15K Special 2/2

Hey, ihr Lieben!

Hier ist also der zweite Teil, ich hoffe, es gefällt euch und ihr seid vom neuen Ship nicht allzu abgeschreckt.

Auf jeden Fall wünsche ich euch allen frohe Festtage und einen guten Rutsch in 2019!

LG SerenaTopas

- - -

"Aber..." Ich holte tief Luft, es wurde Zeit, Klartext zu sprechen. "Ich liebe dich."

"Verarsch mich doch nicht! Du bist so mies, wie kannst du sowas ausgerechnet jetzt behaupten!"

Er schien sogar noch wütender als vorher und kickte gegen meinen Fuß, was nicht besonders weh tat, dafür war sein Kiefer aber so angespannt, dass ich fürchtete, er würde sich seine eigenen Zähne brechen.

"Aber Jimin..."

"Nein, es reicht mir damit! Immer meidest du mich! Und sobald ich denke, dass wir uns etwas annähern und wenigstens normal miteinander umgehen könnten, stößt du mich wieder weg und lässt mich allein." Er packte den Kragen meines Pullovers. "Irgendwann ist auch mal genug. Sei wenigstens ein Mann und sag es mir ins Gesicht!"

Er war mir so nah, dass ich die widerstreitenden Gefühle in seinen Augen sehen konnte und sein verschnellerter Atem strich über meinen Hals. Er war so verletzt.

Ich schluckte und schlang meine Arme um seinen Oberkörper, während ich mich auf ihn rollte. Mit meinem Gewicht versuchte ich ihn unter mir ruhig zu halten, doch er war kräftiger, als er aussah. Meine Wangen waren inzwischen auch feucht und ich legte mein Gesicht an seinen Hals. Ich spürte, wie sein Brustkorb sich unter mir aufgebracht hob und senkte.

"Es tut mir leid."

Ich drängte mich eng an ihn und nahm seinen Geruch auf. Ich fragte mich, ob Yoongi an mir auch diese Pärchennote riechen konnte, wenn ich bei Jimin war.

Seufzend ließ Jimin seinen Kopf nach hinten sinken und legte seine Arme um mich.

Ich krabbelte ein Stück nach oben, sodass mein Gesicht über seinem war, erschöpft und mit roten Augen sah er zu mir hoch.

"Es tut mir wirklich leid, dass du so denkst. Aber es ist ganz anders."

Ich schluckte und erwiderte seinen Blick aufgeregt. Er musste mir einfach glauben.

"Wenn du da bist, bin ich immer so nervös. Und es ist mir total unangenehm, weil ich weiß, dass alle es sehen können, nur du nicht, Jimin."

Ich hielt seinen starren Blick nicht mehr aus und legte meine Stirn an seinen Hals. Ich spürte seine Hand in meinen Haaren und atmete aus.

"Jungkookie." Jimins Stimme zitterte. "Bitte, lüg mich nicht an. Das würde mir das Herz brechen."

Ich richtete mich wieder auf und strich mir die Tränen etwas aus dem Gesicht, dann schaute ich ihm in die Augen.

"Glaub mir, ich meine das völlig ernst. Ich bin total in dich verliebt. Und es tut mir wirklich leid, dass ich dich so verletzt hab." Ich schluckte. "Ich hab nicht darüber nachgedacht, wie es auf dich wirken könnte."

Sein Blick wurde weicher, seine Hand lag immer noch auf meinem Hinterkopf. Ich strich über seine Wangen und wischte meine Hände dann knapp an meiner Hose ab, was ihn zum Schmunzeln brachte.

Ich beugte mich weiter über ihn und betrachtete mit klopfendem Herzen sein Gesicht. Ich wollte ihn doch nicht verletzen.

"Darf ich..."

Ich wollte ihn küssen, aber ich konnte es nicht aussprechen.

