1 November 1937

Es war mein erster Geburtstag seit Vater's Auftauchen, den ich ohne ihn feiern musste. Ich wurde Acht Jahre alt, und durfte eine Freundin aus der Schule einladen. Es war das erste Mal, dass jemand "fremdes" in unser Haus kam. Meine Mutter hatte sich an dem Tag Mühe gegeben, freundlich mit mir zu sein. Sie versicherte mir immer, dass es "mein Tag" war, dass ich die Prinzessin des Hauses wäre.

Amelia, mein Freundin, war schwer beeindruckt. Eigentlich besaß fast keiner ein ganzes Haus in Venedig, und wenn schon, dann war es entweder ganz klein, ausserhalb der Stadt oder es gehörte einem reichen Monarchen. Als ich diese Worte hörte, war ich überrascht. Wie verdiente Vater eigentlich sein Geld?

Mein achter Geburtstag war einer der schönsten Tage meines Lebens. Mein Vater war zwar nicht dabei, aber es wärmte mir das Herz, zu wissen dass obwohl ich für sie eine schmerzhafte Erinnerung an ein anderes Leben war, meine Mutter sich Mühe hab den Tag so schon wie möglich zu gestalten. Meine vorigen Geburtstage hatte nur Vater organisiert, und es waren auch immer nur kleine "Familienfeste".

Ein anderer Brief von Vater kam an, genau als Mutter den Kuchen anschneiden wollte. Es läutete an der Tür, und ich eilte sofort zu ihr hin, und erwartete meinen Vater. Aber er war es wieder nicht.

Es war der Postbote, mit einem kleinen Paket. Er gab es mir und ging wieder, während ich nur traurig auf das Paket schaute. Bis ich bemerkte von wem es war.

Ich lief zum Küchentisch und legte das Paket darauf, bevor ich meine Mutter fragte es mir aufzumachen. Sie nahm ein Messer und schnitt es vorsichtig auf, und zum Vorschein kamen zwei Briefumschläge, zwei Bücher und ein kleines Stoffsäckchen.

Die Bücher waren über die alten Griechen und ihre Geschichten. Ich weiß noch, dass ich verwundert war warum Vater uns so viele Sachen über die Griechen erzählt hat, aber ich habe nie weiter darüber nachgedacht.

Im kleinen Stoffsäckchen waren Spielfiguren drin. Sie sahen wie kleine Kriegsfiguren aus; sie waren wahrscheinlich für Nico.

Auf dem ersten Briefumschlag stand "Bianca (und Nico)" und auf dem zweiten stand "Maria".

Ich öffnete den Umschlag mit meinem Namen drauf und laß:

"Liebe Bianca,
Es tut mir unglaublich leid, dass ich nicht an deinem Geburtstag anwesend sein kann. Ich hoffe, dieses Paket kommt rechtzeitig an. Ich wünsche dir einen wunderschönen Tag, ich hoffe du bist glücklich. Im Paket sind Bücher für dich und Geschenke für Nico, bitte gebe den zweiten Brief an deine Mutter.
Ich habe euch wirklich sehr lieb, und es tut mir unendlich leid, dass ich nicht da bin.
Ich werde versuchen an Weihnachten wieder da zu sein, bis dahin wünsche ich euch alles gute.
Ich denke jede Nacht an deinen Bruder und dich,
Mit Liebe,
Papa"

Ich starrte den Brief an. Papa würde bis Weihnachten nicht da sein.

Wenn ich jetzt an diesen Moment zurückdenke, dann sehe ich nur Trauer. Aber ich weiß, dass ich an dem Tag noch viel anderes gefühlt habe.

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