37. Angst
Entspannt hatte sich Manuel im Schlaf an meinen Körper geschmiegt, zur Hälfte lag er auf mir und ließ sich im immer gleichbleibenden Takt über seinen Bauch fahren, genoss meine Berührungen voller Begeisterung. Ich genoss es zu sehen, wie er sich mir völlig hingab und das erste Mal derjenige von uns war, welcher sich vollkommen entspannen konnte und nichts weiter tun musste, als zu liegen und sich nebenbei streicheln zu lassen. Eigentlich hätte es von Anfang an so sein sollen, schließlich hatte er mich gekauft, um sich selbst Arbeit zu nehmen und sich nach der Arbeit entspannen zu können, doch stattdessen war er derjenige, welche mir ständig Liebe und Zuneigung gab. Und statt sich bei mir darüber zu beschweren, gab er mir diese positive Aufmerksamkeit merklich gerne und das immer, wenn er konnte. Es schien mir fast so, als würde er genau das wollen, sich um mich kümmern und doch hatte er hin und wieder einen Tag, an dem er diese Zuneigung von mir brauchte. Diese gab ich ihm ohne zu zögern und das, wann immer er es wollte. Sah ich, dass er nach Liebe verlangte, würde ich ihm diese widerstandlos geben und das egal, was andere dazu sagten. Nicht nur, weil ich es als meine Pflicht sah ihm alles zu gebe, nach was es Manuel verlangte, sondern weil ich ihn liebte und wollte, dass es ihm an nichts fehlte.
Meine Aufmerksamkeit wanderte erst dann zur Tür, als diese sich wie durch Zauberhand öffnete und das ließ mich schützend meinen linken Arm stärker um den Oberkörper meines Liebsten schlingen, ganz aus Reflex. Im schlaf klammerte sich der Jüngere an mir fest und machte sich merklich kleiner, so als würde der Grünäugige selbst bei fehlendem Bewusstsein meine Unruhe spüren können. Sofort ließ ich lockerer und erschrak, als ich ein leises Maunzen vernahm und kurz darauf die weiße Katze auf das Bett springen sah, beobachtete, wie sie sich mit aufmerksam aufgestellten Ohren einfach auf die Matratze fallen ließ und mich mit ihren müden Augen musterte. Ihr Fell glänzte im seichten Licht der hinter den dunklen Wolken versteckten Sonne und mit interessierten Augen sah ich dabei zu, wie das kleine Tier sich hinlegte und irgendwann sogar seine Augen schloss, sich einfach entspannte und einschlief. Es war niedlich zu sehen wie sie sich zu uns gesellte und sich gegen all meine Erwartungen sogar bei uns entspannte, was eigentlich nicht meinen Erwartungen entsprach, zumindest bei einer neuen Umgebung nicht. Anstatt misstrauisch zu sein und Abstand zu suchen, schien die Kleine kein bisschen Angst vor uns zu haben, zumindest nicht vor mir. Manuel hatte die Katze schließlich gekratzt, wohl weil er sie zu unvorsichtig trocknen wollte und trotzdem hatte er sie hierbehalten, obwohl sie ihn verletzt hatte. Ob er sich wohl dachte, dass ich mich über die Anwesenheit des Tieres freuen würde und es deshalb nicht des Hauses verwies?
Verliebt begann ich zu Lächeln, als Manuel sich unterbewusst an mich klammerte und wohl zu träumen schien, denn sein Kopf zuckte immer wieder nervös zur Seite, rieb an meiner Brust und ich begann vorsichtig damit ihm durch sein Haar zu fahren, hatte keine Ahnung, wie ich ihn sonst beruhigen könnte. Ich selbst wurde oft in der Nacht unruhig und wimmerte, drehte und wälzte mich hin und her, doch so unruhig schien mein Herr nicht zu sein. Er wimmerte nicht einmal, verzog bloß ab und zu Mal unzufrieden sein fast Makelloses Gesicht und ich beobachtete ihn dabei, fand sein Verhalten spannend. Noch nie hatte ich gemerkt, dass er etwas träumte und es beruhigte mich zu merken, dass ich nicht allein damit war im Schlaf ein wenig aufzufallen. Scheinbar schien es bei meinem Herrn zu helfen ihm beruhigend über den Bauch zu streichen, denn als ich eigentlich nur aus Versehen über diesen fuhr, brummte der Pfau leise und umklammerte mich stärker, was mich zögerlich fortfahren ließ. Es überraschte mich, dass der Jüngere es mochte von mir an einer solch intimen Stelle wie dem Bauch berührt zu werden und sich sogar im Schlaf danach sehnte in meiner Nähe zu sein. Bevor er eingeschlafen war, hatte er mir noch einmal leise die drei Worte in mein Ohr gemurmelt, die ich so gerne ihm sagen wollte und ich wusste genau, dass er sie ernst meinte. Nicht umsonst kuschelte er mit mir und machte mir oft Komplimente, er beschützte mich mit allem was er hatte und ich schaffte es nicht einmal ihm zu sagen, dass er ein wunderschöner Junge war, den ich mit meinem Leben beschützen würde. Ich wollte seine Worte von ganzem Herzen erwidern, ihm zeigen, dass seine Gefühle erwidert wurden und doch war ich noch nicht bereit dazu.
