15K Special 1/2

So, ihr Lieben!

Tatsächlich sind die Worte plötzlich wie von selbst geflossen, ich konnte es selbst kaum glauben.
Es ist ganz anders geworden, als ich gedacht hätte, aber ich hoffe, es wird euch trotzdem gefallen.

Es wird alles aus Jungkooks Sicht beschrieben.

Viel Spaß!

LG SerenaTopas

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"Nun komm schon, Kookie, ich will nicht zu spät kommen!"

Mein bester Freund stand jammernd vor meinem Zimmer, während ich noch überlegte, ob der rote Pulli nicht doch besser aussehen würde als der schwarze.

"Vielleicht sollte ich doch", er ließ mich nicht ausreden.

"Nein! Du siehst toll aus, jetzt komm!" Er strahlte mich an und griff nach meinem Handgelenk, seufzend ließ ich mich mitziehen.

Ich war froh, die anderen wiederzusehen. Nicht, dass wir uns nicht oft treffen würden, aber ich verbrachte gern Zeit mit den sechs Chaoten.

Unten an der Straße warteten Namjoon und Jin schon im Auto auf uns. Wir waren alle zur Neujahrsfeier bei Hoseok und Yoongi eingeladen worden.

"Na, alles gut bei dir?"

Ich nickte und grinste unseren Ältesten auf dem Beifahrersitz an, während Namjoon mich durch den Rückspiegel betrachtete.

"Hast du wieder zu lang überlegt, was du anziehen sollst?"

Ich versuchte die Röte auf meinen Wangen zu ignorieren und erwiderte nichts darauf, das erledigte Tae bereits für mich.

"Klar, was sonst! Das war kaum mit anzusehen, wie oft er sich doch nochmal umentschieden hat, dabei wissen wir doch alle, dass es völlig egal ist."

Manchmal würde ich ihn für sein loses Mundwerk am liebsten schlagen. Stattdessen schnallte ich mich an und schaute aus dem Fenster. Die konnten alle leicht reden, selber führten sie ja schon die tollsten Beziehungen.

"Keine Sorge, Kleiner, das wird schon." Aufmunternd sah Jin mich an und ich nickte dankbar.

Wenig später hielten wir im großen Innenhof vor Hoseoks Haus und stiegen aus dem Auto. Noch bevor wir klingeln konnten, öffnete Yoongi uns die Tür.

"Hey Leute", begrüßte er uns lächelnd und trat zur Seite, damit wir alle unsere Jacken im Flur anhängen und unsere Schuhe abstellen konnten.

Nacheinander umarmten wir ihn, Yoongi kam inzwischen mit jeglicher Nähe gut klar.

"Du siehst toll aus." Ich grinste, als ich den schwarzen Kapuzenpullover betrachtete, auf dem in weißen, geschwungenen Buchstaben 'Kitty' drauf stand.

Er grummelte etwas vor sich hin, als er sich abwandte, doch mir waren die roten Wangen aufgefallen. Ich wusste, dass Hoseok ihm den Pullover geschenkt hatte und er ihn deshalb trug.

Wir alle kamen ins Wohnzimmer, wo Jimin bereits beim Schmücken half. Er versuchte gerade eine der Girlanden an der Wand zu befestigen, aber er kam nicht an den Haken ran. Sein Oberteil war nach oben gerutscht und ich konnte einen Streifen seiner Haut sehen.

"Warte, ich helf dir!"

Ich nahm ihm die Schnur ab und streckte mich nun selbst, um sie festzumachen.

"Danke, Kookie, lieb von dir."

Jimin lächelte mich an und ich spürte wieder diese Hitze in meinem Gesicht. Um mich abzulenken, ging ich auf Hoseok zu, der gerade ein Tablett mit Gläsern auf den Tisch stellte.

"Danke für die Einladung."

Er richtete sich auf und strahlte mich an, bevor er mich in seine Arme zog, unser Sonnenschein.

"Immer doch, Kleiner!"

Warum nannten sie mich bloß alle Kleiner? Ich war fast so groß wie Namjoon.

"Yoongi, bringst du noch die Flasche mit?", rief er plötzlich direkt an meinem Ohr, weshalb ich ihn von mir schob.

"Schrei doch nicht so", murmelte ich und rieb mir über das Ohr, was ihn und Jimin aber nur lachen ließ.

"Jungkook hat recht, ich hätte dich auch so gehört." Yoongi stellte besagte Flasche auf den Tisch und lehnte sich dann grinsend an Hoseok, der ihm einen Kuss auf die Schläfe gab. Sie waren unglaublich süß zusammen.

Wir alle hielten inne, als ein lautes Scheppern zu hören war, Yoongi war fauchend auf Hobis Arm gesprungen.

"Nichts passiert!"

