12.Kapitel

>Rain's Sicht<

Luna schubste mich auf Seite und ich fiel auf die Wiese. Ich sah erneut zu Luna herüber und erstarrte. Luna wurde von ihrer eigenen Sense am Bauch durchbort. Die Spitze ragte aus ihrem Rücken heraus, sie war voller Blut. Luna stand starr dar. Aus ihren Mundwinkel lief Blut und tropfte auf den Boden. Plötzlich holte sie mit der Hand aus und Griff nach der anderen Frau. Doch anstatt sie zu schlagen ging ihre Hand durch sie hindurch. Sie zog sie wieder abrupt heraus. In der Hand hielt sie eine rötlich schimmernde Kugel aus rauch. Sie war sehr klein, fast ein viertel einer Handfläche. Ich konnte nicht genau erkennen was es war, doch Luna steckte es sich in den Mund und schluckte es herunter. Die Wunden auf ihrem Rücken schlossen sich langsam und die Glassplitter fielen aus ihrem Rücken auf den Boden. Die Wunde in ihrem Bauch blieb jedoch. Die andere Frau fiel nach hinten und ihr Bein begann stärker zu bluten. "Warum?!",schrie sie,"Warum beschützt du einen Menschen?! Das spricht gegen deine Natur!" Luna hustet erneut etwas blut und antwotete leise:"Das ist mir egal. Ich beschütze ihn, egal was passiert..." Erneut lief Blut aus ihrem Mund. Die andere Frau starrte sie fassungslos an. Sie drehte sich um und lief in den Wald in Richtung Stadt. Luna wandte ihren Blick ab und sah mich an. Sie lächlte schwach. "Ich hoffe... es geht dir gut..." Sie lächelte wieder, ihre Flügel und ihre Sense verschwanden und sie kippte um. Sie fiel mit dem Gesicht auf den Boden, ihre Augen waren geschlossen. Ich stand starr da. Langsam ging ich auf Luna zu. Und drehte sie auf den Rücken. Sie war blass und blutverschmiert. Was soll ich tun? Ich sah mich um und entdeckte die kaputte Balkontür. Ich ging auf sie zu öffnete sie und ging wieder zu Luna. Ich hob sie hoch und trug sie ins Haus. Langsam legte ich sie auf ihr Sofa. Sie war blass und blutete stark am Bauch. Ich sah mich um. Wo hatte sie bloß Verbandszeug? Ich musste sie sofort behandeln."R...Rain?",fragte Luna leise. Ich sah wieder zu ihr. Sie hatte die Augen ein Stück geöffnet und mit jedem Wort lief wieder Blut aus ihrem Mund. "Sprich nicht, du bist schwer verletzt." Sie sah ihre Wunde an. Ihr graues Top war nass und blutgetränkt. "I...im... Badezimmer...",fügte sie leise hinzu. Ich ging schnell in den Flur und sah hinter jeder Tür nach dem Badezimmer. Als ich es entdeckte nahm ich sofort den Verbanskasten der in der Ecke stand und rannte wieder ins Wohnzimmer. Ich nahm einen Verband heraus und schob ihr Top etwas hoch. Ich legte den Verband an und fing an ihn um die Wunde zu wickeln. Nach einpaar umdrehungen zog ich ihn etwas stramm und Luna zuckte sofort zusammen. Ich erschrack und traute mich nicht sie weiter zu verbinden. Nach einpaar Sekunden nahm Luna den Verband in die Hand. Sie sah mich an und lächelte kurz. Dann fing sie ihre Wunde selber zu verbinden als sie fertig war keuchte sie erneut. "Luna leg dich hin! Du bist verletzt und total erschöpft!" In meiner Stimme schwang ein leichter Ton Besorgnis mit, woraufhin ich etwas rot wurde. Luna's Wangen waren ebenfalls leicht rosa gefärbt. Sie nickte kurz. Sie legte sich hin, drehte sich auf die Seite und schloss die Augen. Kurzdarauf schlief sie schon ein. Ich ging zu ihrem Sessel, nahm eine Decke und ging wieder zu Luna. Ich deckte Luna zu und setzte mich neben ihre Füße. Plötzlich kam Mina durch die kaputte Tür herein und ging auf Luna zu. Sie sah mich kurz an und legte sich dann zu Luna auf die Decke. Luna sah so friedlich aus. Ich lehnte mich nach hinten und sah ihr einige Zeit nur beim schlafen zu. Ich wurde wieder rot. Ich erinnerte mich an Luna's Worte : Ich beschütze ihn egal was passiert... Ich wurde noch roter. Was hatte sie damit gemeint? Ich stand doch auf ihrer Liste, oder etwa doch nicht? Warum hatte sie mich beschütz obwohl sie sterben konnte? Wer war diese Frau? Und was hatte Luna aus ihr herausgezogen? Ich schüttelte den Kopf und sah Weg. Ich werde sie besser am nächsten Tag danach fragen. Plötzlich fing etwas in meiner Hosentasche an zu vibrieren und ich nahm mein Handy heraus. Ich nahm ab und setzte mir mein Handy ans Ohr. "Hallo, Rain hier." "RAIN!!!", schrie meine Mutter durch das Telefon. Ich hielt mein Handy ein Stück von meinem Ohr weg und als nichts mehr zu hören war setzte ich es wieder vorsichtig an mein Ohr. "Ja?",fragte ich leicht verwirrt. "Wo zum Teufel steckst du?! Du bist einfach abgehauen und bereits drei Stunden weg!!!",schrie sie erneut. "Ähm...ich hatte dir vergessen zu erzählen das ich heute bei Chris schlafe. Ich komm morgen wieder. Also, bis dann..." Bevor sie noch etwas zurück schreien konnte legte ich auf. Ich atmete aus und hielt mir mein Ohr. Meine Mutter konnte wirklich laut schreien. Ich schrieb Chris noch schnell eine SMS:

