Kapitel Zwei
Als er die Lichtung nicht mehr sehen konnte, fing er an zu laufen. Er war sich sicher, dass er schon außer Reichweite der Bestie und ihrer Herren war.
Er rannte, bis sich der Wald lichtete und er auf einem Feldweg stand, der rechts zur nächsten Stadt führte und links zu der Hütte einer alten Frau, mit der er gelegentlich Geschäfte machte. Er sah sich vorsichtig um, aber es kam niemand des Weges.
Shenove holte das runde Ding unter seinem Umhang hervor und legte es auf einen von den Wettern flachgeschliffenen Stein am Wegesrand. Er band das Tuch, in das es eingewickelt war, auf und zupfte behutsam den Stoff von der flackernden Kugel. Vorsichtig klopfte er dagegen, nichts passierte. Er legte sein Ohr an die kühle Oberfläche des Objekts, hören konnte er auch nichts. Was ist das? Er rieb sich ratlos den Bart, den er erst gestern mit einem Messer wieder kurz geschnitten hatte. Ein langes Haar, es wickelte sich zufällig um seinen Finger, riss er sich aus, als er die Hand wieder hinunter nehmen wollte.
„Au!", rief er und rieb über die Stelle, die für einen ganz kurzen Moment brannte wie Feuer. Er schüttelte das lange Barthaar, das seinem Schnitt wohl entkommen war, von seinen Fingern ab und schaute ihm zu, wie es leicht wie eine Feder zu Boden trudelte.
Plötzlich hörte er Schritte und das Klappern von Hufen. Er wurde hektisch und schlang schnell wieder das Tuch über seinen außergewöhnlichen Fund. Er verstaute die Kugel wieder unter seinem Umhang und sprintete ein kurzes Stück nach vorne, um Abstand zu dem Passanten zu gewinnen, der bald auftauchen musste. Keinesfalls wollte er Aufmerksamkeit erregen oder sich anmerken lassen, welch kostbare Fracht er mit sich trug. Sonst würde nur jemand versuchen, sie ihm zu stehlen. Es wäre in diesem Land voller Diebe und Wegelagerer keine Seltenheit, wenn man ihn seines Hab und Guts wegen ermorden würde. Jeder, der ihm auf der Straße entgegenkam, konnte ein Dieb sein. Einer Frau, die einen Korb, voll beladen mit Früchten des Feldes, auf der Schulter trug, wich er aus und warf ihr einen feindseligen Blick zu. Er stahl ihr eine Frucht aus dem Korb und sie beschimpfte ihn wüst, warf zwei weitere Früchte nach ihm. Sie fielen zu Boden und er hob sie lachend auf. „Danke!", rief er und winkte der Bäuerin mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht. Er steckte die Früchte in die Taschen seiner Hose. Damit würde er es sich heute Abend gut gehen lassen. Aber vorher wollte er einem alten Freund noch einen Besuch abstatten.
Bald war die Stadt in Sichtweite und die funkelnden Türme des Palastes, die sich mit den gläsernen Dächern der Häuser zu einem riesigen Spiegel vereinten, strahlten hell im Sonnenlicht. Das machte es fast unmöglich, die Stadt vor dem Hintergrund des kargen Graslandes zu erkennen.
Aber je näher er kam, je mehr Strecke er von dem Weg, der sich wand wie eine Schlange, zurücklegte, desto mehr konnte er deren Umrisse ausmachen.
Bald war er vor den Toren der Stadt angelangt und klopfte an die polierten Goldornamente. Er musste dem Drang widerstehen, sich etwas von dem Gold abzukratzen, das so akribisch genau auf die Schnörkel und Verzierungen der Stadttore gemalt worden war. Wenn er das tun würde, wäre er schneller in den Kerkern, als ihm lieb wäre. Denn Diebstahl war in Venraynas Hauptstadt, die den prächtigen Namen Ras'Anyar trug, strengstens verboten und wurde mit ein paar Wochen in den Kerkern bestraft. So versuchte die Königin wenigstens in der Hauptstadt dem diebischen Sinn, der den meisten ihrer Untertanen innelag, Einhalt zu gebieten. Außerhalb der Stadtgrenzen aber musste man immer auf der Hut sein. Denn das Volk der Venrayaner stammte von Piraten ab, die nichts anderes kannten, als für ihren Lebensunterhalt zu stehlen. Diese Wesenszüge zogen sich bis in die heutige Zeit.
Die Tore öffneten sich leise und er trat ein in die glitzernde Welt der Hauptstadt.
Die Musik eines Barden, der durch die Straßen zog und für die Menschen sang, drang an sein Ohr, während er die Marktstraße hinunterschlenderte. Die Marktstraße war der Kern der Stadt. Hier tummelten sich alle, von Kindern über Marktschreier über Alte, die ihre selbstgemachten Waren anboten. Man konnte sein Geld hier gut loswerden – sofern man ausreichend davon hatte.
