Kapitel 8

Erneut zieht Maya scharf die Luft ein und Diego macht so große Augen, dass es aussieht als würden sie ihm gleich aus dem Kopf fallen. Ich spüre wie Derek ganz leicht zittert und seine Angst kann ich förmlich riechen. Na, da ist wohl jemand doch nicht so knallhart wie er immer behauptet! Jetzt merke ich langsam etwas von meinen übernatürlichen Kräften, denn ich rieche was ich als Mensch nie gerochen hätte. Jeder Mensch hat seinen ganz bestimmten Geruch und in Dereks Fall ist es Orange mit einem Hauch von Kräutern. "Mach sowas nochmal und ich schneid dir nächstes Mal wirklich die Kehle durch." Langsam und vorsichtig, damit er auf keine dummen Ideen kommt, nehme ich das Messer von seinem Hals weg und lasse seinen Arm los. Ich warte darauf, dass er mich nochmal angreift, doch er geht einfach nur stumm aus meiner Wohnung. Ist auch besser so! Ich drehe mich zu Maya und Diego um, die mich anstarren als hätte ich fünf Köpfe oder so. "Was ist?" "Wie...? Warum...? WOW!!!" Das ist alles was die beiden sagen können. "Nunja, ich gehe seit sieben Jahren Kampfsport und habe immer ein Messer bei mir. Zum Selbstschutz." Nachdem sich die zwei von ihrem Schock erholt haben tragen wir die Umzugskartons nach unten zur Straße. Dort wartet bereits ein Minibus auf uns. Doch hinten sind keine Sitze, sondern eine Art Bett oder Sofa. Diego und Derek setzten sich nach hinten, Maya übernimmt das Fahren und ich nehme auf dem Beifahrersitz Platz. Diego beugt sich zu mir nach vorne und fragt "Wirst du dein altes Leben vermissen?" "Wieso sollte ich? Mein Vater verschwand und starb als ich 8 war, meine Mutter starb auch vor einem halben Jahr und ich hatte nie Freunde." Jetzt wo ich es ausspreche merke ich erst wie SCHEIßE mein Leben ist bzw. war. Eine Träne kullert meine Wange hinunter. Maya scheint es bemerkt zu haben, denn sie dreht das Radio lauter, damit die anderen nicht mitbekommen, dass ich weine. Dankend lächle ich sie an und starre die restliche Fahrt aus dem Fenster. Nach einer gefühlten Ewigkeit halten wir endlich an. Kaum sind wir ausgestiegen macht sich Derek schon auf und davon. Vor mir ist eine riesige Lichtung (wir sind nämlich mitten im Wald) und ein Stück weiter weg entdecke ich einen See. Das seltsame allerdings ist, dass auf dieser Lichtung hunderte Zelte stehen.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top