Kapitel 18
Ahsoka's Sicht
Das dritte Lehrjahr hatte nun angefangen. Die Morgenübung hatte, wie Katharina und Melina schon feststellen mussten, nun eine Stunde dazu bekommen, der Nachmittagsunterricht ist noch langweiliger als vorher und in Sport fangen wir endlich mit den Kampftechniken an. Ich freue mich riesig darauf, endlich Gegner zu bekämpfen und mein Können unter Beweis zu stellen. Aber wenn ich die Zeit zähle, bis ich endlich mein eigenes Lichtschwert bekam, wurde mir doch ein bisschen mulmig. Noch drei Jahre, bis ich mein eigenes Lichtschwert bekomme und noch mindestens 7 bis 8 Jahre bis ich endlich ein Padawan werden kann und einen Meister bekomme.
Bei diesem Gedanken musste ich laut seufzen. So laut, dass es anscheinend sogar unser Droiden-Lehrer gehört hat. ,,Ahsoka? Hast du dem Unterricht etwas bei zutragen?", fragte er mit seiner langweiligen, mechanischen Roboterstimme. ,,Eh... Nein..Alles in Ordnung.", stammelte ich. Aus einer Ecke hörte ich schon Gekicher. Die Jungs lachten sich wahrscheinlich grade tot, über meine Dummheit. Na warte, das kriegen die schon noch zurück.
,,Ehm Entschuldigung? CT-8? Ich glaube Tim und Zatt wollten ihre Frage über die Gungans beantworten." Siegessicher grinste ich. ,,Ach ist das so? Na dann lasst mal was hören ihr beiden." Als die beiden wie erwartet nur herum stotterten und sich vor der Antwort drücken wollten, seufzte er. ,,Bis morgen kennt ihr bitte die Antwort. Und zwar alle." Dann beendete er den Unterricht.
,,Man was sollte das eben?", fragte Zatt mich, als wir uns an die Reihe der Essensausgabe angestellt hatten. ,,Ja genau. Du wusstest, dass wir die Antwort genau so wenig wussten wie du.", meckerte jetzt Tim, der hinter ihm stand. ,,Ihr hättet mich einfach nicht auslachen sollen. Das war nur gerecht, was ich getan hab.", sagte ich und ging ein paar Schritte nach vorne, da die Reihe sich bewegte. ,,Jaja. Das war total unfair.", meckerten sie weiter und nahmen sich jeweils beide ein Tablett.
,,Also ich finde wir sind quitt. Ich wurde blöd dar gestellt, ihr wurdet blöd dar gestellt und außerdem,", sagte ich, während ich mich nach vorne beugte um an das Obst dran zu kommen, ,,Ist die Frage die CT gestellt hat, doch sowieso komplett unnötig gewesen. Das weiß doch eh keiner." Ich beugte mich weiter nach vorne um an eine Muja-Frucht zu kommen. ,,Sicher? Lass uns gleich, wenn wir essen mal Kathi fragen. Die ist doch so ne Streberin, was das angeht." Als er das sagte, reichte er mir schließlich eine der Früchte, da er bemerkte, dass es sonst wohl ewig dauern würde. ,,Nenn sie nicht Streberin klar? Sie interessiert sich nun mal dafür. Sie ist keine Streberin. Oder hat sie dir schon mal irgendeine gute Leistung vorgehalten und damit geprahlt?", meinte nun Tim ein kleines bisschen wütend.
,,Also ich finde das ist eine gute Idee. Irgendjemand von uns muss es ja wohl wissen." Wir liefen gerade zu dritt nebeneinander auf einen der Tische zu, als hinter uns auf einmal Melina auftauchte. ,,Wer weiß was?", fragte sie bewusst laut, sodass die beiden Jungs zusammen zuckten. ,,Man was soll das?", frage Tim verärgert. ,,Musst du dich unbedingt immer an uns ran schleichen?"
Tim hatte Recht. Es war mittlerweile beinahe zu einer Gewohnheit geworden, dass Mel ohne Unterlass andere Leute erschreckte. Als Nicky ihr einmal zum Opfer gefallen war, hatte sie Ärger mit Meister Farr bekommen. Nicky ist eine ziemlich ängstliche Person und ist deshalb direkt zu ihm hin und hat Melina verpetzt. Die Aktion fand ich zwar nicht grade nett von ihr, aber sonst mochte ich sie eigentlich. Sie ist immer sehr freundlich und hilfsbereit.
