Kapitel 32
,,Du musst die Prüfung wiederholen?", war das erste, was mir entgegengeschmettert wurde, als ich Ahsoka, Tim, Mel und den anderen erzählte, was Meister Farr mir gerade eben berichtet hatte. ,,Der Rat hat es bereits entschieden. Ich kann nichts mehr daran ändern." ,,Aber das musst du. Zwei Wochen sind zu wenig, um sich auf so eine Prüfung vorzubereiten!" ,,Ich weiß Ahsoka, aber was soll ich denn bitte machen? Mit den zwölf mächtigsten Jedi Meistern des Tempels diskutieren, ob sie Recht haben oder ich? Sicher nicht.", schnaubte ich belustigt. ,,Ahsoka hat Recht. Das ist total unfair.", erwiderte Tim nun. ,,Aber... Wir müssen doch irgendetwas tun können...", murmelte Mel. ,,Diesmal nicht. Ich muss ihre Entscheidung einfach akzeptieren und mich so gut wie möglich auf die Prüfung vorbereiten." Ich hob meinen Blick wieder etwas, da ich gar nicht bemerkt hatte, dass ich ihn überhaupt gesenkt hatte und schaute nun in enttäuschte Gesichter.
,,Wenn wir nichts tun können..." ,,Dann werden wir dir wenigstens helfen!", beendete Zatt Ahsokas Satz, woraufhin Gungi zustimmende Laute von sich gab. ,,Danke Leute. Das werde ich euch sicher nicht vergessen.", lächelte ich. ,,Ahsoka hat Recht.", meinte nun auch Barriss. ,,Es ist so ziemlich unmöglich sich in dieser Zeitspanne erneut auf eine Abschlussprüfung vorzubereiten." ,,Naja, danke für deinen Enthusiasmus.", entgegnete ich ihr sarkastisch. ,,Es ist doch nicht böse gemeint... Ich will damit nur andeuten, dass du es vielleicht nicht schaffen könntest, was aber ausschließlich an der vorgegebenen Zeit liegt." ,,Und genau deshalb werde ich mich ab sofort jeden Tag vorbereiten und trainieren müssen." ,,Mit unserer Hilfe!", fügte Ahsoka hinzu.
Die nächsten zwei Wochen wurden hart. In jeder freien Stunde trainierte ich, übte Taktiken ein und hoffte auf Erfolg. Ich war gut, aber keineswegs gut genug. Natürlich war die Vorbereitung der letzten Prüfung noch nicht allzu lange her, was mir eine große Hilfe war, aber dennoch brauchte ich das Training mehr als alles andere. Ahsoka half und motivierte mich beim Klettern, Barriss zeigte mir, wie sie in kurzer Zeit ihre Ausdauer stark verbessert hatte und Tim und Zatt achteten darauf, dass ich beim Schwimmtraining auch ja nicht abkürze. Die zwei Wochen waren schnell vorüber und in wenigen Minuten würde ich mich der Prüfung erneut stellen.
,,Du kannst wirklich stolz auf dich sein Kathi, innerhalb von zwei Wochen hast du so viel erreicht." ,,Ich bin viel zu schlecht vorbereitet... Ich werd das nicht schaffen. Ich werd versagen!" ,,Hast du sie noch alle? Du hast in den letzten zwei Wochen zweimal deine Bestzeit auf 100 Meter geknackt!", erwiderte Zatt. ,,Jap. Du bist jetzt offiziell schneller als ich.", schmunzelte Tim, worauf er nur ein belustigtes Augenverdrehen meinerseits bekam. ,,Ich bin trotzdem nicht genug vorbereitet..." ,,Jetzt hör mir mal zu. Du bist wahrscheinlich besser vorbereitet, als wir alle vor der richtigen Prüfung. Du wirst gleich in den Simulator gehen und sie umhauen. Hast du mich verstanden?", fragte Ahsoka nach ihrer kurzen Motivationsrede. ,,Ist ja gut.", kicherte ich. ,,Sie hat Recht du wirst sie umhauen.", fügte mein bester Freund hinzu. ,,Ist ja gut Leute ich habs verstanden.", lachte ich nun. ,,Was wirst du gleich machen?", fragte Zatt zur Kontrolle. ,,Ich werd da rein gehen und sie umhauen.", zitierte ich Ahsoka." ,,Ganz genau!"
