Kapitel 7

Ruhe ist in den Straßen des Wohnviertels eingekehrt. Die Herrschaften der Familie sind noch nicht Zuhause eingetroffen, nur ihre beiden Kinder sind dort anzutreffen.

Der Sohn der Familie ist mit der Bürde belegt worden, auf die kleine Schwester acht zu geben. Sie ist eine noch sehr junge Dame, aber ihr Bruder ist sehr wohl in der Lage, sie zu umsorgen.
Friedlich in ihrem weichen Bettchen schlafend, träumt sie bereits. Auf den Lippen des Bruders ruht ein zufriedenes Lächeln.
Nach einigen Versuchen ist das kleine Mädchen endlich in einen erholsamen Schlaf gefallen. Zuvor hat er ihr noch eine Geschichte vorgelesen. Sie handelte von einem Mädchen. Haare so gelb, wie Stroh und in ein weiß-blaues Kleid gehüllt. Sie ist einem Hasen, der ungeduldig auf seine Taschenuhr starrte, gefolgt.

Seufzend richtet sich der junge Mann auf, der sich zuvor auf dem Gitter des Kinderbettes gestützt hat. Seine Gliedmaßen zwicken, da er völlig erschöpft ist. Das kleine Mädchen hat ihn sehr gefordert. Auch das Vorlesen hat an ihm genagt, passend zu dem so ungeduldigen Hasen der Geschichte.
Um den langen und zerrenden Tag endlich beenden zu können, begibt er sich endlich auf den Weg, um sich in seine weichen Federn fallen zu lassen. Seine Finger streifen über das hölzerne Geländer am Rande des offenen Flurs der zweiten Etage, der zu seinen Räumlichkeiten führt.

Ohne die Kleidung noch zu wechseln, legt er sich wie erschlagen nieder. Er ist einfach zu erschöpft. Wenigstens krempelt er die Ärmel noch ein Stück nach oben, als er rücklings in seinen Kissen und Decken versinkt. Seine Lider wiegen Tonnen, so dass sie ihm unverzüglich zufallen. Er denkt noch für einen Augenblick an diesen Tag, welchen er mit denen verbracht hat, die er liebt. Es hat ihn wirklich glücklich getroffen. Und er hofft es wird so bleiben.

Während er seinen verdienten Schlaf genießt, taucht der junge Mann in seine Traumwelt ein, die er bereits so oft besuchen durfte.
Immer wieder trifft er auf jemanden, der ein seltsames Gefühl in ihm auslöst, doch hat er ihn noch nie im echten Leben zu Gesicht bekommen. Wer er wohl sein mag?
Oft zerbricht er sich noch Tage nach dem Träumen seinen Kopf darüber, denn wer ist dieser Junge?

,,Nein, vertraue mir", ruft er jemandem zu, während er dessen Hand hält. Er verspürt das Verlangen denjenigen nie mehr loszulassen. Vielleicht würde er dann erfahren, wer er ist. Der Wind weht um seine Nase und die Strähnen in sein Gesicht. Es ist angenehm warm, trotz dessen, dass die Sonne am Horizont langsam verschwinden möchte. Dabei färbt sie das Land gold-gelb, was den Jungen zum Strahlen bringt.

„Na los, hab' dich nicht so."

Er schließt für den Hauch einer Sekunde seine Augen. Es sind Glücksgefühle, die ihn sich fühlen lassen, als würde er schweben.
Im nächsten Moment spürt er, wie sich sein Gegenüber an seine farblose Bluse schmiegt. Er riecht seinen süßlichen Duft.

„Vielleicht werde ich dich oder du mich finden, da bin ich mir sicher", flüstert er und lässt sein Haupt auf dem des anderen sinken. Er kann sich zwar nicht erklären, weshalb er ein solchen Vertrauen zu dieser Person verspürt, doch die Wärme die er ausstrahlt, kann kein falsches Spiel sein.
Er atmet erneut tief ein, um diesen so süßen Duft, der Person an seiner Brust, zu genießen.
Vorfreude macht sich in ihm breit, denn dieser Geruch hat ihn stets an eine blühende Blumenwiese erinnert, die er als Kind oft besucht hat.

