Kapitel Neun -Ann-
Ann's P.O.V.
Nachdem Clary mir von ihrem Date erzählt hatte, hatte ich natürlich Angst auf Fans zu treffen. Warum waren diese auch oftmals so unhöflich? Man könnte sie ja auch einfach mal für die Jungs freuen, dass sie ein Date oder eine Freundin haben, die sie glücklich machen. Schließlich haben sogar diese Menschen ein Recht auf ein privates, eigenes Leben. Scheinbar geht das aber nicht, wenn man gleichzeitig berühmt sein will.
Aber eigentlich war mir das relativ egal, da ich mich auf das Date mit Harry freute. Er meinte, es kann ganz schön aufregend werden und ich soll mir normale Sachen anziehen, da es somit bequemer ist. Ich fragte mich schon die ganze Zeit, was wir machen würden, aber das wollte er mir einfach nicht verraten. Irgendwie konnte ich ja verstehen, dass er die Überraschung nicht versauen wollte, aber deshalb zerbrach ich mir schon Zeit Stunden den Kopf.
„Ann? Bist du in deinem Zimmer? Lucy ist hier!", rief Clary nach mir. „Ich komme!", gab ich als Antwort. Ich verließ meinen Raum und ging nach unten. „Hey Lucy.", begrüßte ich meine beste Freundin. Ich umarmte sie und gemeinsam gingen wir in das Wohnzimmer, während Clary sich in ihren Raum zurück zog. „Hey Lucy.", kam es von Melody. „Jetzt können wir endlich ins Studio fahren und die neuen Songs aufnehmen.", meinte Melody fröhlich. „Ja, die sind so gut geworden Mädels.", fing ich an. „Das liegt an unserer Genialität", stimmte Lucy mit ein. Wir fingen an zu lachen. Dabei lockerte sich die Stimmung augenblicklich und ich fühlte mich wohl. Anschließend verließen wir die Wohnung und machten uns auf den Weg ins Studio.
*
Nachdem wir das Studio verlassen hatten und wieder in der Wohnung waren, wollte Lucy mit uns reden. In diesem Moment breitete sich das Gefühl der Besorgnis in mir aus. „Was ist denn los?", fragte ich aus diesem Grund nach. „Ich glaube, ich trenne mich von Niall." „Was?", kam es überrascht von Melody. „Warum hast du uns nicht eher was gesagt?", wollte ich, ziemlich erstaunt, von ihr wissen. „Naja, ihr beiden habt euch so amüsiert, das wollte ich doch nicht ruinieren." „Das hast du doch nicht. Wir hören dir immer zu, wenn etwas ist. Wir wollen auch nicht, dass du dich von uns entfernst.", meinte Melody und ich stimmte ihr zu. Lucy nickte und holte einmal tief Luft, bevor sie fortfuhr.
„Wisst ihr, Niall und ich streiten nur noch und langsam fühle ich mich nicht mehr wohl. Mir geht es deshalb einfach so schlecht. Deshalb denke ich, würde uns eine Trennung gut tun. Außerdem, wenn er bald auf Tour ist und wir dann anschließend auch unsere Tour sind, sollten wir uns lieber davor trennen, als mittendrin. Ich will auch nicht die ganze Zeit von ihm getrennt sein, so dass es auf Dauer nicht gut gehen würde." „Da könntest du recht haben, aber du liebst ihn doch noch oder Lucy?", fragte ich nach. „Ja schon, aber ich halte das echt nicht mehr aus. Es macht mich fertig." Ich nickte nur und wusste, wenn sie sich dann wohler fühlt, wäre ein Trennung das beste.
„Ich habe mich auch von Harry getrennt, weil es mir damit besser ging. Wenn es dir da genauso geht, ist eine Trennung wohl wirklich das Beste. Alles andere wäre Niall gegenüber nicht fair." „Da hat Ann wohl recht, Lucy. Wir stehen aufjedenfall hinter dir.", meinte Melody. „Danke Mädels. Ihr seid echt die besten!" „Lucy, wir sind für dich da, egal wie schwer es werden wird. Damit lassen wir dich nicht allein, aber bitte wende dich nicht von uns ab.", fügte ich hinzu. „Das werde ich nicht mehr. Versprochen." Wir umarmten uns und lachten. Für Lucy konnte ich nur hoffen, das ihre Entscheidung das Beste mit sich bringen würde. Doch, wer weiß schon was das Beste ist?
*
Nachdem Lucy weg war, machte ich mich für mein Date fertig und wurde immer aufgeregter. Ich war so froh, dass Harry und ich es noch einmal probieren wollten und hoffte inständig, dass es dieses mal funktionieren würde. Wenn das doch nicht der Fall wäre, würden wir wenigstens Freunde bleiben. Trotzdem liebte ich ihn noch, was ich mir wohl eingestehen musste. Vielleicht sogar noch mehr, als ich ihn vor der Trennung liebte. Jedoch war ich mir sicher, dass Harrys Gefühle, mir gegenüber, abgenommen hatten.