In der Küche hörte ich leises Klimpern und Klappern, was bedeuten musste, dass Maurice damit begann für uns Frühstück zu machen. Heute würde Marie wieder abreisen müssen und wir wären wieder allein, doch wie ich aus dem gestrigen Gespräch mit Daniel herausgehört hatte, würden wir das nicht lange sein. Am Nachmittag würde Peter mit seiner Frau Daniela und seinem Sohn Noah herkommen, damit wir endlich die Ergebnisse unserer Bluttest erfahren würden und obwohl ich wusste, es würde nichts Schlimmes sein, Manuel hatte mir das schließlich schon einmal erklärt, hatte ich Angst davor eine tödliche Krankheit zu haben. Ich wollte auf keinen Fall sterben, nicht jetzt, wo ich doch endlich eine Person gefunden hatte, die mich liebte und mit allen Fehlern akzeptierte. Nie mehr wieder wollte ich Manuel verlassen, selbst wenn mir jemand ein besseres Leben bieten könnte, würde ich bei dem Brünetten bleiben, denn ich bezweifelte, dass es noch eine weitere Person gab, die mich für so wertvoll und niedlich hielt, dass sie mich wirklich mochte. Jeder konnte dieses Gefühl vorspielen, doch mein Besitzer hatte mir schon allein damit gezeigt, dass ich ihm wichtig war und dass ich ihm vertrauen konnte, indem er mir immer wieder Komplimente machte, für mich da war und mich aus der Hölle herausgeholt hatte, obwohl er mich zuerst nicht einmal wollte. Er hatte sich für Maurice entschieden und nicht für mich, ich hatte mich ihm bloß in den Weg gestellt, als er ohne Michael gehen wollte und wurde für meinen Mut belohnt.
Einige Minuten später, Maurice schien dem Geruch nach zu urteilen Toast mit gebratenem Ei zu machen, da sah ich, wie sich die vielen Hundert Augen erhoben und das ganz ohne, dass mein Freund bei Bewusstsein war. Was auch immer er träumte, es schien ihn tatsächlich zu beschäftigen, doch statt einfach wieder zu Boden zu sinken und sich zu entspannen, begannen sie auch noch leise zu rascheln und das besorgte mich. Die Federn meines Herrn erhoben sich nur, wenn Gefahr lauerte und hier war nichts, was uns gefährlich werden konnte, was also war der Auslöser? Ich bekam Angst um den Jüngeren, denn je länger ich mit Manuel so da lag, desto schneller klopfte sein Herz und irgendwann vernahm ich ein leichtes Röcheln, was wirklich untypisch für den Grünäugigen war. Wurde er etwa krank? Noch nie hatte ich jemanden gesehen, egal ob Mensch oder Hybrid, der im Schlaf eine solch gestörte Atmung hatte und dessen Herz auf ein solches Tempo beschleunigte, wie das des Pfaus. Würde das so weiter gehen, bekäme er bald keine Luft mehr und ich hatte keine Ahnung, wie ich damit umgehen sollte. Sicher würde er böse auf mich sein, wenn ich ihn weckte, schließlich brauchte er seine Ruhe und genoss es in meinen Armen liegen zu können, doch seinen Willen akzeptieren und still zusehen, wie er litt, konnte ich nicht. Es war meine Pflicht ihn aufzuwecken, auch wenn er mich möglicherweise bestrafen würde, denn seine Gesundheit zählte immer mehr als die meine. Schlug er mich, weil ich ihn geweckt hatte, dann hätte ich zumindest alles dafür gegeben, dass es dem Jüngeren gut ging.