,,Jünglinge.", vor Schreck zuckten einige von uns zusammen, ehe wir uns rasch in eine Reihe aufstellten. ,, Guten Tag, Meister Farr.", begrüßten wir ihn im Chor. Hinter seinem Rücken taten sich auf einmal vier weitere Silhouetten hervor, welche nun gemeinsam aus dem Gang heraus in den Trainingsraum traten. Angespannt zog ich die Luft ein, während meine Augen sich ein Stück weiteten. ,,Was machen die denn hier?", konnte ich einen von uns flüstern hören.
,,Wie ihr sicher schon gehört habt, wird unsere heutige Einheit durch das Nachholen einer Abschlussprüfung von einem von euch ersetzt. Zu unserem großen Glück werden heute auch vier Jedi Meister anwesend sein: Meister Yoda, Meister Windu, Meister Kenobi und Meister Mundi. Sie werden dir heute ein wenig zu schauen und ebenfalls beurteilen wie gut du dich machst.", sprach er nun an mich gewandt.
,,Was mach ich jetzt?", fragte ich leicht panisch und so leise es ging Mel, welche neben mir stand. ,,Alles wird gut. Ich bin mir sicher das ist nur ein Zufall. Beruhige dich, es ist kein Unterschied zu der normalen Prüfung, du wirst sie ja nicht mal sehen." ,,Aber ich werde an sie denken müssen, und zwar die ganze Zeit! Ich kann mich nicht konzentrieren, wenn ich weiß, dass ich beobachtet werde." ,,Doch das wirst du. Ich glaube an dich. Du könntest nicht besser vorbereitet sein, das willst du doch nicht nur durch deren Anwesenheit kaputt machen, oder?" Ich war nicht mehr fähig ihr zu antworten, denn in genau diesem Moment nannte der Meister meinen Namen. ,,Katharina. Würdest du bitte vortreten?" Die zwei Schritte, die ich nach vorne tat, waren keineswegs sicher. Mein äußeres Auftreten triefte momentan wahrscheinlich nur so von Unsicherheit und Nervosität.
,,Jüngling. Bist du der Ansicht, dass du für deine heutige Prüfung genug trainiert hast und dich auf jede mögliche Situation vorbereitet hast?", fragte Meister Windu mit seiner dunklen Stimme. ,,Ja Meister." Gelogen. ,,Bereit du bist, für die Herausforderung, die nun vor dir liegt?" ,,Ja Meister." Schon wieder gelogen. ,,Das bin ich." Wow ich sollte einen Theaterkurs machen.
,,Eintreten du nun darfst.", lächelte Meister Yoda mich an, bevor er eine Geste in Richtung der Tür machte, welche sich gerade öffnete. ,,Viel Glück.", flüsterte Tim, drückte kurz meine Hand und lies mich dann gehen. Kurz bevor ich den Raum erreicht hatte, drehte ich mich noch einmal um. Umdrehen ist ein Zeichen von Schwäche, ein Zeichen von Zögern. Ich hätte einfach laufen sollen. Meister Kenobi schaute mir aufmerksam zu und als er merkte, wie mein Blick auf ihm landete, lächelte er mich an. Aufmunternd nickte er mir zu, nur kurz bevor ich mich umdrehte, tief durchatmete und mit wenigen ruckartigen Schritten den Simulationsraum betrat.
Nur wenige Momente später fand ich mich in der Mitte eines Marktplatz. Jedoch ohne Markt. Hier und da liefen einige Einwohner herum, doch mehr war hier auch nicht los. Als hätten sie sich alle vor mir versteckt. Die Wolkenkratzer, welche um mich herum in die Höhe ragten, funkelten im Restlicht der untergehenden Sonne, als wollten sie sich untereinander überbieten. Ich drehte mich einmal um die eigene Achse und schaute fasziniert umher.
,,Christpohsis.", flüsterte ich. Um genau zu sein, die Kristallstadt.