,,Was?", murmelt er verwundert. Er benötigt einen Moment, denn er fühlt sich noch immer, wie leicht benebelt. Seine Gesichtszüge neigen sich in das Negative, denn er kommt nicht in den Genuss frühlingshafter Blumen.

,,Rauch?"

Er versteht nicht ganz.
Er kennt den erstickenden Schleier, den Feuer mit zu führt. Sich fühlend, als würde er sich irren, blinzelt der junge Mann und schüttelt sachte sein Haupt.
'Das kann nicht sein, was ist das für ein Traum?'

,,Wo...wo bist du hin?", beginnt er zu husten, doch die Person, die ihren Kopf auf ihn gestützt hat, ist spurlos verschwunden.
Das denkt er, doch etwas ist zurückgeblieben.
Verwundert reibt er seine Finger aneinander und spürt sofort etwas zwischen ihnen.
Es ist Asche und der Atem des Jungen stockt.

,,Hilfe!"

Er schreckt hoch, erwartend, dass dieser Albtraum nun aufhört, doch er hat erst begonnen.
Er schluckt, denn seine Kehle ist wie von etwas Unbekannten beschichtet, was ihn hindert tief durchzuatmen.
Sich an den Kopf fassen, versucht er zu verstehen, was geschehen ist und was noch immer geschieht.
Selbst seine beeinträchtigte Atmung beschleunigt sich, denn seine Lungen werden einfach nicht mit Sauerstoff versorgt.
'Ich ersticke', verlauten seine Gedanken und es wird ihm klar.
Sein Zimmer ist düster. Keine Kerze leuchtet ihm den Weg, doch er konnte im Eifer des Gefechts keine in seiner Reichweite ausmachen. Er stemmt sich schwerfällig aus dem Bett, sein Atmen flattert.
Als seine Finger das Holz seiner verschlossenen Tür erreichen, erkennt er etwas flackerndes, das durch den unteren Türspalt in sein Schlafzimmer scheint.
Der Junge versteht nicht, in welcher Gefahr er sich befindet. Nichtsahnend öffnet er die Tür.

Alles ist Gold und rot. Das Geländer, welches er diesen Tag noch mit seinen Fingern berührt hat, ist nun von einem Schleicher aus roten und gold-gelben Flammen umhüllt. Er benötigt erneut einen Moment. Erst ein ängstliches Wimmern aus einer bestimmten Richtung lässt ihn hellhörig werden und aus seiner Starre entkommen.

„Oh, nein!"

Es ist seine Schwester. Das Wimmern, was sich langsam zum Weinen steigert ist das seiner kleinen Schwester. Sich die Arme schützend vor das Gesicht haltet begibt er sich auf den Weg zu dem kleinen Mädchen. Vereinzelt streift ihn eine Flamme, doch er darf sich nicht aufhalten lassen.

Verängstigte Augen schauen ihm entgegen, als er die Kinderzimmertür des kleinen Mädchens öffnet. Die Flammen tanzen gefährlich hinter seinem Rücken und greifen von dem Geländer langsam über, zu den Holzdielen des offenen Flurs. Den Tränen nahe, nimmt er das kleine Kind auf den Arm, zuvor hat er sich noch in eine dünne Decke gewickelt, um sie vor den hinterhältigen Flammen zu bewahren.
,,Alles wird gut, meine Kleine", beruhigt der junge Mann sie mit brechender Stimme. Seine Lunge schmerzt und seine Sicht wird immer enger.

Auf dem Absatz kehrt machend, verlässt er den Raum, doch etwas silber-glänzendes zieht für einen Augenblick seine Aufmerksamkeit.
Es ist ein Spiegel. Ein Geschenk von ihm an das kleine Mädchen.
Wie eine zubeißende Schlange greift er nach dem Gegenstand und verlässt den Raum.