Vorsichtig rüttelte ich an der Schulter meines Herrn, beobachtete ihn unruhig und verstärkte mein Rütteln langsam, als ich merkte, dass es nichts zu bringen schien. Der Grünäugige brauchte ein paar Sekunden, um erschöpft blinzelnd seine Augen zu öffnen und sich desorientiert umzusehen, mich völlig kraftlos von unten anzusehen. Seine Augen waren trüb und schienen mir verdächtig zu glänzen, was auch mir schlussendlich Tränen in die Augen trieb. Es tat weh zu sehen, dass es dem Pfau ganz und gar nicht gut ging, er litt unter etwas und ich wusste nicht, was es sein könnte. Ihm ging es doch noch gut, bis vor wenigen Momenten und nun schien er mir mit seinem Leben zu kämpfen, so schwer atmete er. Hatte er eine Krankheit, von der ich nichts wusste? Wusste Marie vielleicht etwas? Ich wusste nichts über Erkrankungen, hatte keine Ahnung, was genau ich nun tun sollte und wie ich handeln musste, doch irgendetwas musste ich tun, sonst würde mein Liebster vielleicht sterben. Doch ihn nun allein zu lassen wäre ein ebenso großer Fehler, wie nichts zu tun und mir keine Hilfe zu holen.
„Schublade...", hauchte der Grünäugige mit rauer, kraftloser Stimme und da ich genau wusste, wie sehr er im Moment litt, beeilte ich mich damit mich aufzusetzen und die Schublade des kleinen Nachttischschranks zu öffnen. Ein paar Zettel befanden sich in ihr, mit Worten, die mich nicht interessierten und ein kleines, hellblaues Objekt, von dem ich vermutete, dass er genau das nun brauchte. Dass er ein Medikament hier hatte, bestätigte mir nur, dass er diese Anfälle öfter hatte und genau wusste, unter was er litt. „Blau!", war das einzige Wort, was er schaffte herauszubringen, bevor er zu husten begann und sofort schnappte ich mir das kleine Gerät, welches ich zwischen Zeigefinger und Daumen nahm, um auf ein kleines Fläschchen drücken zu können, aus dem Luft herauskam. Intuitiv schüttelte ich den Inhalator, so wie ich es bei einer Flasche Ketchup tun würde, damit dieser besser aus der Flasche herauskam, und hielt die Öffnung, aus der der Inhalt herauskommen sollte, an den Mund meines Geliebten. Wie es ihm sein Instinkt sagte, begann der Brünette sofort einen tiefen Zug des Medikamentes zu nehmen, welches ich ihm gab und schniefend sah ich auf den Jüngeren herab, hoffte, dass es etwas bringen würde. Es war grausam zu sehen, wie sehr der Brünette unter dieser Krankheit litt und ich war erstaunt, dass ich in den zwei Wochen, in denen ich den Pfau kannte, nichts davon gemerkt hatte, dass er krank war. Mit keinem Wort hatte er das erwähnt und am liebsten würde ich ihn dafür schlagen, denn schließlich hätte er ohne mich sterben können, wäre ich nicht hier gewesen und doch war ich einfach nur dankbar sehen zu können, wie der Hybrid begann wieder ruhiger zu atmen.
