Catlady - Inho 🐈🐈🐈🐈
Dieser Teil von "Catlady" war eigentlich im Smutbuch, doch das wurde ja gelöscht... die zwei Teile gehören jedoch zusammen und es hat wenig Sinn, wenn nur einer von beiden online ist.
Daher nun hier die überarbeitete, weniger explizite Version von Teil 1 😸
(Teil 2 aus Hyunuks Sicht findet ihr im nächsten Kapitel)
Alterfreigabe: ab 16 (heiße Küsse und zweimal angedeuteter Smut)
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Mit Einkaufstüten beladen laufe ich die Straße zu meinem Wohnhaus entlang. Vor mir, mitten auf dem Gehweg, kniet sich ein junger Mann neben das Gebüsch.
"Oh, du hast ein Halsband? Du wohnst wohl hier in der Nähe", erklingt seine angenehme Stimme. Vorsichtig streckt er die Hand nach der graugestreiften Katze aus, die im Strauch sitzt. Er scheint nett zu sein und bedrängt sie nicht, sondern wartet, ob sie näherkommen möchte. Sie gibt ein Miauen von sich, beachtet ihn aber nicht weiter, als sie mich bemerkt. Nun läuft sie direkt auf mich zu und streicht mir um die Beine.
Ich stelle die Einkaufstüten ab und nehme sie hoch. "Hallo, mein Schatz." Sie macht es sich in meinen Armen gemütlich und fängt an zu schnurren. Tabsi ist die einzige meiner Katzen, die Freigang gewohnt ist. Wenn sie zu lange drinnen hockt, wird sie mürrisch, daher lasse ich sie immer raus, wenn ich einkaufen gehe, und sammle sie dann wieder ein.
Der Hübsche steht unsicher auf und scheint zu überlegen, während ich meine Süße zwischen den Ohren kraule. Ich muss zugeben, das ist eine seltsame Situation. Für ihn zumindest. Wer begegnet schon ausgerechnet dem Besitzer, wenn er eine süße Katze streicheln will? "Möchtest du auch?", biete ich an und halte sie ihm ein Stück entgegen. Sofort leuchten seine Augen auf.
"Ja, gerne!", stimmt er begeistert zu und tritt näher. Er wirkt immer noch unsicher und berührt sie zögerlich am Kopf. Ich werfe ihm ein ermutigendes Lächeln zu. "Sie heißt Tabsi. Eigentlich Tabea", erzähle ich ihm und betrachte glücklich, wie sie seine Streicheleinheiten zulässt und genießt. Wenn sie ihn mag, mag ich ihn auch. Ihrer Einschätzung kann ich besser vertrauen als meiner eigenen, siehe mein Ex oder diverse Bekannte. Tabsi hat ein gutes Gespür dafür, wer ein guter Mensch ist. Ein verrückter Stalker scheint er auch nicht zu sein, wenn er sich augenscheinlich nur für die Katze interessiert.
Er nickt und lächelt. "Tabsi... Ihr Fell ist so weich!", schwärmt er leise. Mir kommt er ein wenig schüchtern vor, doch der erste Eindruck kann ja täuschen. Wir kennen uns eben noch nicht. Doch das lässt sich leicht ändern. "Möchtest du mit hochkommen? Ich hab noch mehr Katzen. Und meine Pizza taut sonst an..."
Sofort tritt er einen Schritt zurück und schaut nach unten zu meinen Einkaufstüten. "Oh. Ja. I-ich meine, äh, ich weiß nicht...?", stottert er vor sich hin.
Ich lächle freundlich. "Tabsi freut sich bestimmt... ansonsten müssen wir uns schon verabschieden."
"Ich komme mit!", entscheidet er sich schnell.
"Gut!", freue ich mich und will ihm meine Katze überreichen, doch er schnappt sich die Einkaufstüten und schaut mich gespannt an. Mensch, ist der süß! Und so ein Gentleman! Den möchte ich unbedingt näher kennenlernen. Innerlich lobe ich Tabsi, dass sie ihn aufgegabelt hat. "Ich wohne gleich da vorne, zwei Häuser weiter."
Die Tüten sind schwer, aber er beschwert sich nicht. Er sagt nur: "Okay."
