Kapitel 21

Der Flug dauerte nicht lange, was verständlich ist, wir bleiben ja schließlich auf dem selben Planeten. Nach nicht einmal zehn Minuten waren wir schon da und sollten uns in einer Reihe aufstellen, damit Meister Yoda und Padawan Sayul uns im Blick hatten. 

Mit einem freundlichen Lächeln überlies Meister Yoda Khalira das Reden, welche ihn zuerst überrascht ansah, dann aber dankend annahm. ,,Jünglinge. Wie ihr wisst werden wir gleich eine Verhandlung des Senats mit verfolgen. Heute die stimmen die Mitglieder über ein neues Abkommen für erweiterte Handelswege ab. Es ist von extremster Wichtigkeit, dass ihr euch während der Verhandlungen ruhig und angemessen verhaltet. Wir wollen doch ein gutes Bild abgeben oder?" Bei ihrem letzten Satz grinste sie uns zu. 

Nachdem zwei Senatswachen zu uns trafen, ging es los. Vorne lief Meister Yoda mit den Wachen und hinten Khalira. Dazwischen liefen wir. In Zweiergrüppchen redeten und lachten wir den ganzen Weg über. Ich lief ganz hinten mit Mel. Vor uns waren Tim und Zatt, dann Ahsoka und Barriss und dann Nicky und Gungi. Hinter mir und Melina ging Padawan Sayul.

,,Na ihr beiden? Freut ihr euch auf die Verhandlung?" ,,Eh naja... Ich freue mich schon mal etwas anderes als den Tempel zu sehen, aber naja. Die ganze Zeit irgendwelchen Leuten zu zuhören und überhaupt nicht zu wissen um was es geht ist sagen wir, nicht so meins.", antwortete Mel ihr direkt. ,,Puh, da bin ich aber froh.", sagte Khalira erleichtert. Wir beide sahen sie nur irritiert an. ,,Ich dachte schon ihr mögt das ganze hier und ich muss jetzt mitspielen." Unsere Blicke blieben weiterhin verwirrt. ,,Ich wurde zwar von Meister Yoda ausgewählt euch zu betreuen, was übrigens eine sehr große Ehre ist, aber Politik ist auch wirklich nicht meine Leidenschaft." Von diesem Moment an, war sie mir noch symphatischer, als vorher schon. 

Wir liefen schon zehn Minuten durch die Gänge des Senats und sind schon mit bestimmt drei Aufzügen gefahren, als wir endlich unserem Platz zugewiesen wurden. Überall wurde geredet und es war laut bis zum geht nicht mehr. Irgendwann verstummten zu meinem Glück die Stimmen und die Türen hinter uns schlossen sich. Aus der Mitte fuhr der Platz des Kanzlers hinauf. Und dann begann das unendliche Gerede. Der Kanzler sagte etwas woraufhin die verschiedenen Senatoren mit ihren ,,Schalen" nach vorne flogen um ihren Senf dazu zu geben. Und immer so weiter. Zuerst hörte ich noch angestrengt zu und versuchte zu verstehen, was sie sagten. Es gelang mir anfangs auch, aber irgendwann wurde ich langsam schläfrig. Ich bin heute morgen einfach viel zu früh aufgestanden. Das ist mein Körper nicht gewöhnt.

Doch plötzlich brauchte es nur ein paar Wörter, um mich aus meinem Halbschlaf hellwach in die Realität zurückzukehren zu lassen: ,,Zustand des Planeten Erde" Aufgeregt reckte ich meinen Kopf, um das Hologramm zu sehen, welches gerade in den Raum projiziert wurde. Es wurde darüber diskutiert wer die Abgeordneten für die Erde werden sollen, ob sie sich nun der Republik anschließen oder nicht, ob Handelswege dort hin geschaffen werden, um vor allem Technik dort hinzubringen. Denn wenn die Erde sich der Republik anschließen sollte, wird der Senat entscheiden, unsere bisher vorhandene Technik auf den neusten Stand zu bringen. Sprich, es wird natürlich Raumschiffe mit Hyperantrieb geben, um so eben Handel zu betreiben, aber auch für Passagiere den Weg frei zu machen. 