Schluchzend fiel ich Manuel um den Hals. Er lag ganz erschöpft da und hatte sichtlich Schwierigkeiten seine Augen aufhalten zu können, doch ich freute mich darüber, dass er wieder ruhiger wurde und mich ganz überfordert musterte, wohl nicht ganz zu wissen schien, wie er auf meine plötzliche Suche nach Nähe reagieren sollte. Ich hätte den Größeren unter Umständen verlieren können, wäre ich nicht da gewesen und allein dieser Gedanke ließ mein Herz schmerzen. „Ist gut...", murmelte der Grünäugige leise in mein Ohr, doch das empfand ich nicht so. Er hätte sterben können, dass hier hätte sein letzter Tag sein können und ich hätte alles verloren, was mir lieb und heilig war. Wahrscheinlich war ich der einzige Mensch im ganzen Universum, der sich von ganzem Herzen wünschte, dass es seinem Besitzer gut ging und dass dieser nicht leiden musste, doch das interessierte mich nicht. Das einzig wichtige war nicht die Meinung eines anderen, sondern allein die meines Freundes und ich wollte, dass dieser wusste, er konnte sich auf mich verlassen und ich würde ihm helfen, egal was geschah. Seine Gesundheit war bei mir an erster Stelle, ich würde ihn mit meinem Leben beschützen und das alles, weil ich ihn liebte und ihm vertraute. So, wie er mir sein Leben anvertraute, er hatte sich schließlich freiwillig zu mir gelegt und wenn ich näher darüber nachdachte, war es offensichtlich gewesen, dass etwas nicht in Ordnung war. Nicht umsonst war der Brünette erschöpft, trotz genügend Schlaf und hätte ich besser nachgedacht, wäre ich sicher auf die Idee gekommen, dass es ihn nicht gut ging und hätte niemals dafür gesorgt, dass er schlafen ging. Ich war schuld, dass es soweit gekommen war.
„Nicht weinen, es geht mir gut! Du hast das super gemacht, Süßer. Es gibt keinen Grund zum Weinen, ja? Ich bin so unendlich stolz auf dich!", wollte mein Herr mich beruhigen, doch ich schluchzte einfach weiter und suchte seine direkte Nähe, zeigte so gut es ging, dass ich eine riesige Angst um ihn verspürt hatte. Er sollte sehen, dass ich mir Gedanken um ihn machte und ihn genauso mochte, wie er mich zu mögen schien, denn auch wenn ich meine Gefühle nicht in Worten ausdrücken konnte, wollte ich sie zumindest mit meiner Gestik und Mimik ausdrücken. So sanft ich nur konnte, küsste ich den Jüngeren auf die Stirn und hielt ihn sicher bei mir, ließ ihn seinen Kopf wieder auf meiner Schulter platzieren, so wie vor seinem Anfall. Müde ließ mein Herr all das mit sich machen, er wehrte sich gegen nichts und genoss einfach bloß meine beruhigenden Streicheleinheiten, was mich ruhiger werden ließ. Was auch immer das für ein Medikament war, welches der Größere vor ein paar Sekunden eingenommen hatte, es hatte ein Wunder bewirkt und dafür gesorgt, dass Manuel wieder atmen konnte und das sogar ohne ein Röcheln. Es tat mir so leid nicht schon früher reagiert zu haben und doch tat der Hybrid nichts, obwohl er allen Grund dazu hätte mich für meine Unachtsamkeit zu bestrafen. Stattdessen lächelte er sogar über meine Zuneigung und gab mir alle Möglichkeiten der Welt, ließ mich entscheiden, was ich tat und wie ich es tat.
„Danke, dass du mir geholfen hast, Patrick. Ich hätte ohne dich sicher ein riesiges Problem gehabt und weiß nicht so genau, wie ich dir dafür danken soll, dass du mir gerade mein Leben gerettet hast! Mit dem Anfall habe ich dir wohl einen riesigen Schrecken eingejagt und das tut mir so unendlich leid, Süßer! Das war auf keinen Fall meine Absicht. Ich hatte schon lange nicht mehr so einen Anfall und habe einfach nicht damit gerechnet, dass das passieren würde. Als kleines Kind hatte ich ganz schlimmes Asthma, das ist eine Atemwegserkrankung und das ist mit zunehmendem Alter immer mehr zurückgegangen, deshalb bin ich nicht darauf vorbereitet gewesen mir mein Medikament selbst zu nehmen. Ohne dich hätte ich durchaus einfach ersticken können, also hast du mir gerade mein Leben gerettet und ich bin dir so dankbar dafür! Ich liebe dich, ja? So unglaublich sehr und das darfst du niemals vergessen!"
(...)