Er schaute auf meine Lippen und nickte langsam. Aufregung breitete sich in mir aus und ich beugte mich nach unten, suchte dann aber nochmal seinen Blickkontakt. Er hatte Angst.

Sanft strich ich mit meinem Daumen über seinen Wangenknochen und legte leicht meine Lippen auf seine, begann nur langsam, sie zu bewegen. Mein Bauch kribbelte und ich war erleichtert, als er vorsichtig erwiderte und seine zweite Hand in meinen Nacken wanderte.

Recht schnell löste ich mich wieder und schaute angespannt auf ihn herab, er hatte die Augen noch geschlossen.

Vielleicht traute er sich nicht, sie zu öffnen. Kurzerhand beugte ich mich nochmal vor und küsste ihn leicht auf die Stirn, bevor ich von ihm runterging und mich neben ihn setzte.

Als er doch aufschaute, reichte ich ihm meine Hand und zog ihn hoch, sodass wir uns auf gleicher Augenhöhe gegenüber saßen. Für einen Moment sahen wir uns einfach nur an, versuchten, uns zu beruhigen und hingen unseren Gedanken nach.

Langsam, er konnte jederzeit zurückweichen, legte ich meine Hände an seine Wangen und strich die letzten Tränen weg.

"Es tut mir wirklich leid. Ich wollte dir nie weh tun."

Er nickte und lächelte leicht.

Ich hörte das Klicken, als der Schlüssel in der Tür gedreht wurde, doch ich wandte meinen Blick nicht von Jimins Augen ab.

"Ich verbringe meine Zeit wirklich gern mit dir und es gibt niemanden, mit dem ich lieber hier eingesperrt worden wäre."

Er kicherte verlegen und zog mich am Pullover näher zu sich.

"Küss mich nochmal."

Lächelnd folgte ich seiner Bitte und ließ ihn dabei das Tempo bestimmen, seine Hand an meinem Hals und seine Lippen verursachten in mir ein Gefühl von Verbundenheit und mein Blut rauschte in meinen Ohren. Ich zuckte überrascht, als Jimin seine Zunge spielen ließ und sanft über meine Lippen strich, kam ihm aber entgegen und ließ ihn meinen Mund erkunden.

Als wir uns lösten, ging unser Atem stoßweise. Wir mussten es auf jeden Fall langsam angehen, Jimin würde wohl noch eine Weile brauchen, um über mein Verhalten hinwegzukommen.

"Woran denkst du?"

Ich schaute in seine dunklen Augen und lächelte leicht. "Ich bin froh, dass jetzt nichts mehr zwischen uns steht."

"Bist du dir da sicher?"

In meinem Bauch verkrampfte sich etwas, als ich nachdachte, was er meinen konnte. Als er lächelte beruhigte ich mich, wusste aber noch nicht, worauf er hinaus wollte.

"Du küsst ziemlich gut, dafür, dass du noch keine Beziehung gehabt haben willst."

Er zog eine Augenbraue nach oben und ich spürte die Hitze an meinen Ohren, als ich auf unsere Knie schaute, die sich beinahe berührten.

"Also, e-es wäre möglich, dass ich vielleicht mit jemandem, also Tae, äh, geübt habe", stotterte ich rum und sah schuldbewusst auf.

"Mit Tae?" Jimin lachte laut auf und schlug mir dabei auf dem Oberschenkel, warf sich fast auf meinen Schoß. Ich liebte es, wenn er so frei lachen konnte. Allerdings verstand ich es nicht ganz.

"Was ist daran so lustig?"
Ich wusste nicht, ob ich verletzt oder amüsiert sein sollte.

"Na ja, Tae hatte mir auch erzählt, dass er mit jemandem geübt hat, bevor er sich getraut hat, seinen Schwarm zu küssen. Aber er wollte mir nie erzählen, mit wem. Wahrscheinlich hatte er Angst, dass ich eifersüchtig werde. Wobei ich eigentlich nie über meine Gefühle zu dir geredet hab."