Nach einiger Zeit verlor sich das Gespräch aber irgendwie wieder und meine Gedanken drifteten ab. Plötzlich tippte mir jemand auf die Schulter und riss mich so aus meinen Gedanken. Es war Mel. ,,Hey, hast du Lust hier rauszukommen?" Verwirrt blickte ich sie an. ,,Willst du hier weg oder nicht?", wiederholte sie ihre Frage wenig später. ,,Was? Warum?" ,,Es ist doch sterbenslangweilig hier." Ich überlegte. Sie hatte schon Recht. Die Reden der verschiedenen Politikern interessierten mich eigentlich wenig und wir könnten uns vielleicht mal ein bisschen umschauen. Ich nickte. ,,Gut, ich komme mit." ,,Okay. Ehm Khalira? Kathi und ich müssen mal kurz aufs Klo." ,,Oh eh...Okay. Meister Yoda? Entschuldigt, ich bringe die beiden kurz zur Toilette." Er nickte verständnisvoll und ließ uns gehen. 

Als sich die Tür hinter uns schloss, atmete Mel erleichtert aus. Sie war es leid die ganze Zeit zu flüstern. Wie eben liefen wir durch die langen Gänge, nur mit dem Unterschied, dass sie jetzt wie leer gefegt waren.  Als wir endlich an den Toiletten ankamen, wartete Khalira draußen auf uns.

,,Toll und wie willst du jetzt abhauen?", fragte ich genervt, da ihr Plan wohl fehlgeschlagen war. ,,Ganz einfach.", sagte sie und zeigte auf ein Gitter in der Wand. ,,Wir klettern durch den Lüftungsschacht." ,,Der Lüftungsschacht? Meinst du das ernst?" ,,Ja.", sagte sie und nahm das Gitter aus der Wand. ,,Kommst du jetzt?", fragte Mel, die sich schon im Schacht befand. Ich musste überlegen. ,,Und was wenn sie uns finden? Wir werden riesen Ärger bekommen." ,,Ach bis die das gemerkt haben sind wir schon längst wieder da." 

,,Mel hier stinkt irgendwas.", bemerkte ich kurzerhand, während wir auf allen Vieren durch die Schächte krochen. ,,Da vorne ist doch schon das Ende. Siehst du?", sagte sie und zeigte mit ihrer Hand auf einen Lichtschein, der ein wenig weiter vor uns erschien. Ich war erleichtert. Gleich würden wir hier rauskommen. Mel nahm vorsichtig das Gitter aus der Befestigung und bückte sich beim Rausgehen, um sich nicht den Kopf zu stoßen. Schnell kam ich hinter her und schaute mich um.

,,Wo sind wir?", fragte ich verwundert. ,,In der Küche.", erwiderte Mel strahlen. ,,In der Küche? Ich wusste gar nicht, dass es sowas im Senat gibt." ,,Natürlich gibt es die. Oder was glaubst du wie die ganzen Senatoren mit Essen versorgt werden sollen?" Wir schlenderten ein wenig durch die Gegend und schauten uns um. ,,Mel denkst du nicht, dass wir langsam zurück gehen sollten? Khalira hat bestimmt schon etwas gemerkt.",fragte ich besorgt. ,,Ach was. Die ist bestimmt" Weiter kam sie nicht, denn plötzlich stand ein großer Twi'lek vor uns, welcher uns grimmig anstarrte. ,,Oh oh.", bemerkte Mel unnötiger Weise. ,,Was habt ihr hier zu suchen?" ,fragte er uns wütend. ,,Ehm... wir, wir wollten..." ,,Sofort raus hier!", schrie er uns an.

So schnell uns unsere Beine trugen, sprinteten wir zum Ausgang. Dort erwartete uns die nächste böse Überraschung: Padawan Sayul. ,,Ihr zwei habt mächtig Ärger am Hals."

Als wir zurück kamen, war die Sitzung bereits beendet und alle waren schon im Schiff. Wir wurden hinter her gebracht und mussten uns erstmal eine Standpauke anhören. Ich wusste, dass es eine dumme Aktion gewesen war, weshalb ich mich auch nicht verteidigte, als ich als Strafe bekam, Meisterin Nu im Archiv zu helfen und meine Recherchen auszubauen. Um ehrlich zu sein wird das langsam langweilig. Immer die gleiche Strafe, wenn man etwas angestellt hatte.