An der Haustür muss ich Tabsi absetzen, weil ich meinen Schlüsselbund aus der Jackeninnentasche kramen muss. Hoffentlich eilt sie nicht davon. Ich weiß ja nicht, was sie heut so vorhat. Wäre jedenfalls schade, wenn sie abhaut, wenn ich ihretwegen jemanden in meine Wohnung einlade. Zwar habe ich noch drei andere Katzen, aber das wäre trotzdem irgendwie blöd.
"Dritter Stock", informiere ich den schönen jungen Mann und halte ihm die Tür auf.
"Danke."
Tabsi huscht an ihm vorbei und eilt die Treppen hoch. Sie wartet oben an der Wohnungstür auf uns.
"Vielen Dank fürs Tragen", sage ich, als ich die Wohnung öffne und ihm die Tüten abnehme.
"Kein Problem."
"Das ist Meeko", stelle ich meinem Gast den nächsten Mitbewohner vor, der angerast kommt, um Tabsi und mich zu begrüßen und von ihm abgelenkt wird. "Auf Fremde ist der kleine Frechdachs immer ganz heiß."
Erfreut lässt er sich von Meeko beschnuppern und beklettern. "Er sieht aus wie ein Waschbär!", findet er.
"Ja, oder?", rufe ich begeistert. Deswegen heißt der Kater ja genau wie der tierische Freund von Pocahontas, und zu seinem Charakter passt es ebenfalls perfekt.
"Und neugierig ist er wohl auch."
"Und wie!" Heimlich hole ich ein paar Leckerlis aus einer der Tüten. Meeko ist so mit dem jungen Mann beschäftigt, der sofort mit ihm spielt und sich mit ihm unterhält, dass ihn das Rascheln gar nicht interessiert. Zwinkernd drücke ich unserem Besucher ein paar in die Hand. Er wirft mir ein kurzes bezauberndes Lächeln zu, bevor Meeko seine Lieblingsnaschereien schon entdeckt und sie stibizt.
Tabsi wartet brav neben der offenen Küchentür, während ich fix die Kühlwaren ins Gefrierfach meines großen Kühlschranks räume. "Du kriegst auch was, meine Liebe." Sie und Meeko haben einen ähnlichen Geschmack, deswegen bekommt sie von seinen Leckerlis etwas ab. Dann kommt er angerannt, aber nicht, um ihr etwas wegzuessen, sondern um seine eigene Beute mit ihr zu teilen, damit ihr nichts entgeht. Er hat sie sehr lieb.
"Da oben wäre noch Minako-chan", sage ich bei meiner Rückkehr in den Flur beiläufig und deute auf die Regalkonstellation, die an den Wänden und der Decke befestigt ist, damit die Katzen darauf klettern können. Als sie ihren Namen hört, zuckt ihr weißer Schwanz und ich sehe ihre Augen kurz aufblitzen.
"Hallo Minako-chan." Mein Gast streckt die Hand nach oben aus, aber sie lässt sich nicht so leicht hervorlocken. Bis auf einen desinteressierten Blick, den sie ihm zuwirft, beachtet sie ihn nicht.
"Einen hätte ich noch." Ich werfe einen Blick ins Wohnzimmer, das sich am Ende des langen Flurs gegenüber der Wohnungstür befindet. Dort liegt er, ein schwarzer Fleck mit weißen Pfoten auf dem dunkelgrauen Sofa, und streckt sich. Sofort hält er inne und sieht mich ertappt an. Dann dreht er mir den Rücken zu und tut so, als wäre nichts. Blödmann. Er hat wieder irgendwas angestellt. So wie ich ihn kenne, hat er am Sofa rumgekratzt, obwohl er genau weiß, dass er das nicht darf. Ich pieke ihm in die Seite, woraufhin er mich anschaut, als wäre ich hier der Übeltäter. "Das ist Lee. Setz dich ruhig", stelle ich den Kater vor und biete meinem Gast einen Platz auf dem Sofa an. Ich setze Lee auf seinen Schoß, der damit fortfährt, ausgiebig seine Glieder zu strecken. Ihn interessiert der Besuch auch nicht.
Kaum merkt Meeko, dass sein neuer Freund mit jemand anderem beschäftigt ist, kommt er angerast und klettert auf ihm herum. Dabei markiert er ihn von oben bis unten. Der Hübschen genießt das sichtlich. Tabsi kommt auch noch an und legt sich entspannt neben ihn. Ihren Kopf reibt sie an seinem Oberschenkel, der durch die dunkle, enge Jeans gut betont wird. Dass ihn drei Katzen gleichzeitig beanspruchen, scheint meinem Gast eher zu gefallen als zu stören.