Seufzend löste der Hybrid sich wieder und zog seinen Pulli zurecht, sein Schwanz schwang noch leicht hinter seinem Rücken hin und her.

"Ich musste ihn ja auch allein in der Küche lassen."

Ich konnte ein Kichern nicht unterdrücken, als Namjoon von Tae zu uns geschoben wurde, der Jüngere schien genervt.

"Passt bitte kurz auf ihn auf, Jin und ich machen den Rest fertig."

Ich nickte und sprang dann auf Namjoons Rücken.

"Hey", beschwerte er sich, doch ich lachte nur.

"Dafür, dass du mich immer Kleiner nennst!"

"Aber das machen doch alle!"

Ich schüttelte lachend den Kopf und hielt mich an seinen Schultern fest.
"Jimin nicht."

Jetzt bewegte sich Namjoons Brustkorb verdächtig. "Aber nur, weil er noch kleiner ist", prustete er und ging mit mir auf das Sofa zu.

"Hey!", beschwerte sich der genannte und ich schlug Namjoon auf den Kopf.

"Aua!"

"Strafe muss sein." Grinsend ließ ich mich von ihm über die Schulter auf die Couch werfen und sah dann zu Jimin auf, der sich lächelnd über die Lehne beugte. Seine schwarzen Haare fielen fluffig nach vorn.

Sofort schlug mein Herz schneller und ich konnte nicht anders, als breiter zu grinsen.

Ich streckte meine Arme nach ihm aus und ließ mich von ihm nach oben ziehen, sodass ich nun auf der Sofalehne saß und somit größer war als er. Dennoch lächelte er und sah zu mir auf.

Dann wurde ich mir der vielen Paare Augen auf mir bewusst und schob Jimin ein Stück weg, damit ich runterspringen konnte.

Mir entging das Seufzen von Yoongi nicht und auch die enttäuschten Blicke von Hoseok und Namjoon hatte ich mitbekommen. Mir war das echt unangenehm und ohne die anderen nochmal anzusehen, zwang ich mir ein Grinsen auf und sagte, dass ich den beiden in der Küche helfen würde.

Dort angekommen setzte ich mich aber nur deprimiert an den Tisch und ließ meinen Kopf auf das Holz sinken.

"Willst du reden?"

Ich schüttelte den Kopf und ignorierte meine Freunde einfach.

Ich bekam es einfach nicht auf die Reihe.

Schließlich verschwanden die zwei aus dem Raum und ich blieb allein sitzen.

"Denk nicht zu viel nach."

Erschrocken riss ich den Kopf hoch und starrte den Schwarzhaarigen mit den Katzenohren an, mein Herz klopfte wie verrückt.

"Man, erschreck mich doch nicht so", seufzte ich und strich mir über mein Gesicht.

Er schmunzelte nur und legte dann sein Kinn auf der Tischplatte ab. Ich konnte seinen Schwanz sich leicht bewegen sehen. Ernste Gespräche mochte er nicht besonders, obwohl er tolle Ratschläge geben konnte.

"Wir alle sehen doch, was los ist. Wo liegt das Problem?"

Ich dachte über seine Worte nach und zuckte dann mit den Schultern.

"Sobald er da ist, bin ich total glücklich und aufgeregt und so, aber gleichzeitig... Ich hab Angst."

Ich bewegte meine Finger aneinander und rieb mir über die Fingernägel, versuchte, Yoongis Blick auszuweichen.

"Das brauchst du aber nicht. Jimin ist verrückt nach dir."

Ich stockte und schaute ihm nun doch in die funkelnden Augen. "Woher willst du das wissen?"

Er schnaufte und lehnte sich mit verschränkten Armen zurück, wobei mir zum ersten Mal der schmale Goldring in seinem linken Ohr auffiel.

"Zunächst müsstest du mal die traurigen Blicke von ihm sehen, wenn du ihn hängen lässt. Ehrlich, das ist nicht cool. Ich würde dir dann am liebsten eine überziehen."

Er schmunzelte, als er meinen geschockten Blick sah. Das fehlte mir noch, dass er mich womöglich einfach so angriff.

"Keine Sorge, ich könnte dir nie ernsthaft was tun. Außer du machst dich nochmal über meinen Pullover lustig. Dann würde ich drüber nachdenken."

Erleichtert senkte ich den Blick und fing erneut an, mit meinen Fingern zu spielen.

"Außerdem kann ich es riechen. Und dafür muss ich nicht mal im gleichen Raum sein wie ihr, das ist echt anstrengend."

Verblüfft starrte ich ihn an. Er erwiderte den Augenkontakt unbeeindruckt.

"Wie, riechen?"

Er zog die Augenbrauen nach oben.