Der Flur ist beinahe völlig von Flammen versperrt, doch der Junge hat keine andere Wahl. Es geht um die Sicherheit des kleinen Mädchens, was in seinen Armen leidend hustet. Es sind unerträgliche Schmerzen, doch er muss weiter.
Sie erreichen, von den Flammen und dem Rauch verfolgt, die Treppe nach unten. Alles ist in Rot, Gelb und Gold gehüllt. Es ist unerträglich. Er quält sich die Treppen herab. Seine Haut brennt förmlich, da das Feuer nach ihr mehrmals gegriffen hat und diese somit stark verletzt hat. Er zieht die Luft scharf ein bei fast jedem Schritt, aber sie müssen weiter. Er muss einfach weiter.

,,Ah!", schreit er auf. Die Haustür ist bereits in Sicht, doch er ist gestürzt. Die Beine haben erschöpft nachgegeben. Seine Schwester plumpst unverletzt auf die Dielen, geschützt von der weichen Decke.
,,Geh! Bring dich in Sicherheit. Ich komme nach. Vertraue mir, Tae-Eul."
Er unterdrückt seine Tränen und den ächzenden Schmerz, während seine Schwester verängstigt im Flur des Hauses verschwindet und ins Freie gelangt. Sie schaute ihm noch für einen Augenblick in das Gesicht, als würde sie sich sein Aussehen einprägen, um es nie zu vergessen. Sie ist doch erst sieben Jahre und hat dies mitanzusehen müssen.

Die Flammen kreisen ihn ein, doch er ist zu schwach sich zu erheben. Die giftige Luft drückt wie ein schwerer Mantel auf ihn, so dass er sich nicht mehr rühren kann. Sein Körper sackt immer mehr zusammen, bis er den Fußboden mit seiner gesamten Seite erreicht. Er bemerkt den Spiegel in einer seiner Hände und zieht ihn sich zur Brust. Dieses Silber bedeutet ihm so viel
Seine Gedanken driften langsam ab, er hustet nicht einmal mehr und seine Lider werden schwer. Die Schmerzen auf seiner Haut verblassen und seine Angst flüchtet, wie ein seichter Windhauch, bis er die Augen letztendlich schließt und den Kampf aufgibt.

~•~
Taehyung

Als ich versuche den Schlüssel in das Schloss der Haustür zu schieben, scheitere ich beinahe daran überhaupt zu treffen. Mein gesamter Körper ist am Beben und meine Gedanken kreisen nur um eine einzige Person.

Jungkook.

Als der Riegel endlich zurückfährt und die Tür durch mein Gewicht, das ich mit aller Kraft dagegen drücke, aufspringt, erblicke ich den dunklen, leeren Hausflur.
Meine Eltern haben bereits erwähnt, dass sie für diesen Abend nicht zu Hause sein werden, was mich nach meinem Gefühlsausbruch jedoch etwas verwundert, dass sie es doch getan haben. Auch meine Schwester scheint bereits in ihrem Zimmer verschwunden zu sein. Das Wohnzimmer ist totenstill. Kein Fernsehprogramm und Flimmern stört den Raum und dessen halb vertrocknete Pflanzen.

Ich stelle meine Schuhe auf der Kommode des Hausflurs ab und führe meinen Weg auf Zehenspitzen fort. Meine Schritte beschleunigen sich allerdings wieder, als ich die Treppe zur zweiten Etage erreiche.
Ich kann nicht mehr warten. Wie vom Tod persönlich verfolgt, bin ich durch die Straßen gehetzt, um endlich zu Hause anzukommen.
Ich muss mir einfach sicher sein.

Ist er in Sicherheit?
Geht es ihm gut?
Wird er mir verzeihen?