,,Jüngling.", hörte ich Meister Farrs Stimme nun endlich. ,,Ich werde dir nun deine Situation schildern und deine folgende Aufgabe erklären. Bist du bereit?" ,,Ja Meister."
,,Die Stadt wurde von feindseligen Kräften eingenommen. Unsere Kämpfer haben es geschafft, ihre Blockade zur durchbrechen und die Stadt im Kampf zurück zu gewinnen. Jedoch sind große Schäden entstanden und einige Bewohner sind immer noch verschollen. Finde die Überlebenden und bringe sie in Sicherheit. Aber hüte dich vor dem Feind. Er ist näher als du denkst." ,,Was? Meister Farr, was meint ihr damit? Was meint ihr mit näher als du denkst?" Stille breitete sich aus, genauso wie die Verwirrung in meinem Kopf. ,,Meister Farr?", rief ich. Doch zu spät. Er war fort. Von nun an, war ich auf mich allein gestellt.
Da ich keine andere Möglichkeit sah, machte ich mich auf den Weg, um die Stadt zu durchforsten. Ich streckte mich mit Hilfe der Macht aus und spürte die Präsenzen der Einwohner. Einige waren ängstlich, einige verstört und wiederum andere einfach erleichtert und fröhlich. Ich lief bestimmt schon fünfzehn Minuten durch die von Kristallen umgebenen Straßen der Stadt, als ich meine erste Zielperson fand. ,,Hilfe. Ich... Ich bin eingeklemmt.", ertönte eine raue Stimme neben mir. Es war ein Mann, vielleicht 30 und er lag unter Schutt, welcher wahrscheinlich von oben auf ihn herab gefallen war, als die Kämpfe stattgefunden hatten. ,,Keine Sorge, ich hole Sie da raus. Bleiben sie einfach ganz ruhig, Hilfe ist jetzt da." Er war nur eine Simulation, dennoch musste ich mit ihm reden, wie mit einem echten Menschen. Falls ich später einmal wirklich in solch einer Situation wäre, muss ich passend reagieren. Außerdem geht das heute, wie eigentlich alles was ich tue, in meine Punktzahl mit ein. ,,Der Macht sei Dank, ich bekomme kaum noch Luft." ,,Alles wird gut. Es geht Ihnen gleich wieder besser." Mit der Hand versuchte ich eines der Teile, das ihn unter sich begraben hatte, weg zu schieben, doch es bewegte sich nicht einen Meter. Also musste eine andere Lösung her. Ich trat einige Schritte zurück und streckte meine Hand aus. ,,Was... Was machst du da?", hustete der Einwohner. ,,Das Teil ist zu schwer, es mit bloßen Händen zu bewegen. Ich werde die Macht benutzen, um Sie zu befreien." Ich konnte spüren, dass er angespannter wurde, doch ich verließ mich vollkommen auf meine Fähigkeiten. Ich schloss die Augen und vor meinem geistigen Auge erschien der Trümmerhaufen. Ich fixierte das Teil, welches hauptsächlich auf ihm lag und stellte mit vor wie es anfing zu schweben. Ich spürte einen Strom durch meine Finger gleiten, als wollten sie selbst den Trümmerhaufen ganz allein von ihm wegschieben. Ich nahm meine zweite Hand dazu, da es schwerer war, als ich angenommen hatte. Bald durchfloss dieser Strom, welchen Yoda auch "Fluss der Macht" nannte, meinen ganzen Körper und ich fühlte mich stärker denn je. Als ich meine Augen wieder öffnete schwebte es tatsächlich minimal einen Meter über ihm. Erleichtert lies ich es zur Seite schweben und dann achtlos fallen. ,,Geht es Ihnen gut?", fragte ich den Mann, als ich auf ihn zu ging. Ich schob ein letztes bisschen Geröll von seinem Rücken und dann war er frei. ,,Danke dir. Vielen, vielen Dank." ,,Ich muss nun weite-" ,,Warte. Bist du eine Jedi?" ,,Ja so in der Art. Naja, ich bin noch in Ausbildung." ,,Vielen Dank junge Jedi. Ich weiß deine Dienste sehr zu schätzen." ,,Sehr gern geschehen. Ich muss nun weiter."