Meine Mutter ist kein so großer Fan von Haustieren, sie kann es nicht leiden, wenn die "Viecher" überall herumkrauchen. Deshalb freut mich dieser Anblick sehr, davon abgesehen, dass der Kerl an sich eine Augenweide ist. Doch ich kenne noch nicht einmal seinen Namen. "Möchtest du etwas trinken?", frage ich ihn.
"Aktuell nicht, aber danke", erwidert er und schaut auf. Sein Blick wandert weiter nach oben über den Türrahmen. Achja.
"Das Schild da... das hat mir meine Schwester damals zum Einzug geschenkt. Es ist ein bisschen bescheuert, aber irgendwie stimmt es ja." Auf dem Schild über der Wohnzimmertür steht "Crazy Cat Lady". Ihn scheint es zu amüsieren.
"Ich find's schön. Ich mag Katzen."
"Ich merk schon", grinse ich und mache nun die Tür zum Flur zu, da Mina sich immer noch nicht herabbequemt. Es ist ihr sicherlich zu viel Trubel. Ich lege mich neben meine Liebsten und unseren Besucher auf die breite Couch und hebe Tabsi auf meinen Bauch. Sie ist schön warm. "Wie heißt du?", frage ich dann endlich. "Und wie alt bist du?"
"Han Hyunuk. Ich bin 26", antwortet er ohne aufzusehen, während er Lee krault. Ich hingegen kann meine Augen nicht von ihm abwenden.
"Oh, du bist ein Jahr jünger als ich."
"Sieht man dir gar nicht an." Kurz dreht er den Kopf zu mir und schenkt mir ein schönes Lächeln.
"Dankeschön!", freue mich.
"Soll ich dich Hyung nennen?"
"Das fänd ich schön."
"Okay, Hyung."
Weil ich nicht weiß, was ich nun sagen soll, breitet sich Stille über uns aus - bis auf das Schnurren der Katzen. Hyunuk scheint es nichts auszumachen, er streichelt mit glücklichem Gesichtsausdruck meine Miezen, sofern sie in Reichweite sind. Inzwischen miaut Mina vor der Tür. Ich stehe kurz auf, um sie zu holen, und setze mich dann im Schneidersitz neben Hyunuk, mit Mina und Tabsi auf meinem Schoß.
Meeko schmiegt sich an Hyunuks Rücken und reibt seinen Kopf daran. Mich überkommt das seltsame Bedürfnis, es ihm gleichzutun.
Der Blick, den Hyunuk mir zuwirft, als er sich Tabsi zuwendet, ist irgendwie anders als die vorigen. Auch die Stille zwischen uns läd sich merklich an Spannung auf. Sicher hat er gemerkt, wie ich ihn mehr oder weniger heimlich angestarrt habe. Aber sein Profil ist so schön! Und seine Lippen erst!
Ist es komisch ihn urplötzlich küssen zu wollen? Wir kennen uns ja kaum.
Hyunuk schaut verlegen weg. Habe ich ihm zu intensiv in die Augen gesehen?
Versehentlich berührt er meine Hand, als er seine bei Tabsi wegziehen will. Doch statt nun wegzurücken, streichen seine Fingerspitzen über meinen Handrücken. Sein Blick trifft wieder auf meinen und seine Augen sind so tief und warm und erfüllt von Neugier. Ich strecke die andere Hand nach ihm aus und lege sie an seine Wange.
Jetzt riskiere ich es.
Ich lehne mich näher. Hyunuk kommt mir entgegen. Dann passiert es. Unsere Lippen legen sich aufeinander - und er erwidert den Kuss tatsächlich! Glücklich lächle ich ihn an, als wir uns nach kurzem Lippenkontakt wieder voneinander lösen. Er lächelt ebenfalls und gibt mir sogleich einen weiteren Kuss, einen etwas längeren. Ich kann mein Glück kaum fassen.
"Ich bin ein wenig verwirrt... ich habe noch nie einen Mann geküsst", meint er im Anschluss leise.
"Oh! Das tut mir leid!"
"Nicht doch... es hat mir ja gefallen..." Verlegen schaut er nach unten auf seine Hand, die immer noch auf meiner liegt. Seine Augen wandern wieder nach oben, zu meinem leicht geöffneten Mund. Dann reckt er mir sein Gesicht entgegen. Die wenigen Zentimeter, die uns trennen, sind schnell überwunden, und schon schmiegen sich unsere Lippen erneut aneinander.