Sein Ziel aber war ein Laden am Ende der Straße, der in ein Eckhaus eingebaut war. Er gehörte seinem alten Freund Eb'Ban Dryn, den er im Kampf um einen Kürbis kennengelernt hatte. Ja, richtig im Kampf um einen Kürbis.
Bald schon, nachdem er an zahlreichen bunt geschmückten Auslagen und Ständen vorbeigekommen und wegen dem vielen Geschrei halb taub war, kam endlich der Laden seines Freundes in Sicht.
Das Haus, in dessen Erdgeschoss das kleine Geschäft lag, war schon sehr von den Wettern angegriffen. Efeu wuchterte über die linke Seite des Gebäudes, wo einst der Giebel eingebrochen war. Ein kleiner Baum, nicht älter als zwanzig Jahre, streckte seine Blätter zwischen den zersplitterten Holzbalken hervor. Shenove klopfte gegen die eisern beschlagene Holztür, die sich auf sein Drücken hin mit einem Quietschen öffnete. Stille empfing ihn im Inneren des alten Hauses und er sah sich im Laden seines Freundes um. Viel zu lange war er nicht hier gewesen.
Er legte die Kugel auf den Tresen und schlenderte an der rechten Wand, deren Regale von Seilen an der Decke festgehalten wurden, entlang. Mit dem Kopf stieß er an ein hölzernes Brett, auf dem Eb'Ban Dryn die wenigen Bücher, die er besaß – es waren ganze drei an der Zahl – aufbewahrte. Sein Blick fand ein Regal vor dem einzigen kleinen Fenster, das es in dem Laden gab. Ein Fläschchen mit einer glänzenden blauen Flüssigkeit, es durften etwa 10 winzige Schlucke voll sein, stach deutlich zwischen den anderen Tinkturen darin hervor. Er griff danach und umschloss die Phiole mit seinen klobigen, von Stoff umwickelten Fingern.
„Shenove!" Die laute, brummige Stimme seines Freundes, deren zischender Unterton tief in seine Glieder drang, ließ ihn herumfahren. Schnell ließ er das Fläschchen in einer seiner Taschen verschwinden, bevor Dryn merkte, dass es fehlte.
Der bärige kleine Mann zog ihn in eine so feste Umarmung, dass er glaubte, ihm wurde alle Luft aus den Lungen gepresst, und schlug ihm mit der Pranke auf den Rücken. „Es freut mich, dich zu sehen, alter Junge!" Dryn ließ ihn los. „Siehst kein bisschen anders aus als das letzte Mal, das wir uns gesehen haben!"
Sein Freund humpelte wieder hinter den Tresen und brummte: „Was führt dich zu mir?"
„Seltsame Umstände, alter Freund." Er trat näher an die Theke und beugte sich zu ihm hinüber. „Dieses Ding...", er deutete auf das Artefakt, „fand ich im Wald vor der Stadt. Eine Frau trug es bei sich, die Voskaeri waren hinter ihr her. Es muss von groß..."
Die Tür zum Laden schlug weit auf. Ein Fremder, der die zusammengesunkene Gestalt eines alten Mannes hatte, trat ein. Als dieser jedoch die Kapuze seines grauen Umhangs abstreifte, schien er zu wachsen und das Gesicht eines jungen fresnianischen Mannes kam darunter hervor. Er streckte die Hand mit den langgliedrigen Finger nach dem eingewickelten Gut aus und verlangte: „Gebt sie mir. Sie ist nicht dazu gemacht, in den Händen solch törichter Niederständler zu sein."
Shenove griff nach der Waffe an seinem Gürtel, ein Kurzschwert, das er einst einem reichen Kaufmann gestohlen hatte. Auch sein Freund, der immer eine Axt unter seinem Tresen liegen hatte, machte sich bereit, sich zu verteidigen. Sein Blick fand den Eb'Ban Dryns und sie nickten sich zu. Shenoves Hand schoss nach vorne und traf den Fresnianer an der Rüstung. Das kurze Schwert schabte darüber und hinterließ mit einer Spur in dem Metall ein quietschendes Geräusch, bei dem es ihm kalt den Rücken hinunterlief.
Der Fresnianer schaute verwirrt und verärgert zugleich auf den Kratzer in seiner Rüstung hinunter. Als er den Blick wieder hob, lag ein grantiger Schimmer darin. „Das hättet Ihr nicht tun sollen", knurrte er und hob die Hand, auf der eine seltsam geschnörkelte Rune eingraviert war. Mit einem Mal fingen die Fensterläden des kleinen Ladens an zu klappern, als wären sie dem wildesten Sturm ausgesetzt. Und die Dinge, die auf Eb'Ban Dryns Tresen ausgestellt waren, wirbelten in der schalen Luft herum, die zum Schneiden dick in dem Laden stand.