Es dauerte nicht lange, bis ich die nächste hilfesuchende Person fand. Es war eine alte Dame, bestimmt schon über 80, doch zu meinem Glück ging es ihr halbwegs gut. Sie hatte nur eine Platzwunde am Kopf und war ein wenig verwirrt. Ich beruhigte sie ein wenig und brachte sie nach wenigen Minuten zum nächst gelegenen Lazarett. Vielen Leuten ging es ähnlich: Verschüttet, kleinere Wunden, die aber leicht zu versorgen waren, oder sie waren einfach verwirrt und hatten Panik. Was als nächstes geschah, war allerdings nicht so gewöhnlich.
Ich lief gerade eine der kleineren Straßen entlang, welche sich ziemlich am Stadtende befinden musste, als ich plötzlich ein seltsames mechanisches Geräusch vernahm. Es war mir vertraut, dennoch konnte ich es nicht zuordnen. Das waren nicht die Geräusche eines Astromechdroidens, definitiv nicht. Vielleicht ein Protokolldroide, der sich verirrt hatte? Nein, es waren mindestens drei, das konnte ich an ihren Schritten hören. Nur kamen diese Schritte zu meinem Unglück nun näher, sodass ich mich langsam zurück zog. Ich wählte eine kleine Seitengasse und schielte unauffällig um die Ecke, um heraus zu finden, von was diese Geräusche ausgingen. Ich spürte mein Herz in meiner Brust klopfen und mein Atem war, außer den Geräuschen, die bedrohlich näher kamen, das einzige, was ich nun hörte. Nach wenigen Sekunden, die sich anfühlten, als wären Stunden verstrichen, zeigten sich die Ungetüme.
Ruckartig verschwand ich wieder in der Gasse und suchte Schutz hinter ein paar abgestellten Lagerkisten. Mein Brustkorb senkte und hob sich in Rekordzeit und mein Kopf war völlig leer.
,,Kampfdroiden."
Das war alles, an was ich gerade dachte. Das waren Kampfdroiden. Solche, die für den Krieg geschaffen wurden. Solche, die die Handelsföderation auf Naboo eingesetzt hatte. Solche, die einen umbringen konnten. Solche, denen ich noch nie begegnet bin, die eigentlich gar nicht in dieser Simulation hätten auftauchen dürfen.
Wenn sie mich jetzt hörten, dann war alles vorbei. Die Prüfung wäre vorbei, da ich dann versagt hätte, da ich dann, wenn es real wäre, tot wäre.
,,Haben wir diesen Quadranten schon durchsucht?", erklang die mechanische erzeugte Stimme der Blechbüchse. Eine quälend lange Zeit verstrich, bis sein Kamarade ihm antwortete. Sei leise. Gib keinen Ton von dir, sonst ist es vorbei.
,,Roger, roger." Erleichtert stieß ich die Luft aus, da dies bedeuten würde, dass sie endlich verschwinden würden. Doch als ich mich gerade schon erleichtert auf den Boden fallen lassen wollte, ertönte schräg hinter mit ein Schluchzen. ,,Was war das?", rief auf einmal der Droide und drehte sich vermutlich wieder um. Als ich meinen Kopf nach hinten wand, sah ich in das verstörte Gesicht eines kleinen Mädchens. Sie konnte gar nicht älter sein als fünf Jahre. Fünf Jahre. Und sie wächst im Krieg auf. Das hier wird eine ihrer frühesten Kindheitserinnerungen und sie handelt von Vernichtung und Zerstörung.
,,Da war nichts. Ich glaube deine Schaltkreise müssen neu kalibriert werden." Sie gingen. Endlich. ,,Hey. Wer bist du denn?", fragte ich sanft, als ich mich dem kleinen Mädchen näherte. Sie schluchzte weiter und ich sah die Tränen in ihren Augen. ,,Hey, hey. Alles wird, gut ich bin da. Ich bringe dich jetzt-" Doch sie unterbrach mich, indem sie lautstark anfing zu weinen. ,,Hey!", hörte ich die mechanische Stimme von Weitem. ,,Das darf doch nicht wahr sein." Schnell versteckte ich uns in der hinteren Ecke der Gasse und versuchte sie zu beruhigen. Doch es brachte nichts.
