1. Zwei Hybriden

> Jimin <


Ich ging geradewegs durch die Straßen Seouls auf den Weg vom Tanzstudio zu meiner kleinen Wohnung. Dort leben mein bester Freund Hobi und ich bereits seit zwei Jahren, da der kleine Wohnkomplex nahe unserer Arbeit steht. Wir beide sind als Tanzlehrer eingestellt und unterrichten hauptsächlich Schüler der benachbarten Grundschulen.

Jung Hoseok, so war sein wirklicher Name, ist wortwörtlich ein richtiger Sonnenschein, immer gut gelaunt, fröhlich und ständig ist ein Lachen von ihm zu hören. Das ist er. Eigentlich gehen wir beide immer gemeinsam nach Hause, reden über den Tag und vertreiben uns die Langeweile, nur musste mein Freund heute schon zwei Stunden ehr in unsere vier Wänden zurückkehren. Der Ältere hat sich beim Tanzen eines schweren Schrittes am Handgelenk verletzt und war damit völlig arbeitsunfähig. Zum Glück nur eine leichte Verstauchung.Auf jeden Fall lief ich jetzt allein durch die ruhigen Straßen unserer wundervollen Stadt und genoss diese Stille und herrliche Ruhe. So etwas hat man nicht oft, wenn man mit Kindern arbeitet. Leider wollten mir einige Jugendliche diese Ruhe wohl nicht gönnen und nicht weit von mir entfernt hörte ich sie schon brüllen:


„Nah du kleine Missgeburt, bist etwa zu schwach um dich zu verteidigen? Du fettes, hässliches Karnickel, du widerst mich an!"
Ein stumpfer Tritt gegen einen, so wie es sich anhört, kleinen Körper folgte und danach ein winziges Wimmern.


„Wie kannst du es wagen meinen kleinen Bruder zu treten du Abschaum von einem Menschen!"
Eine weitere Stimme ertönte, diese war tief, sehr tief sogar. Sie war merklich verzerrt und ihr Besitzer kochte sicherlich vor Wut.


Jetzt wurde es mir zu bunt. Wer weiß zu was Jugendliche heutzutage denn alles bereit wären? Ich ging näher an das Geschehen heran, bis ich erkannte was vor sich ging. Das waren keine streitenden Jugendlichen. Zwei winzige Gestalten knieten auf den Boden der dreckigen Gasse, während ein junger Mann, höchstwahrscheinlich nur ein paar Jahre jünger als ich, sie bedrohlich packte. Einer von ihnen schien bereits bewusstlos zu sein. Mehr konnte ich nicht erkennen, da es ja bereits schon dunkel war und die alte Straßenlaterne über mir, die alles schwach beleuchtete, nur bedingt so ein Flackern abgab.

„Nah warte du kleiner Köter ..."Der junge Mann zischte und wollte gerade auf sein anderes Opfer einschlagen. Ich sah, wie sich seine Hand erhob, aber zum Glück konnte ich noch dazwischen gehen. Ich hielt ihn an den Oberarmen fest und warf ihn dann mit all meiner Kraft zu Boden. Ich zischte noch ein bedrohliches ,,Lass sie los und verschwinde oder du bekommst es mit mir zu tun.", bevor der Junge erschrocken davon rannte.


So 'ne Typen mag ich ja gerne; erst Schwächere verprügel, beleidigen und bedrohen und dann vor einem fairen "Gegner" ganz klein werden. So 'ne miesen, feigen Ratten.

Ich drehte mich zu den zwei kleinen Gestallten um und das, was ich sah, erschrak mich fast zu Tode. Das Licht hatte nun aufgehört zu flackern und zeigte mir jetzt, dass vor mir keine normalen Jugendlichen saßen, nein, sie hatten jeweils ein Paar Hundeohren mit struppigen Schwänzchen und wiederum ein Paar flauschiger Hasenohren mit einem weichen Puschel am Hinterteil.Vor mir befanden sich ein bewusstloser Hasenhybrid und ein geschockter Hundehybrid!


„Bitte hilf uns. Mein Bruder wacht nicht auf."

Mich weckte diese tiefe Stimme aus meinem Schock. Vorsichtig hockte ich mich auf den Boden und ich sah genau in das Gesicht des Besitzers dieser Stimme, einen kleinen Welpen mit einem Gesicht von Tränen bedeckt.Er zeigte neben sich und ich beugte mich über den bewusstlosen Hasen.

Der kleine Hase sah schrecklich aus. Auf seinen Körper waren überall rote Schrammen verteilt, wie bei dem Hündchen ebenfalls, dazu auch noch dunkle Prellungen und Blut tropfte von seiner Stirn herunter, aus einer Platzwunde oberhalb seines linken Auges.

Der Kleine muss unbedingt von einem Arzt untersucht werden und ich wusste auch schon genau den Richtigen dafür, meinen Freund Jin. Seokjin, oder von allen auch nur Jin genannt, war der Cousin von Hobi und ein junger Arzt frisch von der Uni, dazu hatten er und sein Ehemann, Namjoon, selber einen kleinen Katzenhybriden, den faulen Yoongi, bei sich und kannte sich damit bestens aus.

„Keine Angst mein kleiner, ich werde euch helfen. Ich nehme dich und deinen Bruder mit zu mir nach Hause und ein guter Freund von mir wird sich dann die Wunden von deinem Bruder ansehen, okay?"

„ Versprichst du mir, dass es meinen Bruder gut gehen wird und er wieder aufwacht? Er ist alles was ich noch habe."

„Natürlich ..."

„Taehyung, Kim Taehyung und mein Bruder heißt Jungkook. Wie heißt du?"

„Jimin, Park Jimin."

(758 Wörter)
Erstmals veröffentlicht am 16.05.2017
Bearbeitet am 12.04.2019

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