  Allerdings wehrte ich mich, als Meister Yoda auf einmal von einem Diebstahl redete. ,,Moment! wir haben nichts gestohlen! Wir sind nur kurz dort gewesen und wurden doch direkt wieder verscheucht." ,,Der Senat hat uns mitgeteilt, dass in der Küche etwas gestohlen wurde und ihr wart außer dem Koch die einzigen dort.", erklärte Padawan Sayul. ,,Zurück in den Tempel fliegen wir werden und klären dies müssen."

Während dem Flug saß ich hinten bei den anderen, die die ganze Zeit nur redeten und redeten. Ich saß schweigsam zwischen ihnen. ,,Was habt ihr eigentlich mitgehen lassen?" Mein Kopf fuhr hoch. ,,Was?" ,,Na was habt ihr aus der Küche mitgehen lassen?" ,,Meinst du das Ernst?" ,,Ihr wart doch die einzigen da, oder nicht?" ,,Wir haben nichts geklaut!", beteuerte ich. ,,Ach kommt schon. Uns könnt ihrs doch sagen." Es machte mich wütend, dass uns anscheinend keiner hier glaubte oder vertraute. ,,Hört mir überhaupt irgendeiner hier zu? Wir haben nichts gestohlen!", zischte ich.

Ich war mittlerweile aufgestanden und stand nun vor ihnen. ,,Ich sage nur wie die Fakten sind und die sehen nun mal so aus, als ob ihr es wart." ,,Nein!" Hilflos blickte ich mich um. ,,War ja klar, dass ihr nix sagt. Nicht mal euren Freunden sagt ihr es." Das war genug. ,,Wir waren das nicht!" , schrie ich ein letztes Mal. Der Schrei fühlte sich befreiend an und plötzlich war alles um mich herum still. Es war, als würde ich für einen kurzen Moment in der Schwerelosigkeit schweben. Dann sackte ich erschöpft auf meine Knie. Ich genoss die Ruhe bis ich meine Augen wieder öffnete. Erschrocken zog ich die Luft ein und hielt meine Hände vor meinen Mund. Alle lagen im Raum verteilt auf dem Boden oder an der Wand. Es sah so aus als wären sie bewusstlos, aber manche versuchten sich unter schmerzhaftem Stöhnen wieder aufzurichten. ,,Nicky!", schrie ich erschrocken auf. Sie hatte eine blutende Wunde an ihrem Kopf und lag neben der Tür. Ich rannte zu ihr und fühlte zuerst ihren Puls. Das hatte ich so beigebracht bekommen. Als ich sie umdrehte waren ihre Augen geschlossen.

Die Tür öffnete sich und ich hörte Khaliras Stimme. Sie klang gedämpft, als ob mir jemand Watte in die Ohren drücken würde. ,,Was ist hier passiert?", fragte sie besorgt und erschrocken zugleich. ,,Ich, ich, ich weiß nicht. Ich habe nur...Ich...", stotterte ich, während meine Hände ohne Unterlass zitterten. In der hinteren Ecke des Raumes nahm ich eine Bewegung war, die ich Tim zu ordnen konnte. 

Erschrocken sah Meister Yoda sich um und rannte zu einem von meinen Freunden. ,,Jüngling, gut es dir geht?" ,,Naja mehr oder weniger.", antwortete Ahsoka, die zum Glück keine Wunden oder ähnliches zu haben schien. Besorgt sah Meister Yoda zu mir. Ich stand mittlerweile in der Mitte des Raumes und wusste einfach nicht was ich tun sollte. Es war als würden tausende Gefühle gleichzeitig durch meinen Kopf rasen und doch war er wie leer gefegt. Alles um mich herum fühlte sich an wie in Zeitlupe, aber irgendwie ging alles doch so schnell. Ein letztes Mal sah ich zu Tim, der mich ängstlich anstarrte, bevor mein Körper schwach wurde, meine Augen sich schlossen und ich mit einem hartem Aufprall auf dem stählernen Boden des Schiffs aufschlug. 


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