Hey Chris,falls meine Mutter fragt ob ich bei dir schlafe antoworte einfach mit ja. Frag bitte nicht.

Ich steckte mein Handy zurück in meine Hosentasche. Ich blieb lieber bei Luna, falls etwas passieren würde oder die andere Frau wiederkehren würde. Ich sah auf die Uhr: 22:34 Uhr. Bereits so spät?! Ich sah wieder zu Luna. Sie schlief immernoch tief und fest. "Luna...",flüsterte ich. Sie würde mich beschützen egal was passiert..."Ich werde dich auch beschützen, denn ich..." Ich brach den Satz ab. Denn ich liebe dich... fügte ich in Gedanken hinzu. Ich wurde wieder rot. Ja... ich liebte Luna. Ich lehnte mich wieder gegen die Rückenlehne und schloss die Augen...

>Am nächsten Tag<

Es war angenehm warm und etwas lag auf meinem Schoß. Ich öffnete die Augen und sah an mir runter. Mina lag schlafend auf meinem Schoß. Ich wollte sie streicheln als ich bemerkte das eine Decke auf mir lag. Ich hatte mich doch garnicht zugedeckt, oder? Ich sah zu der Stelle an der Luna noch gestern gelegen hatte. Doch sie war nicht mehr da. Anscheinend ist sie bereits aufgestanden. Ich sah mich kurz im Wohnzimmer um. Auf dem Tisch stand Brot, Butter und Marmelade. Ich sah kurz zur Balkontür raus. Luna muss das kaputte Glas rausgenommen haben. Ich legte Mina auf das Sofa und faltete die Decke. Dann ging ich zur Balkontür. Vielleicht war Luna ja draußen. Ich wollte durch die kaputte Tür gehen, da ja kein Glas mehr drinn war und knallte mit dem Kopf gegen etwas. Ich ging einen Schritt zurück und klopfte vorsichtig mit meiner Faust dagegen. Eine neue Glasscheibe war bereits eingesetzt. Wie hatte sie das denn gemacht? Ich ging in den Flur. "Luna?",fragte ich. "Verdammt...",hörte ich sie leise aus dem Badezimmer fluchen. Ich klopfte einmal an und als niemand antwortete macht ich die Tür ein Stück auf. Ich spähte um die Ecke und sag das die Badewanne voll Wasser war und Luna's Haare lagen auf der Oberfläche. Schnell knallte ich die Tür wieder zu. Ich wurde rot. "Tut mir..." "Rain? Was hast du? Komm rein!",unterbrach sie mich. Ich wurde noch roter. Ich würde da ganz sicherlich nicht reingehen wenn sie badete! "Rain! Komm rein!",forderte sie mich auf. Vollkommen rot, machte ich die Tür ein Stück auf. Luna kniete neben der Badewanne. "Alles in Ordnung? Du bist total rot..." "Ähm...ja mir geht es gut...",antowortete ich schnell. Ich war erleichter. Ich machte die Tür ganz auf. Die Badewanne war mit Wasser gefüllt und Luna hatte sich so über die Wanne gebeut das ihre Haare im Wasser hingen. Ich sah nur einen schwarzen Stab der aus der Wanne rausragte. "Was machst du da?", fragte ich und kniete mich neben sie. Sie rutschte ein Stück zur Seite und ich sah was sie tat. In der Badewanne lag ihre Sense. Immernoch klebte ihr Blut auf der Sichel. Ich stockte kurz. "Ich versuche das Blut abzuwaschen",antowortete sie," Und da die Sense nicht in das Waschbecken oder in die Spüle passt...mache ich das in der Badewanne." Sie lächelte kurz, aber man sah das es anstrengend für sie war. "Lass mich mal probieren." Sie gab mir ein Tuch und ich fuhr mehrmals über die Sichel. Es dauerte etwas bis sich ein bisschen Bkut löste und so wischte ich weiter. "Wann hast du eigentlich die Glasscheibe im Wohnzimmer gewechselt?",unterbrach ich das Schweigen. "Als du geschlafen hast...",antwortete sie kurz, dann wendete sie sich wieder ihrer Sense zu. Wie gebannt starrte sie auf die Sichel und dachte für einen Moment würden ihre Augen gelblich aufblitzen, doch dann wurden sie wieder braun. Ich sah wieder zur Sense. Langsam lies sich das Blut abwaschen und nach kurzer Zeit