Das Herz in meiner Brust schmerzt noch immer. Es sind keine gefühlten Sekunden vergangen, als die Flammen Tae-Eul Brief zerfressen worden und Jungkook ihnen ebenfalls zum Opfer gefallen ist. Und es ist meine Schuld gewesen. In diesem Moment habe ich nicht nachgedacht, die möglichen Konsequenzen völlig ausgeblendet. Blind habe ich mich auf die Hoffnung und den Wunsch verlassen Jungkook die Freiheit zu schenken.
Ich habe dumm gehandelt, anders lässt es sich nicht schönreden. Meine Gefühle für Jungkook lassen sich nicht einfach erklären, doch sein bereits zu Asche zerfallenes Leben so zu riskieren. Ich bin so dumm gewesen.
Meine Finger umgreifen die kalte Klinke meiner Zimmertür und drücken diese nach unten. Knarrend öffnet sich das Holz und ich trete hinein. Wieder hat die Dunkelheit mein Schlafzimmer in den Fängen, nur der schwache Mondschein erhellte es.

„Jungkook, wo-", beginne ich, doch breche mein Vorhaben sofort ab, als ich erkenne, dass sich niemand in meinen Räumlichkeiten befindet. Ein Kratzen breitet sich in meiner Kehle aus und es fühlt sich an, als würde mir die Luft weg geschnürt. Sogar die Angst kehrt wieder zurück, schlängelte sich, einem giftigen Reptil gleich, meinen erschöpften Körper hinauf und lässt seine messerscharfen Zähne langsam und genießend in die Haut gleiten.
Es brennt.

,,Was— aber sie sagte doch", keuche ich kaum hörbar und stütze mich, mit dem Gleichgewicht kämpfend, auf dem Schreibtisch ab. Meine dunklen Strähnen kitzeln mir im Gesicht und versperren mir die Sicht. Ich fühle mich, wie von einer Bestie verfolgt. Alle meine Gliedmaßen schmerzen so unerträglich von dem pausenlosen Hetzen und Stürmen.

Kraftlos lasse ich mich seitlich auf meinen Schreibtischstuhl fallen und kralle mich dabei in das Holz der Rückenlehne. Einen längeren Moment muss ich mir nehmen, um nicht einfach in einen Schlaf zu fallen, aus dem ich wünsche, nie mehr zu erwachen.

Der Windstoß, der durch das wieder geöffnete Fenster weht, befreit meine Stirn von dem zerzausten Pony. Die Augen schwach offenhaltend, folge ich dem Windstoß von dem Fenster bis zu...

„Meine Zeichnungen?"

Vom Winde verweht, liegen Zeichnungen und Skizzen wild verstreut auf der hölzernen Platte. Etwas steif wende ich mich den Blättern zu.
Einige davon sind von meinem Freund Yoongi, erkenne ich und meine aufgestiegene Panik mildert sich, als ich an ihn denke. Neben seinen Traumskizzen befinden sich auch meine. Ich hebe eine davon an. Es zeigt ein Pferd. Groß und kräftig, mit einer prachtvollen Mähne und schimmerndem schwarzen Fell. Es steht auf einer Wiese, völlig allein doch anmutig und elegant.

,,Was ist das denn?", wundere ich mich, als ich die Zeichnung erblicke, die sich unter der des Pferdes befindet.

,,Jungkook...", flüstere ich heiser und streiche mit einem Finger über das Blatt. Nun nehme ich diese Zeichnung in die Hand und betrachte sie. Es zeigt zwei Personen, eine hellhaarig, die andere dunkelhaarig. Sie schauen sich beide an und halten sich gegenseitig die Hand.
Der Hellhaarige trägt eine weiße Bluse mit zu langen Ärmeln, wie eine schwarze lange Hose, die von einem Anzug stammen könnte. Er schaut aus, als wäre es von einer feierlichen Veranstaltung geflüchtet, denn seine Haare sind völlig zerzaust. Die dunkelhaarige Person, eher eine Gestalt, trägt nur ein schlichtes dunkles Shirt und eine herkömmliche Hose. Sie scheint zusätzlich keine Schuhe zu tragen.