,,Es kommt aus dieser Gasse." Ruckartig drehte ich meinen Kopf in die Richtung der Droiden. Sie waren da. ,,Hier ist niemand." ,,Aber ich höre doch genau das Geräusch. Hier ist jemand, du Idiot." Das wars. Gefährlich schnell näherten sie sich unserem Versteck, so dass ich keine Wahl hatte. Mit einem Machtsprung landete ich drei Meter vor ihnen und starrte sie an. Von hier an übernahm nicht mehr mein Verstand, sondern mein purer Wille zu überleben. ,,Jedi?", hörte ich den einen noch sagen, bevor ich ihm mit meinem Fuß die Waffe aus der Hand schlug. Die anderen beiden konnten nicht schnell genug reagieren, sodass auch von ihnen keiner mehr eine Waffe bei sich trug. Mit Hilfe der Macht schleuderte ich den einen zurück, woraufhin nur noch zwei verwirrte Blechbüchsen vor mir standen. Da ich absolut keine Informationen über ihre Kampftechniken hatte und nicht darüber bescheid wusste, ob sie auch im Nahkampf einsetzbar waren, hielt ich lieber Abstand. Ich streckte beide Hände aus und lies sie vor mir schweben. Ich ließ sie gegeneinander stoßen und nach nur einem Bruchteil einer Sekunde, waren sie, genau so wie ihr Freund, Schrott.
Ich atmete schwer aus und lies mich auf die Knie sinken. Ich hatte gerade zum ersten Mal gegen Kampfdroiden gekämpft. Erst jetzt viel mir wieder das Mädchen ein, welches sich zu meinem Glück nicht von der Stelle bewegt hatte. Mit großen Augen starrte sie auf die, nun nicht mehr funktionstüchtigen, Kampfdroiden. Sie gab keinen Mucks von sich, auch nicht, als ich auf sie zu kam. ,,Hey Kleine. Wie heißt du denn?", fragte ich sie, um sie abzulenken. ,,Muna.", antwortete sie schüchtern. ,,Hey, was ein schöner Name. Hör zu Muna, ich kann dich hier rausbringen und zurück zu deiner Familie bringen okay? Soll ich das für dich machen?" Sie nickte. ,,Ja? Gut. Sehr gut. Du musst mir jetzt versprechen, das du keinen Laut von dir gibst in Ordnung? Ich werde dich jetzt huckepack nehmen und zu deiner Familie tragen. Bist du verletzt? Tut dir irgendwas weh?" Nun schüttelte sie den Kopf. ,,Sehr schön. Du bist wirklich tapfer Muna. Du springst jetzt auf meinen Rücken und dann verschwinden wir hier ja?" Wieder nickte sie und keine 2 Minuten später konnten wir uns auf den Weg machen.
Muna hatte mir gut zugehört, sie gab nicht mal ein kleines Wimmern von sich, als sich ein Trupp von Kampfdroiden näherte und ich auf ein niedrigeres Hausdach wechseln musste. Es waren nicht viele Droiden, denen wir begegneten, die meisten waren wohl schon zerstört worden. Dennoch fragte ich mich, was sie in dieser Simulation zu suchen hatten. Die Simulation sollte auf die Abschlussprüfung des 4. Lehrjahres ausgelegt sein, in der sollten sich allerdings keine Kampfdroiden befinden. Natürlich lernten wir schon länger Kampftechniken, aber auf solch eine Situation waren wir definitiv nicht vorbereitet worden. Meiser Farr konnte sich schon mal auf einige Fragen gefasst machen.