Ich verließ meinen Herrn den ganzen Tag über nicht, wich ihm nicht von der Seite und das schien den Brünetten nicht einmal im Geringsten zu stören, obwohl ich das verstanden hätte. Noch viel mehr als sonst, kümmerte ich mich darum, dass der Jüngere sich nicht so viel bewegen musste und sich gut ausruhen konnte, wurde dafür mit einem sanften Lächeln und liebevollen Küssen auf die Stirn belohnt. Marie kommentierte das ganze immer wieder mit einem sanften Blick, meinte zu ihrem besten Freund, dass sie uns niedlich fand und sich freute, dass wir gegenseitig jemanden in uns gefunden hatten, den wir von ganzem Herzen mochten und beschützen wollten. Selbst jemand, der uns das erste Mal zusammen sah und mich kaum kannte merkte, dass zwischen Manuel und mir eine gewisse Verbundenheit war, die uns näher zusammenschweißte als jemand anderen. Noch vor zwei Wochen hätte ich gedacht, dass es auf diesem Planten niemanden gab, der mich mögen könnte und mir sogar sein ehrliches Lächeln schenkte, doch dieser junge Mann hatte mir das Gegenteil bewiesen und ich würde ihm das für immer danken. Durch ihn hatte ich jemanden, der mich wahrnahm und nicht verachtete, weil ich es nicht schaffte zu sprechen und ein wenig unsicher im Umgang mit anderen war. Der Pfau war die erste Person, die mich unterstützte und mir alles gab, was ich zum leben brauchte und nicht nur so viel, dass ich auf jeden Fall überlebte, jedoch unter Schmerzen und Müdigkeit litt. Hier durften wir uns zu jeder Zeit etwas zu essen nehmen, selbst wenn der Hybrid nicht Zuhause war und er gab uns einen warmen Platz zum Schlafen, hatte nicht einmal etwas dagegen sich mit mir seinen eigenen Schlafplatz zu teilen.
„Es war schön herkommen zu dürfen und deine drei Süßen kennenzulernen! Irgendwann komme ich noch einmal her und dann unternehmen wir gemeinsam etwas Schönes, ja? Oder ihr kommt mich Mal besuchen!", sagte die Blonde Hybridin grinsend, während sie ihre dünnen Arme um den Nacken meines Herrn schlang und wirklich froh schien, dass dieser ihre Geste erwiderte. Anders als gestern, stellte ich mich neben Michael und Maurice, senkte demütig meinen Kopf und akzeptierte, dass die Blauäugige meinem Besitzer so nahekam. Zu genüge hatte dieser mir gesagt und gezeigt, dass ich nichts zu befürchten hatte und dass sein Herz für mich schlug, nicht für die etwas Jüngere und ich glaubte ihm. In einer Beziehung war es wichtig sich gegenseitig zu vertrauen, egal in welcher Beziehung man sich zueinander befand und wenn Manuel mir etwas sagte, dann würde ich ihm zuhören und seinen Worten Glauben schenken. Wenn ich dem Jüngeren nicht zeigte, dass ich bereit war ihm mein volles Vertrauen zu schenken und ihn vollkommen akzeptierte, mich für ihn sogar zurücknahm und mich bemühte ihm nicht so eine schwere Last zu sein, wie ich es oft war. Es störte ihn, dass ich ihm gegenüber sehr besitzergreifend war und es nicht gerne sah, dass er auch von anderen Hybriden und Menschen berührt werden wollte, als nur von mir und da ich ihm gefallen wollte, würde ich an mir arbeiten, auch wenn es mir noch so schwer fiel. Das war ich dem Jüngeren schuldig, denn er hatte mich schließlich von täglichen Qualen befreit und gab mir die Möglichkeit auf Liebe.
„Das ist eine gute Idee! Vielleicht hat Claus sich bis zum nächsten Mal beruhigt und du kannst ihn dann auch Mal wiedersehen. Erstmal aber möchte ich einmal ein bisschen entspannen und mich ausruhen. Und vielleicht schaffen wir es ja in zwei Wochen einen Termin zu finden, wo wir Zeit haben und dann besuchen wir euch drei gerne in Kiel!", antwortete mein Herr seiner besten Freundin lächelnd, dabei musterte er mich vorsichtig und beobachtete mein Verhalten genau, wollte wahrscheinlich verhindern, dass ich begann erneut eifersüchtig auf die Blonde zu werden, doch das brauchte er nicht. Ich verharrte in meiner Pose, ließ meinen Kopf gesenkt und umschloss meine eine Hand mit der anderen, um klar zu zeigen, ich stellte mich den beiden Hybriden unter, so wie es mir seit meiner Geburt an eingebläut wurde. Kein bisschen störte ich mich an der Tatsache, dass Manuel überlegte mit uns nach Kiel zu fahren, denn schließlich hatte er die freie Wahl, was er machte und wann er etwas tat, doch dass er zu wollen schien, dass ich ihn begleitete, ließ mich unruhig werden. Bisher war niemals etwas Gutes passiert, wenn ich das Haus verließ und da ich genau wusste, dass ich bei ihnen Zuhause im Haushalt ein wenig mitmachen musste, zumindest beim auf und abräumen des Tisches helfen musste, tauchte sofort ein Bild von mir vor meinen Augen auf, auf welchem ich einen Teller fallen ließ und dafür bestraft wurde. Damit würde ich meinem Herrn wieder einmal nur schaden, denn schließlich würde man dann genau sehen, dass ich ein unfähiger Idiot war, der nichts richtig tun konnte und immer nur alles falsch machte.