,,Ich musste mir etwas die Zeit vertreiben, du hast so lange gebraucht."

Mein Herz stoppt. Es durchfährt mich; wie vom Blitz getroffen. Diese Stimme zu hören, selbstsicher und mit einem Hauch an Zufriedenheit, gibt mir meine so umringte Kraft zurück. Den Tränen unglaublich nahe, wende ich den Kopf und schaue direkt in diese lieblichen Augen, von denen ich gedacht habe sie nie mehr zu erblicken. Ich öffne den Mund und atme fiebrig. Die Tränen lassen sich einfach nicht zurückhalten, doch ein Lachen ziert mein Gesicht. Er sitzt wieder im Schneidersitz auf meinem Bett, die Hände auf den Knien ruhend, und schaut mir mit einem so sanften Lächeln entgegen, dass mein Herz fast erneut aussetzt.

,,Jung-", beginne ich heiser, doch er unterbricht mich mit seinen Händen. Er umgreift die meine, nach dem er sich von der weichen Matratze aufgerichtet hat.

,,Es tut mir so leid", flüstere ich wimmernd, als ich meine Kopf auf seine Schulter sinken lasse, während seine Arme um mich schlingen. Jungkook strahlt eine solche Wärme aus, dass der Schmerz der vergangenen Stunden einfach zerfällt.

Zu Asche, zu Staub.

Zärtlich streicht er mir durch das Haar und flüstert mir besänftigend zu, da ich noch völlige Unruhe ausstrahle.
,,Beruhige dich. Das konntest du doch nicht ahnen. Mir ist nichts geschehen."

Er greift behutsam nach meiner Wange, sodass er mir in die rot verweinten Augen blicken kann.

„Aber das war schon ziemlich dumm, mein Herz?"

Langsam zur Ruhe kommend, streiche ich über seinen Handrücken, das Gesicht noch immer an ihn geschmiegt. Meine Gefühle tanzen, wie vom Wind getrieben. Es tut einfach so unbeschreiblich ihn zu sehen, zu spüren und zu hören.

,,Ich dachte, ich sehe dich nie wieder." Ein leidiger Ausdruck verzieht seine Lippen und Brauen. Es muss ihm auf der Seele brennen, wie mir. Er schüttelt leicht den Kopf und lehnt seine Stirn an die meine, während seine Hände langsam meine Wirbelsäule herab wandern und sich dort verschränken. Nun lehne ich völlig in seinen unerwartet starken Armen, da er so zierlich auf mich wirkt, und genieße seine Nähe.

,,Taehyung, ich werde dich— ", setzt Jungkook an, um mir etwas zu sagen. Diesmal unterbreche ich ihn, doch nicht etwa mit weiteren Worten. Mir ist etwas anderes in den Sinn gekommen und ich habe mich dazu bereit gefühlt, zu handeln.

Seine Augen weiten sich, denn ich habe ihn mit einem Kuss seine Worte abgebrochen. Diese Tat ersetzt über 1000 Wörter, die ich ihm so unbeschreiblich gern sagen möchte.
Überrascht doch zufrieden erwidert er meinen ersten Schritt, schreckt nicht zurück.

Als sich unsere Lippen verbinden, ich seine Hitze auf meiner Haut spüre, schließe ich die Augen. Ein kribbelndes Gefühl breitet sich von meinem Bauch aus. Es durchfährt meine gesamten Adern, sodass ich den Mut entwickele noch weiterzugehen. Ich ziehe ihn immer näher an mich heran, sodass sich sein gesamter, zarter Körper langsam im Kontakt zu meinem befindet. Er lässt es völlig über sich ergehen und küsst mich noch leidenschaftlicher als zuvor, nachdem wir uns für einen flüchtigen Augenblick voneinander gelöst haben.