"Geruch sagt eine Menge über Menschen aus, glaub mir. Und sobald Jimin bei dir ist, strahlt sein Duft eine spezielle Note aus, die ich bisher nur bei Pärchen wahrgenommen habe. Wir haben NamJin ständig um uns, ich weiß, wovon ich rede."

Ich grinste bei seinem letzten Satz, war aber nachdenklich geworden. Wenn das stimmte, musste ich eigentlich nur noch meinen Mut zusammen nehmen und Jimin ansprechen. Aber ich hatte trotzdem noch Angst davor.

Als Yoongi gerade aufstehen wollte, hielt ich ihn nochmal zurück.

"Was hat es eigentlich mit dem Ohrring auf sich?"

Seine Wangen wurden rot und er sah mich herablassend an. Ein ziemlicher Kontrast.

"Das werdet ihr später noch erfahren."

Seine Stimme klang weitaus weicher als seine Mimik vermuten ließ und sein Katzenschwanz verriet mir seine Aufregung. Seine Augen funkelten.

Ich lächelte und legte meine Hand auf seinen Arm.

"Meinen Glückwunsch."

Er lächelte leicht und ließ zu, dass ich ihn in den Arm nahm.

"Und Dankeschön auch." Er nickte und ging dann gemeinsam mit mir zu den anderen zurück.

Alle Blicke lagen auf uns, nur Jimin schaute nicht hoch.

Das Essen roch toll, der Raum war super dekoriert, im Hintergrund lief leise Musik von der Soundanlage, alle unsere Freunde saßen hier zusammen. Eigentlich könnte es nicht besser sein.

Doch obwohl ich mich mit allen unterhielt und lachte und das Essen in mich stopfte, waren meine Gedanken die ganze Zeit nur bei dem Jungen zwei Plätze weiter, der mich noch immer nicht angesehen hatte. Jedenfalls nicht, wenn ich zu ihm gesehen hatte.

Draußen waren die ersten Silvesterknaller zu hören und ich bemerkte, dass Yoongi etwas zusammengezuckt war, doch er warf nur einen Blick zu Hoseok und beruhigte sich sofort wieder. Ich vermutete, dass sie gerade unter dem Tisch Händchen hielten.

Wenn ich an die erste Zeit zurückdachte, als Yoongi bei Hobi eingezogen war, bewunderte ich, wie sich ihre Beziehung entwickelt hatte. Sie waren wie füreinander bestimmt.

Hobi hatte mit seiner offenen und fröhlichen Art wohl sehr schnell das Vertrauen des Hybriden gewonnen und im Gegenzug hatte Yoongi sich als sehr beschützerisch herausgestellt, wenn es um den Braunhaarigen ging. Die Bindung der beiden war sehr eng und ich glaubte, dass die Abgründe, in die beide bereits in jungem Alter sehen mussten, sie stärker miteinander verbanden, als es langjährige Freundschaft gekonnt hätte.

Deshalb hatten sie sich so schnell so gut aufeinander einstellen können, sie ergänzten sich perfekt und gaben sich gegenseitig die Unterstützung, die sie brauchten.

Gerade lachte Hobi über einen von Jins Witzen, während er wie beiläufig Yoogis Ohren kraulte. Als diesmal draußen mehrere Knaller ertönten, zuckte Yoongi nicht zusammen.

Mein Blick wanderte zu Namjoon, der über den Witz seines Freundes nur milde lächelte, und sich mit Jimin und Taehyung über ein neues Album unterhielt.

Er und Jin hatten ihre Beziehung nie offiziell bestätigt, aber ihr Verhalten war mehr als offensichtlich gewesen und wir hatten nicht nachgefragt. Vor einem halben Jahr waren sie aus der WG in eine eigene kleine Wohnung gezogen. Und sie blühten seitdem noch mehr auf.

Für uns rissen sie sich zusammen, aber es war nicht selten vorgekommen, dass sie einer von uns beim Knutschen oder Rummachen erwischt hatte. Irgendwann hatten sie es einfach nicht mehr verheimlichen können.

Dann war da noch Taehyung. Er führte nun seit bereits viereinhalb Monaten eine Fernbeziehung, weil sein Freund ein Auslandssemester machte und die Reisekosten einfach zu hoch waren, um ihn zu besuchen.

Wenn ich so darüber nachdachte, hatte er sich in letzter Zeit auch sehr verändert, er war viel erwachsener geworden. Was nicht hieß, dass er uns mit seiner aufgedrehten Art nicht immer noch manchmal auf die Palme brachte, aber auch dafür liebten wir ihn.