Bei den letzten Worten wurde er leiser und schaute mich wieder an. Ich schluckte.

"Na ja, bei mir wusste es eigentlich jeder. Und ehrlich gesagt haben sie mir auch alle zu verstehen gegeben, ich sollte es dir einfach sagen, aber ich konnte nicht."

Er beugte sich zu mir vor, um mir einen Kuss auf meine Wange zu geben.

"Mach dir keine Gedanken mehr. Hauptsache wir haben uns ausgesprochen."

Ich nickte und lächelte.

"Wir sollten uns etwas frisch machen, bevor wir zu den anderen gehen."

Er stimmte mir zu und griff nach meiner Hand, als wir das Zimmer verließen und ins Bad gingen. Das kalte Wasser im Gesicht tat echt gut und im Spiegel erkannte ich, dass mein Gesicht vom Weinen genauso verquollen war wie Jimins.

Aber jetzt konnten wir lächeln. Und ich konnte Zeit mit ihm verbringen, wann immer ich wollte.

"Ich bin so glücklich", hauchte ich, woraufhin Jimin seine Arme um mich schlang und mich fest an sich drückte.

"Ich auch, glaub mir." Er kicherte leicht und ich strich ihm durch die Haare.

Bevor wir wieder ins Wohnzimmer gingen, wo die anderen inzwischen Brettspiele spielten, nahm Jimin wieder meine Hand und lächelte glücklich, was ich erwiderte.

"Na, konntet ihr alles klären?" Jin war als Erster auf uns und unsere verschränkten Hände aufmerksam geworden.

Ich sah fragend zu Jimin, der lächelnd nickte, also nickte ich auch.

Alle unsere Freunde schienen erleichtert und freuten sich mit uns, nur Yoongi schien noch nicht zufrieden. Sein nachdenklicher Blick lag aber zum Glück diesmal nicht auf mir.

"Also ich glaube ja, dass Jimin noch was zu sagen hat."

Verwirrt schaute ich den Jungen neben mir an, der nur Yoongis Blick erwiderte und selbst nicht recht weiterzuwissen schien. Als Yoongi eine Augenbraue hochzog, wandelte sich die Miene von meinem Freund, waren wir eigentlich jetzt zusammen, jedenfalls sah er plötzlich geschockt aus und schaute mich aus großen Augen an.

Jetzt wurde ich doch unsicher und versuchte in den Augen unserer Freunde mehr Verstehen zu erkennen, doch nur Yoongi und Jimin wussten anscheinend, worum es ging.

"Ja, ähm, also." So schüchtern hatte ich ihn lang nicht erlebt. "Jungkookie. Ich liebe dich auch."

Ich weitete meine Augen und starrte ihn fassungslos an. Das konnte doch nicht... Hatte er es vorher wirklich nicht gesagt?

Die quietschenden Geräusche der Älteren rissen mich aus meiner Starre und ich begann breit zu grinsen, dann zog ich Jimin an mich und umarmte ihn so fest ich konnte. Am liebsten würde ich nie wieder loslassen. Aber auch ohne, dass er es gesagt hatte, hatte ich es verstanden gehabt.

Als ich jetzt zu Yoongi sah, zwinkerte er mir zu und schmunzelte. Dankbar zeigte ich ihm mein Lächeln und drückte Jimin noch fester, bevor ich ihn losließ und seine Hand wieder nahm. Mein gesamter Körper kribbelte.

Wir setzten uns zu den Jungs und schauten eine Weile zu, wie Yoongi Runde um Runde verlor, weil er es gar nicht richtig versuchte und Tae sich wie verrückt freute, wenn er gewann. Die anderen gaben sich halbwegs Mühe, konnten mit dem Jüngeren aber nicht mithalten.