,,Über was oder wen redet ihr denn?" Mel lies sich von Tims Worten nicht beirren. ,,Wir haben grade über die Frage von CT-8 geredet. Wir dachten, dass wir gleich beim Essen mal die Anderen fragen ob sie vielleicht die Antwort kennen." ,,Ich finde der übertreibts ein bisschen. Ich meine wer soll denn bitte wissen aus welchen zwei Rassen die Gungans bestehen?", gestand Mel. ,,Siehst du? Hab ich doch gesagt. Komplett unnötig.", bestätigte Tim.
Gemeinsam setzten wir uns zu viert zu Kathi,Gungi, Barriss und Nicky. Nach einiger Zeit fragte ich mit vollem Mund: ,,Du sag mal, weißt du eigentlich die Antwort auf CT's Frage?" ,,Klar ist doch ganz einfach.", antwortete sie, nachdem sie ihren Saft ausgetrunken hatte. ,,Und? Aus welchen zwei Rassen bestehen die Gungans denn jetzt?", wollte Zatt ungeduldig wissen.
Geheimnisvoll schaute sie zu Nicky hinüber und hob eine Augenbraue hoch. Die grinste nur und nickte dann. ,,Es sind die Ankura..." ,,...und die Otollo.", beendete Nicky Kathi's Satz.
Katharina's Sicht
Dank Nicky wusste ich um einiges besser über Naboo bescheid als die anderen. Sie erzählte mir oft von ihrer Heimat und wie sehr sie ihre Eltern vermisst. Sie kann einfach nicht loslassen. Aber das kann ich auch nicht. Es tut weh, zu wissen, dass sie jetzt ihr Leben ohne mich leben.
Währenddessen auf der Erde
Alleine und frustriert kam ich an diesem Mittag von der Schule zurück. Mama saß auf der Couch und sah fern und Papa war auf der Arbeit. ,,Hallo.", gab ich leise von mir, als ich am Wohnzimmer vorbei ging. Traurig blickte ich auf meinen vollen Teller, auf welchem sich ein Spiegelei, Kartoffeln und Spinat befand und seufzte. Genau vor zwei Jahren saß hier Obi am Tisch und stellte sich als harmloser Kollege von Papa vor. Bevor er Kathi mitnahm und ich sie nie wieder gesehen habe. Naja außer in meinen Träumen. Oft hatte ich Alpträume, in denen ihr grausame Dinge passierten, ich aber nie etwas dagegen tun konnte. Nie konnte ich sehen wer es tat. Das brachte mich wirklich an den Rand der Verzweiflung. Ich wollte nicht einfach tatenlos zu sehen, aber nie blieb mir etwas anderes übrig.
In der Schule wissen es jetzt alle. Jeder weiß, dass wir nicht umgezogen sind. Jeder weiß, dass sich Kathi schon lange nicht mehr auf unserem Planeten befindet. Ich werde von allen nur noch der Bruder von ihr genannt. Das Schlimmste ist, dass sie Tim auch mitgenommen haben. Er hat mir nie etwas gesagt. Er war einfach weg. Erst nach einem Jahr hatten sie uns gesagt, dass er mitgenommen wurde. Ich hatte das allerdings schon viel früher verstanden. Schon als er einen Monat am Stück nicht ins Training kam und niemand den Grund kannte, wusste ich dass etwas nicht stimmt.
Im ersten Jahr nach ihrem ,,Verschwinden" schlug die Regierung sich die Köpfe ein. Es wäre unverantwortlich gewesen, die Kinder diesen Fremden anzuvertrauen. Wir wüssten nicht was sie mit ihnen vorhaben. Ob sie wirklich friedlich gesonnen sind. All solche Sätze fielen bei öffentlichen Diskussionen. Papa hatte viel mit Politik zu tun und so nahm er mich oft mit. Sie haben ihm sogar schon vorgeschlagen Botschafter für die Erde zu werden, als ein Eintritt in die Republik verhandelt werden sollte.
Aber aus irgendeinem Grund wusste ich, dass es Kathi und den anderen Kindern gut geht. Ich kann nicht sagen warum, ich fühle es einfach.
Selbst jetzt sind viele noch nicht damit einverstanden, diesen ,,Fremden" zu vertrauen. Obwohl letztes Jahr sogar drei weitere Kinder mitgenommen wurden. Diesmal aus Nord-Amerika und Österreich. Vielleicht dachten manche ja, dass uns so ein Ereignis voran bringen würde und vor allem zusammen bringen würde. Aber leider weit gefehlt. Es hat die Menschen der Welt weiter auseinander getrieben als vorher und voran gekommen sind wir schon mal gar nicht. Ich sage nur Massenaufstände, Panik und Verwirrung. Mit diesen drei Worten könnte man die letzten zwei Jahre zusammen fassen.
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