Ich zog mir eine einfach Jeans und eine schwarze Bluse an. Schminken tat ich mich auch nur leicht, da ich ja nicht wusste, was wir vorhatten. Ich hatte schon versucht zu erraten, was wir machen würden. Jedoch hatte er immer nur 'Vielleicht.' als Antwort geschrieben. In wenigen Minuten würde er da sein. Also zog ich mir meine Schuhe an, sowie eine Winterjacke und nahm neben meiner Handtasche noch mein Handy mit. „Bis dann.", rief ich in die Wohnung, ohne mich an jemand bestimmtes zu wenden.
Mit einem Lächeln auf den Lippen stieg ich in den Fahrstuhl und fuhr damit ins Erdgeschoss. Angekommen verließ ich die Box aus Metall und schritt aus dem Gebäude. Ich stellte mich auf den Bürgersteig und wartete. Wahrscheinlich würde er jeden Moment kommen, aber mir kam es jetzt wie eine Unendlichkeit vor. Aufgeregt wippte ich vor und zurück und schaute immer wieder auf mein Handy. Auf die Minute genau stand Harry vor mir, der mich mit einer Umarmung begrüßte. Freudig legte ich meine Arme um ihn. Anschließend hielt er mir die Autotür auf und ich stieg ein.
„Wo geht es denn nun hin?" „Ann, das bleibt ein Geheimnis." Schmollend schaute ich aus dem Fenster. Harry schmunzelte und fuhr los. Es dauerte eine Weile, aber irgendwann wandte ich mich wieder zu ihm. Er schaute konzentriert auf die Straße und tippte mit den Fingern den Takt zu dem aus dem Radio kommenden Lied, auf das Lenkrad. Kurz guckte er zu mir, aber sofort schnellte sein Blick zurück auf die Straße. „Wir sind gleich da." „Na endlich. Aber wo sind wir?" „Bald auf einem Flugplatz." „Nicht dein Ernst?", fragte ich erfreut und überrascht nach. „Doch, das meine ich Ernst.", grinste er.
Er bog ab und fuhr auf ein abgesperrtes Gelände. Meine Vorfreude stieg immer weiter an. Er schaltete den Motor ab und schaute mich erfreut an. „Ich dachte mir schon, dass es dir sicherlich gefallen könnte." „Und damit hast du sicherlich recht." Wir stiegen aus und liefen, nah beieinander, zu den Hallen. Dort trafen wir auf einen Mann, Schätzungsweise ende Dreißig, der erst Harry und dann mich begrüßte. Er stellte sich als unser Pilot vor und das der Hubschrauber schon startbereit sei. „Hubschrauber?", fragte ich begeistert nach. „Wir machen einen Rundflug über London.", erklärte Harry mir. „Oh mein Gott.", war alles was ich dazu sagen konnte.
Wir wurden zum Hubschrauber gebracht und stiegen ein. Dort bekamen wir Kopfhörer, die wir uns aufsetzten und schon ging es los. Es dauerte mehrere Minuten bis der Hubschrauber endlich abhob, aber als es so weit war, konnte ich gar nicht still sitzen vor Aufregung. Harry schaute mich zufrieden an. Ich grinste ihn breit an und schaute mit großen Augen aus dem Fenster. Neugierig versuche ich zu erfassen wo wir waren. Aber überall erkannte ich nur bunte Lichter oder Autos und Menschen.
Der Pilot erklärte uns das wir jetzt bereit sind, den Rundflug zu beginnen. Harry legte seinen Arm um meine Schulter, aber momentan interessierte mich das weniger. Mein Gesicht klebte förmlich an der Scheibe. Vollkommen fasziniert schaute ich mir die wunderschöne Stadt an der Themse an. Irgendwann erkannte ich den Big Ben, das London Eye oder die Tower Bridge. Sogar den Buckingham Palace konnte ich sehen. In diesem Moment wünschte ich mir, ein fotografisches Gedächtnis zu besitzen, damit ich diesen Flug nie wieder vergessen würde. Auch Harry schaute gebannt aus der Scheibe und nahm all die schönen Lichter auf. Doch, wie alles andere auch, endete dieser Rundflug viel zu schnell.
Der Pilot setzte den Hubschrauber sicher auf dem Boden ab und wir blieben solange sitzen, bis die Propeller zum Stillstand kamen. Dann ging es auch für uns zurück auf den Boden. „Danke Sir.", richtete sich Harry an den Piloten. Dieser nickte und gab, zuerst mir, dann Harry, die Hand. Verabschiedet liefen wir zurück zu Harry's Auto. „Hat es dir gefallen?", fragte er unsicher nach. „Das müsstest du dir eigentlich selbst beantworten können, aber ich fand es fantastisch. Danke dafür, Harry." „Kein Problem. Das habe ich gern gemacht, zumal ich sowas eh mal machen wollte.", meinte er grinsend. Ich lächelte nun ebenfalls.
