Wir küssen uns gleich wirklich! 😳

Das ist mir beim Lesen von "How to tell I'm gay ~Nomin~" von NamjoonsOhr eingefallen ^^ schaut da mal rein, die Geschichte ist toll.

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Mir wird ein wenig kalt.

Verschlafen öffne ich die Augen und erblicke Inho Hyung direkt vor mir auf dem breiten Sofa. Er atmet ruhig und hat die Augen geschlossen.

Ich kann mich gar nicht daran erinnern, dass er sich auch für ein Nickerchen hingelegt hat. Aber wenn ich schlafe, kriege ich nichts mit, also ist das nicht verwunderlich.

Eigentlich sollte ich das nicht tun, doch ich gebe der Versuchung nach und berühre seine Wange. Zart streichen meine Fingerspitzen darüber. Er wacht davon nicht auf, welch ein Glück.

Leise und vorsichtig angle ich die Sofadecke und ziehe sie unter unseren Füßen hervor, um unsere Körper damit zu bedecken. Auch wenn ich wach geworden bin, habe ich nicht vor aufzustehen. Wäre ich allein aufgewacht, hätte ich es getan, doch Inho liegt ja nun schlafend neben mir und ich lege fest, dass ich auch mal egoistisch sein kann. Also bleibe ich neben ihm auf dem Sofa und nutze diesen Moment für mich.

Ich möchte mit ihm kuscheln. Naja, zumindest nahe sein. Von Kuscheln kann man nicht wirklich sprechen, wenn er nicht wach ist und aktiv mitmacht, sondern ich nur möglichst nah ranrutschen kann. Aber das reicht mir schon. Das ist mehr als ich sonst kriege.

Kaum mache ich es mir bequem, regt er sich neben mir. Mhhh, schade. Entgegen meiner Befürchtung wird er aber nicht wach und steht auf, sondern kommt näher rangerückt und legt die Hände auf meine Brust.

Okay.

Jetzt ganz vorsichtig.

Ich höre meinen eigenen Herzschlag in meinen Ohren, weil ich so aufgeregt bin, als ich meinen Arm um ihn lege.

Danach geschieht nichts. Was auch? Hab ich jetzt eine Naturkatastrophe erwartet, die uns wieder voneinander trennt?

Wir liegen einfach nur regungslos da und ich betrachte ihn, fasziniert davon ihn im Arm zu halten. Davon träume ich ständig und jetzt passiert es wirklich. Mein Herz kann sich nur schwer beruhigen, aber immerhin rauschen meine Ohren mit der Zeit nicht mehr.

Bis er sich wieder bewegt. Inho dreht sich auf den Rücken und zieht mich mit sich, sodass ich halb auf ihm lande.

Mein Herz rast.

Er schlägt die Augen auf.

"Oh, Hyunuk...", sagt er leise. Dann starren wir uns nur an, weil ich nicht weiß, was ich sagen soll und er auch kein Wort von sich gibt. Soll ich jetzt von ihm runtergehen? Ich will aber gar nicht, und solange er sich nicht beschwert, bleibe ich auf ihm liegen und schaue mir sein schönes Gesicht an.

Vor allem seine Augen haben es mir angetan. Seine schwarzen natürlichen Augen gefallen mir am besten, aber mit den hellbraunen Kontaktlinsen letztens sah er auch gut aus.

Und erst die Lippen...

Dort sollte ich nicht hinschauen, das könnte er nämlich genau so verstehen, wie ich es meine, und das wäre ungut, weil ich mich nicht herausreden kann. Wieso sollte man auch die Lippen eines anderen Kerls anstarren, wenn man nicht auf ihn steht? Das muss er nicht unbedingt wissen, da ich nicht einschätzen kann, was er davon hält.

Ich brauche gar keine Ausrede, denn als ich meine Augen endlich von seinen geschwungenen Lippen lösen kann, stelle ich fest, dass sein Blick zu meinen gewandert ist.