Endlich waren Muna und ich am Lazarett angekommen und hielten nach ihren Eltern Ausschau. ,,Siehst du sie irgendwo? Sind es vielleicht die beiden?", fragte ich, doch sie schüttelte nur enttäuscht ihren Kopf. ,,Was ist mit den zweien?" ,,Nein...", flüsterte sie. ,,Mama?" ,,Muna, warte!", rief ich, doch schon sie rannte auf eine Frau zu, welche mit dem Rücken zu ihr stand. ,,Mama!", rief sie erneut und sie drehte sich um. Völlig unverwandt starrte sie das kleine Mädchen, das zu ihr herauf blickte, an. Das Entsetzen war der Kleinen ins Gesicht geschrieben. ,,Oh nein...", murmelte ich. ,,Muna, komm mal zu mir. Entschuldigen Sie, sie hat Sie nur verwechselt." Ich hockte mich hin, so dass ich auf Munas Größe angekommen war. ,,Kleines. In der Stadt wurde vieles zerstört und... viele Menschen sind verletzt. Es kann sein, dass... dass deine Eltern-" ,,Muna?", ertönte plötzlich eine männliche Stimme. ,,Muna!" ,,Dada!" Sofort rannte sie dem Mann, welcher gerade aufgestanden war, in die Arme. Er wirbelte sie einmal lachend herum und sagte etwas zu ihr in einer Sprache, die ich nicht verstand. Moment mal! Das war der Mann, den ich eben aus dem Schutthaufen befreit hatte!
Nun zeigte Muna auf mich und erklärte ihm wahrscheinlich wer ich war. Er sah zu mir und nickte mir dankbar zu. Ich wusste, dass er mich wieder erkannt hatte, das spürte ich. Eine Frau, welche Rodianerin war, kam zu den Beiden und nahm das Mädchen ebenfalls lachend auf den Arm. Der Vater sagte etwas zu ihr und deutete dann auf mich. Sie lies ihre kleine Familie kurz allein und kam auf mich zu. ,,Danke. Danke für alles. Du hast unsere Tochter gerettet. Du hast meinen Mann gerettet. Dafür werden wir dir auf ewig dankbar sein." Lächelnd verbeugte ich mich und ehe ich mich versah, war die Simulation vorüber.
Meine Freunde kamen aufgeregt auf mich zu gerannt und fragten mich aus. Sie hatten alles mit ansehen dürfen und wollten nun wissen wie es war. Mich allerdings interessierte nur eine einzige Frage: ,,Meister Farr. Was hatten die Kampfdroiden in der Simulation zu suchen?" Auf einmal wurden meine Freunde ganz still. ,,Ich und einige andere Jedi waren davon überzeugt-" ,,Sie sind nicht für die Prüfung eines 4. Klässlers vorgesehen!", unterbrach ich ihn unhöflich. ,,Erst dieses Jahr soll uns beigebracht werden, wie wir mit solch einer Konfrontation umgehen." ,,Jüngling! Hüte deine Zunge.", wies Meister Windu mich an. ,,Bei allem Respekt Meister, ich weiß dass es unhöflich war und es tut mir aufrichtig leid euch unterbrochen zu haben, aber das war nicht fair!" ,,Dies war nicht meister Farrs Entscheidung.", erwiderte Meister Mundi nun. ,,Wie?" ,,Wir vier haben zusammen mit Meister Farr entschieden, dass du bereit zu solch einer Prüfung bist." ,,Bestanden du sie hast.", lächelte Meister Yoda mich an. Fassungslos schaute ich jeden der vier Ratsmitglieder nacheinander an. Ich wusste nicht, ob ich sauer sein sollte oder mich geehrt fühlen sollte. ,,Aber es ist kein Teil der Abschlussprüfung. Die Kampfdroiden hätten mich einfach nur anschießen müssen und schon wäre ich durchgefallen." ,,Aber das haben sie nicht. Weil du schneller und talentierter warst.", meinte nun Meister Obi Wan. ,,Es war trotzdem nicht angebracht!" Ich wollte nicht wieder einen Ausbruch haben, nicht jetzt. Der letzte ist schon ewig her, ich hatte es endlich unter Kontrolle. Auf mein Schreien hin zog Meister Windu eine Augenbraue hoch. ,,Wenn ihr mich entschuldigen würdet, ich bin auf meinem Quartier.", murmelte ich und ging schnellen Schrittes auf den Ausgang zu, während ich einige verdutzte Gesichter zurück lies.
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