Vorsichtig bewege ich sie und Hyunuk tut es mir gleich. Er scheint nicht ganz unerfahren zu sein, obwohl er trotz seines Alter sehr unschuldig auf mich wirkt. Aber man muss sich auch nicht durch die halbe Welt vögeln.
Während des Kusses legt sich seine Hand zögerlich auf mein Knie und seine Zunge streicht vorsichtig über meine Lippe. "Jackpoooot", tönt es durch meinen Kopf. Er ist wohl doch nicht so unschuldig. Ich denke, Hyunuk wäre vielleicht nicht abgeneigt, noch andere Dinge anzustellen außer küssen. Ich unterbreche unsere Tätigkeit kurz, um Meeko beiseitezuschieben, damit ich näherrücken kann. Hyunuks Hand rückt dadurch etwas höher.
"Ich hätte nicht geahnt, dass mir sowas heute passiert", sagt er lächelnd.
"Naja... geplant habe das nicht."
"Aber dir gewünscht?"
"Mhh", gebe ich zu.
"Ich hatte das irgendwie im Gefühl... kurz vorher. Aber ich war mir nicht ganz sicher, da ich noch nie in so einer Situation war. Mit einem Mann. Einem so attraktiven noch dazu!" Geschmeichelt lächle ich. Komplimente kann er!
"Willst du... also, ich meine... ich würde gern..."
Gespannt sieht er mich an. Eigentlich bin ich nicht auf den Mund gefallen, aber ihm unmissverständlich zu sagen, was ich gern tun möchte, fällt mir schwer. Hyunuk ist süß, zwar anfangs zurückhaltend, aber mittlerweile irgendwie flirty, und ich wette, dass er schon diversen Frauen den Kopf verdreht und vielleicht auch mit manchen geschlafen hat. Aber würde er auch mit einem Mann so weit gehen, noch dazu mit einem, den er eben erst kennengelernt hat?
Er lächelt schelmisch, während seine Hand unmerklich mein Bein hinaufwandert. Ich glaube, ich muss es nicht aussprechen. Ich kann ihm zeigen, was ich will. Ohne weitere Überlegungen ziehe ich ihn näher und knutsche ihn leidenschaftlich ab, während meine Hände über seinen Oberkörper fahren. Sie erkunden seinen Hals, die eine krallt sich in seinen Haaren fest und die andere wandert weiter über seine Brust. Unbewusst zupfe ich an seinem Shirt.
"Willst du es ausziehen, Hyung?", raunt er ganz leise in den Kuss. Bevor er es sich anders überlegen oder ich mich fragen kann, ob er das gerade wirklich gesagt hat, entferne ich die Stoffbarriere zwischen meinen Händen und seinem Oberkörper. Hyunuk zieht mein Shirt auch aus. Sogleich kommt Meeko angehopst und klaut beide.
"Lass uns die Sache ins Schlafzimmer verlegen", schlage ich vor. Meine Hose drückt unangenehm im Schritt, die muss ich auch bald loswerden. Hyunuk nickt. Bei ihm sieht es ähnlich aus, was mir sehr gefällt und für Vorfreude sorgt.
Ich verlange sein Shirt von Meeko zurück, der in die Ritze hinter die Couch geflüchtet ist. Meins schiebt er tiefer hinters Sofa. Ich denke lieber nicht daran, wann ich dort zuletzt geputzt habe. Hyunuks Shirt über der Schulter und Meeko auf dem Arm gehe ich in den Flur und setze ihn dort ab. "Bringst du Lee mit?", bitte ich Hyunuk.
"Klar, Hyung."
Die Mädels machen sich alleine auf den Weg. "Du passt auf, dass niemand was anstellt", weise ich Tabsi an und tätschele sie kurz. Dann schließe ich die Tür zum Flur und ziehe Hyunuk durchs Wohnzimmer in den einzigen katzenfreien Raum. Überall sonst dürfen sie herumtoben, hier nicht. Das ist mein Revier.
Eh er sich versieht, liegt Hyunuk unter mir auf dem Bett und lässt sich überall küssen. "Hyung", flüstert er unsicher, als ich tieferrutsche und mich an seiner Hose zu schaffen mache. "Ich hab Angst, dass es wehtut."