„Was soll das?", rief der bucklige Dryn entsetzt und versuchte, ein Buch einzufangen, das in dem Wirbelsturm gefangen war.
Der Wind war so scharf, dass er ihnen ins Gesicht schnitt. Er musste sich die Hände vor die Augen halten, weil er nichts mehr sehen konnte, und Dryn neben ihm kniff die Augen zusammen.
Das Klirren eines Schwertes durchdrang das Tosen des Sturmes und plötzlich endete dieser. All die Dinge, die hochgehoben worden waren, fielen jetzt zu Boden und hinterließen den Laden in einem einzigen Chaos. Die Kerzen, die auf dem Tresen gebrannt hatten, waren ausgeblasen worden und die Flakons mit den Tränken, die in einem Regal aufgestellt worden waren, waren umgefallen und zerbrochen oder ausgelaufen. „Eieieieiei", wimmerte Eb'Ban Dryn. „All die Arbeit dahin." Fast glaubte er, in seinen Augen Tränen zu sehen.
„Was war das? Wo ist er hin?" Er fuhr zu seinem Freund herum, der an den zerbrochenen Flaschen herumnestelte und leise jammerte. „Dryn! Er kann doch nicht einfach verschwunden sein!"
„Oh, er wird nicht wiederkommen."
Oh nein. Shenove drehte sich zu dem um, der jetzt das Geschäft betreten hatte, und blickte direkt in die schwarzen Augen des Voskaeri – Jägers, auf dessen gezücktem Schwert Tropfen roten Blutes tanzten.
„Ich denke, Ihr habt etwas, das mir gehört." Der blutrote Mantel des Voskaeri schmiegte sich an den Rücken seines Besitzers, als er näher kam.
„Ihr." Seine Hand schloss sich fest um den Griff seiner Waffe, so fest, dass an seinen Knöcheln das Weiße hervortrat.
„Ihr hättet dieses Artefakt nicht an Euch nehmen sollen. Denn jetzt werdet Ihr dafür mit eurem Leben bezahlen!" Der Voskaeri grinste hämisch. „Euer Plan war nicht schlecht, das muss ich zugeben... Vielleicht wärt Ihr sogar damit davongekommen. Wenn Ihr nicht eure kleine Freundin im Wald zurückgelassen hättet." Der Rote trat zur Seite und gab den Blick auf seine beiden Schergen frei, die die kleine Diebin zwischen sich gefangen hielten.
Shenove verdrehte genervt die Augen, während die Panik langsam in ihm aufstieg und seine Gliedmaßen wie ein kaltes Kribbeln hochzukriechen begann. Wieso lebt die noch? Dank ihr war er jetzt den Voskaeri schutzlos ausgeliefert.
„Gebt uns die Kugel und ich lasse Euch und euren wundersamen Freund am Leben." Der Voskaeri musterte Dryn abschätzend, was der Buckelige mit einem Grohnen beantwortete. „Raussss aussss meinem Laden", zischte er und stieß mit der Axt nach dem roten Krieger.
„Mh. Also gut." Es wurde kalt in dem kleinen Raum, als der Voskaeri sein Schwert erhob. Die Tropfen des Blutes, das wohl von dem Fresnianer stammen musste, waren auf der Schneide zu Eis gefroren. „Ihr hattet die Wahl. Dann werde Ich Euch wohl im Kampf töten müssen."
Der Schwertarm des Roten schoss nach vorne und Shenove spürte, wie der Stahl in seine linke Wange schnitt. Er fasste mit der Hand an den schmalen Schnitt, den er hinterlassen hatte, und sah das Blut auf seinen Fingern. Die Stelle brannte wie Feuer. Aber der Schmerz spornte ihn nur an. Er deutete seinem Freund hinter dem Rücken, dass er mit dem Artefakt verschwinden sollte.
Stahl schlug auf Stahl, als er zum Gegenangriff ausholte. Der Rote war schnell, das musste er ihm lassen. Aber er war kräftiger. Er drückte mit der gesamten Kraft seines Körpers gegen die beiden Schwerter und presste die Schneide seiner eigenen Waffe gegen die Brust seines Gegners. Blut quoll über seine Finger, als sie in sein Fleisch schnitt. Kurz erkannte er ein schmerzerfülltes Flackern in den Augen seines Gegners, dann wurde er zurückgestoßen. Der Voskaeri betrachtete die blutende Wunde quer über seiner Brust und keuchte: „Kein schlechter Zug, Landstreicher." Der Krieger taumelte ein paar Schritte von ihm weg. „Na los, was steht ihr herum? Greift ihn an!" Die beiden Schergen seines Feindes ließen die Diebin los und näherten sich ihm von rechts und links, die Dolche gezogen, und bereit, zuzustechen. Der, der rechts von ihm war, war ihm schon ziemlich nahe. Shenove spürte, wie sein Herz um einiges schneller klopfte, es war, als würde jemand mit einem Hammer immer wieder gegen seinen Brustkorb schlagen. Der Rechte machte einen schnellen Schritt nach vorne, sein Dolch huschte haarscharf an seinem Ohr vorbei. Aber Shenove war schneller. Sein Schwert bohrte sich in die Brust des Angreifers und stoppte ihn. Der Mann hustete in einem verzweifelten Versuch, nach Luft zu schnappen. Blut floss aus seinem Mundwinkel und er taumelte nach hinten. Die Holztür des Ladens gab unter seinem Gewicht nach und er fiel die wenigen Stufen hinunter auf den sandigen Boden des Marktplatzes.
