Bianca- 1 November 1929
An diesem Tag wurde ich geboren. Kurz nach Mitternacht, meine Mutter war froh dass es nicht am 31 Oktober war. Der Tag der Monster, des Grauens. Es war schon genug, dass ich die Tochter von Hades war, dann sollte mein Geburtstag auch nicht noch am 31 Oktober sein. Aber sie hatte vergessen, dass der erste November der Tag der Toten war. In einer gewissen Weise war das sogar noch schlimmer als der 31 Oktober.
(Zu dem Zeitpunkt wusste ich natürlich noch nicht dass ich ein Halbblut war.)
Ich wurde in Venedig, in der kleinen Wohnung meiner Großeltern geboren. Die Wohnung war alt, aber gemütlich, und sie befand sich in einer kleinen Gasse, in der nur mehrere ältere Paare wohnten.
Ich hatte keine Spielkameraden und Freunde, bis ich zwei wurde. Dann kam Nico. Aber das kommt später.
Meine frühen Jahre waren schwer; als nicht-verheiratete Frau und Alleinerziehende Mutter konnte Maria Di Angelo, meine Mutter, nicht arbeiten, und selbst meine Großeltern, ihre Eltern wollten sich nicht um sie kümmern. "Wer ist der Vater, Maria?" fragten sie meine Mutter oft, und drohten uns uns rauszuwerfen. Doch sie bekamen immer wieder Mitleid. Sie konnten ihre Tochter und ihre wenige-Wochen alte Enkelin nicht einfach auf die Straße werfen. Aber es wiederholte sich immer.
Einmal war es sogar so schlimm, dass sie unsere Kleider in Koffer packten und sie nach draußen stellten.
Zwei ganze Nächte hatten wir draußen geschlafen, bevor sie uns wieder reinholten.
Meine Mutter versuchte wieder zu heiraten, sich von neuem zu verlieben, aber kein Mann wollte eine Frau mit Kind.
Maria Di Angelo war jung, und sehr hübsch; sie hatte lange schwarze wellige Haare und eine gebräunte Haut, und stechend grüne Augen, die einen Kontrast zu ihrer Haut darstellten. Sie traf viele Männer, und sie mochten sich, doch sobald meine Mutter ihnen sagte, dass sie ein Kind hätte, lehnten sie sie ab. Ich wuchs ohne Vater auf.
Oft beschuldigte meine Mutter mich, verfluchte mich, sagte, dass ich der Grund wäre warum sie keine Liebe mehr finden konnte. Sie verfluchte auch meinen Vater. Wir gingen oft zu Friedhöfen, sie schrie den Boden an, sagte ihm dass er zurückkommen sollte, drohte mich zu töten falls er nicht kam. Aber er antwortete nie. Und Maria tötete mich auch nicht.
Am Ende des Tages umarmte sie mich immer und entschuldigte sich.
"Es tut mir so leid, Bianca, es tut mir so leid. Ich wollte dich nie töten, ich liebe dich Bianca."
Aber sie hörte nie auf. Am nächsten Tag nahm sie mich wieder zum Friedhof mit, schrie mich, die Grabsteine, den Himmel, mich, den Boden, die Vögel und mich an.
Ich war immer schuld an allem. Wenn meine Großeltern und ignorieren oder uns drohten, war ich daran schuld. Wenn meine Mutter als "Hure" beschuldigt wurde, weil sie ein Kind und keinen Mann hatte, war ich daran schuld. Wenn der Käse nicht gut schmeckte, war ich daran schuld.
Ich wusste nie, ob meine Mutter mich hasste oder mich liebte. Sie war die einzige Person, mit meinen Großeltern, die ich kannte, und ich dachte dass es normal wäre, dass Menschen regelmäßig ausrasteten. Ich dachte, dass es normal wäre, wenn deine Mutter dich zum Friedhof mitnahm und dich für fünfzehn Minuten, eine halbe Stunde, zwei Stunden an einem Baum sitzen ließ.
Ich habe oft geweint, mit einem halben Jahr hatte ich eingesunkene Wangen, rote Augen und war durchgängig müde.
Doch kurz darauf veränderte sich mein gesamtes Leben.
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