Lächelnd blicke ich auf. Da muss er sich keine Sorgen machen, schließlich darf er toppen.
Und es ist gar nicht schlecht!
Kein anderes Gefühl außer Zufriedenheit bleibt in mir zurück, als wir beide fertig sind. Erst als ich mich mit einem wohligen Seufzen ins Kissen sinken lasse, fällt mir auf... "Hyunuk? Sind wir etwa gleichzeitig gekommen?"
"Ich glaub schon, Hyung."
"Oh wooooow!" Das ist etwas Besonderes. In Film und Fernsehen passiert das irgendwie jedes Mal, aber im echten Leben ist sowas selten. Es macht den Moment noch schöner und bestätigt mir, dass es eine gute Entscheidung war, Hyunuk mit ins Bett zu nehmen.
"Das war schön", findet er.
"Mhm", murmele ich zur Bestätigung. Lächelnd rolle ich mich herum und werde sogleich unter ihm begraben und mit Küssen bedeckt. Ich schlinge meine Arme und Beine um ihn und genieße seine Lippen.
"Du bist süß", flüstere ich, "und köstlich."
"Du erst." Wie zum Beweis dringt seine Zunge in meinen Mund ein. Ein wohliges, leises Stöhnen dringt aus meiner Kehle.
"Legst du es auf eine zweite Runde an?", amüsiere ich mich.
"Eigentlich nicht", raunt er verlegen, "aber deine Lippen sind so weich... da kann ich nicht widerstehen."
"Ich merk schon. Geht mir nicht anders."
"Du bist toll, Hyung. Und... Naja, das ist im Nachhinein ein bisschen peinlich..."
"Was genau?"
"Du bist Hwang Inho, nicht wahr? Der Musicalsänger."
"Ähm, ja." Schade, also kennt er mich doch?
"Mhm... ich hab sogar schon Vorstellungen von dir gesehen, aber ich hab dich ja immer nur singen und nicht reden gehört und mir auch die Plakate nicht so genau angeschaut, deshalb hab ich dich nicht erkannt. Ich hoffe, du bist nicht sauer deswegen?" Es gibt Persönlichkeiten, die beleidigt reagieren, wenn man sie nicht erkennt, aber ich seh das gelassen. Und so berühmt, dass mich wirklich jeder kennt oder ich mir einbilde, dass mich jeder kennen MUSS, bin ich bei Weitem nicht. Nur... eben sehr bekannt unter Musicalfans.
"Nein, keineswegs", versichere ich ihm. "Wenn ich das Gefühl gehabt hätte, du würdest mich kennen, hätte ich dich nicht mit in meine Wohnung genommen." Ich fand es schön, mit jemandem zu schlafen, der nicht nur deswegen mit mir ins Bett will, weil ich begabt und bekannt bin, sondern weil ich ich bin und derjenige mich als Person anziehend findet.
"Schlechte Erfahrungen?"
"Nicht direkt... Das eine aufdringliche Fangirl, das mich in ein Restaurant verfolgt hat, hat mir gereicht. Ich möchte keine Fans in meiner Privatwohnung."
"Okay." Unsicher schaut er zu mir herab.
"Du zählst nicht als Fan. Eigentlich bist du ja auch nur wegen Tabsi mitgenommen, nicht meinetwegen", sage ich und puste gespielt schmollend die Wangen auf.
"Stimmt schon... ich hatte Bedenken, die Wohnung eines Fremden zu betreten. Wer weiß, was du mit mir anstellen könntest..."
An dieser Stelle muss ich kichern. "Tja, und jetzt bist du mit einem Mann im Bett gelandet." Ich hoffe, er bereut das nicht, doch sein Lächeln spiegelt bloße Zufriedenheit, also muss ich mich deshalb wohl nicht sorgen.
"Noch dazu mit einem begehrten Mann wie dir", murmelt er.
"Moment! Wie hast du mich jetzt eigentlich doch erkannt?", fällt mir ein.
"Naja. Dein Stöhnen klingt sehr nach dir."
"Mein Stöhnen??" Was für eine Überraschung.
"Deine High Notes sind unverkennbar", meint er voller Ernst und ich fange an zu lachen. Ausgerechnet am Stöhnen erkennt er mich. Das ist mir auch noch nie passiert, dass jemand meinte, mein Stöhnen wäre charakteristisch oder besonders.