Und ich kann mir nicht erklären wieso. Gerade eben meinte ich noch, dass es eindeutig wäre, wenn ein Kerl einem anderen so intensiv auf die Lippen schaut, doch bei ihm verunsichert es mich. Kann ich mir jetzt Hoffnungen machen oder nicht?

Langsam zieht er mich näher. Seine Augenlider flattern, doch dann sieht er mich an und so überrascht wie er die Augen weiter öffnet, scheint er jetzt erst zu realisieren, dass wir drauf und dran sind uns zu küssen. Zumindest ist das meine Wunschvorstellung. Ich möchte seine fluffigen Lippen berühren und sie auf meinen spüren.

Er scheint nichts dagegen zu haben, dass unsere Gesichter sich gleich begegnen, denn er drückt mich kein Stück von sich weg, obwohl sich unsere Nasenspitzen direkt voreinander befinden. Ich bewege mich jedenfalls nicht vom Fleck, auf keinen Fall. Nicht jetzt, da ich ihm so nah bin wie noch nie.

Seine dunklen Augen funkeln wie ein tiefer See in einer Vollmondnacht. Unmerklich rücke ich noch weiter ran.

Dann berühren sich unsere Nasenrücken, wovon ich zusammenzucke, doch Inho hält mich nah bei sich und bewegt seinen Kopf leicht, wodurch unsere Nasenflügel aneinander vorbeistreifen. Meine Haut kribbelt an den Stellen, wo wir uns berühren, und zwar nicht so wie durch eine Brennnessel, sondern wunderschön.

Zärtlich stupst er meine Nasenspitze an und senkt die Augenlider. Seine untere Gesichtshälfte bewegt sich auf mich zu.

Ich glaube, gleich küssen wir uns wirk-

"Heyyy! Seid ihr schon wach?", ruft Isaac laut, noch während er die Tür aufreißt. Er ist mein bester Freund und ich habe ihn echt lieb, aber jetzt möchte ich ihm gern den Hals umdrehen.

Inho scheint es genauso zu gehen. "Oh mein Gott, Isaac!", schimpft er unter mir. Ob er mit mir auch meckert, wenn wir zusammen sind und vielleicht mal streiten?

"Stör ich gerade?"

"JA! BITTE GEH!!!" Irgendwie finde ich die Vorstellung schön von Inho angemotzt zu werden. Hauptsächlich, weil ich mir die Versöhnung so süß ausmale und mir nicht vorstellen kann, dass wir jemals ernsthaft streiten. Nur über Kleinigkeiten, zum Beispiel wer dran ist, dem anderen Frühstück ans Bett zu bringen oder Ähnliches.

"Oh... sorryyyyy", flüstert Isaac und verzieht sich.

Mit gequältem Gesichtsausdruck hält Inho sich die Hand vor die Augen. Seine Mundwinkel sind weit nach unten verzogen. "Ausgerechnet im schönsten Moment", murmelt er vor sich hin.

Schönster Moment?

"Hyung?", flüstere ich sanft.

Er lugt zwischen seinen Fingern hindurch und fragt leise: "Ich hab das gerade nicht nur geträumt, oder?"

"Nein." Verliebt lächle ich ihn an. Vielleicht haben meine eigenen Träume noch eine Chance und wir machen da weiter, wo wir gerade eben aufgehört haben?

Zögerlich nimmt Inho die Hand von seinem Gesicht und legt sie auf meine Wange. Er kommt mir immer näher und ich recke ihm meinen Kopf entgegen.

Wir tun es wirklich. Wir küssen uns. Gleich wird es wahr.

Bevor uns noch jemand unterbrechen kann, gehen wir es diesmal schneller an und legen unsere Lippen aufeinander.

"Seid ihr dann fertig?", flüstert jemand aus Richtung der Zimmertür.

"Geh einfach!", bittet Inho nachdrücklich, ohne den Lippenkontakt zu lösen, und legt seine andere Hand in meinen Nacken, damit ich noch weiter ranrücke und sich unsere Lippen noch fester gegeneinander pressen.

Ich will nie wieder aufhören.

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