„Vertraust du mir, Taehyung?", haucht er mir ins Ohr und küsst mir danach begierig den Hals. Nicht in der Lage die Lider zu öffnen, hebe ich mein Kinn. Und durch ein kleinliches Nicken stimme ich ihm zu. Diese Küsse lassen sich nicht in Worte fassen, noch wirklich erklären. Worüber ich mir sehr im Klaren bin: Das sind die unglaublichsten Gefühle, die mir je einen angenehmen Schauder über den Körper huschen ließen.

Mich der Sache hingebend, überlasse ich ihm die Gewalt über meinen Körper. Er hat mein vollstes Vertrauen. Ich würde selbst für ihn, um ihn zu beschützen, durch Feuer gehen. Ich spüre, wie wir dem Bettlaken näherkommen. Jungkooks Arme halten mich noch immer fest umschlungen. Arm in Arm sinken wir also in das Laken. Seine Lippen behandeln in dieser Zeit noch immer meinen Hals, doch wandern langsam Richtung meiner Schultern. Ich bemerke dieses beklemmende Gefühl in meiner Lendengegend. Um mich etwas zu beruhigen, atme ich tief aus, doch Jungkook löst in mir Reaktionen aus, die ich noch nie zu träumen gewagt habe.

,,Gefällt dir das?", kichert er lasziv, während er nicht die Absicht hegt sein Vorhaben zu zügeln. Ich stimme ihm zu, doch meine Stimme gehorcht mir keinen Hauch, da ich solche Mühe habe keinen auffälligen Laut von mir zu geben.
Seine Zähne streifen über mein Schlüsselbein, nachdem er mein Shirt zur Seite gezogen hat, wodurch eine Welle an Erregung über mich strömt und eine intensive Gänsehaut auslöst.

Die Mühen mich zu beherrschen sind vergebens. Ich lasse meinen Kopf in den Nacken fallen, meine gesamte Körperhaltung versagt. Ein zögerliches Jammern tanzt über meine Zunge ins Freie. Ich fühle mich schlicht weg zu schwach, weiter dagegen anzukämpfen.

Ich muss noch wirklich sehr schüchtern und unerfahren wirken, das muss ich zugeben. Diese kleine aber wichtige Sache spürt Jungkook allerdings, ohne dass ich mich weiter bemühen muss und er küsst mir daher zärtlich die Stirn, küsst meine Angst weg.

,,Fürchte dich nicht."

Meine Nervosität beginn zu verblassen. Sein Daumen fährt währenddessen über meine Unterlippe, bis ich diesen erst mit der Zunge streife und danach einfach küsse. Dadurch scheine ich Jungkook ein wenig aus der Fassung zu bringen.

,,Du lässt mich Gefühle so intensiv
spüren, die ich noch nicht einmal gekannt habe", haucht er verliebt und richtet sich über mir auf. Hitze und Kälte überkommen mich, als er mir schließlich den störenden Stoff vom Oberkörper nimmt und es sachte auf das Parkett fallen lässt.

Ich bin ihm ergeben und liege unter seinem zarten Körper, die Fingern in das Laken gelassen. Seine Küsse wandern von meiner Kehle, welche von einem Brennen befallen ist, bis zu meiner Brust, seine Zunge streift dabei bedacht über meine hitzige Haut. Seine Hände befinden sich mittlerweile an meinen Seiten und streichen über jede einzelne Rippe.
Sein Gewicht auf meinen Hüften zu fühlen, seinen heißen Atem und feuchten Speichel auf meiner Haut, diese Nähe, es raubt mir beinahe den Verstand. Ich drücke begierig den Rücken durch, um ihm noch näher zu sein. Ein zufriedenes Lächeln ziert daraufhin seine Lippen, als er sich von meiner Brust erneut aufrichtet. Ich bemerke erst jetzt die Liebesbisse, die er auf meinem Hals und Brust hinterlassen hat. Sie werden vermutlich noch in vielen Farben auf meiner Haut stehen, wie errungene Abzeichen. Der Gedanke macht mich völlig wirr und willig.