"Hyunuk, du gefällst mir. So richtig. Ich würd dich gern öfter sehen."
"Ich würd auch gern öfter herkommen."
"Wegen meiner Kätzchen?", frage ich schelmisch. Er grinst.
"Auch."
"Auch? Ah ja. Nun, Meeko wird sich freuen."
"Du dich hoffentlich ebenfalls."
"Natürlich!"
Bevor ich ihn erneut küssen kann, klopft es an der Tür. Meeko miaut davor. Die Wohnzimmertür kriegt er allein auf und die Schlafzimmertür eigentlich auch, aber wenn er das macht, bekommt er Ärger, das weiß er genau.
"Ich kümmere mich gleich um dich, Meeko!", rufe ich meinem Kater zu. "Willst du noch zum Abendessen bleiben?", biete ich anschließend Hyunuk an, der erfreut nickt und nun aufsteht.
"Bei Essen sage ich nicht nein."
"Schön!" Ich bleibe noch kurz liegen und betrachte ihn, während er sich anzieht. Er ist zwar weniger durchtrainiert als ich, aber ich finde ihn trotzdem sexy. Sein Sixpack sieht man unter dem weichen Bauch zwar nicht, aber ich konnte es deutlich fühlen.
Hyunuk ist heiß.
Ich will nicht gierig klingen, deshalb sage ich nichts, aber prinzipiell hätte ich nichts gegen eine weitere Runde einzuwenden. Vielleicht ergibt sich das später noch. Gegen "Nachtisch" hat er bestimmt nichts einzuwenden.
Lächelnd strecke ich mich und stehe dann auch endlich auf, um ihn zu Meeko und den anderen zu begleiten, die auch schon auf ihr Dinner warten.
In weiser Voraussicht nehme ich Gleitgel und Kondome aus dem Schlafzimmer mit - den "Nachtisch" vernaschen wir nach dem Essen auf dem Küchenschrank. Mein Arsch wird morgen sicherlich wehtun, tut er jetzt schon, aber das ist es wert. Ich würde sogar noch einer dritten Runde zustimmen, aber wir müssen ja nicht übertreiben...
Es ist spät, als Hyunuk schließlich nach Hause geht - nicht ohne Nummern mit mir zu tauschen und das Versprechen demnächst wiederzukommen.
Ich könnte mir vorstellen, dass künftige Tage ebenso schön ablaufen wie der heutige und freue mich schon, Hyunuk wiederzusehen. Verliebt zu sein möchte ich eigentlich noch gar nicht in Betracht ziehen, aber er hat mich mit Leichtigkeit um den kleinen Finger gewickelt. So oft, wie ich am folgenden Tag an ihn denke, ahne ich schon, was mit mir los ist. Hoffentlich geht es ihm ähnlich.
Kaum biege ich in meine Straße ein, sehe ich einen jungen Mann auf dem Gehweg hocken und eine Katze streicheln. Eilig nähere ich mich den beiden.
Tabsi kommt mir entgegenlaufen und lässt sich von mir hochnehmen. "Ähm. Möchtest du mit hochkommen?", frage ich so wie gestern und begegne Hyunuks strahlendem Lächeln.
"Gerne, Hyung."
Ich reiche Tabsi an ihn weiter und fische den Schlüsselbund aus der Tasche. Kaum sind wir durch die Tür, halte ich es nicht mehr aus und drehe mich um, um einen Kuss zu erhaschen - da spüre ich seine Lippen bereits auf meinem Mund.
"Entschuldige Hyung, falls das zu stürmisch ist... soll ich warten, bis wir in der Wohnung sind?"
"Nein, alles gut." Ich würde mich auch auf den Treppenstufen von ihm nehmen lassen, aber die Vernunft und meine Rückenschmerzen sprechen dagegen, auch wenn mein Herz und mein Verlangen gerade die Oberhand haben. "Willst du kurz ins Bett und dann was Essen gehen? Ich hab nur Pizza da, das hatten wir ja gestern schon", höre ich mich sagen.
"Pizza klingt doch gut", findet Hyunuk und begleitet mich Händchenhaltend nach oben. "Aber Essen gehen auch, also ganz wie du magst!"
"Schön! So hätte ich das jetzt gerne jeden Tag."
"Lässt sich einrichten, Hyung", verspricht er und sein Kuss sagt mir, dass es kein leeres Versprechen ist.
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