Fassungslos starrte Shenove auf die blutbenetzte Schneide seines Schwertes hinunter. In diesem Moment war es so still, dass man eine Feder hätte fallen hören können.
Dann flog die Tür zum Laden erneut auf und ein sehr wütender Eb'Ban Dryn stürmte herein. Er stürzte sich auf den zweiten Schergen und schlug so auf ihn ein, dass dieser keine Chance hatte, sich zu wehren. Die Beiden verkeilten sich ineinander und rollten mehr als sie standen durch die Tür hinaus auf den Marktplatz, wo man selbst nachdem die Tür wieder zugefallen war, noch das wütende Gebrüll Dryns hören konnte. Die Diebin ergriff die Chance und stürzte sich von hinten auf den Voskaeri, der noch übrig geblieben war. Ihr Dolch bohrte sich tief in seine Schulter, noch ehe er reagieren konnte. Er ließ sein Schwert fallen, doch der Schmerz machte den Krieger wild. Sie wurde gegen ein Regal geschleudert und stieß einen schrillen Schmerzensschrei aus. Ihr Kopf sackte zur Seite und sie blieb liegen. Der Voskaeri bedachte das Mädchen mit einem verhöhnenden Blick und Shenove verspürte nichts als Abscheu für ihn, obgleich er das Mädchen nicht wirklich mochte. Aber es war gegen sein Verständnis von Ehre, einen ungleichen Kampf gegen eine Frau auszutragen.
„Jetzt sind es wohl nur noch du und ich", knurrte Shenove.
„Richtig." Der Fremde griff nach dem Dolch, der in seiner Schulter steckte, und drehte sich zu ihm um. Shenove erkannte den Schmerz in seinem Gesicht, während der Rote die Waffe aus seinem Fleisch zog. Er hustete, sein Körper kämpfte dagegen an, sich nicht zu übergeben, so stank das Blut des Voskaeri nach Verwesung und Tod. Dem Voskaeri selbst schien es nicht viel auszumachen, denn er machte sofort einen Schritt auf ihn zu und attackierte ihn. Shenove versuchte, den Angriffen seines Gegners auszuweichen, doch dieser tanzte um ihn herum und probierte, ihn zu treffen. Geradeso konnte er die Schläge abwehren, bis der Voskaeri plötzlich hinter ihm stand. Die Spitze des Dolches bohrte sich in seine Schulter und er schrie. Er versuchte, den schlanken Körper seines Gegners zu greifen, aber dieser lachte nur und drückte den Stahl noch tiefer in sein Fleisch. „Habt Ihr wirklich geglaubt, Ihr könntet mich besiegen?" Die Stimme des Voskaeri war so tief von Hohn getränkt, dass der Zorn in Shenove erneut hochwallte. Verbissen schlug er gegen den Körper des Anderen, bis er endlich einen Zipfel seines Gewandes erwischte. Mit einem starken Zug warf er den Voskaeri über sich hinweg, sodass er hart auf dem Boden aufkam. Er sah, wie alle Luft aus den Lungen seines Gegners gepresst wurde, und machte einen Schritt auf ihn zu. Er ging vor dem Geschlagenen in die Knie. „Ja, das glaube ich." Er packte ihn am Kragen seines Gewandes und schleifte ihn nach draußen auf den Marktplatz. Achtlos ließ er den Körper des Besiegten zu Boden fallen und sank auf die Knie. Sein Atem ging schwer, als würde etwas auf seine Brust drücken, und schwarze Punkte tanzten vor seinen Augen. Sein Arm begann, dort, wo der Dolch ihn getroffen hatte, taub zu werden. Er schwankte. Der Arm, mit dem er sich auf dem Boden abgestützt hatte, gab unter ihm nach und er fiel. Seine Augen sahen das Blau des Himmels, während es ganz leicht wurde und der Druck von seiner Brust verschwand. Ein gelber Schimmer huschte wie ein Schatten vor seinen Augen vorbei, bevor sein Augenlicht versagte und er in das Reich der Dunkelheit hinüber wanderte.
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