blitzte die Sichel wieder rein. "Danke!" Luna lächelte mich an. "Gehen wir wieder ins Wohnzimmer?" Ich nickte und stand auf. Luna berührte kurz die Sense und lies sie verschwinden, dann blieb sie noch etwas sitzen. "Ist mit dir alles in Ordnung?" "Ja, ich bin nur müde..." Ich wusste nicht warum aber ich glaubte ihr nicht. Sie war wieder blasser. Ich nahm ihre Hand und zog sie hoch. Sie sah mich an und wurde etwas rot um die Nase herum. Ich lächelte und ging mit ihr ins Wohnzimmer. "Luna... darf ich dich etwas fragen?" Ich drehte mich um doch sie stand nicht hinter mir. Ich ging zurück in den Flur und sah wie Luna auf dem Boden kniete. Sie saß mit dem Rücken zur Wand und keuchte. Ihre Wunde fing wieder an zu bluten und etwas Blut lief ihr aus dem Mund. "Luna!" Ich kniete mich neben sie. "Schon ok... mir geht es gut..." Sie versuchte aufzustehen, doch sie taumelte etwas und setzte sich wieder. "Du musst zu viel Blut verloren haben..." "Nein, das ist es nicht...",unterbrach sie mich und wischte sich das Blut aus dem Mundwinkel,"Ich habe momentan keine Seele bekommen...nur gestern eine kleine..." "Meinst du diese kleine Wolke die du aus dieser Frau gezogen hast?" Sie nickte. "Ich würde dir gern alles erklären, aber ich kann nicht aufstehen und... moment was machst du da?!" Ich hatte sie auf den Arm geholt. Sie wurde wieder rot. "Du kannst doch nicht aufstehen, also trage ich dich!" Sie sah mich an, dann schloss sie kurz die Augen. "Danke...",flüsterte sie. Ich ging mit ihr ins Wohnzimmer und setzte sie auf das Sofa. Dann setzte ich mich neben sie. "Zuerst sollte ich dir etwas über diese Frau erzählen...",sie stockte und fing an zu zittern. "Sie ist eigentlich eine gute Freundin von mir... sie heißt Menara und... sie ist ein Todesgott. Das was ich aus gezogen hatte war eine Seele. Normalerweise sterben Menschen wenn man ihnen die Seele raubt...doch bei Todesgöttern ist es anders. Sie überleben. Wenn ein Todesgott eine Seele zu sich nimmt verheilen seine Wunden..." Sie überlegte kurz. "Todesgötter müssen jeden zweiten Tag auf die Jagd gehen. Da sie keine eigene Seele besitzen müssen sie immer welche zu sich nehmen und übernehmen die geraubte Seele. Wenn die Jagd missfällt wird die eigene Seele kleiner, nach dreimaligen missfallen der Jagd besitz man keine Seele mehr und ein Todesgott kann nur einen Tag ohne Seele aushalten. Nach jeder misslungenen Jagd wird man schwächer und muss so bald wie möglich eine Seele zu sich nehmen. Deshalb bin ich so geschwächt..." Ich nickte zustimmend, obwohl ich nicht genau verstand was sie da gerade gesagt hatte. "Rain...",riss sie mich aus den Gedanken,"was ich gestern gesagt habe..." Ich erinnerte mich:,ich werde ihn beschützen egal was passiert..., "ich..."Plötzlich klingelte es an der Tür Luna wollte aufstehen, doch ich hob die Hand und ging zur Tür. Ich öffnete sie. "Tut mir leid, aber Luna ist momentan nicht zu sprechen." "Ich will auch zu dir!" Ich erschrack und sah meine Mutter an. Was machte sie denn hier?! "Was machst du denn..." "Du hast mich angelogen!",unterbrach sie mich. Erst jetzt bemerkte ich Chris der neben ihr stand. Er sah mich entschuldigend an. Luna kam hinter mir zum Vorschein, sie hielt sich ihre Wunde und verdeckte mit ihrem Arm den blutfleck, dann sagte zu mir:"Du gehst jetzt besser. Wir sehen uns dann morgen...und wir uns auch Chris...",fügte sie noch hinzu. Ich verabschiedete mich von ihr und ging zusammen mit meiner Mutter nach Hause. Chris wollte noch etwas bleiben. Ich hätte wirklich gerne ihren satz zu Ende gehört, was sie wohl hinzu fügen wollte?

