ich selbst trank etwas von meiner heißen Schokolade. Der Film begann und ich bemerkte das es 'Für immer Liebe' war.
Der Film war an manchen Stellen wirklich traurig, aber am Ende erinnert sie sich wieder daran, dass sie ihren Mann wirklich von ganzen Herzen liebt. Oder besser gesagt, sie verliebt sich ein zweites Mal in ihn. Wie schön wäre es, wenn das im wahren Leben auch funktionieren würde. Aber meisten ist nach einer Trennung alles vorbei. Oder?
Ich sah mal wieder zu Lucy. War sie wirklich die Frau die ich wohlmöglich heiraten würde? Würde ich je mit ihr eine Familie gründen? Würden wir für immer zusammen sein? Lucy war seit sehr langer Zeit, meine erste ernste Beziehung. Seit es One Direction gibt, hatte ich immer nur flüchtige Bekanntschaften oder Beziehungen, die nicht lange hielten. Konnte ich mit zwanzig Jahren überhaupt schon behaupten, das ich Lucy später heiraten wollte?
Woher sollte ich wissen, was in einem Jahr war oder in Fünf oder in Zehn? Niemand konnte mir das sagen, ich konnte nur abwarten. Aber im Moment wollte ich die Zeit mit der Frau an meiner Seite genießen. Ich musste es ausnutzen so lange ich noch Zeit habe. Ich hatte Angst davor, auf Tour zu gehen, Angst davor Lucy allein zulassen. Was wenn die Zeit uns auseinander treiben würde? Hatte sie vielleicht recht und wir würden das nicht aushalten?
Bei Harry und Ann dachten auch viele, dass würde für immer halten. So lange liebten sie sich schon und doch haben sie sich getrennt. Keiner hatte es erwartet und doch ist es passiert. Ich habe mich von Ann getrennt, obwohl ich dachte, dass ich sie wirklich lieben würde. Woher soll ich wissen das ich Lucy wirklich liebe?
Konnte man so etwas überhaupt wissen? Wenn es so wäre, dann fühlt es sich verdammt danach an. Das hier ist anders als sonst, vielleicht ist es ja wahre Liebe. Aber wer weiß das schon?
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Das war das neue Kapitel. :) Wie findet ihr das Edit von Lucy und Niall? Bitte votet und kommentiert. xx
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