Tae bemerkte meinen Blick und lächelte leicht, was ich erwiderte. Er war und blieb einfach mein bester Freund, wie oft hatte ich ihm schon von meinen Gefühlen für Jimin vor gejammert, dabei konnte ich ihn wenigstens ständig sehen. Er musste immer bis nach Mitternacht warten, um für eine oder zwei Stunden mit seinem Freund skypen zu können, wenn es denn überhaupt klappte. So ein Zeitunterschied war schon heftig.

Und trotzdem schien er nicht unglücklich, im Gegenteil. Er freute sich bereits auf das Ende des Semesters, wenn die beiden gemeinsam zu seinen Großeltern auf die Farm fahren würden, wo sie ganze drei Wochen nur für sich haben würden.

Ich wollte auch Zeit mit Jimin verbringen.

Erleichtert, meinen Gedanken zu entkommen, half ich Hoseok und Yoongi beim Abräumen und brachte das Geschirr in die Küche, wo ich es auch gleich in die Spülmaschine einsortierte.

"Komm mal mit." Ohne auf meinen Protest zu achten, zog Hoseok mich am Arm mit sich und schob mich in eines der Gästezimmer.

"Hey!"

Schon war die Tür zu.

Irritiert sah ich mich um, hier war nichts Besonderes. Ein Doppelbett, ein Kleiderschrank, zwei Nachtschränkchen, ein Tisch, zwei Stühle, ein Fenster. In letzterem hing ein beleuchteter Schneemann, draußen war es längst dunkel.

"Was?"

Als ich zur Tür sah, wurde gerade Jimin hereingeschoben, der mich unsicher ansah. Ohne ihn zu beachten, wollte ich aus dem Zimmer stürmen, wurde aber von Yoongi an den Schultern fest gehalten. Reflexartig packte ich seine Arme und spürte sofort das leichte Vibrieren.

Erstarrt schaute ich in seine blitzenden Augen, sein Blick huschte zu dem Jungen hinter mir und ich konnte Besorgnis erkennen, bevor seine Aufmerksamkeit wieder auf mir lag.

"Lass ihn nicht hängen", zischte er leise und verpasste mir einen leichten Stoß, trotzdem taumelte ich zurück.

Mit einem letzten Blick zu Jimin schloss er die Tür wieder und ich konnte hören, wie ein Schlüssel herumgedreht wurde.

"Kommt schon, das könnt ihr doch nicht bringen!" Wütend schlug ich gegen das Holz und rüttelte an der Klinke. "Leute!"

Draußen rührte sich überhaupt nichts. Seufzend legte ich meine Stirn gegen den Rahmen. Jimin hatte die ganze Zeit über nichts gesagt.

Ich wusste nicht, wie ich die Situation deuten sollte, als ich mich umdrehte.

Jimin saß mit dem Rücken zu mir gewandt auf der anderen Seite des Bettes und schien die Wand anzustarren.

"Alles okay?"

Er senkte nur etwas den Kopf, reagierte aber nicht weiter auf mich.

"Jimin?"

Meine Stimme war leiser geworden und ich ging ebenfalls um das Bett herum, doch der Junge drehte sein Gesicht von mir weg. Seine Wange glänzte etwas.

"Was... Weinst du?"

Ich wollte ihn einfach in den Arm nehmen, doch stattdessen hockte ich mich neben ihn und legte meine Hand auf sein Knie. Er hielt krampfhaft seine Augen geschlossen, doch die Tränen hörten nicht auf.

"Was hast du?"

Er schluchzte erstickt auf und krallte seine Finger in seine Oberschenkel.

"Geh einfach."

"Hä?" Ich verstand ihn nicht.

"Lass mich in Ruhe, Jungkook! Verschwinde!"

Er stieß mich von sich und sprang auf, während ich auf meinem Allerwertesten landete und erschrocken meinen Kumpel anstarrte, ich hatte ihn noch nie wütend auf mich erlebt.

"Aber wo soll ich denn hin? Die haben uns doch hier eingesperrt."

"Ja, und das ist Horror für dich, oder?"

Er lachte und schluchzte gleichzeitig, hielt sich dabei die Hand vor den Mund und schaute mich verletzt an. Was war denn nur passiert, dass sich alles so entwickelt hatte.

"Wovon redest du?"

Seine Augenbrauen zogen sich wütend zusammen und er baute sich vor mir auf, eingeschüchtert wich ich zurück, hatte aber dann ein Tischbein im Rücken.

"Wovon ich rede? Zeit mit mir zu verbringen! Das schlimmste, was du dir wohl vorstellen kannst. Mit mir allein sein. Warum bist du so, Jungkook, warum kannst du mich denn überhaupt nicht leiden?"

Er drehte sich etwas zur Seite und wischte sich mit dem Ärmel über das Gesicht, ich konnte ihn nur anstarren.

"Aber..." Ich holte tief Luft, es wurde Zeit, Klartext zu sprechen. "Ich liebe dich."

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