>Bei Luna und Chris, Luna's Sicht<

Chris sah Rain und seiner Mutter nach und als sie nicht mehr zu sehen waren wandte er sich mir zu. Er sah mich mit einem Todesblick an. Ich wusste nicht was er von mir wollte, ich hatte noch nicht einmal mit ihm geredet. Ich lehnte mich gegen die Wand meine Wunde schmerzte wieder stark. Chris ging auf mich zu und drückte mich gegen die Wand. Einen Arm hielt er mir an den Bauch, gegen die Wunde. Ich biss die Zähne vor Schmerzen zusammen und sah ihn an. Durch seine kurzen braunen Haare konnte ich genau in seine braunen Augen gucken. "Was willst du?!",brachte ich unter Schmerzen hervor. "Du weist es genau, du verbirgst irgendetwas." "Hol den Arm weg..." " Du hast kalte Augen, die Augen eines Mörders... Halt dich fern von ihm! Halt von uns allen fern!" "Ich sagte du sollst den Arm wegnehmen." Er drückte ihn noch fester in meine Wunde. Doch plötzlich sah er erschrocken auf seinen Arm und lies mich los. Sofort ging ich wieder in die Knie und hielt mir meine Wunde, wieder lief Blut aus meinem Mund. Chris sah immernoch erschrocken auf seinen Arm er war nass von meinem Blut. Er sah zu mir und ich blickte auf. Meine Augen waren wieder gelb und die Pupillen waren zu Schlitzen geworden. Keuchend sah ich ihn an, bis er angsterfüllt hinaus lief. "Ich habe vielleicht die Augen eines Mörders aber... ich bedrohe keine Menschen...",sprach ich leise vor mich hin...

Hier ist nochmal Schattenherz.
Dieses Kapitel ist zwei verrückten Freunden von mir gewidmet.
Und danke an alle die meine Geschichte lesen...
Vielen Dank!!!
Falls ihr selber ideen habt schreibt sie bitte in die Kommentare, ich werde dann sehen was sich machen lässt. Vielen Dank und bis bald...

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