Irgendwann fiel mein Blick auf Hoseoks Ohr, er hatte seine Haare ein Stück nach hinten geschoben und ich konnte etwas Goldenes glänzen sehen. Seine Augen lagen auf Yoongi, der sich gerade lachend darüber beschwerte, dass Tae seine Spielfigur schon wieder aus dem Spiel nahm.

Hoseok sah mich fragend an, mein Starren war wohl aufgefallen. Ich rieb leicht mit meinem Finger über mein Ohr und lächelte, woraufhin Hoseoks Wangen einen rötlichen Schimmer bekamen. Nickend wies ich auf das Spielfeld, Tae hatte gegen Namjoon verloren, lachte aber, weil dieser versehentlich das halbe Spielfeld verschoben hatte und keine Figur mehr aufrecht stand.

"Okay, bevor ihr neu anfangt..." Hobi schaute fragend zu Yoongi, der seinen Blick auffordernd erwiderte. "Also, wir wollen euch noch was sagen."

Beide konnten ihr Grinsen nicht verbergen und für einen Moment glaubte ich, sie würden ihre Augen nicht mehr voneinander lösen.

"Wir haben uns gebunden."

Sie schauten glücklich aber auch verunsichert in die Runde. Ich konnte sehen, dass Jin der Mund offen stand, niemand schien damit gerechnet zu haben.

"Ich wusste es!" Aufgeregt sprang Taehyung auf, stieß dabei seinen Stuhl um, und warf sich förmlich auf Hoseok, der ihn mit einem überraschten Laut auffing. Fauchend kletterte Yoongi in Windeseile über die eigene Stuhllehne und brachte sich in Sicherheit, bevor auch Namjoon und Jin eine Gruppenumarmung mit Hobi und Tae wollten.

"Wie gesagt, meinen Glückwunsch", murmelte ich nur und betrachtete den Hybriden, der lächelnd aber mit peitschendem Schwanz unsere Freunde aus sicherer Entfernung beobachtete. Jimin ließ meine Hand los und ging auf Yoongi zu, um ihn grinsend in den Arm zu nehmen.

"Ich bin so stolz auf dich."

Ich wusste, dass Yoongi und Jimin sich schon kannten, bevor Hoseok Yoongi damals befreit hatte. Ich würde fast sagen, die beiden wären beste Freunde. Jedenfalls vertraute der Hybrid Jimin am meisten, von Hobi natürlich abgesehen.

"Was genau bedeutet das jetzt für euch?", fragte Jin, als sich alle etwas beruhigt hatten.

Die Bindung war etwas ziemlich Seltenes, nicht alle Hybriden fanden den richtigen Partner oder die richtige Partnerin dafür. Und die Bindung konnte nur einmal eingegangen werden.

Die Körper von Hybrid und Mensch oder Hybrid und Hybrid wurden dabei so intensiv synchronisiert, dass zwei Individuen einander fühlen konnten. Wenn es einem der beiden schlecht ging, konnte der andere es fühlen, es verursachte physische Symptome, gleichzeitig konnte aber ein Herz für zwei schlagen, wenn sie nah genug waren.

Ich stellte es mir zugleich beängstigend wie berauschend vor.

"Und ihr habt das einfach so beschlossen?" Namjoon wirkte fast bestürzt.

"Es ist einfach passiert. Das Gefühl war da und wir beide wussten es." Yoongi lehnte sich an seinen Mann und rieb seinen Kopf sanft an Hoseoks Schulter.

"Genau", stimmte der Braunhaarige zu und grinste breit. "Und ich würde nichts verändern."

Er legte den Arm fester um seinen Freund und hinter den Fensterscheiben waren die ersten Farbexplosionen zu sehen. Yoongi zuckte bei dem Lärm nicht zusammen und schaute nur mit funkelnden Augen auf.

Ich spürte den leichten Druck an meiner Hand und drehte mich zu Jimin, der ein Glas Sekt in der Hand hielt.

"Gesundes Neues Jahr."

- - -

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top