Wie es ein Gentleman tat, hielt Harry mir die Autotür auf. Ich stieg grinsend ein und er machte die Tür wieder zu. Anschließend lief er gekonnt langsam um das Auto herum und stieg selbst, auf der Fahrerseite, ein. „Soll ich das Radio anmachen?", fragte er nach, nachdem er den Motor gestartet hatte und losgefahren war. „Ja, gerne.", antwortete ich. Es ertönte ein Lied, von 'The Neighbourhood', mit dem Namen 'Baby Come Home'. Harry sah mich kurz grinsend an. „Wie passend.", meinte er scherzend. „Ich bin gar nicht die ganze Zeit weg. Außerdem habe ich dir nie gesagt, dass mein Mann Angst hätte." „Welcher Mann?", ging Harry darauf ein. „Den muss ich mir erst suchen." „Okay. Der Arme." Ich sah ihn beleidigt an. „Das war ein Scherz.", versuchte er mich zu besänftigen. „Haha, ich lache.", meinte ich ironisch.
„Ann?" „Ja?" „Hast du schonmal übers heiraten nachgedacht?", fragte Harry nach. „Ja. Hast du?", wollte ich wissen. „Ja." „Aber ich denke, ich bin noch viel zu jung, um mich festzulegen." „Ach, wirklich?", meinte Harry ernst. „So habe ich das nicht gemeint, aber ich will mich jetzt noch nicht für ewig an eine Person binden. Ich bin noch zu jung, um sagen zu können, dass es für immer halten wird.", antwortete ich ihm. „Man kann wahrscheinlich nie sagen, dass wird für immer halten. Woher will man das wissen?" „Ich denke manche Menschen wissen das." Harry nickte nur, sagte aber nichts mehr.
Dann waren wir auch schon an meiner Wohnung angekommen. Harry parkte das Auto am Straßenrand und sah zu mir. „Wird es ein weiteres Date geben?" „Ich weiß nicht, wird es eins geben?" „Das hoffe ich.", kam es von Harry. „Ich hoffe es auch.", lächelte ich ihn an. „Dann schreibe ich dir, wegen einem Tag?" „Klingt gut." Ich stieg aus und er tat es mir nach. Bis zu der Haustür begleitete er mich noch. Danach zog er mich in eine Umarmung. Sie dauerte zwar länger als eine gewöhnliche Umarmung, trotzdem fand ich es angenehm. „Schlaf gut, Ann." „Du auch." Er lächelte und ich öffnete die Tür um gleich zum Fahrstuhl zu gehen.
Ich drehte mich noch einmal um, aber er war schon wieder im Auto und gerade dabei loszufahren. Also betätigte ich den Fahrstuhlknopf und wartete. Danach drückte ich den Knopf meiner Etage und schon ging es nach oben. Angekommen verließ ich den Fahrstuhl und öffnete die Wohnungstür. Ich betrat die Wohnung und sofort kam mir meine Katze entgegen. „Hey Mia.", begrüßte ich sie. „Ann?" „Ja?" „Ich wollte nur wissen, wer da ist.", entgegnete Clary. Schon war sie im Flur. „Wie war dein Date mit Harry?" „Es war fantastisch. Wir sind mit dem Hubschrauber geflogen." „Ach, mit Charlie Tango?" Ich sah Clary verwirrt an. „Oh, äh, vergiss es wieder, dass ist aus einem Buch." „Warte... du hast Shades of Grey gelesen?", fragte ich nach. Clary wurde rot und nickte. „Dann weiß ich was du mit Charlie Tango meinst und nein, es war nicht Christian Greys Hubschrauber." „Schade.", meinte sie zwinkernd. Ich zuckte nur mit den Schultern.
„Trefft ihr euch nochmal?", wollte sie wissen. „Ja. Harry schreibt mir und dann machen wir uns ein Tag aus." „Ich hoffe ihr kommt wieder zusammen, mein Traumpaar." „Und was ist mit dir und Liam?", neckte ich sie. Clary wurde erneut rot und wandte sich ab. „Gib zu, dass du ihn magst." „Natürlich mag ich ihn, Ann. Ansonsten würde ich mich nicht mit ihm treffen." „Ich meine damit, dass du in ihn verliebt bist." „Wer ist in wen verliebt?", wollte Mel wissen, die gerade in die Küche kam, in der wir mittlerweile waren. „Clary in Liam." „Das stimmt nicht.", stritt Clary ab. „Ach das, dass weiß ich schon.", meinte Melody. „Was?", fragte Clary erschrocken nach. „Man sieht es dir an.", erklärte Melody ihr. „Oh."
Ich schmunzelte. „Was auch immer ihr jetzt macht, ich gucke mir jetzt einen Film an." „Welchen?", fragte Melody nach. „Hoffentlich Seelen." „Den habe ich lange nicht mehr geguckt, Clary." „Dann schauen wir ihn jetzt.", beschloss Melody. Also begaben wir uns in das Wohnzimmer und schalteten den Fernseher an. Kurz darauf war Seelen ausgewählt und schon ging es los. „Ich finde den Darsteller von Jared echt gut aussehend." „Sei still, Clary!", lachte ich.
_______________________
Das war es mit dem Kapitel. Wie fandet ihr das Kapitel? Votet und/oder kommentiert doch bitte. xx
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top