Kapitel 19

Eine berechtigte Frage. Da er mit Absicht versucht mich zu verunsichern bleibe ich einfach ganz ruhig und entspannt. "Hätte ich vor fünf Tagen versucht ihren Knochen zu heilen wäre das Risiko, dass ihr Knochen schief zusammenwächst, zu groß. Um es einfach auszudrücken, hätte ich ihren Knochen vor fünf Tagen geheilt könnte sie nicht mehr richtig laufen. Hat jemand ein Messer dabei?" Derek gibt mir seines und sieht mich dabei fragend an. Was ich jetzt machen will? Nunja, ich schwanke zwischen einem tiefen Schnitt in den Arm und einem Stich in den Bauch. Ich glaube, wenn ich mir das Messer in den Bauch ramme wird vielleicht der eine oder andere bewusstlos. Ich nehme das Messer und schneide mir in den Arm. Der Schnitt ist ungefähr 15cm lang und 1cm tief. Blut tropft aus der Wunde und ich höre einige erschreckt aufschreien. Derek starrt mich mit großen Augen an und Diego sieht nicht viel anders aus. Gelassen fange ich an die Wunde heilen zu lassen, bis man nichts mehr davon sieht. Ich gebe Derek sein Messer zurück und breite mich für den letzten "Trick" vor. Derek dreht sich verwirrt im Kreis. "Wo ist sie?" "Gleich hier neben dir, allerdings unsichtbar. Ich liebe diese Fähigkeit. Der Vorteil ist, du kannst dich an jeden heranschleichen und keiner bemerkt dich." Als kleine Demonstration nehme ich Dereks Schwert, das hinter ihm am Boden liegt, halte es ihm an den Hals und werde wieder sichtbar. Nachdem ich das Schwert seinem Besitzer gegeben habe wende ich mich wieder an die Ikati-Menge vor mir. "Bevor ich es vergesse. Bitte nennt mich nicht dauernd 'eure Majestät'! Nennt mich einfach Liv." Derek sieht nicht sehr glücklich aus. "Na gut, du hast vielleicht ein paar außergewöhnliche Kräfte, aber du bist nie im Leben besser im Kampf als ich! Ich will ein Duell!!!" Ehrlich gesagt hatte ich mit sowas gerechnet, aber ich bin dennoch überrascht. Der wird sicher keine Ruhe geben bis ich ihn oder er mich geschlagen hat. Also sage ich zu und wir machen uns auf den Weg zum passenden Zelt.

Innen sieht es aus wie das Kolosseum in Rom. Während sich die Ikati auf den Tribünen verteilen und Derek sich in die Mitte der Arena begibt bleibe ich am Rand stehen und warte auf Maya. Diese kommt in Lichtgeschwindigkeit auf mich zu gerannt und umarmt mich, als hätte mein letztes Stündlein geschlagen. Sie gibt mir mein Schwert, wünscht mir Glück und geht zurück auf ihren Platz. Ich will gerade gehen, als Diego mit einem sehr besorgten Blick auf mich zukommt. "Wenn es dich irgendwie beruhigt, ich kann seine Gedanken lesen!" Ob es ihn beruhigt hat oder nicht habe ich nie erfahren. Er zieht mich näher zu sich und im nächsten Moment presst er seine Lippen auf meine.

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