,,Du weißt gar nicht, wie glücklich du mich machst", spricht er, die Finger immer weiter nach unten wandernd, bis es den weichen Bund meine Hose erreicht. Jede Berührung seinerseits löst so vieles in mir aus, dass ich es gar nicht erst in Worte fasse. Ich schlucke, da ich weiß, was in ihm brennt und was er vorhat. Es macht mich immer noch etwas nervös, doch jede seiner Handlungen sind so behutsam und sachte, dass ich es langsam kaum noch erwarten kann.
Ich führe meine Hände von seinen Hüften auf zum Kragen seiner Bluse. Es sind ganze sechs Knöpfe, die den Anblick zu seinem Oberkörper, den ich bereits erkundend berührt habe, behindert.
Meine Finger machen sich daran die Knöpfe zu öffnen. Jungkooks feine Hände wandern währenddessen langsam unter den Bund meiner Shorts. Scharf ziehe ich die Luft ein, als er die Hose von meinen Hüften zieht. Ich komme ihm währenddessen erneut entgegen und hebe leicht das Becken an, ein Pochen intensiv spürend.

,,Warte—", unterbricht er mein Vorhaben ihn von seinem Hemd zu befreien. Der Stoff hat bis jetzt noch keinen Zentimeter seiner Haut offenbart. Das verführerische Lächeln Jungkooks ist aber auf einmal etwas verblasst. Ich brauche einen Moment zum Verstehen, doch wird es mir ersichtlich, als mir seine Sorge stolz entgegenblickt. Ich löse meine Hände und lasse sie wieder auf das Laken sinken, als er mit seiner so lieblichen Stimme weiterspricht.

„Das möchtest du nicht sehen, Taehyung. Vertrau' mir. Die letzten 100 Jahre haben ihre Narben hinterlassen." Ich schlucke, da ich diese Aussage nicht erwartet habe. Doch ich verstehe und nehme seine Hand in die meine und küsse seine Handrücken.

,,Ich vertraue dir, doch es würde mich auch nicht stören. Deine Narben sind deine Geschichte."

Die Wärme kehrt in seine Wangen zurück und färben diese rot. Er beißt sich zugleich auf die Unterlippe und legt seinen Kopf auf mein Brustbein, wie als hätte er sein Vorhaben kurzerhand überdacht und sein Verlangen gezügelt. Stattdessen lauscht er nun meinem Herzschlag.

,,Danke dir."

Er ruht auf mir, während ich meine Finger in seinen Haaren versenke und durch sie streiche. Sie sind so fein und zart.

,,Ich habe schon so lange keinen Herzschlag mehr gefühlt oder gehört. Du erfüllst mir so viel...", murmelt er, das Streicheln meinerseits durch seine Strähnen genießend.

Den Kopf zu Seite wendend, die Augen dabei wieder verschlossen, versuche ich alle meine Gefühle und Empfinden zu archivieren. 'Wer weiß, was die Zukunft bereithält. Ich möchte ihn nie verlieren, noch vergessen.'

,,Taehyung?". Er hebt seinen Blick, um mir in die fragenden Augen schauen zu können.
Es ist still in meinem Zimmer geworden und das zuvor so brennende Verlangen versiegt, da Jungkook den Aktivitäten meines Körpers an lang vergangenes erinnert. Er scheint es schrecklich zu vermissen. Ich hebe die Brauen, als er mir zuspricht und die Stille unterbricht. Ich möchte wissen, was ihm auf dem Herzen liegt.

Er ist zu Beginn etwas zögerlich, greift schüchtern nach meiner Hand ohne sich auf meiner Brust auch nur einen Millimeter zu rühren. Das schlagende Herz, es bringt ihn beinahe in eine Art Trance.

„Darf ich...", beginnt er etwas unbeholfen.

„Darf ich dich lieben?"

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