Nickend löste sich Marie von meinem Freund, sah nun in unsere Richtung und anders als jeder andere, kam sie auf uns zu und umarmte Maurice. Dieser spannte sich erschrocken an und beugte sich in ihre Richtung, damit die deutlich kleinere nicht auf Zehnspitzen stehen musste. „Es hat mich gefreut euch kennenzulernen! Ihr seid alle drei kleine Engel und ich bin froh, dass ihr hier ein neues Zuhause finden konntet. Wenn wir uns das nächste Mal sehen, will ich klar und deutlich erkennen können, dass ihr zugenommen habt und dass niemand mehr irgendeine Verletzung hat, ja? Also immer schön essen und nicht mehr so ängstlich sein!", wies uns die Hybridin grinsend an, während sie nach Maurice auch noch Michael umarmte und zum Schluss auch mich. Wie auch die anderen beiden Menschen, spannte ich mich unsicher an und hielt aus Reaktion meine Hände hoch, um klar zu zeigen, dass ich nichts Unsittliches vorhatte. Dass mir die Papagei-Hybridin von sich aus so nahe kam musste nicht gleich bedeuten, dass sie wollte, dass ich ihre Umarmung erwiderte und das brachte sie dazu ihren Druck auf mich leicht zu erhöhen. Hilfesuchend musterte ich meinen Herrn, hoffte darauf, dass er seiner Freundin sagte, dass ich es nicht mochte so berührt zu werden, doch der Grünäugige grinste nur schelmisch und nickte mir zu, was zeigen sollte, ich durfte die Frau vor mir ruhig ebenso umarmen. Das würde ich mich niemals im Leben trauen, da konnte mir die Blauäugige noch so sehr zeigen, dass ich nichts zu befürchten hatte, wie sie wollte.
„Versprich mir gut auf Manuel aufzupassen, ja? Er mag dich wirklich gerne und glaub mir, ich habe ihn noch nie so lieb mit jemand anderem als Claus umgehen sehen, wie mit dir und vielleicht willst du es noch nicht wirklich glauben, aber er gibt sich riesige Mühe, dass du dich hier eingewöhnen kannst und dich wohlfühlst, also entspann dich ein wenig in seiner Nähe und dann wirst du schnell sehen, dass du hier in sicheren Händen bist...", flüsterte mir die Hybridin leise in mein Ohr, dabei erkannte ich deutlich, wie die Wangen meines Herrn sich rötlich färbten und doch wurde ich bei den Worten der Jüngeren unsicher. Ich gab mir riesige Mühe dem Pfau zu zeigen, dass ich ihm vertraute und doch schien sie mein Verhalten noch als vorsichtig zu betrachten, obwohl ich in ihrer Gegenwart keine Unsicherheiten gezeigt hatte, was Manuel anbelangte. Im Gegenteil, gegen alles was ich mein Leben lang gelernt hatte, kuschelte ich in Anwesenheit der Blonden mit meinem Besitzer und wagte es sogar ihn anzusehen, ihm in die Augen zu schauen und dafür bekam ich kein einziges Mal eine Strafe, obwohl es mir als unangemessenes Verhalten beigebracht wurde. Der Brünette hatte mich noch nie angerührt, mich niemals für etwas bestraft, obwohl ich es schon oft verdient hätte und ich hatte mich gut genug an den Grünäugigen gewöhnt um sagen zu können, er würde mich unter allen Umständen lieben und beschützen, doch das schien nicht so ganz bei der Schauspielerin angekommen zu sein.
„Wir sehen uns bald wieder, ja? Und toi, toi, toi, dass bei den Ergebnissen der Bluttests etwas Gutes rauskommt!"
~3720 Worte, hochgeladen am 30.10.2020
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